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Originaltitel: Kissed By Fire
Episodennummer: 3x05
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 28.04.2013
Erstausstrahlung D: 16.06.2013
Drehbuch: Bryan Cogman
Regie: Alex Graves
Hauptdarsteller: Peter Dinklage als Tyrion Lannister, Nikolaj Coster-Waldau als Jaime Lannister, Lena Headey als Cersei Lannister, Emilia Clarke als Daenerys Targaryen, Kit Harington als Jon Snow, Richard Madden als Robb Stark, Iain Glen als Ser Jorah Mormont, Michelle Fairley als Catelyn Stark, Aidan Gillen als Petyr "Littlefinger" Baelish, Charles Dance als Tywin Lannister, Liam Cunningham als Ser Davos Seaworth, Stephen Dillane als Stannis Baratheon, Natalie Dormer als Margery Tyrell, Oona Chaplin als Talisa Maegyr Stark, Sophie Turner als Sansa Stark, Maisie Williams als Arya Stark, Joe Dempsie als Gendry, Rose Leslie als Ygritte und Rory McCann als Sandor Clegane.
Gastdarsteller: Diana Rigg als Olenna Redwyne, Gwendoline Christie als Brienne, Ian McElhinney als Ser Barristan Selmy, Michael McElhatton als Roose Bolton, Paul Kaye als Thoros of Myr, Richard Dormer als Beric Dondarrion, Mackenzie Crook als Orell, Anton Lesser als Qyburn, Clive Russel als Brynden "Blackfish" Tully, Tobias Menzies als Edmure Tully, Kristofer Hivju als Tormund Giantsbane, Noah Taylor als Locke, John Stahl als Rickard Karstark, Tara Fitzgerald als Selyse Baratheon, Kerry Ingram als Shireen Baratheon, Nathalie Emmanuel als Missandei, Jacob Anderson als Grey Worm, Daniel Portman als Podrick Payne, Philip McGinley als Anguy und Dean-Charles Chapman als Martyn Lannister.

Zitat: Robb Stark: "This one was only the watcher. Hang him last so he can watch the others die."

Kurzinhalt: Beric Dondarrion fordert Sandor Clegane zum Duell heraus. Nach dem Verrat der Karstarks überdenkt Robb seine Strategie. Jon Snow beweist sich gegenüber den Wildlingen. Jaime erzählt die Wahrheit über seine Rolle beim Ende der Rebellion. Die Lannisters erfahren von der geplanten Vermählung Sansas und sehen sich gezwungen zu handeln.

Review: Image"Kissed By Fire" ist eine sehr gute Episode mit einer ganzen Reihe wunderbar starker Dialogszenen. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass Jaimes mehrminütiger Monolog in den Bädern Harrenhals, als er seine Beweggründe für den Mord an Aerys Targaryen und die Beendigung der Rebellion darlegt, für mich das eigentliche Highlight von "Kissed By Fire" darstellt. Jaime hat bisher als unterhaltsamer Antagonist sehr gut funktioniert. Die Figur bekommt, nach bereits mehreren Andeutungen im Serienverlauf, hier nun endgültig eine neue Facette verliehen, was seine Taten und sein Verhalten rückblickend zumindest teilweise in einem anderen Licht erscheinen lässt, auch wenn sein Charakter dabei natürlich nicht geläutert wird. Jaime wird für seine vielleicht nobelste Tat zu Unrecht verachtet, aber gleichzeitig wird er insbesondere für den Serienzuschauer immer derjenige bleiben, der nicht nur ein sexuelles Verhältnis mit seiner Schwester, sondern, um dieses geheim zu halten, auch einen kleinen Jungen aus dem Turm geschmissen hat, ohne danach Schuldgefühle dafür zu entwickeln. Diese Dialoglastigkeit bringt leider den Umstand mit sich, dass die Folge nach dem feurigem Beginn das Tempo der Abschlussszene aus "And Now His Watch Is Ended" nicht halten kann und somit recht gemächlich ausklingt. Im Prinzip erachte ich das nicht als großes Problem, allerdings stellt "Kissed By Fire" bereits das Ende der ersten Staffelhälfte dar und ich hätte eher erwartet, dass das Tempo nach der Steilvorlage eher weiter anzieht, als derartig stark abzufallen.

Das Duell zwischen Beric und Sandor konnte überzeugen. Vor allem den Pyrotechnikern gebührt ein großes Lob. Berics Auferstehung verpufft meiner Meinung nach effektlos. Bevor man überhaupt richtig realisiert, dass der Anführer der Bruderschaft durch Sandors Hieb getötet wurde und den Fakt erst mal sacken lassen kann, befindet sich die Figur schon wieder unter den Lebenden. Erst die nachgeschobene Erklärung bringt einigermaßen Licht in die Sache. Eine Szene zwischen Berics Tod und dessen Wiederauferstehung hätte meines Erachtens Wunder gewirkt. Davon abgesehen bin ich an sich kein Freund dieses Plotelements, weder im Buch noch in der Serie. Der Tod sollte etwas Endgültiges sein und bleiben. Schafft ein Autor einmal die Möglichkeit, Figuren aus dem jenseits zurück in das Land der Lebenden holen zu können, wächst bei mir die Befürchtung, dass sich dieses Plotelement zu einer bequemen Methode entwickeln könnte, um geliebte Figuren wieder in die Geschichte einzubringen, dabei die Konsequenzen des Ablebens dieser Charaktere aber nachhaltig geschwächt werden. Ich behaupte nicht, dass der Autor dieser Reihe das in diesem Fall macht, aber er schafft so eine Möglichkeit, sich damit in Versuchung zu bringen.

ImageWährend der letzten Staffel habe ich den Umgang in der Serie mit dem Charakter Qhorin Halfand kritisiert. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, aber die Autoren wahrscheinlich schon, dass die Serie in der ersten Hälfte dieser Staffel derart wenig Zeit für den Handlungsstrang hinter der Mauer aufbringen kann. Rückblickend war es natürlich eine clevere Entscheidung von den Autoren, den Ranger zugunsten von Jon und Ygrittes Kabbelei in der Einsamkeit Islands zu reduzieren, um deren Beziehung ansatzweise nachvollziehbar aussehen zu lassen. Allerdings schafft es nicht mal die unumgängliche Sexszene zwischen beiden, den Handlungsstrang interessanter zu machen. Etwas ist faul im Reich der Wildlinge. Ob das nun vorrangig auf den logitisch anspruchsvollen Drehort Island, der Reduzierung der Wildlinge auf eine Truppe von grimmigen, bärtigen Kriegern, Kit Haringtons dauerhaft gelangweiltes Schauspiel mit ausdruckslosem Blick zurückzuführen ist, oder der Geschichte einfach zu wenig Zeit eingeräumt wird, vermag ich nicht abzuschätzen. So wie sich diese Handlung bisher präsentiert, würde ich eher zu je weniger, desto besser tendieren.

Davon abgesehen, habe ich an "Kissed By Fire" wenig zu kritisieren. Auch wenn die Dragonstone-Handlung ebenso nicht zu den spannenderen Handlungsträngen gezählt werden darf, so gibt die Einführung von Stannis Familie ihm zumindest etwas mehr Profil. Robb hingegen handelt ganz wie sein Vater. Das heißt, aus den wenigen Möglichkeiten, die ihm verbleiben, wählt er ausgerechnet die unvorteilhafteste aus. Seit der ersten Staffel warnt ihm seine Mutter vor Lord Frey und gerade jetzt, nachdem er sein Verprechen, eine von Walder Freys Töchtern zu ehelichen, gebrochen hat, möchte er diesen abermals um Unterstützung bitten. Ich denke, ich brauche nicht extra darauf hinzuweisen, dass sich dieser Plan höchstwahrscheinlich nur in Robbs Kopf vielversprechend anhört. Zwar ist Robbs Entscheidung, Casterly Rock anzugreifen, um Tywin zum Handeln und den Krieg in die Endphase zu zwingen, einerseits nachvollziehbar. Andererseits steht - getreu dem Motto der Starks - der Winter vor der Tür, welcher mehrere Jahre andauern kann und Robb wäre möglicherweise besser beraten gewesen, zuerst seine eigenen Ländereien zu sichern, die Greyjoys endlich wieder auf ihre Inseln zu verbannen und sich im Norden neu zu formieren. Für Tywin scheint der Krieg schon so gut wie beendet zu sein. Für ihn ist Robb Stark bereits Geschichte und Sansa stellt den Schlüssel zur Herrschaft über den Norden dar. Die Tyrells wissen das auch, so dass sich Tywin auf Drängen Cerseis gezwungen sah, eine Entscheidung zu treffen, die sowohl den Anspruch der Lannisters auf den Norden sichert, als auch die Allianz mit ihren Verbündeten nicht gefährdet. Die Leidtragenden sind dabei mal wieder Tywins Sprösslinge.

Fazit: "Kissed By Fire" passt sich dem eher gemächlichen Tempo, dass die 3. Staffel bisher vorlegt an, ist trotz alledem aber wieder gelungen. Vor allem Jaimes Geständnis, Nikolaj Coster-Waldaus Schauspiel und das feurige Duell können überzeugen. Weiterhin überzeugen können auch die Einschaltquoten der Serie. "Kissed By Fire" hat als erste Folge die 5-Millionen-Grenze für die erste Ausstrahlung überschritten. Die Episoden der 3. Staffel weisen durchschnittlich 13,4 Mio. Gesamtzuschauer auf allen Plattformen (DVR, HBO GO, HBO on Demand etc.) auf. Damit ist "Game of Thrones" zur meistgesehenen, momentan laufenden Serie des Senders avanciert. Ein langes Leben dürfte der Serie bei diesem Erfolg garantiert sein, trotzdem hoffe ich, dass noch lange nicht das Ende des positiven Trends erreicht ist.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Tu Bacco
(Bilder © HBO)




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