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The Original Series Staffel 3
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Bele jagt Lokai Drucken E-Mail
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Originaltitel: Let That Be Your Last Battlefield
Produktionsnummer: 3x15
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 10.01.1969
Erstausstrahlung D: 02.05.1988
Drehbuch: Oliver Crawford, Lee Cronin & John D.F. Black
Regie: Jud Taylor
Hauptdarsteller: William Shatner als Captain James T. Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. Leonard McCoy, James Doohan als Scotty, George Takei als Hikaru Sulu, Walter Koenig als Pavel Chekov, Nichelle Nichols als Lt. Uhura
Gastdarsteller: Frank Gorshin als Bele, Lou Antonio als Lokai, Majel Barrett als Christine Chapel/Computerstimme u.a.

Kurzinhalt: Die Enterprise befindet sich auf dem Weg zum Planeten Ariannus, wo sie so rasch als möglich eine Dekontamination durchführen sollen, als man auf ein Shuttle stößt, das vor kurzem von der Sternenbasis 4 gestohlen wurde. Die Lebenserhaltungssysteme des Shuttles stehen kurz davor, zu versagen, und der Pilot ist ohnmächtig. Man beamt ihn an Bord und bringt ihn in die Krankenstation. Kirk, Spock und McCoy wundern sich über die seltsame Pigmentierung der Person: Auf einer Seite weiß, auf der anderen schwarz. Als der Mann erwacht, stellt er sich als Lokai vor. Er sei ein Flüchtling, der von seiner Regierung verfolgt wird, und ersucht um Asyl. Kirk will davon jedoch nichts wissen, und lässt Kurs auf Sternenbasis 4 nehmen, wo Lokai für den Diebstahl des Shuttles angeklagt werden soll. Kurz darauf trifft die Enterprise im All auf ein unsichtbares Raumschiff. Kurz bevor dieses aufgrund von Überlastung zerstört wird, schafft es Bele, sich an Bord zu teleportieren. Auch er verfügt über die außergewöhnliche Pigmentierung – wenn auch genau umgekehrt, also rechts schwarz, und links weiß. Er stellt sich als Commissioner des Planeten Cheron vor, und verlangt, dass ihm Lokai ausgehändigt wird, damit man ihn für Verbrechen an der Bevölkerung des Planeten anklagen kann. Als Kirk sich weigert, Lokai auszuhändigen, übernimmt Bele allein mit der Kraft seiner Gedanken die Steuerung des Schiffes, und nimmt Kurs auf Cheron. Doch so schnell und kampflos will sich Kirk das Kommando über die Enterprise nicht wegnehmen lassen…

Denkwürdige Zitate: "I've never worked on anyone like him or anything like him."
"Yet you are pumping him full of your noxious potions as if he were a human."
(Spock zeigt sich ob McCoys Behandlungsmethode skeptisch.)

"You can use your will to drag this ship to Cheron. But I command the computer. Mine is the final command."
(Kirk zu Bele, bevor er die Selbstzerstörung des Schiffes aktiviert.)

"Fascinating. Two irrevocably hostile humanoids."
"Disgusting is what I call them."
"That description is not scientifically accurate."
(Spock kann mit Scottys emotionaler, unlogischer Beschreibung eher wenig anfangen.)

"I fail to see the significant difference."
(Kirk, als Bele den Unterschied zwischen sich und Lokai erklärt.)

"It doesn't make any sense."
"To expect sense from two mentalities of such extreme viewpoints is not logical."
"But their planet's dead. Does it matter now which one's right?"
"Not to Lokai and Bele. All that matters to them is their hate."
"Do you suppose that's all they ever had, sir?"
"No, but that's all they have left."
(Der grandiose Abschlussdialog zwischen Uhura, Spock und Kirk.)

Review: Image"Bele jagt Lokai" ist für mich ein Paradebeispiel für eine der größten Stärken der Science Fiction-Unterhaltung: Man kann aktuelle Problematiken ansprechen, und sie durch das Genre einerseits auf eine andere Ebene bringen (und dadurch eine gewisse Distanz aufbauen, so dass sich jene, die es betrifft, nicht gleich vor den Kopf gestoßen fühlen, sondern es vielleicht gelingt sie "abzuholen" und sie zum Nachdenken anzuregen), und andererseits sie durch bewusste Überzeichnung verdeutlichen. Zugegeben, die Art und Weise, wie sich "Bele jagt Lokai" dem Rassismus aufgrund von Hauptfarben nähert, kann nun nicht gerade als subtil bezeichnet werden. Das Ganze ist, mit den schwarz-weißen Gesichtern, schon ziemlich plakativ; aber eben auch effektiv. Heutzutage ist Rassismus aufgrund von Hautfarben Gott sei Dank längst kein so großes Thema mehr wie vor rund 50 Jahren. Damals war "Bele jagt Lokai" aber ungemein aktuell, und mit einer wichtigen Aussage, die allen Vorurteilen einen schwarz-weißen Spiegel vorgehalten hat. Ich würde jedenfalls hoffen, dass die Frage, was für einen Unterschied es macht ob man auf der linken Seite schwarz oder weiß ist, vielleicht auch den einen oder anderen dazu gebracht hat, diese Unterscheidung generell zu hinterfragen.

"Bele jagt Lokai" funktioniert jedoch nicht "nur" als Parabel auf Rassismus. Die Episode stellt zudem jahre- bis jahrzehntelang geschürte Ressentiments und verbittert geführte Konflikte, sowie blinden gegenseitigen Hass an den Pranger – und zeigt mit dem erschütternden Ausgang des Geschehens, wo dies hinführen kann. Das Ende der Episode, als man Cheron endlich erreicht, jedoch einen toten, leblosen Planeten vorfindet, nachdem sich beiden Seiten gegenseitig ausgelöscht haben, ist ungemein ernüchternd, und ein Schlag in die Magengrube. Hier kann "Bele jagt Lokai" durchaus auch als Analogie auf den kalten Krieg und die drohende Vernichtung der Menschheit durch einen Atomkrieg verstanden werden. Der Rassismus und gegenseitige Hass haben schließlich einen toten Planeten zurückgelassen, und eine komplette Zivilisation vernichtet. Und selbst wenn Bele und Lokai der Vernichtung ansichtig werden und eigentlich die Sinnlosigkeit und Ausweglosigkeit ihres ewigen Kampfes erkennen müssten, schaffen sie es nicht, von ihrem gegenseitigen Hass abzulassen, und Kirks Angebot des Asyls in der Föderation anzunehmen. Stattdessen jagen sie sich durch die Enterprise, ständig Bilder von brennenden Häusern und zerstörten Städten – ihrer vernichteten Heimat – vor Augen. Schließlich beamen sich beide auf den Planeten hinunter, um ihren Kampf auf dem letzten Schlachtfeld dass ihnen noch geblieben ist ein für alle Mal zu beenden. Dass es eigentlich völlig egal ist, wer gewinnt, da der andere dem Untergang genauso geweiht ist, können sie in ihrem von Zorn und Hass getrübten Blick nicht erkennen. Dieser Ausgang des Geschehens ist zweifellos einer der Tragischsten und Nachdenklichsten der Serie.

ImageSo großartig das Ende der Folge auch sein mag, der spannungstechnische Höhepunkt ist schon deutlich früher angesiedelt – nämlich, wenn Bele mittels Gedankenkraft das Kommando über die Enterprise übernimmt, und Kirk daraufhin die Selbstzerstörung des Schiffes aktiviert. Dank der schauspielerischen Leistungen, der (mit Bedacht eingesetzten) Musik und der Inszenierung meint man förmlich, es knistern hören zu können. Regisseur Jud Taylor bedient sich in dieser Szene eines für "Star Trek" doch eher ungewöhnlichen inszenatorischen Kniffs – der extremen Nahaufnahme. Er führt die Kamera ganz nah an die Augen und/oder den Mund der Protagonisten heran, wenn diese den Befehl zur Selbstzerstörung in den Computer eingeben. Selbst wenn man weiß, dass die Enterprise natürlich nicht explodieren kann, ist es eine phantastische, ungemein packende Sequenz. Und ehe wir uns den weniger gelungenen Aspekten der Folge zuwenden, sei auch noch das tolle, coole Make-Up bei Bele und Lokai gelobt. Nicht nur das Konzept dieser beiden konträren Figuren finde ich phantastisch, auch die Umsetzung ist wirklich gut gelungen. Ich bin zwar kein Makeup-Experte, könnte man aber vorstellen, dass diese gerade verlaufende Trennlinie zwischen schwarz und weiß eine Herausforderung gewesen sein könnte. Falls ich damit recht habe, wurde sie vom Team mit Bravour gemeistert.

Es gibt jedoch auch ein paar Dinge, die weniger gut gelungen sind. So ist in erster Linie festzustellen, dass "Bele jagt Lokai" zwar einiges an Anspruch und Tiefgang bietet, der Unterhaltungswert aber stellenweise doch ein wenig zu wünschen übrig lässt. Richtige Spannung kommt eigentlich nur während der Selbstzerstörungssequenz und nach der Ankunft beim Planeten Cheron an. Der Rest der Episode plätschert eher gemächlich vor sich hin, und auch die eine oder andere Szene – wie z.B. die Dekontamination des Planeten – erscheinen rückwirkend als eher sinnlose Lückenfüller. So großartig ich die Inszenierung grundsätzlich auch hielt, beim roten Alarm leistete sich Jud Taylor meines Erachtens einen ziemlichen Faux Pas. Wie die Kamera her ständig auf das Alarmsignal hin- und wieder wegzoomt, sieht einfach nur billig und trashig aus. Mir ist egal, ob dies – wie mancherorts zu lesen ist – als Anspielung auf die Batman-Serie gedacht war, wo Bele-Darsteller Frank Gorshin als Riddler zu sehen war, es riss mich völlig aus dem Moment heraus und wirkte auf mich einfach nur störend. Das Laufen am Ende ist teilweise leider auch ein wenig peinlich. Ich weiß schon, dass Gorshin und Antonio mit ihrem Gehampel und ihren halb hängenden Armen Erschöpfung signalisieren wollten, aber teilweise sieht's einfach nur zum Brüllen komisch aus, und unterminiert damit die Wirkung dieser essentiellen Szenen. Last but not least: Das unsichtbare Schiff von Bele ist schon eine ziemliche Enttäuschung, und funktioniert auch als Bedrohung überhaupt nicht. Um das Geld, dass man sich da gespart hat, hätte ich lieber auf die Dekontamination des Planeten verzichtet; und auch in früheren und späteren Folgen liefert man uns ja einige optische Schmankerl, wie imposante Sets etc. Ich finde, da hätte das Geld für 2-3 Effektaufnahmen mit einem feindlichen Schiff auch noch drin sein müssen. Letztendlich leidet "Bele jagt Lokai" darunter, dass in diesen Szenen die Bedrohung nicht im Geringsten nachvollziehbar, und der Versuch ein paar Dollar zu sparen zudem allzu offenkundig ist. Schade.

Fazit: Image"Bele jagt Lokai" mag nicht die spannendste und/oder unterhaltsamste Folge der Serie sein. Was sie für mich aber ungemein aufwertet, sind ihr Anspruch/Tiefgang, bzw. die Message die sie verbreitet. Dabei mögen die Macher nicht allzu subtil vorgehen, ich muss aber gestehen, selten die Sinnlosigkeit von Rassismus und Vorurteilen aufgrund von unterschiedlicher Hautfarben derart prägnant vermittelt gesehen zu haben. Doch nicht nur Rassismus wird hier angesprochen, auch die unendliche Spirale der Gewalt zwischen zwei verfeindeten Parteien – und dass eine solche wenn sie nicht durchbrochen werden kann unweigerlich zur völligen Vernichtung führen muss – wird angesprochen und kritisch beäugt. Hier erweist sich vor allem das ernüchternde Ende, welches mir definitiv in bester Erinnerung geblieben ist, als eine der zentralen, wesentlichen Stärken der Episode. Der Ausgang der Folge allein bringt "Bele jagt Lokai" einen halben Wertungspunkt ein. Bei solchen Episoden die mehr bieten wollen als reine Unterhaltung, fällt es mir dann auch leichter, die eine oder andere Schwäche zu verzeihen – oder auch, dass sich zwischendurch doch auch etwas Langeweile einschleicht und sich die echte, nervenzerreißende Spannung in Wahrheit auf eine einzige Szene (die Aktivierung der Selbstzerstörung) beschränkt. Die wichtige Aussage dieser Folge macht dieses Manko überwiegend wieder wett.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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