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Schlaues Metall |
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Originaltitel: Salvage
Episodennummer: 8x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 14. Januar 2011
Erstausstrahlung D: 19. November 2001
Drehbuch: Jeffrey Bell
Regie: Rod Hardy
Hauptdarsteller: Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Robert Patrick als Special Agent John Doggett
Gastdarsteller:
Tamara Clatterbuck als Larina Jackson,
Dan Desmond als Harry Odell,
Jack Forbes als Ray Pearce,
Arye Gross als Dr. Pugovel,
Scott MacDonald als Curtis Delario,
Kenneth Meseroll als Owen Harris,
Reece Morgan als Owen Harris' Son,
Jennifer Parsons als Nora Pearce,
Colleen Quinn als Mrs. Harris,
Randy Walker als SWAT Officer,
Wade Andrew Williams als Raymond Aloysius Pearce u.a.
Kurzinhalt:
Bei einem mysteriösen Autounfall kommt ein Mann ums Leben. Alles deutet darauf hin, dass er einen anderen Menschen gerammt hat, und das Auto dabei vollkommen zerstört wurde. Aber wie ist das möglich? Um dies herauszufinden, werden Scully und Doggett mit dem Fall betraut. Sie erfahren, dass kürzlich ein guter Freund des Unfall(?)opfers, Ray Pierce, ebenfalls verstorben ist. Dessen Tod scheint mit illegalen Tests eines Technologieunternehmens mit neuen, intelligenten Metalllegierungen in Verbindung zu stehen. Doch was, wenn er dabei nicht wirklich gestorben ist? Scully vermutet, dass bei diesen Experimenten vielmehr ein Mann aus Metall entstanden ist – der nun die Verantwortlichen von Chamber Technologies zur Rechenschaft ziehen will. Mit Hilfe der dortigen Forscher stellt man Ray eine Falle…
Review:
Bei der letzten Staffel habe ich ja den Hang zu amüsanten und oftmals auch parodistischen Episoden kritisiert. In der richtigen Dosis mag ich diese zwar grundsätzlich sehr gerne, aber in Season 7 hat man es damit einfach übertrieben; die Serie schien sich irgendwie nicht mehr ernst zu nehmen. Doch so sehr ich die wieder ernstere, düstere Ausrichtung der achten Staffel grundsätzlich auch schätze – "Schlaues Metall" hätte meines Erachtens als parodistische, rein auf Unterhaltung zugeschnittene Episode besser funktioniert – und der Hauptgrund hierfür ist Robert Patrick. Denn die gesamte Folge weckt doch immer wieder, teils stark und scheinbar auch ganz bewusst und beabsichtigt, Erinnerungen an "Terminator" bzw. "Terminator 2 – Tag der Abrechnung" (die Szene von Ray vor dem Spiegel; sein "Get out" an die Sozialarbeiterin; das Nachwachsen der Hand; sein "Selbstmord"; ja teilweise meinte ich, sogar im Soundtrack leichte Anspielungen auf Brad Fiedels Kompositionen zu vernehmen), wo Robert Patrick höchstselbst als metallischer Widersacher zu sehen war. Zumindest für mich führte dies zu einem Bruch der vierten Wand, durch den ich die Episode nie so recht ernst nehmen konnte.
Laut Wikipedia wurde das Drehbuch zu "Schlaues Metall" bereits geschrieben, bevor Patrick in der Rolle von Agent Doggett gecastet wurde. So gesehen könnte man das Ganze unter "blöd gelaufen" ablegen. Ich finde jedoch, dass auch wenn ihnen die Geschichte noch so gut gefallen hat, in dem Moment von Patrick verpflichtet wurde hätte man noch einmal darüber nachdenken sollen, entweder "Schlaues Metall" überhaupt sein zu lassen, oder sie zumindest stärker ins ironische zu verzerren. Auf diese ernst gemeinte Art und Weise hat die Episode jedenfalls leider für mich nicht funktioniert. Von diesem Punkt abgesehen kann ich "Schlaues Metall" nicht viel vorwerfen. Die Spannung hielt sich zwar wieder mal eher in Grenzen, und trotz ihrer Versuche, Ray als Opfer darzustellen, wurde er zumindest mir nie so recht sympathisch. Zudem hätte ich wenn man versucht ihn zu stellen statt Waffen vielmehr lieber einen Magneten gebracht. Dennoch bot die Episode insgesamt ganz gute, solide Unterhaltung. So war die Inszenierung neuerlich sehr hochwertig, wobei für mich vor allem die Szene, als man Ray bei Chamber Technologies eine Falle stellte, aufgrund der Belichtung der Szenen positiv hervorstach. Auch den Effekten bzw. der Maske ist ein Lob auszusprechen. Egal ob die noch eher subtile erste oder dann die späteren Stufen seiner Verwandlung, der "Mann aus Metall" sah jederzeit glaubwürdig aus. Auch Einfälle wie die metallischen Barthaare fand ich gelungen. Und auch die früheren Opfer der Experimente, auf die Doggett in Tonnen stößt, waren sehr gut und teilweise auch erschreckend umgesetzt. All dies hilft aber eben leider nur bedingt, wenn die Folge bereits von der Wurzel her verdorben ist.
Fazit:
Robert Patrick in einer "Akte X"-Folge über einen metallischen Mann auftreten zu lassen, noch dazu mit zahlreichen bewussten Anspielungen an die "Terminator"-Reihe – das ist fast so schlimm, als wenn man für Ray Arnold Schwarzenegger verpflichtet hätte. Ich konnte mich auf die Episode einfach nie so recht einlassen, da ich ständig nur an "Terminator" denken musste. Wenn man die Folge lustig-parodistisch angelegt hätte, wäre dies noch kein Beinbruch gewesen, sondern hätte im Gegenteil ihre Wirkung noch verstärken können. Hat man aber leider nicht. Zu allem Überfluss hat auch Ray als Hauptfigur für mich nicht wirklich funktioniert. Er wirkte auf mich, trotz seiner Fähigkeiten, weder sonderlich bedrohlich, noch vermochte es die Episode, ihn mir sympathisch zu machen. Oberflächlich war zwar alles wieder nett wie immer; die Inszenierung sehr hochwertig, die Musik wirklich gelungen, und vor allem die Arbeit der Effekt- und Maskenabteilung muss gelobt werden. Auch war das ganze immerhin nicht unbedingt sterbenslangweilig. Aber aus meiner Sicht war die Episode durch die Verpflichtung von Robert Patrick – zumindest mit diesem ernst gemeinten Zugang – von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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