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Star Trek - TOS: The Rings of Time Drucken E-Mail
Captain Kirk wird Teil einer historischen Mission Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 17 Juni 2013
 
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Titel: "Star Trek: The Rings of Time"
Bewertung:
Autor: Greg Cox
Übersetzung: -
Umfang: 370 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: 31. Januar 2012 (USA)
ISBN: 1-4516-5547-6
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle Edition (E)
 

Kurzinhalt: Im Jahr 2020 bricht die U.S.S. Lewis & Clark, das erste mit einem Impulstriebwerk ausgestattete Raumschiff, zum Saturn auf, um den Planeten zu erforschen – insbesondere dessen Ringe, die zuletzt immer instabiler wurden. Neben den drei regulären Crewmitgliedern, darunter auch Colonel Shaun Christopher (der Sohn von Captain John Christopher aus "Morgen ist gestern"), befindet sich auch ein blinder Passagier an Bord: Zoe Querez, ihres Zeichens Bloggerin. Man entschließt sich allerdings, die Mission trotz des unerwarteten Besuchs fortzusetzen. Rund drei Monate später trifft man dann beim Saturn ein – und entdeckt in dessen Orbit eine Sonde, die scheinbar außerirdischen Ursprungs ist. Colonel Christopher verlässt das Raumschiff, um sie genauer zu untersuchen. Rund 250 Jahre später befindet sich die U.S.S. Enterprise auf einer ganz ähnlichen Mission, als ein weiterer Ringplanet, Kondike VI, ähnliche Symptome zeigt. Auch dort entdeckt die Crew eine fremde Sonde im Orbit, von der man vermutet, dass sie von den Bewahrern (siehe Episode "Der Obelisk") stammen könnte. Als man die Sonde an Bord beamt und Captain Kirk sie berührt, findet er sich plötzlich im Körper von Colonel Shaun Christopher und im Jahr 2020 wieder…

Review: Es fängt alles so gut an. Mir gefiel die Idee, in die "Vergangenheit" (ja eigentlich noch Zukunft) zu gehen und die Anfänge der Erforschung des Weltraums durch die Menschheit zu beobachten – und dann noch dazu eine historische Mission, von der wir in der Serie bereits gehört haben. Auch die Figuren an Bord der U.S.S. Lewis & Clark fand ich gut charakterisiert, und ihr Zusammenspiel sehr interessant. Nicht zuletzt, da der blinde Passagier das Gespann ordentlich durcheinanderwirbelt. Die Mission an sich entwickelte sich ebenfalls sehr interessant, mit den instabil werdenden Ringen, dem kleiner werdenden hexagonalen "Fleck" auf der Oberfläche, sowie der außerirdischen Sonde. Parallel dazu wird auch die rund 250 Jahre später stattfindende Mission der U.S.S. Enterprise erzählt. Auch diese wusste durchaus zu unterhalten und hatte ein paar gute Momente – wenn auch der Schwerpunkt ganz klar auf den Ereignissen im Jahre 2020 lag, und der Teil der Handlung der in der Zukunft spielte meines Erachtens nicht ganz so gut zur Geltung kam. Dafür konnten die Parallelen zwischen beiden Missionen mein Interesse wecken. Auf den ersten rund 100 Seiten fand ich "The Rings of Time" jedenfalls sehr gelungen und "faszinierend" – ein Prädikat, das in gewisser Weise die höchste Auszeichnung darstellt, die man "Star Trek"-Unterhaltung angedeihen lassen kann.

Und dann kommt der Körpertausch, und mein Interesse sank ins Bodenlose. Anfangs hoffte ich ja noch, die hätten wirklich die Plätze getauscht, und nicht nur die Körper, aber nein. Da ist irgendetwas an dieser Idee, dass ich einfach nicht ausstehen kann. Woran das liegt, kann ich selbst nicht genau beschreiben, aber die Quintessenz ist: Ich finde schon die Idee allein dämlich. Selbst, wenn man es wie im vorliegenden Fall mit einer außerirdischen Sonde ansatzweise zu erklären versucht. Worin auch immer genau meine Ablehnung begründet ist (vielleicht in der Fülle an wirklich miesen entsprechenden Filmen? Oder den damit oft einhergehenden verkrampften schauspielerischen Leistungen?), auch "The Rings of Time" blieb leider davon nicht verschont. Ich fand auch, dass Captain Kirk mit der Situation sehr ungeschickt umgegangen ist. Anstatt zu versuchen, Colonel Christopher zu imitieren – ohne ihn zu kennen – wäre es wohl klüger gewesen, gleich mit der Erklärung rund um eine durch den Stromschlag bedingte Amnesie zu kommen. Dann hätte er sich zwar teilweise immer noch anders verhalten als es der Rest der Crew gewohnt ist, aber das Misstrauen wäre vielleicht nicht groß genug gewesen, als dass sie sich viel dabei gedacht hätten. Aber wenn man sich halt an wesentliche Dinge nicht mehr erinnern kann…

Als zweischneidiges Schwert empfand ich die zahlreichen Anspielungen auf die klassische Serie, aber auch spätere "Star Trek"-Inkarnationen. Einiges davon, allen voran der Bezug zu den Bewahrern aus "Der Obelisk", oder natürlich alles rund um den Christopher-Clan, wusste zu gefallen. Andere ergeben sich ja fast zwangsweise aus der Handlung, wie z.B. zur Episode "Gefährlicher Tausch", wo Captain Kirk bereits einmal den Körper mit einer anderen Person getauscht hat. Vieles empfand ich aber auch sehr beliebig, und insgesamt war es mir der Anspielungen dann doch etwas zu viel. Es wirkt manchmal eher so, als wolle Greg Cox mit seinem Detailwissen prahlen, als dass es sich stimmig in die Handlung einfügt. Apropos Handlung: Nach dem Körpertausch ging es dann meines Erachtens wie erwähnt stetig bergab – was jedoch nicht nur mit diesem zusammenhängt. Während das zweite Drittel noch halbwegs unterhalten konnte, gibt es im letzten Drittel dann eine – für mich nach der Sabotage vorhersehbare – Wendung, die ich als sehr klischeehaft empfand. Der daraus resultierende Showdown war zwar nicht schlecht (wenn ich auch wünschte, es wäre nach dem "Kinnhaken" vorbei gewesen – wer den Roman gelesen hat wird hoffentlich wissen, was ich meine), ich hätte aber auch ohne ihn leben können. Mein größter Kritikpunkt ist aber ohnehin eine Offenbarung auf den letzten Seiten. Bis dahin war "The Rings of Time" trotz der Schwächen noch auf überdurchschnittlichem Kurs. Aber das fand ich einfach nur einfallslos, und ungemein schade.

Fazit: Bis zu einem Gewissen grad ist mein mäßiger Eindruck von "The Rings of Time" zweifellos auf meine (irrationale?) Abneigung gegenüber Körpertausch-Geschichten zurückzuführen. Wenn ihr diesen nicht teilt, mag euch der Roman demnach um einiges besser gefallen. Und den Einstieg fand ich ja ebenfalls noch fantastisch. Auch danahc gab es noch gelungene Momente, aber für mich persönlich hat der Roman praktisch von Seite zu Seite abgebaut – angefangen vom Körpertausch, darüber wie Kirk mit der Situation umgeht, über eine höchst vorhersehbare und klischeehafte Wendung an Bord der U.S.S. Lewis & Clark, bis hin zur absolut entbehrlichen Auflösung kurz vor Schluss (die "The Rings of Time" schließlich im Alleingang einen halben Wertungspunkt gekostet hat). Für alle, die Greg Cox Romane, insbesondere seine "Eugenics Wars"-Reihe, gern gelesen haben - vor allem auch aufgrund seines Talents dafür, aus bekannten Details und Hintergrundinformationen aus der Serie eine interessante Geschichte aus der "Star Trek"-Historie zu kreieren - ist aber bestimmt auch "The Rings of Time" bei Gelegenheit mal einen Blick wert.
Christian Siegel

Bewertung: 2.5/5 Punkten


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