Originaltitel: Mhysa Episodennummer: 3x10 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 09.06.2013 Erstausstrahlung D: 21.07.2013 Drehbuch: David Benioff & Dan Weiss Regie: David Nutter Hauptdarsteller: Peter Dinklage als Tyrion Lannister, Nikolaj Coster-Waldau als Jaime Lannister, Lena Headey als Cersei Lannister, Emilia Clarke als Daenerys Targaryen, Kit Harington als Jon Snow, Iain Glen als Ser Jorah Mormont, Charles Dance als Tywin Lannister, Liam Cunningham als Ser Davos Seaworth, Stephen Dillane als Stannis Baratheon, Carice Van Houten als Melisandre, Isaac Hempstead-Wright als Bran Stark, Maisie Williams als Arya Stark, Sophie Turner als Sansa Stark, Alfie Allen als Reek, Jack Gleeson als Joffrey Baratheon, Rose Leslie als Ygritte, John Bradley als Samwell Tarly, Joe Dempsie als Gendry, Rory McCann als Sandor Clegane, Conleth Hill als Lord Varys und Sibel Kekilli als Shae.
Gastdarsteller: David Bradley als Walder Frey, Patrick Malahide als Balon Greyjoy, Michael McElhatton als Roose Bolton, Peter Vaughan als Maester Aemon, Julian Glover als Grand Maester Pycelle, Gwendoline Christie als Brienne, Iwan Rheon als Ramsay Snow, Ian McElhinney als Ser Barristan Selmy, Anton Lesser als Qyburn, Hannah Murray als Gilly, Thomas Brodie Sangster als Jojen Reed, Ellie Kendrick als Meera Reed, Gemma Whelan als Yara Greyjoy, Daniel Portman als Podrick Payne, Ed Skrein als Daario Naharis, Kristian Nairn als Hodor, Nathalie Emmanuel als Missandei, Jacob Anderson als Grey Worm, Josef Altin als Pyp und Kerry Ingram als Shireen Baratheon.
Zitat:
Tyrion: "The Northerners will never forget."
Kurzinhalt:
Die Lannisters feiern ihren Sieg. Bran erreicht das Nachtfort. Die Ruine ist nicht so verlassen, wie erhofft. Jon wird auf der Flucht vor den Wildlingen von Ygritte eingeholt. Vor den Toren Yunkais entscheidet sich, ob aus Daenerys eine Befreierin oder Eroberin geworden ist. Stannis erhält eine neue Bestimmung.
Review:
"Mhysa" ist eine höhepunktarme Finalfolge, die zwar keine Handlung endgültig beendet, aber für die meisten Plots eine gute Handlungsstelle findet, um den Zuschauer versöhnlich aus der Staffel zu entlassen und dabei mehr schlecht als recht noch Zeit findet, den Grundstein für weitere Entwicklungen zu legen. Die Lannisters haben den Krieg mit den Starks beendet, bzw. beenden lassen, auch wenn dieses Ereignis für niemanden außer Joffrey ein Anlass für Freudentänze zu sein scheint. Sam und Jon treffen in Castle Black wieder aufeinander, nachdem beide munter von der einen auf die andere Szene Distanzen jenseits von Gut und Böse zurückgelegt haben. Auch Bran hat endlich den ersten Teil seiner Reise geschafft. Er entdeckt in der Ruine des Nachtforts neben Sam nicht nur die wieder aus dem Ärmel gezauberte Wunderwaffe gegen die weißen Wanderer, welche weiterhin größtenteils mit Abwesenheit glänzen, sondern auch das sprichwörtliche (Plot-)Loch in der Mauer selbst, bevor er sich in den sicheren Tod im eisigen Land dahinter stürzt. Die Identität von Theons Peiniger wird nun endlich offenbart, meines Erachtens allerdings viel zu spät. Mein Interesse an diesem Subplot hatte ich bereits vor einigen Folgen verloren. In der Abschlussszene, in die sich, wenn man möchte, leicht rassistische Töne hineininterpretieren lassen, ihrer überaus dünnen Staffelhandlung erfindet Daenerys nebenbei das "Crowdsurfing". Und bei Stannis war anscheinend mal wieder so wenig Zeit vorhanden, dass dort Charaktermotivationen locker ins Gegenteil verdreht werden und dies den oft lieblos in Szene gesetzten Charakter noch impulsiver und wankelmütiger erscheinen lässt, als es die Serie bisher ohnehin schon getan hat.
Den Zwang, die Auflösung jedes Handlungsstrangs in die Finalfolge quetschen zu müssen, empfinde ich als höchst kontraproduktiv. So sticht leider keine Szene besonders heraus. Im Gegenteil, einige Abschnitte der Folge wirken zudem gehetzt, weil das Zeitfenster für acht Handlungsstränge zu knapp bemessen ist. Gut gefallen hat mir, dass nun einige Figuren wieder zusammen gefunden haben und es die Serie nun beim Jonglieren mit den Handlungssträngen etwas leichter haben dürfte. Auch das Wiedersehen mit ein paar bekannten Gesichtern gehört für mich zu den positiven Aspekten der Folge, auch wenn ich insbesondere von den Greyjoys überrascht wurde, deren Handlung eine 180°-Wende im Vergleich zur Vorlage zu machen scheint. Hier bietet sich der Serie entweder die Chance die peripheren Handlungen der Vorlage zu umschiffen und den Plot auf das Wesentliche zu reduzieren, oder aber auch die Gefahr aus Yaras Rettungsversuch eine Beschäftigungsmaßnahme für die Darstellerin zu machen, falls die Serie weiterhin den Weg der Bücher geht und die Figur später an anderer Stelle gebraucht wird. Ich hoffe natürlich, dass Ersteres der Fall sein wird und mich die Serie auch aus Buchlesersicht positiv überraschen können wird. Ein paar gute Einfälle (u.a. Gendry) haben die Autoren hierzu schon während dieser Staffel gezeigt.
Fazit:
"Mhysa" ist eine solide Abschlussfolge, die die ohnehin eher schleppende 2. Staffelhälfte gemächlich und frei von größeren Höhepunkten ausklingen lässt. Die Autoren hatten aufgrund des Materials der Vorlage die Chance ihr bisher bestes Werk abliefern zu können. Sie haben es aber, insbesondere durch die flaue Spannungskurve und ein paar strukturellenn Problemen innerhalb der Episoden, nur bei einem "Gut" belassen. Im Vergleich zur 2. Staffel sind jedoch spürbare Fortschritte bei der Inszenierung und deutlichere Sicherheiten hinsichtlich der Adaption zu erkennen. Die 3. Staffel hat während ihrer Ausstrahlung bei HBO mehrfach den eigenen internen Quotenrekord gebrochen und rangiert nun auf dem zweiten Platz der meistgesehenen Serien des Senders hinter den Sopranos. Bei weiterhin anhaltendem Erfolg dürfte die Zukunft von "Game of Thrones" auf lange Zeit gesichert sein.