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William |
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Originaltitel: Existence
Episodennummer: 8x21
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 20. Mai 2001
Erstausstrahlung D: 25. Februar 2002
Drehbuch: Chris Carter
Regie: Kim Manners
Hauptdarsteller: Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Robert Patrick als Special Agent John Doggett, David Duchovny als Special Agent Fox Mulder
Gastdarsteller:
Mitch Pileggi als Walter Skinner,
James Pickens Jr. als Alvin Kersh,
Annabeth Gish als Monica Reyes,
Nicholas Lea als Alex Krycek,
Zachary Ansley als Billy Miles,
Adam Baldwin als Knowle Rohrer,
Tom Braidwood als Melvin Frohike,
Dean Haglund als Richard Langly,
Bruce Harwood als John Fitzgerald Byers,
Dale Dickey als Game Warden,
Shelley Mack als Rebecca,
Tom Martin als Pathology Assistant,
Cynthia Shadix als Alien/Human Hybrid,
Jerry Shiban als Scully's Baby,
Austin Tichenor als James Langenhahn,
Kirk B. R. Woller als Gene Crane u.a.
Kurzinhalt:
Es ist gelungen, Dana Scully unbemerkt von ihren Häschern aus dem FBI-Gebäude zu bringen. Nun bringt sie Monica Reyes an einen geheimen Ort – eine verlassene amerikanische Kleinstadt – damit sie dort in Ruhe ihr Kind zur Welt bringen kann. Währenddessen kehrt Billie Miles, der zuvor von einer Müllpresse verschluckt wurde, auf unerklärliche Art und Weise wieder zurück. Zusammen mit mehreren Verbündeten, darunter auch einige Agenten aus dem FBI, versucht man Scullys Aufenthaltsort herauszufinden. Skinner, Doggett und Mulder tun ihr Bestes, um den Verfolgern zu entkommen, werden jedoch zuletzt von Alex Krycek verraten. Währenddessen bereiten sich Reyes und Scully auf die Geburt des Kindes vor, als plötzlich Billie Miles auftaucht…
Review:
"William" fand ich zwar eine Spur besser als die vorherige Episode, aber wirklich begeistert hat mich leider auch das Staffelfinale nicht. Mit einem lachenden und einen weinenden Auge sah ich dabei alles rund um Alex Krycek. Auf der einen Seite fand ich alles rund um seinen Tod sehr gelungen. Zwar könnte man argumentieren, dass es besser gewesen wäre, wenn Mulder ihn erschossen hätte – angesichts der Dinge, die er ihm schon angetan hat – andererseits könnte man argumentieren, dass diese doch recht harte Szene zum rauen Skinner besser passt als zum "romantischen" Mulder. Jedenfalls freut es mich grundsätzlich sehr, dass nun also für einen weiteren Widersacher ein Abschluss gefunden wurde – und dann auch noch auf so angenehm kompromisslose Art und Weise. Jedoch: Alles rund um seinen Verrat ergibt für mich überhaupt keinen Sinn. Wenn er mit Billie Miles und den anderen Supersoldaten im Bunde stand, warum hat er den anderen dann in der letzten Folge geholfen? Er hätte nur Mulder und Scully nicht aus dem geparkten Auto retten müssen. Und auch später als man ihm Scully überantwortet hat wäre das eigentlich die perfekte Gelegenheit gewesen, sie zu hintergehen. Diese Wendung ergibt für mich leider überhaupt keinen Sinn.
Wenig bis gar nichts anfangen konnte ich auch mit dem wiederauferstandenen Billie Myers, nachdem er am Ende der letzten Folge in eine Müllpresse gefallen ist und zu Beginn von "William" seine Überreste gezeigt werden. Seine Rückkehr von den Toten steht wohl irgendwie in Zusammenhang mit diesem sich selbst vermehrenden Metall – aber insgesamt war mir das alles viel zu vage. Wir sehen, wie dieses Stück Metall immer größer wird, und danach wandert Billie Miles auch schon wieder herum. Was genau zwischen diesen Szenen passiert ist und wie es dazu kam, bleibt einzig und allein der Phantasie des Zuschauers überlassen. Hier machen es sich die Serienverantwortlichen meines Erachtens wieder einmal viel viel viel zu leicht. Wie schon bei "Einer von vielen" haben mich zudem die religiösen Anspielungen und die christlichen Symboliken enorm gestört. So ist in einem Fenster jenen Hauses in dem Scully ihr Kind zur Welt bringt ein Jesus-Ornament zu sehen. Auch Dinge wie die drei heiligen Gunmen die Scully Geschenke bringen fand ich viel zu aufdringlich und störend. Überhaupt kann ich mit diesem ganzen Quatsch rund um Scullys Baby als Erlöser der Menschheit. Als eine Art neuer Jesus, nach wie vor nichts anfangen – auch wenn es scheinbar nun eh nicht so gekommen ist, wie das Ende zumindest anzudeuten scheint. Dieses empfand ich leider als weiteren Schwachpunkt. Warum zogen die Alien-Infiltratoren unverrichteter Dinge wieder ab? Das war mir als Ende doch zu unspektakulär und wirkt wie ein hilfloses Deus Ex Machina-Ende weil Chris Carter selber keine Ahnung mehr hatte, wie er Scully da nun wieder rausbekommen soll. Das gleiche gilt übrigens für Mulder, den irgendwie ein Licht zu Scully geführt hat. Mein letzter Kritikpunkt ist dann die Art und Weise, wie das Finale zusammengeschnitten wurde. Die Szenenwechsel zwischen der Verfolgungsjagd und der Geburt waren mir dann doch zu häufig, und rissen mich oftmals aus der Stimmung der jeweiligen Szenen. Einen anderen Zugang hätte ich hier vorgezogen.
Und trotzdem war die Episode insgesamt eine Spur unterhaltsamer und besser als "Einer von vielen" – was sie vor allem drei großartigen Szenen verdankt. Der bereits angesprochene Tod von Alex Krycek. Scully, die gerade dabei ist ihr Kind auf die Welt zu bringen, während sie von Aliens umgeben ist die ihr dieses vermeintlich wegnehmen wollen – diese Szene vermittelte zweifellos eine sehr düstere Stimmung, und ließ mich auch Scullys Verzweiflung nachfühlen. Sowie die letzte gemeinsame Szene mit Mulder und Scully, als diese William in den Händen halten und sich küssen. Ein schöneres Abschlussbild für die Reise dieser beiden Figuren hätte sich wohl kaum finden lassen. Ein kleinen Wehrmutstropfen gibt es nichtsdestotrotz auch hier noch: Denn die Frage wer denn nun der Vater ist, wird nach wie vor nicht definitiv aufgeklärt. Hier ist der Zuschauer gefragt, seine eigene Interpretation des Geschehens zu finden. Eine klare und deutliche Antwort hätte ich hier doch vorgezogen. Davon abgesehen war diese letzte, sehr zärtliche Szene aber absolut phantastisch.
Fazit:
"William" schließt eine weitere eher durchwachsene Staffel – und die erste ohne das Team Mulder und Scully – der Mystery-Serie ab; wenn ich diese auch insgesamt eine Spur besser fand als Season 7, einfach da man sich wieder mehr auf den Horror- und Thriller-Aspekt konzentriert hat, nach der viel zu luftig-lockeren Staffel zuvor. So wie zur Season selbst fällt auch mein Urteil zu "William" zwiespältig aus. Kryceks Verrat wirft die Frage auf, warum er ihnen in "Einer von vielen" noch geholfen hat. Alles rund um Scullys Baby als Erlöser der Menschheit – aufgesetzte christliche Symbolik inklusive – finde ich nach wie vor höchst entbehrlich und wenig überzeugend. Die Rückkehr von Billie Myers hätte man ruhig etwas genauer erklären können. Und auch das Ende wirft die eine oder andere Frage auf – allen voran natürlich, warum die Außerirdischen unverrichteter Dinge wieder abziehen – bzw. lässt sie unbeantwortet (ist Mulder nun der Vater von Scullys Baby, oder nicht?). Wenigstens war die Episode aber nie langweilig. In erster Linie ist es aber drei wirklich starken Szenen zu verdanken, dass "William" bei mir doch noch eine Spur besser wegkommt als die vorangegangene Folge: Kryceks Tod war sehr gut umgesetzt, die Geburtsszene von William vermittelte dank der herumstehenden "Aliens" eine angenehm düstere Grundstimmung, und die letzte Szene zwischen Mulder und Scully war schlicht und einfach perfekt, und bot einen befriedigenden, zärtlichen und gelungenen Abschluss einer achtjährigen Odyssee.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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