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Originaltitel: Monday
Episodennummer: 6x14
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 28. Februar 1999
Erstausstrahlung D: 27. Dezember 1999
Drehbuch: Vince Gilligan & John Shiban
Regie: Kim Manners
Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner
Gastdarsteller: Carrie Hamilton als Pam, Darren E. Burrows als Bernard, Monique Burrows als Head Teller, Suanne Spoke als Woman Customer, Arlene Pileggi als Skinner's Secretary, Mik Scriba als Lt. Kraskow, Wayne Alexander als Agent Arnold, David Michael Mullins als Tour Guide u.a.

Kurzinhalt: Mulder geht zur Bank, um seinen Gehaltsscheck einzulösen – doch die Schlange ist lang. Eiegntlich sollte er schon längst bei einem FBI-Meeting sein. Als er nach längerer Zeit dort immer noch nicht auftaucht, geht Scully ebenfalls zur Bank, um ihn zu holen. Kurz nach ihrer Ankunft geraten die beiden in einen Banküberfall mit Geiselnahme, bei der Mulder angeschossen und schwer verletzt wird. Sterbend liegt er in Scullys Armen; diese muss hilflos mit ansehen, wie der Bankräuber als sich die Polizei darauf vorbereitet die Bank zu stürmen seine Sprengstoffweste zündet – und sie alle in den Tod reißt. Tags darauf erwacht Mulder in seinem beschädigten Wasserbett. Er fährt zur Arbeit, findet dort den Scheck vor, und geht zur Bank. Auf dem Weg dorthin wird er jedoch von einer Frau aufgehalten, die behauptet, ihn zu kennen. Jeden Tag würde er an ihr vorbeigehen, wieder und wieder, nur um dort mit all den anderen zu sterben – und sie ist die Einzige, die erkennt was vor sich geht, und dass sie alle in einer fürchterlichen Zeitschleife gefangen sind, scheinbar dazu verdammt, wieder und wieder dieselben schrecklichen Ereignisse zu durchleben. Mulder glaubt ihr nicht, geht in die Bank – und die Dinge nehmen ihren Lauf. Tags darauf erwacht Mulder in seinem beschädigten Wasserbett…


Review: ImageHa! Da ist sie also nun, die "Banküberfall-Folge". Wie in meinem Review zu "Ein Sohn" erwähnt, stieg ich nach jener Folge grundsätzlich aus. Allerdings hatte ich auch später gelegentlich wenn ich grad nichts Besseres zu tun hatte in die Serie hineingeschaut, und auch bei den Wiederholungen auf Kabel 1 bin ich auf die eine oder andere bis dahin unbekannte Episode gestoßen. Jedenfalls konnte ich mich noch an eine Folge rund um einen Banküberfall erinnern – und noch vor dem üblichen "Akte X"-Intro war klar, dass "Montag" nun eben diese Episode ist. Was ich jedoch nicht mehr in Erinnerung hatte, ist der Zeitschleifen-Aspekt. Um gleich so ziemlich den einzigen Kritikpunkt an "Montag" los zu werden: Ja, sonderlich originell ist diese Idee nicht. Neben dem wohl bekanntesten Film rund um eine Zeitschleife, "Und täglich grüßt das Murmeltier", drängen sich vor allem noch "12:01" (wo ein Mann versuchen muss, den Mord an einer Kollegin – "Supergirl" Helen Slater! – zu verhindern) und in Ansätzen auch "Lola rennt" (zwar keine Zeitschleife per se, aber die gleiche Ausgangssituation mit unterschiedlichem Ausgang; zudem spielt ein Banküberfall eine Rolle) als Inspirationsquellen auf (an "Montag" dürfte sich dann wiederum "Slipstream" mit Sean Astin bedient haben, der sich anno 2005 über meine Auszeichnung des "größten DTV-Flops des Jahres" freuen durfte).

Der Einstieg in "Montag" ist einerseits natürlich ein gehöriger Schock – mit dem angeschossenen Mulder sowie der Bombenexplosion – zugleich wird damit auch von Anfang an deutlich, was hier gespielt wird. Denn natürlich werden Mulder und Scully in dieser Episode nicht sterben. Demnach war zumindest mir auch gleich klar, dass es sich bei der darauffolgenden Szene als Mulder in seinem Wasserbett aufwacht (was ich ja bereits bei "Dreamland" kritisiert hatte, da es mit der Auflösung am Ende keinen Sinn ergab), nicht um eine gewöhnliche Rückblende handelt, sondern sie vielmehr in einer Zeitschleife gefangen sind. Nun muss ich gleich mal erwähnen, für alle Geschichten rund um Zeitreisen ein Faible zu haben, und gerade auch so Zeitschleifen-Stories ganz besonders zu mögen. Nicht umsonst habe ich an die entsprechende "Next Generation"-Episode "Déjà Vu" noch gute Erinnerungen. Insofern hat auch "Montag" genau meinen Geschmack getroffen. Am besten konnten mir dabei die Änderungen innerhalb der Wiederholungen gefallen. Kein Tag spielt sich genau identisch ab; selbst gleich zu Beginn beim beschädigten Wasserbett gibt es leichte Variationen. Im weiteren Verlauf kommt es dann teilweise auch zu größeren Änderungen – das Ergebnis bleibt dabei aber immer wieder das Gleiche. Eben diese Abwechslung war meines Erachtens wichtig, da es sonst doch schnell etwas eintönig und langweilig hätte werden können. Besonders gut hat mir dabei jene Zeitschleife gefallen, in der Mulder vom Déjà-Vu-Gefühl spricht, und daraufhin stattdessen Scully zur Bank geht. Auch jene Zeitschleife als Mulder nach der Warnung vielmehr den ATM aufsucht bot eine nette Variation der Ereignisse. Und auch wie sich Mulder "He's got a bomb" vorsagt, in der Hoffnung sich das nächste Mal dran zu erinnern, konnte mir gefallen (erinnerte mich aber wiederum an besagte TNG-Folge, wo man einen ähnlichen Hinweis in Datas positronisches Gehirn speichert).

ImageDie einzige Person, die sich ihre Erinnerungen innerhalb der Zeitschleife bewahrt, ist die Freundin des Bankräubers. Verzweifelt versucht sie von einem Mal aufs Neue, die Katastrophe zu verhindern – ehe sie es schon fast aufzugeben scheint, da all ihre Versuche erfolglos zu sein scheinen. Egal ob sie Mulder warnt, oder sich an Scully wendet, oder versucht ihren Freund dazu zu überreden es sein zu lassen – der Ausgang ist immer der gleiche. Nach all den Wiederholungen die sie durchlebt ist sie davon überzeugt, dass Mulder der Schlüssel zu allem ist. Die Tragik der Figur liegt nicht nur darin, dass sie diese schrecklichen Ereignisse, die sie offenbar nicht verhindern kann, wieder und wieder durchleben muss – sondern dass sie zudem nicht erkennt, dass nicht Mulder, sondern vielmehr sie selbst der Schlüssel ist. Denn erst als sie sich in die Bank begibt und sich ihr Schicksal erfüllt – statt allen Anwesenden in der Bank war es offenbar vielmehr ihre Zeit, zu sterben – wird die Zeitschleife aufgehalten. Ihr Tod wirkt nachdem sie zuvor quasi in dieser Hölle (oder eher Vorhölle?) gefangen war, richtiggehend wie eine Erlösung – und verschafft "Montag" einen ansatzweise berührenden Ausklang.

Fazit: Als jemand der ein Faible für solche Geschichten hat, traf "Montag" genau meinen Geschmack – und konnte mir dementsprechend auch sehr gut gefallen. Als wichtig dafür, dass die Episode funktioniert, erweist sich der interessante Kniff, die Ereignisse nicht immer völlig identisch abspielen zu lassen. Mal ganz abgesehen von größeren Veränderungen machen alleine schon die vielen kleineren Variationen die Episode sehr interessant – da es in jeder Zeitschleife etwas neues zu entdecken gibt und man sich von einem mal aufs andere fragt, wie die Ereignisse diesmal ablaufen, und auch in welchen kleineren Details sie sich unterscheiden werden. Und auch den tragischen Ausgang des Geschehens, bei dem auch ein bisschen Ironie mitschwingt, fand ich sehr gelungen. Angesichts der bisher meines Erachtens eher weniger überragenden Qualität von Season 6 kann "Montag" damit guten Gewissens als eines der Highlights der Staffel bezeichnet werden.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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