Originaltitel: Within Episodennummer: 8x01 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 05. November 2000 Erstausstrahlung D: 25. September 2001 Drehbuch: Chris Carter Regie: Kim Manners Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Robert Patrick als Special Agent John Doggett, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner Gastdarsteller:
James Pickens Jr. als Alvin Kersh,
Kirk B. R. Woller als Gene Crane,
Tom Braidwood als Melvin Frohike,
Dean Haglund als Richard Langly,
Bruce Harwood als John Fitzgerald Byers,
Jeff Gulka als Gibson Praise,
Sheila Larken als Margaret Scully,
Jo-Ann Dean als Secretary,
Christine Firkins als Thea Sprecher,
Marc Gomes als Danny Mosley,
Bryan Greenberg als Order Taker,
Jonathan Palmer als Principal,
Dondre Whitfield als Agent,
Marty Zagon als Mr. Coeben u.a.
Kurzinhalt:
Ein paar Tage nach Mulders verschwinden wird vom FBI eine Sondereinheit eingerichtet, um nach ihm zu suchen. Statt diese in den Verantwortungsbereich von Scully und Skinner zu legen, ist vielmehr der neue Regionaldirektor Alvin Kersh, der bereits ein paar Jahre zuvor kurzfristig für die X-Akten verantwortlich war, dafür verantwortlich. Dieser beauftragt wiederum Special Agent John Doggett damit, die Führung der Sondereinheit zu übernehmen. Scully und Skinner wissen, dass man Mulder nur dann finden kann, wenn man bereit ist, die übernatürlichen Elemente seines Verschwindens zu akzeptieren. Genau dagegen wehren sich aber Doggett und Kersh, und bei ihren offiziellen Aussagen sehen sich letztendlich auch Scully und Skinner dazu gezwungen, keine Erwähnung von UFOs und Außerirdischen zu machen – um nicht vom Dienst suspendiert zu werden. Während John Doggett einer Spur nachgeht, die ihm von einer unbekannten Quelle unter der Tür seines Büros durchgeschoben wurde, setzen Scully und Skinner ihre Suche nach Mulder auf eigene Faust fort…
Review:Mit Staffel 8 beginnt bei "Akte X" eine neue – überwiegend Mulder-freie – Ära (ein Umstand, dem auch in einem neuen, veränderten Intro Rechnung getragen wird). Die dadurch entstandene Lücke soll also zukünftig durch Special Agent John Doggett, dargestellt von Robert "T-1000" Patrick, gefüllt werden. Grundsätzlich bin ich durchaus mal bereit ihm eine Chance zu geben – wenn es "Verschwunden" ihm auch nicht unbedingt leicht macht, da er gleich bei seinem ersten Auftritt als er versucht Scully "hereinzulegen" beim Zuschauer wohl kaum Sympathiepunkte sammeln dürfte – andererseits wird sich die Qualität der Folgen im Vergleich zur letzten Staffel deutlich steigern müssen; denn diese wurden oftmals nur noch von der netten Chemie zwischen Mulder und Scully gerettet. Dafür rücken allerdings – wie von mir bei der letzten Folge schon vermutet – Scully und Skinner noch stärker zusammen, und setzen bei "Verschwunden" nun gemeinsam (und verdeckt) ihre Bemühungen fort, Mulder zu finden, da sie die Sondereinheit dafür für ungeeignet halten, da diese wesentliche Fakten mangels Glaubwürdigkeit ignorieren.
Insgesamt hat mich "Verschwunden" ganz gut unterhalten, aber ähnlich begeistert wie vom Finale der 7. Staffel war ich nicht mal ansatzweise. Der Einstieg gestaltet sich doch noch etwas holprig, da es nun erst Mal gilt, mit Doggett eine neue, zentrale Figur vorzustellen, und generell die Rahmenbedingungen für die neue Staffel abzustecken – und Scully und Skinner auf ihrer Suche nach Mulder ein paar Steine in den Weg zu legen. Dadurch sind Erzähltempo und Spannung in der ersten Hälfte noch nicht allzu hoch und/oder ausgeprägt. Unterbrochen werden die Ermittlungen zwischendurch immer wieder auf kurze Blicke auf Fox Mulder; inwiefern es sich dabei um Visionen von Scully handelt, darüber was die Aliens mit ihm anstellen, oder wir hier reale Ereignisse verfolgen, wird dabei bis zuletzt nicht klar (ich sah es da diese Szenen immer dann kamen wenn Scully schlief eher als ersteres an). Einiges an den Experimenten (insbesondere das mit der Zahnbohrung) fand ich ja doch ziemlich brutal und erschreckend; anderes – wie das Face-Lifting – wirkte aber auch ein bisschen unfreiwillig komisch. Etwas zwiegespalten bin ich auch bezüglich der Musik. Grundsätzlich finde ich dieses von einer Frau vorgetragene Klagelied, das in "Verschwunden" zu hören ist, ja wunderschön. Trifft auch genau meinen Geschmack; ich habe ein Faible für diesen Ansatz. Leider aber geht die Wirkung mit der Zeit verloren, da man das Lied viel zu oft wiederholt, bis ich es zuerst unfreiwillig komisch und zuletzt sogar nervig fand. Es war einfach, im wahrsten Sinne des Wortes, zu viel des Guten. Über jeden Zweifel erhaben war dafür neuerlich die hochwertige Inszenierung, welche "Verschwunden" definitiv aufgewertet hat.
Nach etwas holprigem, zerfahrenen Einstieg und einigen potentiellen Wendungen rund um Mulders Verschwinden (er war krank und lag im Sterben? Und hat Scully nie etwas davon gesagt? Das erscheint mir höchst unplausibel) fasst die Episode im letzten Drittel dann endlich so richtig Fuß. Sowohl Scully und Skinner als auch Doggett und seine Einsatztruppe sind auf der Suche nach Gibson Praise, in der Hoffnung, dadurch auf Mulder zu stoßen. Doch kurz bevor sie ihn schnappen können wird der Junge entführt. Nach einer wunderschönen Landschaftsaufnahme über die Felsen der Colorado-Wüste im südlichen Kalifornien präsentiert man uns dann einen gelungenen Cliffhanger, als Doggett den Entführer stellt, und sich dieser als Mulder herausstellt. Doch ist er es wirklich? Seine starre Mimik lässt mich eher an den außerirdischen Kopfgeldjäger denken. Eine Frage, die wohl in der nächsten Folge beantwortet wird, der ich dank des Cliffhangers nun doch schon recht gespannt entgegensehe.
Fazit:
"Verschwunden" ist ein etwas durchwachsener Start in die achte Season – bewegt sich als solcher aber durchaus auf dem durchschnittlichen Niveau der vorangegangenen Staffel. Vor allem den Einstieg fand ich etwas holprig und zerfahren. Angesichts der Tatsache, dass mit John Doggett eine neue Hauptfigur vorgestellt werden wollte, dauerte es doch ein wenig, bis die Episode so richtig in Schwung kam. Auch die eine oder andere (potentielle) Offenbarung hat mich wenig überzeugt, und die Szenen von den außerirdischen Experimenten an Mulder fand ich auch eher schräg. Gut gefallen hat mir dafür die Inszenierung, das Gänsehaut erzeugende Klagelied (wenn dieses im weiteren Verlauf der Folge auch viel zu häufig eingesetzt wurde und zuletzt seine Wirkung bei mir leider gänzlich verfehlte), sowie der spannende Ausklang der Episode mit der Jagd nach Gibson Praise. Und auch der Cliffhanger erfüllte definitiv seinen Zweck. Bleibt nur zu hoffen, dass die nächste Episode diesen überzeugend abschließen wird, und auch insgesamt noch ein Schäuferl drauflegen kann.