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Frucht des Leibes |
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Originaltitel: Per Manum
Episodennummer: 8x13
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 18. Februar 2011
Erstausstrahlung D: 17. Dezember 2001
Drehbuch: Chris Carter & Frank Spotnitz
Regie: Kim Manners
Hauptdarsteller: Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Robert Patrick als Special Agent John Doggett
Gastdarsteller:
David Duchovny als Special Agent Fox Mulder,
Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner,
Jay Acovone als Duffy Haskell,
Steven Anderson als Dr. James Parenti,
Adam Baldwin als Knowle Rohrer,
Diana Castle als Delivery Nurse,
Elizabeth Cheap als Second Nurse,
Megan Follows als Kath McCready,
Victoria Gallegos als Receptionist,
Jennifer Griffin als Dr. Miryum,
Alexandra Margulies als Second Associate,
David Purham als Dr. Lev,
Mark Snow als Doctor,
Christopher Stanley als Agent Joe Farah,
Saxon Trainor als Mary Hendershot,
Karl T. Wright als First Associate u.a.
Kurzinhalt:
Duffy Haskell, der mit Mulder schon vor Jahren Kontakt hatte da seine Frau mehrmals von Außerirdischen entführt wurde, wendet sich an Scully und Doggett. Seine Frau ist bei der Geburt gestorben – und Haskell ist davon überzeugt, dass das Kind welches sie geboren hat nicht menschlich war. Seine Frau sei auch nicht die Einzige entsprechende Patientin. Scully ist ursprünglich skeptisch, wobei ihre Skepsis auch angstbedingt ist. Immerhin sind die Geschichten von Haskells Frau und von ihr nahezu deckungsgleich. Mehrere Entführungen, zuerst mit Krebs diagnostiziert und dann geheilt, unfruchtbar – und nun plötzlich doch schwanger. Schließlich bleibt Scully nichts anderes übrig, als sich der Möglichkeit zu stellen, dass auch ihr Kind nicht menschlichen Ursprungs ist, und ihr ein ähnliches Schicksal bevorsteht wie Haskells Frau. Sie beginnt daraufhin, auf eigene Faust und ohne Doggett einzubeziehen – der nach wie vor nichts von ihrer Schwangerschaft weiß – zu ermitteln, und besucht u.a. ein Krankenhaus, wo sie auf Reagenzgläser voller deformierter Föten stößt. Als sich kurz darauf eine weitere hochschwangere Frau an sie wendet, ist Scully vom Gedanken besessen, sie zu retten – auch um sich davon zu überzeugen, dass auch für sie noch Hoffnung besteht…
Review:
"Frucht des Leibes" nimmt die berühmte und legendäre Szene aus der Mini-Serie "V – The Final Battle", wo eine Frau ein Alien-Baby zur Welt bringt, als Ausgangspunkt für eine Mythologie-Folge, welche die mysteriösen Umstände rund um Scullys Schwangerschaft aufgreift. Gut gefallen hat mir dabei das Gefühl von Angst und Paranoia, welches die Episode – nicht zuletzt dank Gillian Andersons toller Performance – ausgestrahlt hat. Auch die Rückblende rund um Fox Mulder war grundsätzlich willkommen. Schade fand ich nur, dass man hier, nachdem man uns scheinbar eine der offenen Fragen beantwortet – nämlich wer bzw. ob Mulder der Vater ist – erst recht wieder einen vermeintlichen Rückzieher macht. Das kam mir bei der Serie mittlerweile einfach viel zu oft vor, und stößt mir einfach nur mehr sauer auf. Auch die Fahrstuhlszene kam mir seltsam vor. Hat Mulder nicht bereits bei einer Anhörung in Anwesenheit von Scully zerknirscht zugegeben, dass er von ihrer Unfruchtbarkeit weiß? Hier vermute ich einen Kontinuitätsfehler. Davon abgesehen zählten ihre gemeinsamen Szenen, die auch wieder ihre Vertrautheit gezeigt haben – und auf die man in dieser Staffel bislang aufgrund von Mulders Abwesenheit ja gänzlich verzichten musste – aber für mich zu den Höhepunkten der Folge.
Gut gefallen hat mir auch das Verwirrspiel rund um John Doggetts ehemaligen Kollegen und vermeintlichen Freund und Verbündeten Knowle Rohrer (dargestellt von Adam Baldwin). Steht dieser wirklich auf ihrer Seite, oder ist er Teil der Verschwörung? Weniger gut fand ich, dass bei "Frucht des Leibes" wieder einmal in erster Linie Verwirrung geherrscht hat. Was genau machen die Ärzte? Für wen arbeiten sie? Wie kommt es zu der Geburt dieser Föten, was hat es mit ihnen auf sich, und warum werden so viele von ihnen tot in Reagenzgläsern gelagert? Sind das reinrassige Aliens, oder Hybriden? Ich dachte, das gesamte Programm wurde eingestampft? Nicht nachvollziehbar war für mich auch, warum Scully gerade dieses Armeehospital auswählt – ich meine, das Militär war doch von Anfang an in die Verschwörung involviert. Wieso war sie davon überzeugt, Mary Hendershot und sie wären dort in Sicherheit? Und so sehr mir die Musik grundsätzlich von der Komposition auch gefällt, aber… dieses Requiem-Stück ist derart prägnant, dass es für mich mittlerweile zu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht und ich es teilweise schon fast unfreiwillig komisch finde. Hauptverantwortlich dafür ist wohl, wie inflationär es gleich in der ersten Folge der Staffel eingesetzt wurde. Schade, dass man damit die Wirkung dieses ansonsten schönsten Stückes vermeintlich für den kompletten Rest der Season ansatzweise ruiniert hat. Um das Review mit einer positiven Note zu beenden: Mir gefällt, wie sich Doggett zunehmend ausgeschlossen fühlt, und versucht, das Vertrauen und Scully und Skinner zu wecken. Die ganze Episode wartet man darauf, dass Scully ihn in ihre Schwangerschaft einweiht, und es scheint ein paar Szenen zu geben, wo sie kurz davor ist. letztendlich kann sie sich aber nicht dazu durchringen, ihm dieses Geheimnis anzuvertrauen. Dass er es am Ende letztendlich doch noch erfährt, sollte dabei helfen, die Vertrauensbasis zwischen beiden zu stärken. Jedenfalls empfand ich dies als positive und wünschenswerte Entwicklung.
Fazit:
Insgesamt hinterlässt "Frucht des Leibes" wieder einmal viel zu viele Fragezeichen. Atmosphärisch zwar gut und mit einer netten paranoiden Stimmung, ist das ganze inhaltlich leider doch eher enttäuschend, da zu vieles offen bleibt, und ich daher in erster Linie verwirrt war – was natürlich auf die Spannung drückt. Die Rückblenden mit Mulder und Scully haben mir grundsätzlich zwar sehr gut gefallen und gaben uns endlich ein Element, dass ich in der 8. Staffel doch schmerzhaft vermisst habe, nämlich ihre ganz besondere, von Vertrautheit und gegenseitiger Zuneigung geprägter Dynamik, hinterließ aber mit dem Rückzieher den man im Hinblick auf eine ganz entscheidende potentielle Antwort macht (nämlich ob Mulder der Vater von Scullys Baby ist) erst recht wieder einen bitteren Nachgeschmack. Insgesamt war ich den überwiegenden Teil der Folge in erster Linie ratlos – und wenn man so empfindet, und somit die Handlung nicht richtig versteht und ihr nur bedingt folgen kann, drückt dies unweigerlich auf die Spannung. Das Gefühl von Paranoia, einzelne gute Szenen zwischen Scully & Mulder und Scully & Doggett sowie die sehr gute Performance von Gillian Anderson bringen "Frucht des Leibes" aber trotz allen Frusts doch noch eine leicht überdurchschnittliche Wertung ein.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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