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Originaltitel: Arcadia
Episodennummer: 6x15
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 07. März1999
Erstausstrahlung D: 03. Januar 2000
Drehbuch: Daniel Arkin
Regie: Michael Watkins
Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner
Gastdarsteller: Peter White als Gene Gogolak, Abraham Benrubi als Big Mike, Tom Gallop als Win Shroeder, Marni McPhail als Cami Shroeder, Debra Christofferson als Pat Verlander, Tim Bagley als Gordy, Tom Virtue als Dave Kline, Juliana Donald als Nancy Kline, Mark Matthias als Mover u.a.

Kurzinhalt: Binnen weniger Monate sind mehrere Bewohner einer Vorstadtsiedlung spurlos verschwunden. Die nächsten Neuankömmlinge: Mulder und Scully, die sich als Rob und Laura Petrie ausgeben, um verdeckt zu ermitteln und das dunkle Geheimnis dieser vermeintlich freundlichen Gemeinschaft ans Licht zu bringen. Schon bald bemerken sie, dass die Kleinstadt, trotz aller offen zur Schau gestellten Freundlichkeit, von Angst dominiert wird. Es gibt strenge Regeln, auf deren Einhaltung gepocht wird. Haben die Vorbesitzer des Hauses etwa eine dieser Regeln gebrochen? Sind sie deshalb verschwunden? Wenn ja, was ist mit ihnen passiert, und wer ist dafür verantwortlich? Mulder beschließt, das Schicksal herauszufordern, und widersetzt sich gegen mehrere der vorgeschriebenen Regeln. In der Nacht steigt dann auf einmal ein seltsames Monster aus der Erde hervor…


Review: Image"Arkadien" beschäftigt sich mit den typischen, auf den ersten Blick idyllisch aussehenden Vorortsiedlungen, die in den 90ern in den USA zunehmend aus dem Boden gesprießt sind (ein Trend, der bis heute anhält). In den letzten Jahren gab es mehrere Serien, die sich mit den Schattenseiten und den düsteren Geheimnissen dieser scheinbaren Paradiese beschäftigt haben, wie "Weeds – Kleine Deals unter Nachbarn" oder, ja, auch "Desperate Housewives". Ende der 90er hat sich "Akte X" allerdings für deinen deutlich direkteren Zugang entschieden, wenn es darum geht, einen Blick hinter die vermeintlich hübsche Fassade einer solchen Siedlung zu werfen und den darunter liegenden Schmutz ans Tageslicht zu bringen; nämlich, in dem man diese Metapher wortwörtlich interpretiert, und tatsächlich ein aus dem Boden steigendes Müllmonster die Bewohner der Siedlung terrorisieren lässt. Subtil ist anders. Jedenfalls empfand ich diesen Zugang als doch ziemlich plump und wenig clever. Zudem leidet er darunter, dass man das Müllmonster wohl nicht vernünftig hinbekommen hat, und es deshalb die ganze Episode nur schemenhaft gezeigt wird. Sonderlich furchteinflößend fand ich das leider nicht.

Auch das pacing ist nicht optimal. Vor allem der Einstieg ist viel zu gemächlich. Hier drängt sich mir leider der Verdacht auf, dass Drehbuchautor Daniel Arkin bis auf das Grundkonzept rund um das Müllmonster dass in der Nacht aus dem Boden steigt und alle die sich nicht an die Regeln halten bestraft, keine weiteren Ideen hatte, was die Handlung der Folge betrifft – und sie daher vor allem zu Beginn derart ausdehnen musste. Sehr verkrampft wirkt auch die Art und Weise, wie er uns die Hintergründe des Falls vermittelt. Mulder und Scully sind gerade ins Haus eingezogen, woraufhin sich Scully eine Videokamera schnappt und beginnt, den Fall zu dokumentieren – und dabei die Vorgeschichte noch einmal komplett aufrollt. Vor allem auch angesichts der Tatsache, dass wir diese Videokamera in weiterer Folge nicht mehr wiedersehen, drängt sich der Verdacht auf, dass diese als reines Plot-Device diente. Ein Einstieg beim FBI hätte natürlicher gewirkt; zudem hätte man dann die Ankunft der beiden in der Siedlung etwas straffen müssen, was der Dramaturgie meines Erachtens gut getan hätte. Wenig begeistert war ich auch von ihren Verhalten. Es mag zwar lustig sein, wenn Mulder seine Partnerin als UFO-Fanatikerin vorstellt usw., aber man sollte doch meinen, dass FBI-Agenten die verdeckt ermitteln ihre "cover story" vernünftig ausarbeiten, um nicht aufzufliegen. Ins gleiche Horn stößt auch meine Kritik an ihrem Verhalten, wenn sie allein waren. Wer sagt, dass sie nicht beobachtet oder belauscht werden? Sollten sie nicht auch wenn sie alleine sind so weit als möglich in ihren Tarnidentitäten bleiben? Besonders kritisch sehe ich jene Szene, als Scully meint, zu hören, wie jemand durch das Haus schleicht, und ruft "Mulder, is that you?", da sie in dem Moment ja davon ausgeht, dass sich eine andere Person im Haus befindet. Generell verhielten sie sich mit ihrer unverhohlenen Herumfragerei sehr verdächtig auf.

ImageIrgendwie fehlte mir diesmal zwischen Mulder und Scully auch die Chemie. Zuletzt schienen sie sich ja stetig näher zu kommen. In "Arkadien" fehlte für mich davon aber jede Spur; Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie die Gesellschaft des jeweils anderen sonderlich begrüßen würden. Zwei weitere kleine Kritikpunkte: Dass der Briefkasten just dann wiederhergestellt wird wenn Mulder nicht hinsieht, war sehr konstruiert. Und das mit den Wasserkreisen war mir zu schamlos von "Jurassic Park" geklaut. Das Einzige, was "Arkadien" ansatzweise rettet, sind einzige amüsante Momente zwischendurch, wie Mulders Kommentar "Woman, make me a sandwich", die Szene in der er eine rosa Flamingo-Skulptur in den Garten stellt, oder auch Scully mit Gesichtsmaske. Und so unlogisch es auch sein mag, aber grundsätzlich fand ich auch Mulders Beschreibung seiner "Frau" als UFO-Fanatikerin amüsant. Insgesamt halte ich "Arkadien" aber für den bisherigen Tiefpunkt der Staffel, in dem die Schwächen der Season noch einmal verdeutlicht werden: Zu sehr auf amüsant und unterhaltsam getrimmt, keine düstere Atmosphäre mehr, sowie die mangelnde Spannung.

Fazit: "Arkadien" macht meine Probleme mit der sechsten Staffel von "Akte X" noch einmal überdeutlich: Statt uns zu erschrecken konzentriert sich die Episode überwiegend darauf, uns zu amüsieren bzw. uns gut zu unterhalten. Das sonnige Kaliforien sowie die idyllischen Sets lassen keine düstere Stimmung oder gar echte Gruselatmosphäre aufkommen. Und der ganzen Episode mangelt es leider an Spannung. Erschwerend kommen nun im Falle von "Arkadien" noch das wenig professionelle Verhalten von Mulder und Scully, sowie das für meinen Geschmack doch etwas zu plakative Grundkonzept, mit dem man den Schrecken der in solchen scheinbar idyllischen Siedlungen unter der Oberfläche lauert ans Tageslicht bringt, hinzu. Zudem war das Müllmonster wenig überzeugend umgesetzt; wobei ich nicht wage zu beurteilen, ob es mehr oder weniger bedrohlich gewesen wäre, wenn man es deutlicher gezeigt hätte. Wie auch immer: Bis auf vereinzelte amüsante Kommentare und Szenen hatte mir "Arkadien" leider nichts zu bieten.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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