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Star Wars: Krieg Drucken E-Mail
Etwas dürftiger Nachschlag zur Comic-Reihe Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 12 Mai 2013
 
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Titel: "Star Wars - Knights of the Old Republic IX: Krieg"
Originaltitel: "Star Wars: Knights of the Old Republic - War
Bewertung:
Autor: John Jackson Miller
Übersetzung: Michael Nagula
Zeichnungen: Andrea Mutti
Tusche: Pierluigi Baldassini
Farben: Michael Atiyeh
Cover: Benjamin Carré
Lettering: Amigo Grafik
Umfang: 124 Seiten
Verlag: Panini
Veröffentlicht: 17. Dezember 2012 (D)
ISBN: 3-862-01386-9 (D)
Kaufen: Deutsch, Deutsch
 

Kurzinhalt: Als die Jedi gegen die Mandalorianer in den Krieg ziehen, wird Zayne Carrick gegen seinen Willen eingezogen. Während eines Einsatzes an der Front findet er heraus, dass einige Jedi auf die Seite der Mandalorianer übergelaufen sind. Sie sind der Ansicht, dass durch die Beteiligung der Jedi ind en Konflikt das Gleichgewicht der Kräfte zugunsten der Republik verschoben wurde, und es sich dabei um eine ungerechtfertigte Einmischung handelt. Um die Chancen wieder etwas auszugleichen, sind sie auf die Seite der Mandalorianer gewechselt. Zudem planen sie, demnächst neue Jedi zu "rekrutieren" – sie wollen die Jedi-Akademie auf Dantooine angreifen und die dort stationierten Padawane entführen, auf das diese in weiterer Folge für die Mandalorianer kämpfen. Als Zayne Carrick von diesem Plan erfährt, setzt er alles daran, die abtrünnigen Jedi aufzuhalten…

Review: Nachdem die "Knights of the Old Republic"-Comics sehr erfolgreich und populär waren, war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich Autor John Jackson Miller sowie der Verlag Dark Horse Comics dazu genötigt sahen, eine Fortsetzung nachzuschieben. Leider aber fehlen "Krieg" zwei ganz wesentliche Stärken, welche die bisherige Reihe (überwiegend; denn natürlich war auch dort die Qualität teilweise schwankend) so ausgezeichnet haben. Einerseits ist dies das Zusammenspiel der Figuren, welches man hier doch schmerzlich vermisst. Rholan ist fort, Gryph bedient seine Gäste auf Coruscant, und Jarael wartet wie eine brave Hausfrau daheim darauf, dass ihr Mann aus dem Krieg zurückkehrt (was angesichts der Tatsache, wie stark ihre Figur bisher dargestellt wurde, schon eine ziemliche Enttäuschung ist). Somit ist Zayne Carrick quasi auf sich allein gestellt. Er trifft zwar an der Front ein paar neue Figuren, diese sind aber längst nicht so interessant wie seine alten Bekannten, und erhalten in diesen fünf Ausgaben auch zu wenig Zeit (bzw. Raum), um einen Eindruck bei mir hinterlassen zu können.

Was jedoch noch viel schwerer wiegt: Die "Knights of the Old Republic"-Reihe hat überwiegend eine große, epische fortlaufende Geschichte erzählt. Ja, man leistete sich dabei durchaus den einen oder anderen Ausfallschritt, und vor allem nachdem die Handlung rund um den Mord der Meister an den Padawanen abgeschlossen war, verlor man sich kurzfristig in eher unabhängigen Einzelabenteuern. Der Großteil der Reihe war jedoch recht stark miteinander verknüpft, und erzählte eine groß angelegte Geschichte. Dementsprechend hatte man dort auch Zeit, spätere Entwicklungen vorzubereiten, die Dramaturgie aufzubauen, die Figuren vorzustellen und zu positionieren... und generell bin ich der Ansicht, dass solch fortlaufende Handlungen eine größere Wirkung entfalten können, als kurze Einzelgeschichten. Und genau das ist die Krux: "Krieg" erzählt eine unabhängige Story, die bis auf die Hauptfigur nur mehr rudimentär mit den bisherigen Comics der Reihe verknüpft ist. Fünf Einzelbände sind letztendlich auch viel zu wenig, um eine auch nur ansatzweise ähnlich epische Geschichte erzählen zu können. Und so wirkt die Handlung hier doch vergleichsweise klein, ja geradezu banal. Von deren fehlender emotionalen Wirkung ganz zu schweigen.

Und trotzdem ist dieser Sammelband jetzt nicht unbedingt schlecht. Zwar wurde hierfür mit Andrea Mutti ein völlig neuer Zeichner beauftragt – der meines Erachtens auch nicht ganz an Brian Ching herankommt – dennoch kann die visuelle Gestaltung durchaus gefallen. Einzig die Gesichter haben mich teilweise nicht wirklich überzeugt – musste ich manchmal doch zwei- oder dreimal hinschauen, um zu erkennen, wen wir da vor uns haben sollen (was insbesondere für Zayne gilt, der in einigen Bildern für mich fast unkenntlich war, und teils von einem Panel zum anderen sein Aussehen stark verändert). Inhaltlich leidet "Krieg" an dem erwähnten Problem, dass eine aus 5 Ausgaben bestehende Geschichte halt niemals auch nur ansatzweise so groß und episch sein kann, wie eine die sich aus 50 Ausgaben zusammensetzt; grundsätzlich konnte aber die Handlung durchaus überzeugen. Sie entwickelte sich flott weiter, bot wieder ein paar nette Wendungen, und war insgesamt ganz unterhaltsam. Lediglich dass (bzw. warum) sich Zayne und die anderen Soldaten dann plötzlich den abtrünnigen Jedi anschließen hat mich kurzzeitig irritiert. Auch die Zayne den Dreadnought der Mandalorianer übernommen hat – na ja. Das Finale auf Dantooine machte dann aber wieder Laune – wenn es auch natürlich nicht mit dem Showdown aus "Dämon" mithalten konnte. Das Ende bietet dann einerseits einen stimmigen Abschluss, und lässt andererseits aber auch die Tür für eine allfällige weitere Fortsetzung offen. Nach "Krieg" bin ich aber eher skeptisch, ob ich mir eine solche wirklich wünschen soll.

Fazit: Einigen wird es wohl schon reichen, dass man in "Krieg" nach dem vermeintlichen Ende zu ein paar liebgewonnenen Figuren zurückkehrt, und mit Zayne Carrick ein weiteres Abenteuer erleben darf. Mir haben bei diesem Nachschlag jedoch zu viele jener Stärken gefehlt, welche die Reihe in ihren ersten 50 Ausgaben so ausgezeichnet haben. Dies betrifft insbesondere das Zusammenspiel der Charaktere (werden doch Gryph und Jarael auf kurze Cameoauftritte reduziert), sowie die epische, sich über die komplette Reihe erstreckende fortlaufende Handlung. Generell konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich John Jackson Miller etwas schwer damit tat, eine neue Geschichte für die Figuren aus dem Hut zu zaubern. Das was er dort hervorholte ist dann zwar grundsätzlich nicht schlecht, und durchaus unterhaltsam und kurzweilig – ist aber nur mehr ein Schatten dessen, was er uns in der Reihe bisher schon präsentiert hat. Auch optisch ist das Urteil etwas durchwachsen. Grundsätzlich gefällt mir der Stil von Andrea Mutti ja ganz gut, aber einige der Gesichter waren derart undeutlich skizziert, dass es mir schwer fiel zu erkennen, wer das jetzt eigentlich sein soll. Vor allem Zayne Carrick konnte ich teilweise nur mehr an seiner Kleidung erkennen. Insgesamt denke ich jedenfalls, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, es mit "Dämon" gut sein zu lassen, anstatt dieses doch etwas bemüht wirkende Nachspiel hinterherzuschieben.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel







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