Mit: Hanna Merki, Jasmin Barbara Mairhofer, Oliver Karbus, Verena Buratti u.a.
Kurzinhalt: Prinzessin Clara ist keine gewöhnliche Prinzessin, denn sie interessiert sich für die Natur und die Tiere, strolcht gerne im Königreich umher und ist zum großen Leid ihrer Eltern etwas arg tollpatschig. Claras einziger Freund ist der Hofnarr Michel. Nach unzähligen Missgeschicken und Tadel des Königs beschließt Clara mithilfe des Märchenbuchs, welches sie auf dem Dachboden des Schlosses gefunden hat, zwar nicht ihr Wesen zu verändern, aber doch eine richtige Prinzessin zu werden. Denn, so glaubt Clara, wenn sie macht, was die Prinzessinnen in ihrem Buch vollbracht haben, werden sich all ihre Probleme von selbst lösen. Kein Gemecker und Tadel, sondern Anerkennung und Lob. Doch die Umsetzung soll sich als schwieriger herausstellen, als geplant und so setzt Clara nicht nur ihr zu Hause und ihren Titel aufs Spiel, sondern auch ihre Freundschaft zum Hofnarr Michel…
Review: "Das Märchen von der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen vorkommen wollte" ist eine deutsche Produktion und basiert auf dem gleichnamigen Buch der Autorin Susanne Straßer. Das Kinderbuch wurde 2010 veröffentlicht und hat seither nur gute Kritiken bekommen. Grund hierfür dürften nicht nur die witzigen Illustrationen sein, sondern auch die liebevoll und lustige Geschichte hinter dem Titel. 2013 hat sich dann Regie-Debütant Steffen Zacke der Verfilmung angenommen und mit seinem Werk einen doch recht guten Kinder- und Familienfilm geschaffen. Für den Film sprechen besonders die tollen visuellen Bilder, welche zum Großteil in Südtirol aufgenommen wurden. Die kräftigen und satten Farben leuchten förmlich und ziehen das kleine Kinderherz direkt in den Märchenzauberbann. Wobei hier wohl gesagt sei, dass es sich dabei eher um Mädchenherzen handelt, denn Mädchen träumen doch wohl eher davon, eine Prinzessin zu sein. Jungs werden es daher schwer haben sich mit der Hauptdarstellerin zu identifizieren.
Wo ich auch schon beim ersten Manko angelangt bin. Obwohl die turbulente Geschichte um Clara witzig gestaltet wurde, kann Hanna Merki als Clara nicht wirklich überzeugen. Oft wirkt sie etwas plump und gekünstelt und teilweise auch nicht wirklich vielschichtig. Gut, nun ist das bei so einer Verfilmung durchaus schwer facettenreich zu wirken. Aber meines Erachtens hätte man vielleicht noch ein wenig weitersuchen sollen, denn mit Michael Kranz hat man eine wirklich gute Wahl für den Hofnarr Michel getroffen. Er kann seine Gefühle und die geforderte Spontanität sehr gut darstellen. Die Geschichte selbst kann aber auch überzeugen, denn spielerisch werden im Film wie im Buch die Märchen der Gebrüder Grimm aufs Korn genommen. Um an der Stelle auch den kleineren Zuschauern die Möglichkeit zu geben, den Film zu verstehen, wurden die einzelnen Märchen in einer Art Kurz-Trickfilm rekapituliert, was wiederum etwas merkwürdig wirkt, da hier nicht die beste Animationstechnik verwendet wurde. Nichtsdestotrotz gibt es immer etwas zu schmunzeln, wenn Clara und Michel versuchen ein Märchen wie "Rotkäppchen" oder "Der Froschkönig" nachzuahmen, denn wie sollte es anders sein, die Versuche misslingen und werden anschließend mit einer gewissen Situationskomik ad acta gelegt. Neben den vielen niedlichen Momenten bietet der Film aber auch noch einen moralischen Hintergrund: Versucht man heute schon kleine Mädchen in gewisse Schemen einzupassen, so verdeutlicht der Film, dass es eigentlich gar nicht verkehrt ist, anders zu sein als andere, solange man sich selbst treu bleibt. Diese Lektion muss auch Clara im Verlauf des Films lernen.
Fazit: "Das Märchen von der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen vorkommen wollte" ist ein nett anzusehener und sympathischer Kinder- und Familienfilm, nicht mehr und nicht weniger. Vor allem Mädchen im Alter von 4 bis etwa 10 Jahren werden durchaus ihren Spaß am Film haben.