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Originaltitel: Millennium
Episodennummer: 7x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 28. November 1999
Erstausstrahlung D: 30. Oktober 2000
Drehbuch: Vince Gilligan & Frank Spotnitz
Regie: Thomas J. Wright
Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner
Gastdarsteller: Lance Henriksen als Frank Black, Holmes Osborne als Mark Johnson, Brittany Tiplady als Jordan Black, Colby French als Deputy, Monnae Walton als Coroner, Octavia Spencer als Nurse, Stephen Ramsey als First Agent, Romy Walthall als Second Agent, Eulan Middlebrooks als Young Cop, Michael Dempsey als Sheriff, William Forward als Funeral Director, Marilyn McIntyre als Widow, Dick Clark als Himself u.a.

Kurzinhalt: Kurz vor der Jahrtausendwende sorgt ein vermeintlicher ritueller Grabraub für Aufsehen. Besonders mysteriös ist an dem Fall, dass der Sarg scheinbar von innen geöffnet wurde. Als Mulder vom Fall und dem rituellen Kreis ums Grab hört, glaubt er, dass ein Nekromant dafür verantwortlich ist. Von Direktor Skinner werden Mulder und Scully schließlich auf die Millennium-Gruppe aufmerksam gemacht – ein geheimer Bund, der nicht einfach nur davon ausgeht, dass der Weltuntergang zur Jahrtausendwende bevorsteht, sondern diesen herbeisehnt und selbst herbeiführen will. Ein ehemaliger FBI-Agent, Frank Black, hat eine Weile in diesem Fall ermittelt. Mulder und Scully sollen mit ihm nun zusammenarbeiten, um die Pläne der Millennium-Gruppe zu vereiteln. Doch Frank Black, der sich selbst in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert hat, scheint wenig Interesse daran zu haben, die beiden FBI-Agenten zu unterstützen…


Review: ImageIch habe von "Millennium" zwar die eine oder andere Episode aufgeschnappt, habe die Serie aber damals bei der Erstausstrahlung nie wirklich verfolgt (und auch seither noch nicht nachgeholt), und kann mich somit auch nicht wirklich zu ihren Fans zählen. Dementsprechend kann ich auch absolut nicht beurteilen, wie gelungen "Millennium" als Abschluss des dortigen fortlaufenden Handlungsstrangs ist, und kann sie wirklich nur als "Akte X"-Folge bewerten. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass sich Fans der Serie grundsätzlich mal darüber gefreut haben, dass sie nach dem Ende der dritten Staffel und der damit einhergehenden Absetzung der Serie nun zumindest halbwegs einen Abschluss der Handlung in Form einer "Akte X"-Episode bekommen würden. Zugleich bin ich auch der Ansicht, dass "Millennium" ohne Vorkenntnis dieser Serie leider nicht ganz so gut funktioniert. Mir fehlte einfach teilweise doch die Vorkenntnis, und glaube, dass ich eben deshalb nicht den optimalen Unterhaltungswert aus der Folge herausholen konnte.

Was mich leider auch nicht wirklich überzeugt hat, ist der Plot rund um den Nekromanten und seine vier Zombie-Reiter der Apokalypse (übrigens: Bin ich der Einzige der die Wiederbelebung der Leiche als Meta-Anspielung auf die Serie "Millennium" selbst aufgefasst hat?). Rückwirkend betrachtet ist es ja fast komisch, dass sich "Akte X" bislang noch nie mit Zombies auseinandergesetzt hat – inwiefern vier Zombies aber den Weltuntergang einläuten wollen, vermochte mir "Millennium" leider nie zu vermitteln, weshalb diese Idee bei mir leider die so recht gezündet und/oder funktioniert hat. Etwas schade fand ich auch, dass Frank Black vom Ende abgesehen kaum aktiv in die Ermittlungen involviert war, und nur hie und da ein paar Hinweise geben durfte. Ich könnte mir vorstellen, dass ich als Fan der Serie "Millennium" davon besonders enttäuscht gewesen wäre – aber auch so fand ich es, vor allem als großer Fan von Lance Henriksen, schon enorm schade. Trotz dieser Schwächen war die Episode insgesamt durchaus unterhaltsam. Auch wenn er für meinen Geschmack viel zu wenig zu sehen war, hat Lance Henriksen die Folge mit seiner Anwesenheit meines Erachtens aufgewertet. Besonders gut fand ich dabei jene Szene, als Frank Black sein Täterprofil erstellt – und damit genau ins Schwarze trifft. Auch bei der Konfrontation am Ende hat er mich mit seiner ungeheuren Bildschirmpräsenz in den Bann gezogen. Gut gefallen hat mir auch, dass Scully hier erneut im Mittelpunkt des mysteriösen Geschehens war – mit dem Zombie, der sie angegriffen hat und wo ihre Schüsse wirkungslos waren. Und auch den Showdown im Keller fand ich gelungen, vor allem aufgrund der packenden, atmosphärischen Inszenierung.

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Die beste Szene bietet man uns aber natürlich am Ende. Zuerst das Wiedersehen zwischen Frank Black und seiner Tochter, den (da der Jahreswechsel zum Zeitpunkt der Produktion und auch Ausstrahlung der Folge ja noch bevorstand getricksten) Jahrtausendwechsel – und dann das, worauf die "Akte X"-Fans nun schon seit Jahren gewartet haben: Den ersten (richtigen) Kuss zwischen Mulder und Scully. Ein wundervoll inszenierter Moment, mit dem man der Erwartungshaltung die sich in den letzten Jahren aufgebaut hat meines Erachtens durchaus gerecht wurde. Mir gefällt daran vor allem auch, wie vielfältig sich die Szene aufgrund des Settings zum Jahreswechsel interpretieren lässt: Ist es einfach nur ein Ausdruck der gegenseitigen Zuneigung zwischen den beiden, und etwas, dass sich aus der Laune des Moments heraus ergeben hat? Oder ist es der Beginn von mehr? Da es ja auch jene geben sollen, die Mulder und Scully lieber als Freunde sehen würden denn als Liebespaar, dürften damit selbst diese mit der Szene kein Problem haben – denn deren genaue Bedeutung ist der Interpretation des Zuschauer überlassen.

Fazit: "Millennium" hat mir ganz gut gefallen, wobei ich mir vorstellen könnte, dass ich mit Kenntnis der Serie die hier über Umwege einen Abschluss fand doch noch um einiges begeisterter davon gewesen wäre. So fällt es teilweise doch ein wenig schwer, in diese neuerliche, ganz andere Verschwörung hineinzufinden, und "Millennium" leidet auch ein wenig darüber, die zwar "Akte X"-Kundigen aber "Millennium"-Unkundigen auf den neuesten Stand zu bringen. Etwas unklar war mir auch, wie der Plan der Gruppe denn nun eigentlich genau aussieht – hier bliebt mir die Episode zu vage, als dass ich die Bedrohung hätte nachvollziehen können. Zudem hätte ich es begrüßt, wenn Frank Black bzw. Lance Henriksen, den ich als Schauspieler aufgrund seiner Bildschirmpräsenz sehr mag, in den Ermittlungen eine größere Rolle eingenommen hätte, statt erst am Ende aktiv ins Geschehen einzugreifen. Gut gefallen haben mir in erster Linie einzelne Szenen, wie der gut inszenierte Showdown im Keller, sowie der Auftritt von Lance Henriksen. Was "Millennium" für mich aber in erster Linie über den Durschnitt hebt, ist der erste (richtige) Kuss zwischen Mulder und Scully.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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