Originaltitel: Dark Wings, Dark Words Episodennummer: 3x02 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 07.04.2013 Erstausstrahlung D: 26.05.2013 Drehbuch: David Benioff & D. B. Weiss Regie: Daniel Minahan Hauptdarsteller: Peter Dinklage als Tyrion Lannister, Nikolaj Coster-Waldau als Jaime Lannister, Lena Headey als Cersei Lannister, Kit Harington als Jon Snow, Richard Madden als Robb Stark, Michelle Fairley als Catelyn Stark, Natalie Dormer als Margery Tyrell, Isaac Hempstead-Wright als Bran Stark, Jack Gleeson als Joffrey Baratheon, Sophie Turner als Sansa Stark, Maisie Williams als Arya Stark, Alfie Allen als Theon Greyjoy, Oona Chaplin als Talisa Maegyr Stark, Joe Dempsie als Gendry, Rose Leslie als Ygritte, John Bradley als Samwell Tarly, James Cosmo als Lord Commander Jeor Mormont, Sibel Kekilli als Shae und Rory McCann als Sandor Clegane.
Gastdarsteller: Diana Rigg als Olenna Redwyne, Ciarán Hinds als Mance Rayder, Mackenzie Crook als Orell, Paul Kaye als Thoros of Myr, Gwendoline Christie als Brienne, Noah Taylor als Locke, Natalia Tena als Osha, Michael McElhatton als Roose Bolton, Iwan Rheon als Boy, Kristofer Hivju als Tormund Giantsbane, Finn Jones als Loras Tyrell, Thomas Brodie Sangster als Jojen Reed, Ellie Kendrick als Meera Reed, Ben Hawkey als Hot Pie, John Stahl als Rickard Karstark, Philip McGinley als Anguy, Mark Stanley als Grenn, Ben Crompton als Dolorous Edd Tolett, Luke McEwan als Rast, Kristian Nairn als Hodor und Art Parkinson als Rickon Stark.
Zitat:
Jaime: "It's all true about Renly. His proclivities were the worst kept secret at court. It's a shame the throne isn't made out of cocks. They'd have never got him off it."
Brienne: "Shut your mouth!"
Jaime: "I don't blame him. And I don't blame you, either. We don't get to choose who we love."
(Er muss es ja wissen…)
Kurzinhalt:
Schlechte Nachrichten zwingen Robb Stark zu einer Reise nach Riverrun, dem Sitz des Hauses Tully. Bran trifft auf die Reed-Geschwister, die mehr über seine Träume und Fähigkeiten zu wissen scheinen. Arya läuft der Bruderschaft ohne Banner in die Arme. Jaime Lannister findet einen besseren Zeitvertreib, als sich von Brienne gefesselt nach King's Landing schleppen zu lassen und Sansa rückt in der Gegenwart der Tyrells mit der Wahrheit heraus…
Review:
Mit der 2. Folge "Dark Wings, Dark Words" befinden wir uns weiterhin im Bereich der Vorstellungs- bzw. Vorbereitungsepisoden, die typisch für den Staffelaufbau der Serie sind. Die Folge legt ein gutes Tempo vor und Autorin Vanessa Taylor scheucht den Zuschauer überwiegend durch die Handlungsstränge, die keinen Platz in der Staffelpremiere gefunden haben. Dabei trifft Bran auf ein mysteriöses Geschwisterpaar, welches mehr Kenntnis über Brans bisher eher selten in der Serie zur Sprache gebrachten Fähigkeiten verfügt, als Osha ihm bereit ist zu lehren. Bran ist, wie der Wildling Orell, ein Warg. Das heißt, er kann in die Haut seines Schattenwolfes schlüpfen und durch dessen Augen sehen. Ebenso wird der dreiäugige Rabe, der Bran seit seinem Sturz am Anfang der ersten Staffel immer wieder in seinen Träumen erscheint, erneut angesprochen. Was es damit auf sich hat, bleibt vorerst ungeklärt, auch wenn Jojen Reed mehr darüber zu wissen scheint, als er zugibt. Zwischen Osha und Meera Reed entwickelt sich unterdessen eine Art Rivalität. Mal abwarten, ob sie ihre Differenzen beilegen können, oder diese zur Spaltung der Gruppe führen könnten.
Sehr gut gefallen hat mir Margerys Großmutter Olenna. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und zeigt, dass die Dinge im Haus Tyrell etwas anders geregelt werden, als es bei den übrigen Adelsfamilien der Fall ist. Bei den Tyrells herrschen die Frauen durch ihre Männer. Kein Wunder, wenn selbst Olennas Gatte Luthor Tyrell bei der Falkenjagd aus Versehen mit dem Pferd von einer Klippe gestürzt ist. Ich meine zu wissen warum. Arme Seele. Geradezu großartig finde ich weiterhin Natalie Dormer, insbesondere in ihrer gemeinsamen Szene mit Jack Gleeson. Aus meiner Sicht war die Entscheidung, Margery, die kleine Hintergrundfigur aus dem Buch, in der Serie in den Vordergrund zu rücken, die beste, die die Autoren bis jetzt treffen konnten. Nach Sansas Geständnis über Joffreys wahre Natur, kommt es ihr gar nicht in den Sinn sich zurückzuziehen. Stattdessen schätzt sie Joffrey neu ein, schmeichelt seinem Ego, indem sie Interesse an seinen "Hobbies" heuchelt und beide scheinen so eine erste gemeinsame Basis zu finden. Wenn sich Margery weiterhin keine Fehler erlaubt, bin ich sogar bereit zu glauben, dass sie Joffreys Launen zähmen könnte, solange er nicht merkt, dass er manipuliert wird. Letzteres dürfte sich nicht als allzu schwer erweisen, wenn es selbst Sansa ab und zu geschafft hat, Joffrey zu trollen.
Arya irrt hingegen noch immer durch die Flusslande und wird, so wie es aussieht, von jeder Gruppierung, die sie unterwegs trifft, gefangen genommen. Diesmal wird sie von der Bruderschaft ohne Banner aufgegabelt, nach welcher bereits in der 2. Staffel Gregor Cleganes Folterknechte gesucht haben. Die Bruderschaft kämpft nach Angaben von Thoros of Myr, dessen Name bereits in der ersten Staffel fiel, zur Abwechslung nicht für diesen oder jenen Lord, sondern für das gemeine Volk. Allerdings bringt das Arya vorerst nicht weiter. Damit beginnen sich leider einige Elemente in der Serie zu wiederholen. Ihr Ziel ist seit dem Ende der ersten Staffel noch immer dasselbe. Ähnliches spielt sich bei Jaime und Brienne ab, die nach ihrem nicht überzeugend choreographierten Schwertkampf von Boltons Suchtrupp überrascht werden. Ob Jaime und Arya jemals zu ihren Familien zurückkehren werden, bleibt fraglich. Die Konfrontation Jaimes mit seiner unfreiwilligen Begleitung war hingegen unvermeidlich. Auch wenn Brienne Catelyn Stark geschworen hat, Jaime lebend nach King's Landing zu schaffen, würde sich Jaime niemals in Fesseln, noch dazu von einer Frau, seiner Familie vorführen lassen. Sein Ruf, welcher alles ist, was er momentan hat, wäre unweigerlich ruiniert. Allerdings hätte ich von Jaime, als einen der besten Schwertkämpfer von Westeros, etwas mehr erwartet. Er war zwar durch die lange Gefangenschaft geschwächt, es sah aber nicht so aus, als ob er Brienne Schwierigkeiten bereiten hätte können. So muss ich wohl annehmen, dass an seinem Ruf wohl doch nicht so viel dran ist.
Während die ersten zwei Staffeln jeweils ein klares Leitmotiv aufweisen konnten, hängt die dritte Staffel zum jetzigen Zeitpunkt noch etwas in der Luft. Daenerys und Jon Snow haben bereits klare Ziele vor den Augen und die Rivalitäten zwischen den Lannisters und Tyrells ist bereits schon jetzt ein großes Thema. Wie aber passen die Starks in den Zentralkonflikt um den Thron hinein und welche Rolle wird Stannis dabei spielen? Vor allem Robb sieht sich jetzt, nachdem er endlich Neuigkeiten aus Winterfell erhalten hat, in einer Zwickmühle. Was kann der junge König des Nordens, der den Norden verloren hat, nun tun? Er entschließt sich zwar zunächst, der Bestattung seines Onkels in Riverrun beizuwohnen und sich gleichzeitig neu zu formieren, aber viele Möglichkeiten stehen ihm nicht mehr offen. Soll er mit neu gesammelten Kräften zu einem weiteren Schlag gegen die Lannisters ausholen oder versuchen, die Ordnung im Norden wieder herzustellen? Habe ich im Staffelauftakt noch die Geheimniskrämerei um Winterfell kritisiert, liefert "Dark Wings, Dark Words" meiner Meinung nach genügend Hinweise, damit man sich die Situation zusammenbasteln kann.
Fazit:
"Dark Wings, Dark Words" ist trotz des düsteren Titels eine eher heitere Episode. Auch wenn Nervenkitzel und Action noch größtenteils fehlen, unterhält die Folge durch überwiegend gut gespielte und vor allem amüsante Einzelszenen, sowie der Entscheidung, die Rivalitäten zwischen den Tyrells und den Lannisters etwas stärker in den Vordergrund zu rücken, über die volle Laufzeit. Da die meisten Handlungsstränge bis jetzt noch recht unabhängig von einander ablaufen, fehlt dem Staffelanfang leider weiterhin eine einheitliche Richtung oder ein klares Ziel.