Originaltitel: Three of a Kind Episodennummer: 6x20 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 02. Mai 1999 Erstausstrahlung D: 07. Februar 2000 Drehbuch: Vince Gilligan & John Shiban Regie: Bryan Spicer Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner Gastdarsteller:
Dean Haglund als Richard Langly,
Bruce Harwood als John Fitzgerald Byers,
Signy Coleman als Susanne Modeski,
Charles Rocket als Grant Ellis,
John Billingsley als Timmy the Geek,
Jim Fyfe als Jimmy the Geek,
Jeff Bowser als Redhead Geek,
Jason Felipe als Bald Geek,
Phil Abrams als Little Fritz,
Brian Reddy als Big Fritz,
Richard Zobel als Al,
Michael McKean als orris Fletcher,
Kalena Coleman als Bus Driver,
Rick Garcia als News Anchor,
George Sharperson als Guard u.a.
Kurzinhalt:
10 Jahre ist es her, seit sich die Lone Gunmen zusammengeschlossen haben und bei ihrem ersten Abenteuer auf Susanne Modeski, die Aufdeckerin geheimer Regierungsexperimente, getroffen sind. Hilflos mussten sie mit ansehen, wie diese vor ihren Augen in einen Wagen verfrachtet wurde – seither ist sie spurlos verschwunden. John Fitzgerald Byers, der sich damals in Susanne verliebt hat, hofft nach wie vor, sie eines Tages wiederzufinden – weshalb er mit Frohike und Langly immer wieder auf Messen von Regierungsbehörden geht, in der Hoffnung, ihr über den Weg zu laufen. Als sie nun eine Messe von regierungsnahen Rüstungsfirmen in Las Vegas besuchen, glaubt Byers tatsächlich, sie erblickt zu haben. Um sie bei ihren Ermittlungen zu unterstützen, locken sie Scully mit einem Trick nach Las Vegas. Allesamt stoßen sie schließlich auf ein Komplott rund um eine Droge, die Menschen zu willenlosen Sklaven macht…
Review:"Suzanne" (ja, im deutschen Titel wird ihr Vorname falsch geschrieben) ist die Fortsetzung zur Episode "Die unüblichen Verdächtigen" aus der fünften Staffel. War dort Mulder mit den Lone Gunmen unterwegs, werden sie hier nun – vielleicht als ausgleichende Gerechtigkeit? – von Scully unterstützt. Dieser gehören zugleich einige der besten Momente der Episode – allen voran jene Szenen, nachdem sie von Verräter Timmy (John "Phlox" Billingsley) unter Drogen gesetzt wurde und schließlich von Männern umschwärmt an der Hotelbar sitzt ("I can't decide who lights my fire"). Gillian Anderson spielt die "beschwipste" Scully einfach nur großartig. Und auch wenn ich kein großer Fan der Doppelfolge "Dreamland" sein mag, aber wie man hier Morris Fletcher für einen kleinen Gastauftritt zurückholt, fand ich schon auch gelungen. Denn die Figur an sich war ja grundsätzlich herrlich verabscheuungswürdig – ich mochte nur die Handlung nicht, die um sie herum gesponnen wurde (allen voran alles rund um den Körpertausch). Auch am Ende, als Scully erfährt dass sie hereingelegt wurde, schreibt man ihn noch einmal eine amüsante Dialogzeile auf den Leib.
Dennoch stehen natürlich die Lone Gunmen im Mittelpunkt des Geschehens, und hier wiederum in erster Linie Byers und dessen Suche nach Susanne Modeski. Ihre gemeinsamen Szenen konnten mir sehr gut gefallen – allen voran, wie Susanne beschreibt, wie sie von Grant gerettet wurde, und dabei so sehr gehofft hätte, dass vielmehr Byers sie retten würde. Auch ihren Abschied fand ich sehr gelungen und sogar ansatzweise berührend umgesetzt. Der Plot rund ums Komplott war grundsätzlich auch recht gelungen. Nach einiger Pause knöpft man sich mit der Gehirnwäsche-Droge, mit der die Regierung Attentate durchführen will, wieder einmal die Thematik rund um Geheimprojekte der Regierung, damit einhergehenden Verschwörungen etc. vor – was ja doch auch irgendwie zu "Akte X" gehört. Wo "Suzanne" jedoch gescheitert ist, ist bei der Wendung rund um Langly. Zumindest ich habe keine Sekunde geglaubt, dass er seinen Auftrag wirklich wie von den Verschwörern gewünscht ausführen wird, und wusste, dass es sich dabei um eine Finte handelt – auf die zumindest ich ihnen nicht hereingefallen bin. Insgesamt war die Episode aber, von solch dramatischen Momenten abgesehen, ohnehin eher wieder auf lustig getrimmt. Da der Humor bei mir überwiegend gezündet hat, fand ich "Suzanne" insgesamt durchaus unterhaltsam; sie bestätigt aber meine Kritik, dass man bei der 6. Staffel zu viel Wert auf luftig-lockere Unterhaltung legt und die Spannung und den Grusel vernachlässigt. Vor allem aber auch schien sich der ja doch sehr ernste Tod ihres befreundeten Geeks mit dem amüsanten Grundton irgendwie zu spießen. Wenn man auf diese Wendung verzichtet hätte, wäre "Suzanne" meines Erachtens vom Ton her in sich stimmiger gewesen.
Fazit:"Suzanne" ist eine durchaus unterhaltsame Episode. Höhepunkte waren für mich dabei das Wiedersehen mit Susanne Modeski, sowie die Szenen mit der berauschten Scully. Auch der Plot rund um die Gehirnwäsche-Droge und die damit einhergehende Verschwörung konnte mir grundsätzlich gefallen. Allerdings ist auch "Suzanne" wieder einmal eine eher amüsante Episode, und auch wenn ihr dies im Vergleich zu einigen anderen auch durchaus gut gelingt und sie daher gute Unterhaltung liefert, passt für mich einfach die Mischung über die sechste Staffel hinweg gesehen nicht mehr. Weshalb mich letztendlich leider selbst solche grundsätzlich durchaus gute, lustige Folgen nicht mehr so recht begeistern können. Außerdem will der doch recht ernste, tragische Tod eines befreundeten Geeks nicht so recht zum überwiegend luftig-lockeren Grundton der restlichen Folge passen. Sieht man über diese Kritikpunkte hinweg, bietet "Suzanne" aber solide "Akte X"-Unterhaltung.