Mit: Alice Englert, Alden Ehrenreich, Jeremy Irons, Viola Davis, Emmy Rossum, Thomas Mann, Emma Thompson, Eileen Atkins u.a.
Kurzinhalt:
Ethan Wate lebt seit er denken kann in Gatlin, einer Kleinstadt in den Südstaaten der USA. Um dem doch sehr konservativ christlichen Alltag (hier etwas arg klischeehaft dargestellt) zu entgehen, liest er in der Kleinstadt verbotene Bücher (z.B. Wer die Nachtigall stört). Aber auch in seinen Träumen lebt er woanders als in Gatlin. Nacht für Nacht träumt er von einer jungen unbekannten Frau. Eines Tages zieht Lena Duchannes in die Stadt und wird eine von Ethans Schulkameradinnen. Für ihn ist sie sein wahrgewordener Traum und er verliebt sich prompt in sie. Aufgrund von merkwürdigen Geschehnissen seit Lenas Erscheinen glaubt ganz Gatlin, angeführt von der Wichtigtuerin und streng gläubigen Mrs. Lincoln, dass sie eine Satanistin ist. Schnell soll sich für Ethan herausstellen, dass tatsächlich etwas Magisches Lena umgibt; sie ist ein Caster (oder auch eine Hexe) und zu ihrem 16. Geburtstag muss Lena sich entweder für die Seite des Lichts oder die Seite der Dunkelheit entscheiden. Ein bitterer Kampf innerhalb der Familie beginnt, denn Ihr Onkel Macon Ravenwood versucht Lena für die Seite des Lichts zu gewinnen und der Geist Ihrer Mutter Seraphine, sowie ihre einst geliebte Cousine Ridley, versuchen sie auf die Dunkle Seite der Macht () zu ziehen…
Review:
In den letzten Jahren gab es viele Filme, welche auf Bestseller-Jugendromanen basieren, und während jede einzelne Produktion hoffte an das Franchise von "Harry Potter" und "Twilight" anzuknüpfen, ist jeder Einzelne in dieser Hinsicht gescheitert. Doch diese Tatsache hat die Filmemacher aus Hollywood nicht abgeschreckt, denn in den nächsten Jahren werden immer mehr dieser Jugendbücher verfilmt. Der neuste Versuch heißt "Beautiful Creatures – Eine unsterbliche Liebe" und entspringt eigentlich der Feder von Kami Garcia und Margaret Stohl. Der Film porträtiert die vorherbestimmte und doch verdammte Liebe zwischen einem menschlichen Teenager, welcher auf allen Wegen versucht seiner Heimatstadt zu entrinnen, und einem Mädchen, dessen bevorstehender 16. Geburtstag über ihr Schicksal entscheiden wird.
"Beautiful Creatures – Eine unsterbliche Liebe" setzt relativ gekonnt auf unbekannte und bekannte Gesichter. Die Darsteller des Liebespaars sind beide Filmneulinge. Alden Ehrenreich spielt Ethan Wate, den leicht vertrottelten und büchervernarrten Teenager, der sich Hals über Kopf in die mysteriöse und in der Kleinstadt verhassten Lena verliebt. Lena Duchannes wird dabei von Alice Englert verkörpert. Auch wenn die beiden ihre Sache recht gut machen und auch dem Publikum Sympathien entlocken, überzeugen weder Ehrenreich noch Englert während der gesamten zwei Stunden. Dem gegenüber steht eine starke Besetzung der Nebendarsteller: Emmy Rossum glänzt als eine Art Sirene, die sich für die Seite der Dunkelheit entschieden hat, Jeremy Irons als Oberhaupt der Familie Ravenwood bringt eine gewisse Ernsthaftigkeit mit, welche ihn zeitweise auch als einen sehr unnahbaren Charakter darstellt, und auch Emma Thompson geht in ihrer Rolle als Bösewicht Seraphine, die mächtigste Hexe auf der dunklen Seite, komplett auf. Aber auch die Szenerie in welche die Handlung eingebettet ist, kann überzeugen. Das Südstaatenambiente der fiktionalen Kleinstadt und ihrer ländlichen Umgebung wirken real und manchmal auch magisch. Im Kontrast dazu empfindet man die Innenarchitektur des mit Pflanzen zugewachsenen Ravenwood Anwesens sehr kühl und eigenartig, mal geradlinig und dann wieder Landhaus-Gothic-Chic. Die Einrichtung strahlte jedoch stets die Ernsthaftigkeit und magische Besonderheit dieser Familie und des bevorstehenden Ereignisses aus. Hingegen verpassen die CGI-Effekte dem Zuschauer einen kleinen Hieb, denn auch wenn diese ihren Zweck erfüllen, wirken sie oftmals nur mittelmäßig.
Leider hält die Magie des Films nicht die gesamte Länge vor. Denn offenkundig wurde meines Erachtens die Handlung zum Ende hin unnötig gestreckt. Die Geheimnisse und Zauber, die sich seit Beginn des Films eingeschlichen haben, sind mit einem Mal verflogen. Als sich alles so langsam dem Ende nähert, wird der Zuschauer mit der Familiengeschichte, mit diversen Flashbacks und Bibliotheksbesuchen konfrontiert, die zeitweise auch verwirrend wirken. An dieser Stelle hätte man den Film durchaus kürzen können, da auch "Beautiful Creatures – Eine unsterbliche Liebe" nie wirklich auf Schlüsselereignisse eingeht. So erfährt der Zuschauer nicht wirklich was es bedeutet sich für die dunkle Seite zu entscheiden. Die einzigen Hinweise sind die schwarze Kleidung sowie die grundlegende gehässige Einstellung allem und jedem gegenüber und die fackelnden Augen. Auch wird nicht geklärt, warum es so fatal ist, dass sich Lena und Ethan nicht lieben dürfen, was schade ist.
Obendrein bleibt der Vergleich mit "Twilight" nicht aus. Waren es damals noch glitzernde Vampire und weichgespülte Werwölfe sind es jetzt Kajal-überstrapazierte Hexen in Gothic-Röckchen und einem scharfzüngigen Zauberer. Regisseur und Drehbuchautor Richard LaGravenese bietet mit "Beautiful Creatures – Eine unsterbliche Liebe" genau die gleiche Kombination aus schmachtender Teenie-Romantik gepaart mit dem Übernatürlichen. So ist es nicht verwunderlich, dass der Film auf dasselbe Publikum abzielt. Und da dieser Film auch der erste einer Reihe von 4 Büchern ist, ist es auch kein Geheimnis mehr, dass die Filmmacher sich natürlich den gleichen Erfolg erhoffen wie bei "Twilight". Doch ich denke, dass es nur einmal in so großem Stil funktionieren wird. Auch werden andere Buchreihen, die in den nächsten Monaten/Jahren folgen werden, den Vergleich mit "Twilight" antreten müssen und wahrscheinlich scheitern. Ein Grund dafür ist einfach, dass "Twilight" bereits vor seiner Verfilmung eine unglaubliche Anhängerschaft von Twihards hatte. Viele Zuschauer, vor allem die jungen Damen, werden sich nach "Beautiful Creatures – Eine unsterbliche Liebe" das Buch zu Gemüte führen und werden dann auf einen zweiten Teil hoffen, der höchstwahrscheinlich in die Kinos kommt. Doch letztendlich entscheidet Kartenverkauf an den Kinokassen.
Fazit:
"Beautiful Creatures – Eine unsterbliche Liebe" ist ein netter und humorvoller Teenie-/Tweenie-Film mit einigen gruselgotischen Szenen im Gepäck. Leider mangelt es der Geschichte an den Wieso-Weshalb-Warum-Details, was die Liebesgeschichte zwischen Lena und Ethan sehr vorhersehbar macht. So können auch die charmanten Jungschauspieler in den Hauptrollen und bezaubernde und scharfzüngige Oscarpreisträger in den Nebenrollen dem Film nicht wirklich Glanz verleihen.