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G.I. Joe 2 - Die Abrechnung Drucken E-Mail
Enttäuschende Fortsetzung mit den Spielzeughelden Kategorie: Filme - Autor: Michael Spieler - Datum: Donnerstag, 28 März 2013
 
 
G.I. Joe 2 - Die Abrechnung
Originaltitel: G.I. Joe: Retaliation
Produktionsland/jahr: USA 2013
Bewertung:
Studio/Verleih: Di Bonaventura Pictures/Paramount Pictures
Regie: Jon M. Chu
Produzenten: U.a. Lorenzo di Bonaventura & Brian Goldner
Drehbuch: Rhett Reese & Paul Wernick
Filmmusik: Henry Jackman
Kamera: Stephen F. Windon
Schnitt: Roger Barton & Jim May
Genre: Action/Science Fiction
Kinostart Deutschland: 28. März 2013
Kinostart USA: 28. März 2013
Laufzeit: 110 Minuten
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Soundtrack
Mit: Channing Tatum, Dwayne Johnson, Jonathan Pryce, Byung-hun Lee, Elodie Yung, Ray Stevenson, D.J. Cotrona, Adrianne Palicki, Ray Park, Walton Goggins, RZA, Bruce Willis u.a.



Kurzinhalt: Nach einem erfolgreichen Einsatz warten die Joes auf neue Befehle und werden verraten. Von höchst offizieller Seite werden sie ihrerseits zu Verrätern erklärt und angegriffen. Nur wenige überleben den Angriff auf die Einheit, und diese Wenigen machen sich Undercover auf den Weg in die Heimat, um die zu finden, die hinter dem Angriff stecken. Währenddessen entkommt der Cobra-Commander aus seinem Gefängnis und es tut sich ein weiterer Konfliktschauplatz zwischen zwei alten Feinden auf. Die Ränkespiele von Zartan, in Verkleidung des Präsidenten, drohen schließlich einen Atomkrieg auszulösen, und die Joes suchen sich Hilfe beim Namensgeber der Elitetruppen…

Review: Channing Tatum und Dwayne Johnson in Aktion."G.I. Joe - Geheimakte Cobra" war kein extrem cleverer Film, aber er hatte genug Blockbuster-Qualitäten und gefällige Comicbuch-Action, um nicht nur zu unterhalten sondern offenbar auch einen zweiten Teil zu ermöglichen. Es ist immer noch irgendwie abstrus, am Anfang des Films die Marke eines Spielzeugherstellers präsentiert zu bekommen, nur um kurz darauf von Kugelhagel und Explosionstrümmern überrollt zu werden. "G.I. Joe – Die Abrechnung" setzt ein paar Jahre nach den Ereignissen des ersten Films ein und die Titelsequenz mit Erzähler bringt den Zuschauer effektiv auf den neuesten Stand. Dadurch werden sehr schnell die Charaktere wegerklärt, deren Darsteller entweder nicht mehr zur Verfügung standen oder absichtlich ersetzt wurden. Im Grunde sind zum Anfang des Films nur noch Duke (Channing Tatum, "Side Effects - Tödliche Nebenwirkungen") & Snake Eyes (Ray Park, "Heroes") bei den Joes und Storm Shadow (Byung-hun Lee, "I Saw the Devil") & Zartan (Arnold Vosloo, div. Serien, "Die Mumie") bei Cobra von der Originalbesetzung übrig. Der Präsident in Doppelrolle blieb auch Jonathan Pryce ("Dark Blood"). Das ist auch schon die größte Schwäche des Films: es gibt plötzlich ganz andere Hauptcharaktere, allen voran Roadblock, gespielt von Dwayne Johnson ("Fast & Furious Five"). Man erwartet von einem Ensemble einfach irgendwie, dass es wieder zusammenkommt und man dann bei diesem Ensemble so etwas wie eine Entwicklung mitbekommt. Wenn – wie hier – nur noch Bruchstücke davon übrig sind, macht es eigentlich schon keinen Spaß mehr. Sich auf ganz neue Leute einlassen zu müssen, die in zwei Sekunden eine magere Hintergrundgeschichte übergestülpt bekommen, führt halt dazu, dass man sich als Zuschauer mit niemandem wirklich identifiziert oder einem ein Charakter besonders am Herzen liegt.

Der gute Teil des Films ist die Aufarbeitung des Konflikts zwischen den zusammen aufgewachsenen Kampfkunstexperten Storm Shadow und Snake Eyes; dieser bekommt auch die technisch ausgereiftesten und spektakulärsten Actionsequenzen. Die Vorbereitung der anderen auf das Bevorstehende ist einfach unglaublich langweilig und mehr vom Selben. Ja, sie treffen auf den ersten Joe, gespielt von Bruce Willis ("Fire with Fire", "Stirb Langsam 5") und es gibt durchaus platthumorige Momente, aber viel schöner ist es da, Jonathan Pryce als Zartan als Präsident (na kommt ihr noch mit?) zuzusehen, wie er die Machtübernahme durch Cobra vorantreibt. Er ist paradoxerweise ein so viel besserer Gegenspieler – weil auch präsenter und hinterhältig böse – als der Cobra-Commander selbst (natürlich NICHT mehr Joseph Gordon-Levitt). Den hätte man auch in seiner Stasiskapsel belassen können, denn außer zwei-drei Unsätze in Darth Vader-Manier von sich zu geben, kommt von dem nichts. Der Film hat durch die vielen Schauplätze, die aufgemacht werden, keine rechte Kohärenz. Die einzelnen Erzählstränge fasern aus und es bleibt eine wahllose Aneinanderreihung von Sequenzen – mal mehr, mal weniger actionlastig – übrig. Aber, wann was stattfindet und warum, spielt kaum eine Rolle. Man merkt hier sehr deutlich, dass Regisseur Jon M. Chu vorher Tanzfilme (u.a. die "Step Up"-Reihe) gedreht hat, denn genau nach demselben Schema gehen diese Filme vor: Tanzeinlage/Battle/etc. umgeben von zwei Minuten Füllhandlung, die die Einlagen irgendwie miteinander verbinden soll. Bei den Tanzfilmen mag das gehen, weil die Zuschauer eh nur die Choreographien sehen wollen, aber ein guter Actionfilm besteht eben nicht nur aus den bestmöglichen Sequenzen.

Die gut inszenierte Action ist einer der wenigen Silberstreifen am Horizont."G.I. Joe – Die Abrechnung" hinterlässt einen faden Beigeschmack, denn in etwa ein Drittel ist wirklich wirklich gut und passt zu einer Fortsetzung, aber die gefühlt unnötige Einführung einer fast komplett neuen Besetzung hat mir den Spaß am Rest ordentlich verhagelt. Der erste Streifen lebte von der Freundschaft zwischen Duke und Ripcord (Marlon Wayans, "Ghost Movie"), der eben nur Unsinn gemacht hat, und der komplizierten Beziehung zwischen Duke und Ana (Sienna Miller, "Just Like a Woman"), die ein gewisses "Mr. & Mrs. Smith"-Element eingebaut hat. Damals waren die Oberbösewichte zwar auch recht blass, hatten aber tatsächlich etwas zu tun und es blieb die Hoffnung, diese nun in Aktion zu erleben. Eine Hoffnung die schon schwand, als Destro im Gefängnis zurückgelassen wurde. Die 3D-Konvertierung hätte nicht unbedingt sein müssen, allerdings wären dann ein paar plakative Momente, mit aus der Leinwand kommenden Gerätschaften aller Art, dem Publikum entgangen. Gestört hat es mich jedenfalls nicht.

Fazit: Ich bin enttäuscht. Obwohl sich ein paar gute Ansätze finden die Story fortzuführen und die subsequente Auflösung an sich auch passte, war mir hier viel zu viel Veränderung in zu kurzer Zeit am Start. Ich finde es halt schade, dass man mit dem Gedanken an den ersten Film ins Kino geht und dann unweigerlich enttäuscht wird. Nicht aufgrund der ausgesprochen gut choreografierten Action, sondern aufgrund des belanglosen Füllmaterials und der nicht vorhandenen Verbindung zu den neuen Charakteren - ich fieberte mit keinem irgendwie mit.

Wertung:3,33 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © 2013 Paramount Pictures)


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Kommentare (2)
RSS Kommentare
1. 29.03.2013 01:52
 
Wie kann man denn mit Gedanken an den ersten Film enttäuscht werden? :-) 
 
Schlechter als der erste Film kann er sicher nicht sein. Der erste war ja schon unterste Schublade.
 
Danny
2. 29.03.2013 14:51
 
@Danny 
Sehe ich genauso. Der erste Film war so schlecht, dass es fast schon weh tat. Dabei hab ich ansonsten eigentlich kein Problem mit Action-Trash. Jedenfalls kann ich gut nachvollziehen, dass daran im Sequel nicht angeknüpft wurde. Außerdem war das schon lange bekannt und ging sowohl aus den Trailern als auch aus vielen Meldungen zu "G.I. Joe 2" hervor. Falsche Erwartungshaltungen wurden da bei den Fans also zumindest nicht absichtlich geweckt.
 
Martin

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