HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Filme von A-Z arrow Man of Steel
Man of Steel Drucken E-Mail
Superman-Reboot von Christopher Nolan und Zack Snyder Kategorie: Filme - Autor: C.Siegel | M. Spieler - Datum: Freitag, 21 Juni 2013
 
Superman

 
Man of Steel
Originaltitel: Man of Steel
Produktionsland/jahr: USA 2013
Bewertung:
Studio/Verleih: Legendary Pictures/Syncopy/Warner Bros.
Regie: Zack Snyder
Produzenten: U.a. Charles Roven, Emma Thomas, Deborah Snyder & Christopher Nolan
Drehbuch: David S. Goyer & Christopher Nolan
Filmmusik: Hans Zimmer
Kamera: CAmir Mokri
Schnitt: David Brenner
Genre: Action/Science Fiction
Kinostart Deutschland: 20. Juni 2013
Kinostart USA: 13. Juni 2013
Laufzeit: 143 Minuten
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Trailer: YouTube 1, YouTube 2
Kaufen: Blu Ray, DVD, Soundtrack
Mit: Henry Cavill, Amy Adams, Michael Shannon, Russell Crowe, Diane Lane, Kevin Costner, Antje Traue, Harry Lennix, Richard Schiff, Ayelet Zurer, Laurence Fishburne u.a.



Kurzinhalt: Kurz vor der Zerstörung des Planeten Krypton wird Kal-El als Baby von seinen Eltern auf die Reise geschickt, um den Fortbestand ihrer Zivilisation zu sichern. Nachdem seine Kapsel in Smallville, Kansas nahe einer Farm einschlägt, wird er von den Kents gefunden und als ihr Sohn aufgezogen. Während er aufwächst leidet er unter seinen außergewöhnlichen Kräften, die ihm die Sonne der Erde verleiht, und muss lernen, diese zu kontrollieren – und auch, sie vor seiner Umgebung zu verbergen, um nicht aufzufallen. Nachdem er einen Bus voller Mitschüler gerettet hat, weiht ihn Jonathan Kent schließlich in seine außergewöhnliche Herkunft ein. Etwa 33 Jahre nachdem er auf die Erde gekommen ist, ist Clark Kent ein Vagabund. Er bleibt immer nur so lange an einem Ort, ehe ihn ein Ereignis dazu zwingt, seine Kräfte zum Wohle der Menschen in seiner Umgebung zu offenbaren – dann zieht er weiter. Schließlich führt ihn das Schicksal zu einem abgestürzten Schiff Kryptons, wo endlich all seine Fragen nach seiner Herkunft beantwortet werden. Kurz darauf treffen ein paar weitere Überlebende der Zerstörung Kryptons auf der Erde ein. General Zod und seine Anhänger, die einen Putschversuch gestartet und danach in die Phantomzone verbannt wurden, stellen Superman ein Ultimatum. Dieser muss daraufhin die schwerwiegende Entscheidung treffen, ob er weiterhin im Verborgenen bleibt, oder sich der Menschheit zu erkennen gibt…

Review von Christian Siegel: xxxIch habe es in meinen bisherigen Superman-Reviews zwar schon mehrmals betont, aber für den Fall, dass ihr sie nicht gelesen haben solltet, sei auch hier noch einmal festgehalten: Ich bin – vorsichtig ausgedrückt – nicht der allergrößte Fan von Superman. Ich halte die Figur, im Vergleich zu anderen Superhelden, für vergleichsweise uninteressant, da er so perfekt – und auch fast unzerstörbar – ist; weshalb jedweder Konflikt von außen kommen muss, während es keinen inneren Konflikt zu geben scheint. Auf "Man of Steel" freute ich mich allerdings doch schon sehr. Dies liegt in erster Linie am Team, dass dafür versammelt wurde. Und auch wenn für die meisten wohl Christopher Nolan als Produzent hier besonders hervorstechen wird, war für mich vielmehr Zack Snyder als Regisseur ausschlaggebend. Mir gefällt sein eleganter, hochstilisierter Inszenierungsstil, mit den Zeitlupen, den teils hyperrealistischen satten Farben etc., einfach ungemein gut. Nun weiß ich natürlich, dass er auch viele Kritiker hat, denen vor allem seine immer wieder gern eingesetzten Zeitlupensequenzen ein Dorn im Auge sind. Für mich hingegen ist sein Hang dazu, solche Momente zu akzentuieren und generell die Action zu zelebrieren, seine größte Stärke, und das, was ihn von all den anderen Hollywood-Regisseuren mit ihren schnellen Schnitten, Zooms und Kameraschwenks abhebt.

Selbst ich als nicht der größte Superman-Fan muss eingestehen, dass er zwar vielleicht nicht unbedingt der beste und/oder interessanteste, aber wohl der ikonischste Superheld ist. Insofern hielt ich die Kombination Zack Snyder und Superman für das perfekte Aufeinandertreffen von Regisseur und Material. Superman ist ein überlebensgroßer Superheld, der auch nach einer entsprechend überlebensgroßen Inszenierung schreit. Snyders hyperrealistischer Stil mit seinen oftmals malerischen Bildern schien wie die Faust aufs Auge zu passen. Und selbst seine Kritiker müssen ihm zugestehen, dass er im Gegensatz zu 90% der Regisseure aus Hollywood wenigstens einen eigenen, erkennbaren Stil hat. Oder, wie ich wohl besser sagen sollte: hatte. Denn in "Man of Steel" mag er uns zwar hie und da das eine oder andere für ihn typische imposante Bild präsentieren. Davon abgesehen ist der Film aber meines Erachtens nicht mehr als ein Werk von Zack Snyder zu erkennen. Auf die für ihn so typischen Zeitlupensequenzen muss man zum Beispiel praktisch gänzlich verzichten. Generell ist seine Inszenierung selten malerisch, gibt es kaum Bilder, die es mit imposanten und denkwürdigen Einstellungen wie den besten Momenten aus z.B. "Watchmen – Die Wächter" (wie z.B. den apokalyptischen Traum) aufnehmen könnten. Glaubt man den Interviews, war dies eine bewusste Entscheidung von ihm. Er wollte Superman aus den Augen der Menschheit zeigen. Ein Zugang, den ich respektieren kann – den ich aber letztendlich für falsch, oder besser ausgedrückt, für eine unglaubliche Verschwendung von Potential halte. Wenn ich einen "realistischen" Superman-Film haben will, brauche ich nicht Snyder dafür engagieren. Das bekommen visuell weniger versierte Regisseure auch hin.

Die Designs zählen zu den größten Stärken des Films.Ok, zugegeben, damit tu ich Zack Snyder auch wieder unrecht. "Man of Steel" ist sicherlich trotz allem noch ein stilsicherer Film, in dessen Inszenierung einiges an Überlegung eingeflossen ist. Auch gibt es zwischendurch vereinzelt sehr wohl Momente, in denen Snyders typische Handschrift zu erkennen ist. Letztendlich waren es mir persönlich dieser aber zu wenig, kam sein typischer Stil dem er nun vier Filme hintereinander gefrönt hat, zu wenig zu Geltung. Dies kann man nun positiv interpretieren – als Filmemacher der nicht blind seinen eigenen Stil durchzieht und ihn jedem Material aufdrängt; wobei ich nun mal der Ansicht bin, dass Superman dafür wie gemacht gewesen wäre – und vor allem seine Kritiker werden sich darüber freuen. Ich hingegen, als jemand den seine Filme selbst wenn sie manchmal vom Drehbuch her nicht die besten waren zumindest visuell immer umwerfend, beeindruckend und überzeugend fand, finde diese Entscheidung sehr bedauerlich. Denn genau auf so einen hochstilisierten Superman-Film hatte ich mich einfach schon enorm gefreut.

Und es ist leider nicht "nur" das Fehlen seiner typischer Stilmittel. Generell beugt er sich für meinen Geschmack viel zu sehr den modernen Gepflogenheiten. Zack Snyder, einer der letzten Verfechter eines Inszenierungsstils, der die Action zelebriert, Zeitlupen einsetzt um bestimmte Momente hervorzuheben, und bei dem die imposanten Bilder ebenso wie die Klarheit der gezeigten Action immer im Vordergrund stand, ist just bei "Man of Steel" nun zur "Gegenseite" übergelaufen. Fast den ganzen Film über wackelt die Kamera so, als hätten sie jemand mit Parkinson als Kameramann engagiert – und das, wie schon bei "The Hunger Games", leider selbst in den ruhigen Szenen, wie z.B. als sich Jonathan Kent mit Clark unterhält, nachdem er seine Mitschüler beim Busunfall gerettet hat. Als jemand, der gegenüber dieses Inszenierungsstils allergisch ist und dem so etwas deshalb auch schnell (und störend) auffällt, hat mich diese Wackel-Cam letztendlich leider gerade auch in diesen ruhigeren Momenten wo sie meines Erachtens besonders viel Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hat aus dem Film gerissen und verhindert, dass ich so richtig in die Handlung eintauchen konnte. Denn in dem Moment, wo man die Kamera bewusst wahrnimmt, ist auch die Illusion dahin. Dahingehend stehe ich auch den immer wieder auftretenden Zooms skeptisch gegenüber. Früher war so etwas in Filmkreisen als amateurhaft verpönt. Der erste Einsatz dieses Stilmittels an den ich mich erinnern kann war dann in "Episode II – Angriff der Klonkrieger" – und auf einmal meinten viele Regisseure, auf den Zug aufspringen zu müssen. "Man of Steel" ist leider voll von diesen Szenen. Es ist zwar nicht ganz so schlimm wie mit J.J. Abrams zur Selbstparodie verkommenden Lens Flares, war mir aber insgesamt dann doch zu viel des Guten.

Tom Cruise und Olga Kurylenko auf der Suche nach der Wahrheit.Neben Wackelkamera und Zooms ist die Action auch für Snyder-Verhältnisse hektisch geschnitten, und wird damit teilweise doch recht unübersichtlich. Letztendlich kann ich verstehen, was Snyder hiermit beabsichtigt hat. All diese Stilmittel sollen einen gewissen Realismus vermitteln, so als wäre die Kamera zufällig vor Ort gewesen, um diese Szenen einzufangen. Eben diesen Zugang halte nur ich für Superman eher fehl am Platz. "Superman Returns" war beileibe kein sonderlich guter Film, und ist letztendlich in seiner Gesamtheit auch sicherlich nicht besser als "Man of Steel", aber Singer verstand es wenigstens, dem gesamten Film eine malerische, fantastische, ja fast träumerische Note zu verleihen. Zack Snyder ist hingegen viel zu sehr bemüht, einen auf Realismus zu machen. Dadurch macht er jedoch zugleich auch das phantastische gewöhnlicher, und raubt er Superman viel an Magie. Und so war ich von Snyders Inszenierung leider überwiegend doch eher enttäuscht.

Dies soll jedoch nicht heißen, dass "Man of Steel" optisch überhaupt nichts hergeben würde. Es gibt ein paar Bilder, die Snyder sehr gelungen einfängt. Der Angriff von Zod auf Krypton. Die Zerstörung des Planeten. Der die Festung der Einsamkeit verlassende und durch eine eisige, einsame Landschaft stapfende Superman. Die Rückblende zum kleinen Clark Kent mit seinem roten Umhang. Den den Gravitationsstrahl hinauffliegenden Superman (der zweite magische Moment des Films), sowie meine absolute Lieblingsszene des Films: Der Tornado (Magic Moment #1). Diese Szene hat er absolut perfekt hinbekommen. Sie verläuft ohne Dialog, nur mit Gesten, und sagt doch alles aus, was wir wissen müssen. Es war für mich der emotionale Höhepunkt und zugleich auch die mit Abstand beste Szene des Films. Es gibt über "Man of Steel" verstreut noch ein paar weitere, wirklich gute Momente, die hervorstechen. Da sind wir aber auch schon beim nächsten Problem: Die Stärke des Films liegt eher in phantastischen, vereinzelten Momenten, denn in seiner Gesamtheit. Und kumuliert stellten sich bei mir angesichts des Effektspektakels mit der Zeit – ähnlich wie bei "Star Trek Into Darkness" zuvor – leichte Ermüdungserscheinungen ein. Letztendlich denke ich, dass es sinnvoll gewesen wäre, hie und da zu kürzen, wobei vor allem der Kampf im Smallville dramaturgisch und narrativ nicht viel zum Film beizutragen schien. Auch die Zerstörung in Metropolis war schon fast wieder zu viel des Guten. Wirklich hervorstechen konnte für mich von den Actionszenen eigentlich nur Supermans "Kampf" gegen den Weltenwandler, sowie der finale Showdown mit Zod. Denn auch wenn ich der ständigen Action zu diesem Zeitpunkt schon etwas überdrüssig gewesen sein mag, dieser Kampf hielt so ziemlich alles, was ich mir von ihm erhoffte. So gesehen war auch just dieser Showdown jene Szene, die noch gerne etwas länger hätte gehen dürfen.

xxxTrotz dieser Kritikpunkte muss aber auch festgehalten werden, dass David Goyer, Christopher Nolan und Zack Snyder bei "Man of Steel" auch sehr vieles richtig machen – zumindest meiner Ansicht nach. Objektiv betrachtet muss man wohl in erster Linie festhalten, dass sie vieles anders machen – ob besser oder schlechter, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Wobei ich glaube, dass vor allem jene, die so wie ich die Superman-Filme mit Christopher Reeve nicht in allerhöchsten Ehren halten, diesem neuen Zugang wohl aufgeschlossen gegenüberstehen dürften. Fans dieser Filmklassiker, insbesondere natürlich von Richard Donners erstem Teil, dürften hingegen teilweise doch einen Schock erleben. Als erstes fällt dabei der deutlich ernstere Ton auf. "Superman Begins" (in Anlehnung an "Batman Begins") ist nicht die schlechteste Umschreibung dieses Films und des Zugangs den man hier verfolgte. Zwar sicherlich nicht so schwermütig wie Nolans Batman-Trilogie, werden die Kinobesucher hier dennoch nicht sonderlich viel zum Lachen finden.

Damit grenzt man sich nicht nur deutlich von den etwas luftig-lockereren Marvel-Filmen, insbesondere natürlich dem Superheldenkracher des letzten Jahres, "The Avengers", ab, sondern vor allem auch von den alten Superman-Filmen. Diese haben ja für meinen Geschmack viel zu sehr auf albernen Humor gesetzt – auf Kosten der Dramatik. Nichtsdestotrotz, wer eben dies als positiv empfand, den dürfte "Man of Steel" mit seiner doch sehr ernsten Art wohl auf dem falschen Fuß erwischen. Etwas, wo man ebenfalls andere Wege beschreitet als in den früheren Filmen (einen Vergleich zu den Comics wage ich mangels Kenntnis der Vorlage nicht zu ziehen), ist die Dynamik zwischen Superman und Lois Lane. Etwas, dass ich dort ja immer kritisiert habe ist die Tatsache, dass Lois Lane bloß wegen seiner Brille Superman nicht erkennt – was sie doch in keinem sonderlich guten Licht erstrahlen ließ, und auch ziemlich unglaubwürdig war. In "Man of Steel" lässt man dieses Plotkonstrukt hinter sich. Lois Lane findet sehr früh heraus, um wen es sich bei Clark Kent handelt (übrigens in einer Szenenfolge, die sie als kompetente investigative Journalistin outet, und damit die Figur deutlich aufwertet). Damit kommt ihr in weiterer Folge auch eine deutlich aktivere Rolle innerhalb des Films zu, da auch sie die eine oder andere wichtige Entscheidung zu treffen hat. Statt eines Groupies wird sie damit Superman gleichgestellt – oder zumindest insoweit gleichgestellt, als dies einer menschlichen Figur ohne all diese Superkräfte möglich ist. Jedenfalls empfand ich dies als wichtigen Schritt beim Versuch, Superman ins neue Jahrtausend zu führen. Alles andere hätte einfach die Glaubwürdigkeit übergebühr beansprucht. Nichtsdestotrotz ist es eine Entscheidung, die den einen oder anderen Puristen vor den Kopf stoßen könnte.

xxxWas ich jedoch leider wie ich zugeben muss nicht ganz so gut funktioniert hat, ist die Romanze zwischen den beiden. Im Kontext des Films fand ich die Art und Weise, wie sich diese entwickelt, und vor allem, wie schnell sich diese entwickelt, doch etwas unglaubwürdig. Hier rächt es sich meines Erachtens auch, dass man versucht, Superman etwas realistischer darzustellen, und ihn doch auch eher bodenständig und gewöhnlich inszeniert. Dann fallen meines Erachtens solche Hollywood-Entwicklungen noch störender auf (während ich z.B. bei "Les Miserables" problemlos akzeptieren konnte, dass sich Marius und Cosette auf den ersten Blick unsterblich ineinander verlieben; dort war einfach alles irgendwie überhöht und "larger than life"). Ein bis zwei zusätzliche Szenen zwischen den beiden hätten jedenfalls meines Erachtens gut getan, um die Entstehung ihrer Gefühle plausibler und verständlicher zu machen. Allerdings denke ich auch, dass die Schauspieler ebenfalls daran nicht ganz unschuldig sind. Irgendwie fehlte es mir zwischen Henry Cavill und Amy Adams etwas an Chemie, Funkensprühen und Anziehungskraft. Und so ist auch die Romanze ein Teilaspekt, wo ich Bryan Singers "Superman Returns" gegenüber diesem Reboot vorziehe.

Ihr Zusammenspiel mag mich irgendwie nicht vom Hocker gerissen haben – individuell betrachtet gibt es jedoch an den Leistungen der beiden nichts zu kritisieren. Henry Cavill verströmt eine gewisse brütend-grüblerische Intensität, die perfekt zu dieser Neuinterpretation von Kal-El/Superman passt. Was Charisma und Leinwandpräsenz betrifft, mag er Christopher Reeve zwar nicht ganz das Wasser reichen können, die schauspielerische Leistung ist jedoch über jeden Zweifel erhaben, und Brandon Routh lässt er meines Erachtens klar hinter sich. Mit ihm wurde jedenfalls in meinen Augen eine sehr gute Wahl getroffen, um das Superman-Franchise in eine neue, hoffentlich strahlende Zukunft zu führen. Amy Adams ist als Lois Lane ebenfalls überzeugend, wobei sie natürlich von der anderen, deutlich aktivieren, kompetenteren, schlaueren und letztendlich meines Erachtens auch sympathischeren Ausrichtung profitiert. Ich würde jetzt nicht behaupten, dass sie mich unbedingt umgehauen hätte, und könnte mir z.B. auch Jessica Chastain sehr gut wenn nicht fast noch besser in der Rolle vorstellen, aber sie hat definitiv ihre Momente, und zeigt eine gute Leistung. Nach einigen sehr eindringlichen Performances, allen voran in "Take Shelter", muss ich jedoch gestehen, von Michael Shannon etwas enttäuscht gewesen zu sein. Das Drehbuch gibt seiner Figur zwar eine nachvollziehbare Motivation mit, und verhindert damit eine Reduktion auf den typischen machthungrigen, schnurrbartzwirbelnden Bösewicht, aber insgesamt hat mir bei seiner Performance etwas die Intensität gefehlt. Ein endgültiges Urteil kann und will ich mir aber erst nach einer OF-Sichtung auf Blu Ray erlauben.

xxxRussell Crowe ist als Jor-El mehr zu sehen als ich das erwartet hatte, bekam einige wirklich gute Szenen auf den Leib geschrieben, und zeigt sich auch durchaus engagiert. Seine Leistung hat mir jedenfalls ebenfalls sehr gut gefallen. Letztendlich zieht er aber meines Erachtens als Vaterfigur gegenüber einem grandios aufspielenden Kevin Costner den kürzeren. Dieser war für mich das Herz dieses Films, und hätte mich im einen oder anderen Moment fast zu Tränen gerührt. Seine Film-Ehefrau Diane Lane steht ihm jedoch kaum nach, und zeigt ebenfalls eine sehr einfühlsame Performance. Aus dem Rest des (für mich) überraschend großen Ensembles stach dann in erster Linie noch Antje Traue (die Genre-Fans noch aus "Pandemonium" ein Begriff sein könnte) positiv hervor, die eine zwar etwas eindimensionale Bösewichtin gibt, diese Rolle jedoch sehr überzeugend und mit guter Bildschirmpräsenz ausfüllt.

Gerade habe ich geschrieben, dass Kevin Costner das Herz des Films sei. Das ist nur zum Teil wahr. Denn verfolgt man diese Analogie weiter, müsste man sagen, dass zwei Herzen in des "Man of Steels" Brust schlagen. So wie Zack Snyder hat auch Hans Zimmer seine Kritiker. Und als bekannt wurde, dass man John Williams ikonische Filmmusik außen vor lassen würde, war die Aufregung unter den Fans groß. Nach einmaliger Sichtung des Films und zweimaligem Anhören des Soundtracks (seit gerade einmal gestern Abend, immerhin) habe ich diesbezüglich zwei Dinge zu Protokoll zu geben: 1.) John Williams Musik hätte zu dieser Neuinterpretation von Superman nicht gepasst. 2.) "Man of Steel" ist für mich sein bester Soundtrack seit "Inception". Und der zählte immerhin zu den Meisterleistungen seiner Karriere, auf einer Stufe mit seiner Musik für "Gladiator" und der "Fluch der Karibik"-Trilogie. Vor allem in den ruhigeren, emotionaleren Momenten, wo er ruhige Töne anschlägt als wir das zuletzt von ihm gewohnt waren, finde ich seine Arbeit für "Man of Steel" einfach nur phantastisch – und generell ist sein Score ungemein abwechslungsreich. Ich würde behaupten, fast alles, was sich an Emotionen in "Man of Steel" finden lässt, ist ihm zu verdanken. Zuletzt möchte ich noch kurz und ohne zu spoilern auf eine kontroverse Szene gegen Ende des Films eingehen, die viele alteingesessene Fans von Superman erzürnt hat. Ich hatte nicht nur kein Problem damit, sondern fand sogar, dass die Szene den Film aufgewertet und ihm etwas mehr Tiefe beschert hat. Bedauerlich finde ich nur, dass man allen Nicht-Kennern der Vorlage zuvor nicht ausreichend klar gemacht hat, warum dies für die Figur so ein großer Moment ist. Davon abgesehen zähle ich diese Szene aber ebenfalls zu jenen Höhepunkten des Films, die "Man of Steel" letztendlich trotz aller Kritik zum bislang besten filmischen Abenteuer von Superman machen.

Fazit: xxx"Man of Steel" ist zwar für mich zweifellos die bisher beste filmische Inkarnation von Superman – jedoch nicht die von mir erhoffte Ultimative. Mein Hauptkritikpunkt ist dabei – sehr zu meiner Überraschung – die Inszenierung von Zack Snyder. Anstatt seinem Stil treu zu bleiben, beugt er sich dem modernen Hollywood. Er verzichtet weitestgehend auf für ihn so typische Stilmittel wie die Zeitlupensequenzen, und auch malerische Bilder bekommt man nur sporadisch zu Gesicht. Noch mehr hat mich aber die Verwendung der Wackel-Kamera entsetzt. Vor allem in den ruhigen Szenen fand ich es viel zu aufdringlich und störend; es hat mich förmlich aus dem Film gerissen. Ich kann verstehen und anerkennen, was Zack Snyder hier bezwecken wollte, empfand seine Inszenierung aber letztendlich als sehr enttäuschend. Auch die Romanze zwischen Kal-El und Lois Lane wollte für mich, aus welchen Gründen auch immer, nicht so recht funktionieren. Und über den ganzen Film gesehen war es mir des Spektakels und des Dschinnbummkrach dann doch wieder zu viel. Vor allem im letzten Drittel drohte "Man of Steel" zu einer seelenlosen und etwas ermüdenden Effektorgie zu verkommen – wobei ich rückwirkend betrachtet vor allem den Kampf im Smallville als sehr entbehrlich fand, und man beim Angriff auf Metropolis für meinen Geschmack schon wieder etwas zu sehr auf den Putz gehaut hat.

Demgegenüber steht die Tatsache, dass sich just im letzten Drittel die spektakulärsten und gelungensten Actionszenen finden lassen. Überhaupt machen Zack Snyder & Co. bei diesem Reboot für meine Verhältnisse vieles richtig, was mir in früheren filmischen Inkarnationen nicht so recht gefallen konnte. Zugleich werden sich aber wohl vor allem unter Superman-Fans an diesen Änderungen die Geister scheiden. So muss man auf den teils recht albernen Humor der die ersten vier Filme maßgeblich geprägt hat gänzlich verzichten. "Man of Steel" ist eine überwiegend ernste Angelegenheit, und setzt sich damit nicht nur deutlich von den Vorgängern, sondern auch von der Marvel-Konkurrenz ab, was meines Erachtens die richtige Entscheidung war. Gleiches gilt für die neue Richtung, die man bei Lois Lane einschlägt. Puristen mögen sich daran stoßen, ich empfand es als große Aufwertung der Figur im Vergleich zu früheren Inkarnationen. Auch das Ende dürfte von einigen kontrovers aufgenommen werden; ich fand es grundsätzlich gelungen, wünschte aber, Snyder & Co. hätten auch für Comic-Unkundige dessen Bedeutung deutlicher herausgestrichen, damit man Supermans Reaktion besser nachvollziehen und nachfühlen kann. Insgesamt ist "Man of Steel" jedenfalls ein Film, der vieles richtig macht – dessen Stärken für mich aber mehr in einzelnen Höhepunkten (unter denen sich manche der bisher besten Szenen des diesjährigen Kinojahres finden lassen) denn im Gesamtprodukt liegen. Wobei diese Highlights und phantastischen Momente ihn für mich auf der einen Seite sehr denkwürdig machen und mich fast dazu animieren, ihn noch höher einzustufen, andererseits aber jene Aspekte die mich gestört haben nur um so frustrierender machen. Denn das Potential zu einem wirklich großartigen Superman-Film war da. Vielleicht wird es ja beim nach diesem Erfolg wohl zweifellos anstehenden "Man of Steel 2" endlich soweit sein. Bis dahin heißt es für mich, sich an den Aspekten zu erfreuen, die man hier schon richtig gemacht hat, und zu hoffen, dass sich Snyder in der Fortsetzung wieder mehr auf seine Stärken besinnt.

Wertung:7 von 10 Punkten (mit Option auf die 8 nach der Zweitsichtung im Heimkino und im O-Ton)
Christian Siegel


Review von Michael Spieler: xxxSuperwaffe, Bösewicht, Faustkampf. Diese einfachen Zutaten lassen sich beliebig episch auswalzen – und wenn ein Film das dieses Jahr geschafft hat, dann mit Sicherheit "Man of Steel". Im Grunde die selben Elemente, die wir auch schon in "Star Trek Into Darkness" geliefert bekamen, nur dass eben auch ein Guter Superkräfte besitzt. Um ehrlich zu sein, sind es die selben Elemente, die jeder Action-Blockbuster in irgendeiner Form mitbringt und letztendlich nur deren Umsetzung variiert. Regisseur Zack Snyder ("300") fiel also die undankbare Aufgabe zu, das Superhelden-Franchise neu zu starten, nachdem der letzte Versuch von Bryan Singer als Flop angesehen wird, da dieser in den USA gerade einmal die Hälfte seiner Gesamteinnahmen generieren konnte. "Man of Steel" hat letztes Wochenende (US-Kinostart) nicht nur einen neuen Eröffnungswochenendenrekord für den Monat Juni aufgestellt, sondern in dem Zeitraum auch mehr als doppelt so viel eingespielt, wie eben jener Vorgänger von 2006. Die Zeichen stehen also gut für einen zweiten Teil mit der selben Besetzung. Das Wall Street Journal will erfahren haben, dass dieser zweite Teil schon 2014 ins Kino kommt und damit das lang erwartete "Justice League"-Franchise von DC anführen soll.

Aber ist dieser zweite Kino-Reboot gelungen? Die Mitarbeit von Christopher Nolan ("Dark Knight"-Trilogie) in der Produktion und der Storyidee (zusammen mit Busenfreund & Drehbuchautor David S. Goyer), hat die Erwartungen nach dessen - von der Kritik und den Fans gefeierten - "Batman"-Treatment noch einmal deutlich gesteigert. Also, naja. Die Grundgeschichte hat jetzt nicht so viel Spielraum und damit hat "Man of Steel" ein wenig das selbe Problem wie der "Spider-Man"-Reboot (oder auch "The Hulk"): in relativ kurzer Zeit nacheinander, wird dem Publikum der gleiche Charakter gezeigt, wie er in einer minimal anderen Version zu der Popkulturikone wird, die alle kennen. "Man of Steel" ist allerdings relativ clever darin, wie das Ganze angegangen wird. Nach der angenehm ausführlichen Eingangssequenz auf Krypton – eine viel kürzere aber im Kontext wichtige Szene gab es in "Superman Returns" auch, nur eben erst auf BluRay – schnappt man sich den Inhalt des zweiten Kinofilms mit Christopher Reeve und erzählt diesen neu. Lex Luthor und seine Lexcorp sind quasi nur für Insider kurz auf der Seite eines Trucks oder Waggons zu lesen. Grafisch hat "Man of Steel" tatsächlich etwas von Nolans Realo-Batman, aber auch von "Battlestar Galactica", was gerade die Weltraum-Einstellungen mit unscharfer Linse und Zoom so angeht. BSG-Fans sollten zusätzlich die Augen nach ein paar bekannten Gesichtern offenhalten. Der gesamte Cast ist sehr charismatisch. Alle Kryptonier angefangen von Jor-El (Russell Crowe, "Broken City") über seine Frau Lara (Ayelet Zurer, "Halo 4: Forward Unto Dawn"), hin zu General Zod (Michael Shannon, "Boardwalk Empire") und seiner zweiten Hand Faora (Antje Traue, "Pandorum") verkörpern eine subtile und irgendwie erhabene Fremdheit (ich würde das englische Wort 'Otherworldlyness' benutzen), die ihre genetisch gezüchtete Herkunft unterstreicht. So, wie Michael Fassbenders David in "Prometheus" diesen Hauch beunruhigende Unmenschlichkeit hatte, haben die Kryptonier diese angezüchtete Entrücktheit (eben vor allem die Soldaten), die deren Darsteller alle hervorragend rüberbringen.

xxxUnd hier kommt nun Hanry Cavill ("Krieg der Götter") ins Spiel, der den einzigen Kryptonier spielt, der unter den Menschen aufwuchs und - genetisch nicht vorprogrammiert - eine Zuneigung zu Ihnen entwickeln konnte, die ihn zu ihrem Beschützer macht. Cavill spielt nun einen Clark Kent, der helfen will, wo er kann, aber auch weiß, dass er nie akzeptiert werden würde und Angst bei den Menschen auslöst, die Fremdes meist von sich weisen. Der Wunsch seines Vaters, seine Kräfte zu verbergen, bis die Menschheit bereit dazu ist, hat ihm den größten Schmerz verursacht und ihn in die Welt getrieben, auf der Suche nach Antworten. Hier fand ich es äußerst effektiv, nicht die ganze Kindheit und das Aufwachsen erneut mit ansehen zu müssen, sondern diese in entscheidenden, charakterformenden Momenten anhand von Rückblenden präsentiert zu bekommen. Dennoch gibt es nur einen vorhersehbaren Pfad für ihn und die ganzen großen Namen der Nebendarsteller helfen Cavill nicht dabei, sein Dauerstirnrunzeln loszuwerden. Es wird hier versucht eine Art innerer Konflikt aufzubauen, wo eigentlich keiner ist. Der perfekte Moment, seine Kräfte zu offenbaren wird eben unausweichlich zu dem, als die Erde von Seinesgleichen gefunden wird – also von außen bestimmt (und wenn man es genau nimmt, hat er den Rest des Films selbst ausgelöst).

Lois Lane (Amy Adams, "The Master") bekommt hier richtig was zu tun und repräsentiert uns, die Menschen. Sie ist der Arktis-Geschichte und damit Clark auf der Spur und ihre Suche nach seiner Identität wird zum entscheidenden Faktor aufgebaut, nur um sofort seine Wichtigkeit einzubüßen. Ihr wird die Entscheidung um die Preisgabe der Identität des unter ihnen lebenden Kryptoniers abgenommen und damit zerfällt ihr moralisches & journalistisches Dilemma, wie der Kern Kryptons. Diese Art von leichtem Ausweg begegnet mir in Filmen immer mehr, bzw. ich nehme sie immer mehr wahr. Da wird mittelmäßig komplex ein Seitenerzählstrang aufgemacht, der einen oder mehrere Protagonisten vor ein potentielles Problem stellt, nur um in Sekundenbruchteilen mit einem Schulterzucken der Action Platz zu machen. Die war natürlich grandios aber auch recht eintönig. Zum einen wurde da der Kleinstadt-Angriff aus "Thor" mehr oder weniger nachgespielt - inklusive übergroßem Feind - und dann New York, ähh, Metropolis in Schutt und Asche gelegt. Zugegeben, die Mechanik dieser Aktion war recht originell und sah auch spektakulär aus, aber Supermänner und -frauen gegeneinander antreten zu lassen endet dann eben doch wieder nur im Faustkampf. Hierbei gab es aber immerhin einige nette Einstellungen aus der Ich-Perspektive.

xxxJor-Els Hologramm verkommt im Laufe des Films leider vom weisen Lehrer Kal-Els etwas zum Wegweiser und ist auch der Grund für etwaige größere Plotholes, die dann Lois und die hoffnungslos überforderten Menschen stopfen müssen. Irgendwie scheint man hier den komplizierten Weg gewählt zu haben, nur damit diese nicht nur Zuschauer des eigenen Untergangs werden. Der Anfang war wunderschöne Sciencefiction mit einer außerirdischen Umgebung und guter Action. Der Mittelteil eine Spur zu langatmig und das Ende purer Größenwahn mit Nonstop-Zerstörung, bei der sie offenbar "The Avengers" und "Transformers 3" mit allen Mitteln übertreffen wollten. Vom Fanstandpunkt aus war hier Zods Kommandantin Faora-Ul die gnadenlos beste Wiedersacherin des Manns aus Stahl. Die deutsche Schauspielerin Antje Traue verbindet hier Effizienz mit Schönheit und tritt ihm ordentlich in den Superhintern. Michael Shannon hat diese ihm innewohnende Intensität, die er als Zod zu Beginn noch voll ausleben kann – Kal-El und Zod erscheinen hier noch als zwei Seiten einer Medaille. Doch auch er ist mehr oder weniger Opfer der Charakterbeschreibung, und so driftet diese Intensität, die auch Vielschichtigkeit bedeutet, sehr schnell in eine eindimensionale Darstellung eines Wahnsinnigen ab. Der Score klingt nach Hans Zimmer und ist es auch.

Fazit: "Superman Returns Again", ähh, "Man of Steel" ist pompöser als sein Vorgänger - mit dem ich eigentlich gar keine großen Probleme hatte - und hat den Charakter mit maximalem Effektbombast und einer ausgeklügelten Werbekampagne schon in den USA auf Platz 1 gesetzt. Ich bin mir sicher, dass das auch hierzulande nach diesem Donnerstag der Fall sein wird, und obschon man sich große Action ja grundsätzlich immer im Kino ansehen sollte, trägt sie hier halt wenig zum Stopfen der Logikkrater im Umfang einer durchschnittlichen Mondoberfläche bei. Spaß kann man schon an ein paar Einzelteilen haben, die "Man of Steel" zwar nicht zu einem außergewöhnlich guten, aber gerade so guckbaren Erlebnis machen, wenn man sich das Hirn an einem verregneten Sommerabend durchlüften will.

Wertung:6 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © 2013 Warner Bros. Pictures)


Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub!

Weiterführende Links:
"Superman" - SPECiAL
"Man of Steel" - Gewinnspiel
Review zu "Watchmen - Die Wächter"
Review zu "Sucker Punch"






Kommentare (24)
RSS Kommentare
1. 04.07.2013 01:12
 
@Siegel: 
 
Ich will jetzt keinen Roman schreiben, sondern bezüglich Snyder eins klarstellen. 
 
Die etwas schnell geschnittenen Kämpfe und die hin und zurück Zooms sind nicht auf seinen Kram gewachsen. Weil Nolan derzeit angesagter ist, musste er leider ein paar Abstriche machen. Ursprünglich wollte Warner wohl scheinbar Nolan persönlich als Regisseur, der aber absagte, sich aber dennoch am Drehbuch beteiligte und seinen Namen fürs Marketing hergab. Trotzdem hat Warner dann Snyder dazu gebracht, das ganze wirken zu lassen, als wäre es wirklich Christopher Nolans Superman. 
 
Wahrscheinlich hätte es wohl auch einen anderen Gegner wie Brainiac gegeben, aber Kryptonianer/Kryptonier sehen wie Menschen mit übermenschlichen Kräften aus und sind deshalb realistischer, weil es Menschen ja in der Realität gibt.
 
2. 06.07.2013 10:23
 
@Uminat 
Danke für die Infos! :) Du hast sicherlich recht, dass man die Produktionsbedingungen auch mit berücksichtigen sollte. Aber für den Kinozuschauer zählt letztlich das Ergebnis. Dass Zack Snyder vielleicht gern einen anderen Film abgeliefert hätte, mag sein, doch wir sehen auf der großen Leinwand eben nur diesen Nolan-Snyder-Hybrid, den du beschrieben hast. Ich hätte einen "Superman" im unverfälschten Snyder-Stil jedenfalls interessanter gefunden. Für mich muss der Mann aus Stahl nicht realistisch und bierernst rüberkommen.
 
brainy
3. 08.07.2013 01:18
 
Hallo Illuminat,  
 
zuerst Mal danke für den Kommentar :). Und ja, ich weiß, ich bin da und dort noch Antwort schuldig. Wird nachgereicht (vor und nach meinem Urlaub war es einfach zu stressig). 
 
Aber: Darf ich dich fragen woher du diese Infos hast? Ich habe nämlich ein Interview mit David Goyer gelesen, wo er dezidiert sagt, dass sich Snyder bewusst für diesen Zugang entschieden hätte.
 
4. 12.07.2013 23:19
 
Dieses Interview habe ich nicht mitbekommen. Ich habe es mir einfach zusammengereimt, weil Nolan ja zumindest bei Warner derzeit viel machen kann, Batman zweimal zur Milliarde gebracht hat (wenn auch Dark Knight eigentlich dank Ledger und Rises dank Dark Knight) und dies auch mit Superman hätte machen können, wenn es nach Warner gegangen wäre und weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Snyder sich bewusst dazu entschieden hat. Der Film wäre bezüglich Inszenierung und Gegner bestimmt ein bisschen anders geworden, wenn Snyder mehr Freiheit gehabt hätte, aber der hat ja noch Sucker Punch im Rücken, der ja gefloppt ist. 
 
Ich fand Man of Steel zwar nicht scheiße, empfinde ihn aber trotzdem als kleine Enttäuschung nach wie vor. Die erste Hälfte ist einfach nur wirr erzählt. Zuerst der Krypton-Abschnitt, der für eine packende Anfangsszene viel zu lang ist. Zwar wird bei Bond hin und wieder versucht, in dem Bereich was längeres abzuliefern, aber wir sind hier nicht bei Bond. Ich hätte den Abschnitt einfach ganz draußen gelassen und die entscheidenden Momente bei der Szene gezeigt, als Jor-El alles Clark erzählt. Denn so wirkt letztere Szene, als würde man den ganzen Anfang für die total bekloppten nochmal extra erklären. Danach kommt die Bohrinsel, die ein packender, dramatischer Einstieg hätte werden können, aber zu schnell kommt, weil jetzt noch eine Actionszene folgt. Das ist in etwa so, als wäre Sam Raimis erster Spider-Man mit dem kurzen einblenden des Bisses und dem Wrestling-Match samt Mördersache gestartet, was 20 Minuten gedauert hätte und gleich darauf wäre dann die Szene mit dem Geldtransporter gekommen, wo Spider-Man sein erstes Foto für den Bugle schisst. 
 
Danach wird einfach die Klassenszene eingeblendet, wo Clark das erste Mal durch Sachen durchsieht und ne scheiß Angst hat (hätte ich in dem Alter auch gehabt, wenn ich plötzlich die ganzen Organe in den Körpern und die rote Haut unter der normalen Haut gesehen hätte :x) Und nachdem Clark ne halbe Minute durch die Gegend läuft und sich dabei neue Klamotten besorgt (was für einen Grund neben dem, um die Frauen zu entzücken bei all den Muskeln, gab es eigentlich, wieso der Oberkörperfrei zur Insel geschwommen ist?), wird das Busunglück und die damit dritte Actionszene direkt hintereinander gezeigt. Danach ging es aber endlich. Batmans Begins hat das im Vergleich einfach deutlich besser gemacht, was Aufbau und einblenden der Rückblicke angeht, auch wenn ich jetzt nicht unbedingt Nolan als Regisseur gewollt hätte, keinen krampfhaft auf realistisch getrimmten Superman und die Ausbildungsszenen einen Teil des mysteriösen um Batman zerstört haben. 
 
Ein weiterer Schwachpunkt ist Amy Adams als Lois Lane. Jedes mal, wenn die auftauchte, war ich leicht genervt, weil die sau langweilig rüberkam und dazu find ich die nach wie vor als Lane fehlbesetzt. Als Lana hätte die deutlich besser gepasst. Bosworth war im Vergleich deutlich besser und hätte im damaligen Alter in Man of Steel als Anfänger-Reporterin deutlich besser gepasst. Die hatte halt Pech, die Kidder-Lane zu spielen, die deutlich älter war und als die sie zum damaligen Zeitpunkt zu jung war. Und was mich ebenfalls genervt hat: ab dem Moment, wo die das erste Mal auftaucht, scheint die überall dort zu sein, wo auch Superman ist. Deswegen wollte Zod wohl auch, dass die ebenfalls an Bord kommt, damit sie auch in dem Abschnitt genau dort ist, wo auch Superman ist. Hätte nur noch gefehlt, dass die schon am Anfang in der Bar auftaucht und genau in dem Moment am Eingang reinkommt, als Clark durch einem Hintereingang in die Küche verschwindet. 
 
Mach hier mal Schluss, weil ich grad was erledigen muss. Rest folgt morgen. Bis dahin bitte nicht antworten darauf!
 
5. 13.07.2013 18:02
 
Hier der Rest! 
 
Ebenfalls gefallen lassen muss sich Man of Steel eine Sache, an der schon Amazing Spider-Man zu knappern hatte. Auf der einen Seite wollte man bei beiden alles anders machen. So hat Spider-Man nicht mehr organisch Netze verschossen, sondern wie in den meisten Comics mit technischen Apparaten, während die Lane jetzt schon weiß, dass Clark und Superman miteinander identisch sind (einer meiner größten Kritikpunkte). Auch der Tod des jeweiligen Stiefpapis war abgeändert. Parker ließ den Dieb nicht mehr nach einer Wrestling-Nummer davonrennen, sondern in einem kleinen Snack-Laden, nachdem der Verkäufer ihm nichts geben wollte, während Papi Kent nicht mehr durch einen Herzinfarkt draufgeht, sondern von einem Tornado mitgerissen wird. Trotzdem gab/gibt es viele Überschneidungen mit de vorigen Reihen. Wie der erste Teil Raimis lief auch Amazing so ab: erste Hälfte = Entstehung, zweite Hälfte = Kampf gegen den ersten Gegner. Auch ist der Gegner in den jeweils ersten Teilen was grünes. In Spider-Man war es ein GRÜNER Power Ranger ( :grin ), im Amazing hingegen ein GRÜNER Echsenmann. Genau wie im dritten Teil Jagd Parker kurz den Killer seines Onkels, wie Maguire ist auch Garfield der Eitelkeit nicht abgeneigt und beim Kran gibt's wie bei der Brücke im ersten und in dem Zug im zweiten eine Szene, wo die tapferen New Yorker ihrem Helden tatkräftig zur Seite stehen. Ginbt zwar noch mehr, aber es geht eigentlich ja um Superman. 
 
Bei Man of Steel ist es jetzt genauso. Nachdem Superman Returns den ersten Film huldigte, wirkt Man of Steel jetzt dank Zod und dessen Gefolgsschaft wie eine Huldigung an Superman 2. Das ist besonders bedauerlich, weil Man of Steel, als er noch die Fortsetzung zu Returns werden sollte, ebenfalls Zod bringen sollte, aber den alten und diesen womöglich alle Zitate von damals hätte aufsagen lassen. Und Dank der erneuten Vorgeschichte wirkt Man of Steel wie ein aufgemotzter Mischmarsch von Superman 1 & 2.  
 
Es gibt auch gute Sachen. So wirkt Cavill als Superman noch etwas steif, vollbringt aber eine nicht üble Vorstellung und kann sich in den Fortsetzungen hoffentlich steigern. Actionmäßig hätte es vielleicht etwas weniger sein können, obwohl es so schon nicht soviel war, aber wenigstens hat Superman mal einen richtigen Zweikampf bekommen, der im Moment meine Lieblingsszene dieses Jahres ist. Und im Gegensatz zum Amazing Spider-Man wirkt er auch nicht, als wäre er für ein ganz bestimmtes Schulpublikum gemacht wurden. 
 
Sind zwar ein paar Aspekte mehr vorhanden, die gut sind, aber ich möchte zum Ende kommen. Im gesamten leider wirklich ne kleine Enttäuschung, aber trotzdem keine grottige Gurke. Iron Man 3 hat mir dennoch knapp besser gefallen, wohl oder übel. 
 
7/10 
 
@Siegel: 
 
Auf folgendes könntest du demnächst mal zurückantworten: 
 
Amazing Spider-Man (aber nicht unbedingt) 
Iron Man 1-3
 
6. 14.07.2013 09:45
 
Hallo Illuminat, 
 
first things first: Hier der Link zum von mir angesprochenen Interview mit David Goyer -> http://www.aintitcool.com/node/62885 
 
Der relevante Teil: "When I first met with Zack... he met with Chris first. He read the script, then he met with Chris, and then Chris called me and said, "I think we're going to go with Zack." Then Zack came in and met with me, and Zack said, "I think I'm going to shoot most of the film handheld, and only one camera at a time." And I got really excited because... look, I like 300 a lot and I like WATCHMEN, but Zack had developed this style that was mostly set-based, a lot of greenscreen and a lot of high-speed photography. And he said, "I want to shoot it much more vérité, even the stuff on Krypton." That's when I knew Zack was the right guy. I had never met Zack before, but I said, "Wow! That just immediately reframes it." At one point, I had written some scenes that involved dilating time and showing Superman grabbing bullets out of the air like The Flash, and Zack said, "He could do that, but I'm not going to shoot it that way. I sort of want to do it from the perspective of a human." You've seen the fight scenes, and I just thought that was a really smart decision on Zack's part." 
 
Natürlich könnten sie uns anlügen, aber wenn man diesen Worten glauben schenkt, war es wirklich Snyders Entscheidung, das so zu filmen. 
 
Die Rückblenden etc. haben mir eigentlich gut gefallen. Das einzige, was man an der Struktur aus meiner Sicht verändern könnte, ist - wie du auch schon sagst - den Krypton-Teil vom Anfang rauszunehmen udn ihn erst zu bringen, wenn Jor-El die Fortress of Solitude erreicht. Allerdings wäre die Szene an dieser Stelle wohl zu lang; da hätte man dann ordentlich kürzen können. 
 
Es sei erwähnt, dass der Donner-Film ebenfalls mit einer längeren Szene auf Krypton beginnt. 
 
Mit der Origin-Story von Spider-Man lässt sich Superman meines Erachtens nur bedingt vergleichen. Superman kommt ja quasi schon so zur Welt, wir lernen ihn von anfang an als Wesen mti außerordentlichen Kräften kennen. Bei Spider-Man ist es hingegen wichtig, zuerst Peter Parker vorzustellen, und ihn dann erst in Spider-Man zu verwandeln. Da hast du narrativ ganz andere Erfordernisse, musst viel mehr unterbringen. 
 
Zum nackten Oberkörper: Ich habe es so verstanden, dass die Kleidung bei der Katastrophe auf der Bohrinsel verbrannt ist. Die Frage sollte also genau genommen nicht sein, warum er mit nacktem Oberkörper schwimmt, sondern warum er nicht VÖLLIG nackt schwimmt :grin
 
Die Klassenszene fand ich übrigens - no pun intended - klasse! :) So etwas haben wir in den alten Superman-Filmen nie gesehen. Das Busunglück empfand ich auch überhaupt nicht als Actionszene, sondern als dramatischen Moment. Generell halte ich die ersten Stunde noch für sehr gut ausbalanciert, was Action, Drama, Hintergrundgeschichte, Figuren etc. betrifft. Erst in der zweiten Stunde senkt sich die Waage sehr deutlich auf Seiten der Action hinab, und wird es imt der Zeit doch etwas zu viel. Den Kampf in Smallville hätte ich zur Gänze gestrichen, da er narrativ nicht den geringsten Zweck erfüllt.  
 
Was genau hast/hattest du denn gegen Amy Adams? :x Sie hat mich jetzt nicht unbedingt umgehauen, aber insgesamt fand ich an ihrer Performance nichts zu mäkeln. Ich gebe dir aber recht, das Bosworth sehr gut war und vor ein paar Jahren als junge Reporterin wohl besser gepasst hätte. 
 
Dass Zod darauf besteht, dass Lois Lane mitkommt, ergab in der Tat nicht wirklich Sinn, und war nur den weiteren Plot-Erfordernissen geschuldet. 
 
Was gefällt dir denn daran nicht, dass Lois weißt, wer Superman ist? Ich fand genau das toll, da das immer einer meiner größten Kritikpunkte an den alten Filmen war. Es war einfach lächerlich, Brille auf, und niemand erkennt ihn mehr. Im übrigen sei erwähnt, dass es Goyers geniale letzte Zeile nicht unbeschadet durch die Synchro geschafft hat - was jedoch kein Vorwurf sein soll, das Wortspiel war leider nicht zu übersetzen. Während es bei uns nur "Nett Sie kennenzulernen" sagt, heißt es im Original "Welcome to the Planet" :grin 
 
Finde es übrigens interessant, dass wir trotz teils unterschiedlicher Meinung letztendlich auf die gleiche Wertung kommen :). Wie ist denn deine Wertung/Meinung zu den ersten fünf Superman-Filmen? (Außer Teil 3, dort hast du eh schon gepostet) Die sind bei mir ja nicht ganz so gut weggekommen.
 
7. 14.07.2013 22:10
 
Lassen wir es bei "Snyder wollte es, aber es könnte auch gelogen sein". 
 
Die Rückblenden an sich nicht das Problem, denn Batman Begins hat damit auch gearbeitet und es deutlich besser gemacht. Von dem Krypton-Anfang bis zum Busunglück war es irgendwie wirr aneinander gereiht, wie es schon erwähnte. Wie du es schon selbst einigermaßen verstanden hast: ich hätte den Krypton-Anfang wirklich erst an der Stelle gebracht, als Jor-El alles erzählt, aber natürlich stark verkürzt gegenüber der jetzigen Version, so dass man die entscheidenden Momente sieht und Jor-El dabei reden hört. Wären dann höchstens 2-2,5 Minuten gewesen. Schon beim Donnerfilm war der Anfang zu gestreckt. Zods Verurteilung hätte auch erst in Superman 2 gezeigt werden können Jor-Els Gespräch mit dem Rat hätte er auch nur erwähnen können, als er mit seiner Frau spricht. 
 
Bezüglich Spider-Man wär bei einem ersten Film einer Reihe die beste Lösung, ihn von der ersten Szene an als Spider-Man auftreten zu lassen und in der ersten Hälfte die Wandlung in Rückblicken zu zeigen, genau wie bei Batman Begins. Und da es schade ist, einen großen Gegner einfach nebenbei in der zweiten Hälfte zu verbraten, würde einfaches Kanonenfutter wie der Geier oder Rhino auftreten. Und wenn man Spider-Man als Schüler haben will unbedingt, dann soll er so 17-18 sein in der Gegenwart und im Rückblick 3-4 Jahre jünger. So hätte er nach dem Biss genügend Zeit, um sich in Form zu bringen, so dass es nicht unglaubwürdig wirkt, dass er nach kurzer Zeit es schon mit richtigen Kolossen aufnehmen kann, auch diese in einem ersten Teil trotzdem nicht vorkommen sollten eigentlich. Weder der Power Ranger... ähm, ich meinte den Kobold, noch der Lizard waren gute Einstieggegner und beide erste Teile waren mit ihrer "Erste Hälfte = Entstehung, zweite Hälfte = Kampf gegen ersten Gegner" nicht optimal strukturiert und wirken dadurch, als hätte man zwei jeweils 90 Minuten Filme genommen, diese zu einem 180 Minuten = 3 Stunden Film zusammengeschnitten und diesen danach um ca. eine Stunde gekürzt. 
 
Als er an der Insel ankommt und sich an einem der Säulendinger festhält (jedenfalls eins von den Dingern, dass die Insel Stabil hält), sieht man ganz deutlich, dass er da schon kein Hemd mehr an hat. ;)  
 
Gegen die Klassenszene, die Busszene sowie die Rückblicke im allgemeinen, habe ich auch kein Problem gehabt, sondern eher wie alles bis zur Busszene aufeinander aufbaute und folgte. Erst ab der zweiten Hälfte wurde es für mich besser. Und wenn es eine Actionszene gab, auf die ich verzichtet hätte, dann eher auf die mit dem Terraformer. 
 
Die Adams hat mich irgendwie einfach gelangweilt und... ach, ist denk ich schwer zu beschreiben. Die mag zwar vielleicht doch nicht so übel gewesen sein, trotzdem finde ich weiterhin, dass die als Lane fehlbesetzt ist und als Lana deutlich besser gepasst hätte. 
 
Mir hats deswegen nicht gefallen, weil man mit einer neuen Reihe, die Man of Steel jetzt begonnen hat, aus dem Fehler aus der alten Reihe hätte lernen können und, sobald Lane die Wahrheit weiß, dass die wirklich getrennte Wege gehen. Bezüglich der Tarnung kann man sich ja dank dem Ende auch bei der neuen Reihe schon drüber ärgern, dass ihn keiner erkennen wird. Von daher hätte die Lane nicht unbedingt jetzt schon die Wahrheit wissen müssen. 
 
Hier mal meine Wertungen zu den fünfteiligen, vorigen Reihe: 
 
Teil 1 = 7/10 
Teil 2 = 6/10 (Kinofassung) 
Teil 3 = 3/10 
Teil 4 = 4/10 
Teil 5 (Superman Returns) = 5/10
 
8. 21.07.2013 19:38
 
Obwohl ich mit dir übereinstimme, dass der Anfang auf Krypton zu ausgedehnt war, glaube ich, dass 2 bis 2-1/2 Minuten viel zu wenig wären, um dieser Story gerecht zu werden. Derart zusammengestockt würde da meines Erachtens viel an Wirkung verloren gehen. 
 
Ich bin mir nicht sicher, ob das Erzählen der Origin-Story bei Spider-Man in Rückblenden funktioniert hätte. Superman wurde ja schon als Baby verschickt; was in geprägt hat, passierte alles erst auf der Erde. Daher kann man darüber diskutieren, dass die Krypton-Szenen als Rückblenden auch gereicht hätten. Aber bei Spider-Man ist die Origin-Story genau das, was ihn ausmacht. Es ist auch nicht "nur" er sieht den Tod seiner Eltern und fällt danach in eine Grube voller Fledermäuse. Das lässt sich natürlich auch in einer Rückblende gut unterbringen. Bei Spider-Man sind meines Erachtens zu viele wichtige Momente mit eben seiner Entstehungsgeschichte verbunden, als dass sie sich in Rückblenden abhandeln lässt. letztendlich kommt das denke ich auf jeden Superhelden drauf an, ob es passt oder nicht. 
 
Auf das mti dem Hemd muss ich bei der Zweitsichtung achten. 
 
Huh. gerade die Szene mit dem Terraformer hatte für mich den magischsten Moment. Klasse Musik von Hans Zimmer, tolle Inszenierung. das war für mich eins der Highlight - und somit das letzte, dass ich streichen würde. Ich sehe schon, wir kommen wieder einmal auf keinen gemeinsamen Nenner ;)
 
Warum Lois und Clark unbedingt getrennte Wege gehen müssen sobald sie weiß wer er ist, habe ich übrigens immer noch nicht verstanden. Das fand ich schon bei den alten sehr konstruiert. Wobei der Donner Cut sicherlich dabei half, es verständlicher zu machen. Insofern sehe ich jedenfalls hier kein großes Problem. Und Lois war die einzige vom Daily Planet, die ihm wirklich von ganz nah gesehen hat. ich muss allerdings gestehen, gehofft zu haben, dass er seine Superkräfte dafür verwenden würde um wirklich ganz anders auszuschauen. Supergirl hatte ja wenigstens unterschiedliche Haarfarben. Die Brille allein halte ich nach wie vor nicht für die beste Tarnung ;). In "Man of Steel" war es aber für mich noch kein problem. Mal sehen, was die - wie man an diesem Wochenende erfahren hat mit Batman gepimpte - Fortsetzung bringen wird. 
 
Danke für deine Wertungen, fand ich sehr interessant! :)
 
9. 26.05.2014 10:36
 
Hat "Man of Steel" die Gurke verdient?
Trotz der hier sehr gut geschriebenen Auseinandersetzungen mit "Man of Steel" und Superman generell, scheint der Streifen im deutschsprachigen Raum allgemein nicht so gut angekommen zu sein: 
http://www.youtube.com/watch?v=ix7atqdP3PQ
 
10. 12.06.2014 10:19
 
Hat "Man of Steel" die Gurke verdient?
Also wenn für die Man of Steel der schlechteste Film des Jahres 2013 war, dann beglückwünsche ich sie zu ihrer Filmwahl :grin
 
Ernsthaft: Da spricht ganz offensichtlich ungemein viel subjektive Ablehnung mit; was ja auch ok ist. Ich bin generell ein Vertreter der Ansicht, dass es keine objektiven Kritiken gibt. Man könnte genauso gut meine Wahl zu "Pain & Gain" als schlechtesten Film des Jahres kritisieren. Ich persönlich kanns halt bei "Man of Steel" nicht nachvollziehen, und denke, dass da viel nostalgisch-romantische Verklärung der Donner-Filme - von denen ich nie ein übertriebener Fan war - mitspielt.
 
11. 13.06.2014 10:24
 
Hat "Man of Steel" die Gurke verdient?
Mir ist was eingefallen, wie du Man of Steel beim nächsten mal gegenübertreten solltest, wenn du dich nochmal an ihn herantraust. 
 
Vielleicht solltest du davor mal wieder Hulk sehen. Der hat ja dank den Splitscreens ne spezielle Machart. So könnest du schon auch auf das spezielle von Man of Steel vorbereitet sein. Während Hulk wirken will, als würde man gerade durch einen Comic blättern, so will Man of Steel das Gefühl vermitteln, als würde man gerade eine Nachrichtendokumentation auf N24 gucken.  
 
Was aber komisch ist: obwohl du ihn für seine jetzige Machart insgeheim verteufelst, so hast du ihn nicht nur besser bewertet als die alten Filme und Green Lantern, die ja alle so gedreht sind, wie du es auch bei Man of Steel lieber gehabt hättest, du nimmst ihn sogar in Schutz, dass er es nicht verdient hat, als schlechtester Film des letzten Jahres zu gelten.  
 
Wer einen Blockbuster als schlechtesten Film nimmt, hat eh wohl noch nie einen wirklich schlechten Film gesehen. ;)
 
12. 13.06.2014 11:27
 
Hat "Man of Steel" die Gurke verdient?
Nachdem ich "Man of Steel" mittlerweile kenne, bin ich ja eh drauf eingestellt, dass er im Pseudo-Doku-Stil daherkommt. Gefallen tut es mir nur trotzdem nicht. Allerdings kann weder von insgeheim (ich habe mich ja einen ganzen Absatz lang in aller öffentlichkeit darüber ausgelassen) noch von verteufeln (angesichts der Wertung) die Rede sein ;). Es war halt nur mein mit Abstand größter Kritikpunkt. In Schutz genommen habe ich ihn auch nicht wirklich; nur angemerkt, dass so etwas immer subjektiv ist (wie eben auch meine Wahl von "Pain & Gain" als schlechtester Film), und ich mit eben diesem subjektiven Eindruck nicht übereinstimme. Trotzdem darf man das ruhig so sehen wenn man will... 8)
 
13. 14.06.2014 00:51
 
Hat "Man of Steel" die Gurke verdient?
Hier mal ein kleines Video mit lauter Ausschnitten aus Filmen von Zack Snyder: 
 
https://www.youtube.com/watch?v=gVV_6ehHVC4 
 
Wenn du die optischen Leckerbissen wieder siehst, wirst du dich bestimmt wieder grün und blau ärgern, wieso Man of Steel ein anderes Schicksal erleiden musste.
 
14. 20.06.2014 12:19
 
Hat "Man of Steel" die Gurke verdient?
Meinst du nicht eher ROT und blau ärgern? :p  
 
Ein toller Clip. Ja, genau so hätte ich mir die Inszenierung von "Man of Steel" von ihm erwartet, und genau deshalb hatte ich mich auf den Film auch schon so gefreut. Ich weiß, das liegt nicht jedem, aber meinen Geschmack traf Snyder inszenatorisch mit seinen früheren Filmen halt einfah zu 100%. Da und dort gab es zwar eh auch vereinzelt solch schöne Momente bei "Man of Steel" - abre halt viel zu wenig, und vor allem der Zeitlupen-Einsatz bei der Action hat mir gefehlt. 
 
Aber kann man nichts machen.
 
15. 22.06.2014 14:27
 
Hat "Man of Steel" die Gurke verdient?
Ich hab Man of Steel vor kurzem ja nochmal gesehen, nachdem ich Hulk hinter mir hatte. Es hat wirklich geholfen, so konnte ich mich auf die Machart von Man of Steel deutlich mehr einlassen. Bezüglich der Inszenierung hatte ich es weit extremer in Erinnerung. Und ich fand auch gar nicht, dass es actionmäßig so extrem viel ist. Damals hatte ich unter anderem gedacht, als ich einiges in Foren hörte, dass der finale Kampf gegen Zod mindestens ne 1/4 Stunde gehen wird.  
 
Trotzdem gab es auch diesmal ein paar Sachen, die mir nicht gefallen haben: 
 
-der Anfang auf Krypton dauert zu lang und ist ehrlich gesagt auch überflüssig, weil Jor-El das ganze später nochmal extra erklärt 
-Lois Lane steht viel zu sehr im Mittelpunkt und ist bei fast jedem scheiß dabei, in den Superman involviert ist 
-Clark ist die erste Stunde über eher ein Nebendarsteller, ob er die eigentliche Hauptfigur ist 
 
Dem Anfang auf Krypton hätte man eher einen eigenen Film spendieren sollen. Mögliche Titel wären gewesen "Jor-El", "Krypton" oder "Krypton's Last Days". Und so sehr Superman mal Actionszenen gebraucht hat, aber das Szenario am Ende wäre für das Finale eines dritten Teils besser geeignet gewesen.  
 
Danach habe ich noch mal wieder Sucker Punch geguckt, den ich seit dem Kino nicht mehr gesehen habe. Mal ganz ehrlich: Man of Steel fand ich rein filmisch und als Film für sich ehrlich gesagt besser. Aber natürlich wäre Man of Steel als reiner Fantastyfilm, in dem es Superman ebenfalls mit Gestalten wie den Samurais am Anfang oder den Robotern am Ende zu tun bekommt und die Optik mehr so aussieht wie in den dortigen Abschnitten, nochmal ne Spur interessanter gewesen. Aber wie du schon sagtest, kann man es nicht ändern und trotz aller Schwächen ist dennoch der bisher beste Superman rausgekommen.  
 
Und Man of Steel ist ja nicht der erste Film, der nicht so aussieht, wie man es von Snyder erwartet. Dawn of the Dead sah auch noch nicht aus, wie man es heutzutage von ihm erwartet. Und es ist sowieso komisch, wieso man ausgerechnet an den drangetreten ist, obwohl seine drei vorigen Filme Watchmen, Legende der Wächter und Sucker Punch ziemlich gefloppt sind.  
 
Wie hätte es sich auf deine Wertung ausgewirkt, wäre der ganze Film gleich gewesen, aber am Ende wäre zu lesen gewesen "Directed by Brett Ratner" und du hättest dadurch keinen speziellen Stil erwartet?
 
16. 25.06.2014 15:23
 
.
Ja, der Finale Kampf ist nicht mehr so lang; dafür finde ich, dass sich die Zerstörung von Metropolis zuvor doch ziemlich zieht. Nach diesem Effekte-Overkill war ich wohl auch einfach schon ermüdet. 
 
Stimmt, den Anfang auf Krypton hätte man einsparen und das ganze stattdessen nachher als Rückblende zeigen können, wenn Jor-El seinem Sohn seine Herkunft erklärt. 
 
Ja, das ist ein häufiges Problem mit love interests, wie bringt man sie schlüssig in die Handlung? Allerdings denk eich, das ist bei MOS sogar im großen und ganzen recht gut gelungen. 
 
Hier kann ich nicht zustimmen, steht doch Clarks vorgeschichte - seine Kindheit etc. - im MIttelpunkt, auch wenn wir dies teilweise aus Lois Lanes Nachforschungen erfahren/erleben. Trotzdem sehe ich den Fokus eigentlich eindeutig auf ihm. 
 
Ein eigener Krypton-Film aus dem Intro? Grundsätzlich keine schlechte Idee, allerdings musste man mit MOS anfangen; man hätte nicht mit dem Krypton-Film beginnen können. Und in dem moment wo man MOS kennt und einen Krytpon-Film macht sind wir wieder beim Prequel-Problem ;)
 
Ich sehe Man of STeel auch etwas stärker als Sucker Punch, in erster Linie wegen der besseren Story udn den stärkeren emotionalen Momenten. Dennoch finde ich Sucker Punch immer noch gelungen, interessant, und längst nicht so inhaltsleer, wie das von einigen behauptet wird. Vor allem im DC gewinnt der an Bedeutung.  
 
Mit Dawn of the Dead hast du recht. Der Unterschied ist: Das war sein erster, und damals kannte man ihn noch nicht, bzw. verband man noch keinen bestimmten Stil mit seiner Inszenierung. Nach 300, Watchmen, Sucker Punch und dem animierten Eulen-Film dann allerdings schon ;). Und ich fand das auch eigentlich ganz gut so.
 
17. 27.06.2014 12:21
 
.
Mir kam das ganze Finale nicht so lang vor. Ich habe aber diesmal auf eine Sache geachtet und gebe muss, dass der Abschnitt in Smallville wirklich nicht gerade nötig war. Da ist auch eine kleine Ungereimtheit: bei einem Moment wirkt es, als wäre Superman schwächer als, aber ne halbe Minute später kann er die wieder zerlegen, was das ganze wirken lässt, als hätte der sich kurz schwächer angestellt, damit kur Spannung aufkommt. 
 
Du meinst wohl wieder, den ganzen Anfang als Rückblick zeigen. Nein, folgende alternativen: 
 
1. Anfang fällt komplett weg und Filme beginnt mit Bohrinsel. Jor-El kärt in der Mitte auf, man erfährt zusammen mit Clark, was es mit allem auf sich hat und es wirkt nicht, als würde was für die total bekloppten nochmal extra erklärt werden.  
2. Anfang fällt weg und man sieht die wichtigsten Momente, als Jor-El aufklärt und man diesen reden hört (du glaubst gar nicht, wie schnell ein ganzer Abschnitt auf ein paar Minuten gekürzt werden kann) 
3. Der Anfang wird auf knackige 10 Minuten gekürzt und als Jor-El aufklärt, ist das ganze weniger so inszeniert, als würde man den total bekloppten nochmal extra was erklären 
 
Die ist aber bei fast echt jedem scheiß dabei, bei dem Superman drinsteckt. Und ganz ehrlich, ich kann die ganzen Romanzen in Superheldenfilmen inzwischen nicht mehr sehen. Kann von denen nicht mal wer Single sein? Ich weis, dass das wichtig ist, um bestimmte Zielgruppen rein zu locken, irgendwann ist es aber echt nur noch nervig.  
 
Das Prequel-Problem wäre zwar tatsächlich vorhanden, aber ein ganzer Film damit wäre besser trotzdem besser gewesen, als der zu lange Anfang in Man of Steel. 
 
Dass Sucker Punch mehr sein soll, hab ich auch schon sehr oft gehört und bei einigen Momenten hab ich das erkannt nun. Aber mich hats trotzdem nicht gerade überzeugt. Teilweise wirkte Sucker Punch auf mich wie ein verkappter Musikfilm . Und auch wenn was dran ist daran, dass er mehr ist, so unterstellen ihm seine Feinde noch heute, dass es trotzdem bloß ne W***svorlage für pubertierende und alte Säcke (sorry) ist.  
 
Hast du die Wächtern och nicht gesehen? Und du hast meine Ratner-Frage nicht beantwortet.
 
18. 17.07.2014 14:15
 
.
Wenn ich ihn mir wieder mal anschaue, werde ich aufs Finale achten, aber vielleicht war es auch tatsächlich weniger das Finale an sich als eine generelle Ermüdungserscheinung nach der ganzen Action, die es schon zuvor gab ;)
 
Ne, so dass man die kompletten 15 Minuten als Rückblende zeigt, war da snicht gemeint. Da würdest du ja mittendrin auf einmal den Film für einen Film-im-Film unterbrechen ;). Ich glaube aber, man hätte da slocker auf 5 Minuten runterkürzen können, ohne wesentliches zu verlieren. Oder man hätte es auf 2 Rückblenden aufgteilt, der eine konzentriert sich auf Mami und Papi und wie sie klein Supi auf die Reise schicken, der andere auf Jor-Els Konflikt mit Zod.  
 
Romanzen in Superheldenfilmen: Kommt darauf an. Ohne Spidey-Gwen hätte mir der zweite Film glaub ich nicht einmal halb so gut gefallen. Es kann einen Film erden (als Kontrast zur ganzen überhöhten larger-than-life Action), ihm einen emotionalen Kern geben und den Helden vermenschlichen. Man muss es nur gut/richtig machen. Und ja, ich gebe dir recht, dass es nicht in jedem Film obligatorisch sein sollte, nur um die überwiegend weibliche Zielgruppe zu bedienen. 
 
Hmm... ich verstehe, dass dir der Anfang bei "Man of Steel" zu lang ist, frage mich aber nur, wie man das auf einen zweistündigen Film ausdehnen hätte können. Und vor allem: Wenn dir schon 15 Minuten zu lang sind, ob dir ein zweistündiges Prequel wirklich besser gefallen hätte ;)
 
Meinst du die Eulenwächter? Doch, hab ich gesehen, hatte nur den Filmtitel geistig verlegt und war zu faul zum googeln (oder in diesem Fall eher imdbeln).  
 
Zur Ratner-Frage: Ich wünschte ich könnte sagen, dass es auf meine Meinung zum Film keinerlei Einfluss gehabt hätte, aber so etwas ist im Nachhinein immer schwer. Ich tue zwar mein Bestes, meine Erwartungshaltung wenn ich über einen Film schreibe auszublenden und das zu bewerten, was da ist (und nicht ihn deshalb abzuwerten weil er nicht das ist, was ich erwartet hatte), aber ob einem das immer so gelingt, ist letztendlich schwer zu beurteilen. Ich kann jedenfalls sagen, dass mir der Inszenierungsstil auch dann sauer aufgestoßen wäre - und ich ihn auch dann als Kritikpunkt angeführt hätte - wenn der Film nicht von Snyder wäre. Ich hätte nur vielleicht keine zwei Absätze darauf verschwendet ;).
 
19. 20.07.2014 09:36
 
.
Da Superman Returns actionmäßig ja ziemlich lahmarschig war und für viele dem megastarken Superman nicht gerecht wurde, wollte man halt mal so richtig auf die Kacke hauen. 
 
Deine Idee mit den 2 Rückblicken übernehme ich mal. Dann wäre es auch überraschender gewesen, wenn rauskommt, wer Supermans Papi gekillt hat. 
 
In den meisten Comicverfilmungen wirkt es nun mal so, als gäbe es keine andere Möglichkeit, dem Charakter Tiefe zu geben, als ihn in eine meistens krampfhafte Romanze rein zu quetschen. Aber es ist schon zu verstehen, wieso es gemacht wird, denn wer hat Titanic einst auf die eins befördert? ;)  
 
In Man of Steel wirkt der Kryptonteil deshalb zu lang, weil es darin bloß die Eröffnung sein soll. Das ist in etwa, als hätte Man of Steel davon gehandelt, dass Superman misstrauisch betrachtet wird, weil Metropolis bei einem Kampf durch ihn schwer verwüstet wurde, Luthor in Erscheinung tritt, für den Wiederbau zuständig ist und in der Eröffnungsszene die letzten 20 Minuten des MOS-Finales gezeigt werden. Nach dem trauernden Superman wird in die Gegenwart geschnitten. 
 
Der Kryptonteil in der Form hat sowieso nicht zum restlichen Film gepasst, der ja trotz Superman eher auf realistisch getrimmt war. Und mal ein deutliches Beispiel zu zeigen, wieso der Anfang im laufe des Films noch mehrmals für die total bekloppten erklärt wird: 
 
bevor Jor-El und Zod sich kloppen, sagt ersterer über seinen Sohn "Es war Kryptons natürlichste Geburt seit Jahrhunderten.", 30 Minuten Laufzeit später sagt er zu Clark "Du warst Kryptons natürlichste Geburt seit Jahrhunderten.". ;)  
 
Ich hab Ratner deswegen gewählt, weil der ja keinen besonderen Stil hat und wegen einem Detail, was ich bis jetzt vergessen hatte, zu sagen. Snyder wollte ja unbedingt Superman aus den Augen der Menschheit zeigen. Bei Ratner hättest du es womöglich besser hingenommen, wäre er mit dieser Vorstellung ans Werk gegangen. 
 
Diese Vorstellung ist sowieso nicht konsequent gewesen. Denn um Superman wirklich aus den Augen der Menschheit zu zeigen, hätte Man of Stell als Found Footage Film gemacht werden müssen. So wäre dann die Lane wirklich die Hauptfigur und würde den ganze Über ihre Kamera rumschleppen, natürlich eine Videokamera, die alles aufzeichnet. Im jetzigen Film ist das nun nichts halbes und nicht ganzen bzw. weder Fisch noch Fleisch.
 
20. 11.08.2014 09:21
 
.
Das mit dem hinter den Erwartungen zurückbleibendem, zu wenig spektakulären "Superman Returns" mag ein Grund dafür gewesen sein, aber ehrlich gesagt finde ich, dass "Man of Steel" damit genau genommen "nur" in der Tradition der Effekte-Overkills der letzten Jahre steht. In letzter Zeit scheint sich Hollywood was Spektakel, zerstörte Städte usw. betrifft ja laufend selbst übertreffen zu wollen. "Man of Steel" wollte da wohl nicht hintanstehen. 
 
Ichb in mir nicht sicher, ob eine Romanze einer Figur automatisch Tiefe verleiht. Aber sie erdet sie, gibt dem Zuschauer etwas, mit dme er sich identifizieren kann, und spriht natürlich auch die romantischen Adern - beider Geschlechter ;) - an. 
 
Ob der Krypton-Teil jetzt unbedingt UNPASSEND war, weiß ich nicht. Der erste Superman hat ja ähnlich begonnen. Aber das man sich dort bzw. damit viel zu lange aufgehalten hat, steht außer Streit ;)
 
Diese Wiederholung habe ich jetzt so nicht mehr im Kopf, aber wird schon stimmen. Das Richten nach den kleinsten gemeinsamen Nenner und das ständige darauf achten, dass auch wirklich jeder alles kapiert und man ja das Hirn nicht einschalten muss, ist neben dem hektischen Inszenierungsstil bei Actionszenen (was sich jedoch meinem persönlcihen Empfinden nach wieder etwas zu bessern scheint) und dem seelenlosen Effekteoverkil-Spektakel mit eine der bedauerlichsten Hollywood-Trends der letzten Jahre. 
 
Ich wäre in einen von Ratner inszenierten "Man of Steel" bestimmt mit anderen (niedrigeren) Erwartungen hineingegangen, ja. Der Inszenierungsstil hätte mir aber genauso wenig zugesagt, wenn er von Ratner gekommen wäre. Nur hätte ich dann nich tden Stilbruch des Regisseurs, sondern die AUSWAHL des Regisseurs beklagt (und vielleicht geschrieben, warum die denn nicht einen visuellen Visionär wie Snyder auswählen konnten :zzz ). 
 
Superman als Found Footage-Film: Bring sie bitte nicht noch auf Ideen! (Außerdem gibt's das schon, heißt "Chronicle" :p )
 
21. 28.08.2014 16:10
 
.
Ich müsste der Actionanteil für dich sein, damit es zwar den Kräften Supermans gerecht wird, aber gleichzeitig nicht zu einer, aus deiner Sicht, ermüdeten Effektorgie? 
 
Chronicle fand ich zumindest besser als Amazing Spider-Man. :p Keine Sorge, das werden die schon nicht lesen.  
 
Bezüglich Kameraführung keimt Hoffnung für dich auf. Und zwar Form dieses Supermanbildes für Batman v Superman, das schon vor einiger Zeit raus kam: 
 
http://cdn.screenrant.com/wp-content/uploads/Superman-Henry-Cavill-in-Batman-V-Superman-Dawn-of-Justice.jpg 
 
Erinnert mich jedenfalls sehr an 300, als Leonidas dem Wolf begegnet. Hier nochmal zum Vergleich ein Bild aus Man of Steel: 
 
http://i2.cdnds.net/13/16/618x399/movies-man-of-steel-henry-cavill.jpg 
 
Bei Nightmare on Elm Street 5 steht noch eine Antwort an.
 
22. 29.08.2014 19:44
 
.
Bezüglich Found Footage hab ich eine Sache vergessen gehabt: 
 
Mal sehen, wie dir der nächste Fantastic Four schmecken wird. Fandest zwar schon die vorigen beiden schlecht, aber der nächste, der ja nichts mehr mit denen zu tun haben wird, wird als Found Footgae rauskommen. :p
 
23. 31.08.2014 22:33
 
.
You sure? Das wäre mir neu, und ich denke eigentlich, wenn dem so wäre, hätte das höhere Wellen geschlagen. Ich habe lediglich mal gelesen, dass Josh Tranks Inszenierungsstil ebenfalls sehr geerdet sein wird, ohne große Spielereien, und möglichst realistisch; eben so wie "Man of Steel" (immerhin hatte er ja davor "Chronicle" gemacht). Das sagt mir ja ohnehin auch schon weniger zu, aber einen FF-Film als FF, das will mir, von der identischen Abkürzung abgesehen ;), nicht zusammenpassen. Wie soll das gehen?
 
24. 31.08.2014 22:39
 
.
Ups, zweiten Kommentar übersehen. Wegen Actionanteil: Das lässt sich so genau nicht sagen. Es ist möglicherweise auch weniger ein Thema der MENGE als der ANORDNUNG. Bei "Man of Steel" hat es mir im letzten Drittel dann einfach zu viel gerummst. Ich fand das nur mehr langweilig, die ewig gleichen einstürzenden WOlkenkratzer. Es muss einfach das Verhältnis stimmen - eine definitive Antwort kann ich dir jedoch so fürchte ich nicht geben.
 

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden