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Star Wars - The Old Republic: Betrogen Drucken E-Mail
Literarisches "Star Wars"-Fast Food Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 16 Juni 2013
 
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Titel: "Star Wars - The Old Republic: Betrogen"
Originaltitel: "Star Wars: The Old Republic - Deceived"
Bewertung:
Autor: Paul S. Kemp
Übersetzung: Jan Dinter
Umfang: 314 Seiten
Verlag: Panini Books
Veröffentlicht: 19. Juli 2011
ISBN: 3-8332-2249-8
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Unter der Führung von Lord Malgus greifen die Sith den Jedi-Tempel auf Coruscant an. Im Verlauf des Kampfes fallen ihnen alle dort befindlichen Jedi, darunter auch der mächtige Jedi-Meister Ven Zallow, zum Opfer. Kurz darauf legen sie den Tempel mit Hilfe einer Bombe in Schutt und Asche. Die Jedi-Ritterin Aryn Leener befindet sich zu diesem Zeitpunkt gerade auf Alderaan, als Delegation der Jedi, die mit den Sith über Frieden verhandeln soll, und ist über diesen Verrat ihrer Verhandlungspartner erzürnt. Zumal es sich bei Ven Zallow um ihren Meister gehandelt hat. Sie beschließt, den Verhandlungen und damit auch den Jedi den Rücken zu kehren, und nach Coruscant zu reisen, um sich an Lord Malgus zu rächen. Doch um die Blockade der Sith zu durchbrechen, ist sie auf die Hilfe des Schmugglers Zeerid Korr angewiesen…

Review: Ok, ich kenne das entsprechende Online-Game nicht, aber ich bin verwirrt. Republik gegen Imperium? Woher kennen wir das nur? Nur dass die Ereignisse hier ca. 3.500 Jahre vor der Schlacht von Yavin stattfinden. Irgendetwas stört mich an der Tatsache, dass die Sith ihr Reich "Imperium" nennen. Hat Palpatine in "Die Rache der Sith" im Senat nicht "das erste galaktische Imperium" ausgerufen?!?! Überhaupt habe ich den Eindruck, hier ein paar wichtige Ereignisse verpasst zu haben. Wann gaben sich die Sith auf einmal zu erkennen? Wie kam es zum Krieg? Jedenfalls fühlte ich mich anfangs doch ein wenig verloren und brauchte etwas, um mich zurechtzufinden. Ein Einleitungstext im Stile der Filme hätte hier vielleicht Abhilfe schaffen können. Zwei weitere kleine Kritikpunkte, die deutsche Veröffentlichung betreffend: Mit der Angewohnheit, die ersten paar Worte eines Absatzes in Blockschrift zu drucken, kann ich mich nach wie vor nicht so recht anfreunden. Und: "Es war einmal, vor langer Zeit, in einer weit, weit entfernten Galaxie"? Einen solch bekannten Text nicht in der gewohnten Übersetzung abzudrucken zeugt nicht gerade von Sorgfalt.

Nachdem ich mich dann mal so halbwegs zurechtgefunden hatte – wobei die kurze Übersicht der handelnden Figuren zu Beginn des Romans zweifellos hilft – konnte mich "Betrogen" aber recht gut unterhalten. Die Handlung entwickelt sich flüssig, die Anzahl der wirklich wichtigen Protagonisten ist überschaubar genug, um nicht den Überblick zu verlieren, und es gibt den einen oder anderen spannenden Moment zwischendurch. Als richtiges Highlight empfand ich "Betrogen" aber leider auch nach dem etwas holprigen Einstieg nicht. Die Figuren fand ich insgesamt doch etwas oberflächlich und/oder einfallslos gezeichnet. Am interessantesten ist wohl noch die Beziehung zwischen Lord Malgus und seiner Sklavin Eleena. Zu den restlichen Figuren konnte ich aber nie so recht eine Verbindung aufbauen – was auch daran liegen mag, dass es mir doch etwas zu billig ist, dem Schmuggler ein krankes Kind anzudichten, damit wir möglichst schnell mit ihm sympathisieren. Anstatt die Figur aufgrund seines Verhaltens, Auftretens etc. interessant und sympathisch zu machen, verlässt sich Paul S. Kemp in erster Linie auf ihre Beziehungen zueinander bzw. zu anderen Protagonisten. Davon abgesehen blieben sie aber doch eher blass und uninteressant.

Auch die Handlung an sich fand ich jetzt nicht sonderlich überragend – und vor allem teilweise auch sehr vorhersehbar. Insbesondere alles was Aryn Leener, Lord Malgus und Eleena betrifft konnte ich schon meilenweit vorausahnen. Damit ist die Geschichte leider doch eher überraschungs- und spannungsarm, und maximal auf durchschnittlichem Niveau anzusiedeln. Irgendwie hatte ich einfach bei vielem den Eindruck, dass wir so etwas bei "Star Wars" schon hatten, sei es den Filmen, den Comics, den Romanen etc. Etwas mehr originelle Einfälle hätten "Betrogen" jedenfalls meines Erachtens sehr gut getan. Auch etwas mehr Tiefe hätte dabei helfen können, den wenig überragenden Eindruck der Handlung auszumerzen – stattdessen empfand ich die Geschichte doch als sehr oberflächlich. Wie gesagt, trotz dieser Kritikpunkte ist "Betrogen" noch lange nicht schlecht. Er vermag es ganz gut, zu unterhalten. Er ist aber leider absolut nichts Besonderes, und verfügt auch über keine hervorstechenden und/oder originellen Merkmale, die dafür sorgen würden, dass ich ihn trotz seiner Schwächen allen "Star Wars"-Fans uneingeschränkt empfehlen könnte.

Fazit: "Betrogen" ist literarisches "Star Wars"-Fast Food. Zwar grundsätzlich nicht schlecht, aber insgesamt doch wenig gehaltvoll und mit der Zeit etwas eintönig. Es fehlen die originellen Elemente, dieser Hauch von etwas Besonderem, der die Handlung hervorstechen lassen würde. Zumal ich die Handlung einerseits sehr vorhersehbar fand und andererseits zwischendurch auch immer wieder das Gefühl hatte, den einen oder anderen Moment so oder so ähnlich aus anderen Comics und Romanen oder auch den Filmen zu kennen. Auch die Figuren fand ich jetzt nicht überragend, zumal mir auch die Art und Weise wie Paul S. Kemp versucht eher billig Sympathien für sie zu gewinnen (wie z.B. mit Zeerids kranker Tochter) sauer aufgestoßen ist. Zu versuchen, uns die Figuren durch so etwas näher zu bringen, statt sie wirklich mit einem interessanten Charakter auszustatten, wirkt schon etwas faul und einfallslos. Das klingt jetzt insgesamt deutlich schlimmer als es ist. Auch ohne wirklich originelle Elemente vermag es "Betrogen" aufgrund der flüssig erzählten Handlung, gut zu unterhalten und nie langweilig zu werden. Aber etwas mehr Originalität und Einfallsreichtum hätte ich mir schon gewünscht.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel







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