Originaltitel: Alpha Episodennummer: 6x16 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 28. März 1999 Erstausstrahlung D: 10. Januar 2000 Drehbuch: Jeffrey Bell Regie: Peter Markle Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner Gastdarsteller:
Andrew Jordt Robinson als Dr. Ian Detweiler,
Melinda Culea als Karin Berquest,
Thomas F. Duffy als Jeffrey Cahn,
James Michael Connor als Jake Conroy,
Michael Mantell als Dr. James Riley,
David Starwalt als Officer Frank Fiedler,
Tuan Tran als Fong,
Yau-Gene Chan als Woo,
Dana Lee als Yee,
Lisa Picotte als Stacey Muir,
Mandy Levin als Angie,
Treva Tegtmeier als Peggy,
Adrienne Wilde als Nurse u.a.
Kurzinhalt:
Auf einem Frachtschiff, das von China in die USA unterwegs ist, befindet sich ein Container, in dem ein gefährliches, aber wertvolles Tier gefangen gehalten wird. Zwei Matrosen öffnen den Container, um nachzusehen ob es dem Tier eh noch gut geht. Als das Schiff in San Pedro eintrifft, fehlt von dem Tier – angeblich eine seltene Hunde- bzw. Wolf-Art – jede Spur. Stattdessen findet man die beiden Matrosen tot im Container vor – der von außen verschlossen wurde. Welches Tier könnte hierfür verantwortlich sein? Neben dem Zoologen Dr. Detweiler, der auf die Lieferung des seltenen Tieres gewartet hat, schaltet sich auch Karin Berquist in die Ermittlungen ein, mit der Mulder seit einigen Wochen per Internet Kontakt hatte. Mulder beginnt schon bald zu vermuten, dass das Tier über die Fähigkeit verfügen könnte, seine Gestalt zu verändern…
Review:In "Alpha" knöpft man sich – nach "Verwandlungen" aus der 1. Staffel zum mittlerweile zweiten Mal innerhalb der Serie – die Werwolf-Thematik vor; wenn auch leicht abgewandelt. Am besten konnte mir dabei die Umsetzung des Wolfs gefallen; vor allem die rot leuchtenden Augen sowie die fletschenden Zähne ließen ihn wirklich beängstigend wirken. Auch die Einstellung gegen Ende der Folge, in der man den Wolf durch den nebligen Wald laufen sieht, fand ich gelungen. Hier konnte man kurzzeitig optisch und von der Stimmung her wieder an die ersten fünf – in Kanada gedrehten - Staffeln anknüpfen. Und auch das Ende, in dem Fox Mulder endlich wieder sein "I want to believe"-Poster als Geschenk seiner verstorbenen Internet-Freundin, "zurückbekommt" und aufhängt, hat mir gefallen. Gut fand ich auch, dass "Alpha" wieder eine ernstere Episode ist – wenn mir auch die ganz große, nervenzerreißende Spannung neuerlich gefehlt hat.
Weniger anfangen konnte ich hingegen mit Scullys Warnungen gegenüber Karin. Wozu genau war das gut, was wollten die Macher damit bezwecken? Sollte es Scullys – etwas unpassend wirkende – Eifersucht aufzeigen? Oder sollte es etwa eine erneute Warnung vor Internet-Dating sein? Jedenfalls fand ich es schade, denn dadurch wurde Misstrauen gegenüber Karin aufgebaut, was meines Erachtens die emotionale Wirkung des Episodenausklangs reduziert hat. Schade fand ich auch, dass man zu Dr. Detweiler – der unter dem "Werwolf"-Fluch leidet – nie wirklich eine Beziehung aufbaut und daher nicht mit ihm mitfühlt. Zudem stellte sich mir am Ende die Frage, warum Karin eigentlich nicht geschossen hat?!?! Und auch, dass der Werwolf auch die Gestalt anderer Hunde annehmen kann, hat mich nicht wirklich überzeugt. Am meisten hat mich aber schon der Einstieg gestört. Dass die zwei Matrosen den Container öffnen um mal nachzusehen, ob es dem gefährlichen Tierchen das dort eingesperrt ist eh noch gut geht, muss wohl die mit Abstand (bislang?) dümmste Aktion der "Akte X"-Geschichte sein. Zudem fand ich es auch enorm unplausibel. Warum nicht zeigen, wie sich der Werwolf in seine menschliche Gestalt zurückverwandelt, und den Container dann öffnen lassen? Das hätte schon eher Sinn ergeben. Man hätte ja noch nicht mal den Menschen zeigen müssen, sondern nur seine Augen, und ein Matrose hätte dann gesagt "Da ist ein Mensch drin!". So hätte das Verwirrspiel rund um die Identität des Werwolfs dennoch funktioniert, und zugleich hätte man das Manko rund um diese dümmliche Aktion erfolgreich umschifft. Ich glaub, ich sollte Drehbuch-Überarbeiter werden!
Fazit:An "Alpha" hat mir in erster Linie die Umsetzung des Monsters gut gefallen. Vor allem die stechenden roten Augen waren gut umsetzt. Davon abgesehen waren es in erster Linie einzelne Szenen – allen voran das Ende mit dem "I want to believe"-Poster – die mir gefallen konnten. Insgesamt mangelte es mir aber doch wieder an Spannung. Zudem fehlte mir leider jeglicher Bezug zum Opfer dieses "Werwolf"-Fluchs. Die besten Monster sind immer noch jene, für die wir Sympathien hegen. Das war hier – zumindest bei mir – leider nicht der Fall. Ziemlich seltsam und wenig überzeugend fand ich auch alles rund um Scullys – eifersuchtsbedingter? – Warnung an Mulder bezüglich Karin. Am meisten hat mich aber die dumme Aktion der Matrosen gestört, mit der dieses Schlamassel überhaupt erst angefangen hat. Das hätte man nun wirklich anders lösen können. Letztendlich ist es auch dieser ungelungene Einstieg, der "Alpha" für mich in die Durchschnittlichkeit drückt.