Originaltitel: The Rain King Episodennummer: 6x08 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 10. Januer 1999 Erstausstrahlung D: 08. November 1999 Drehbuch: Jeffrey Bell Regie: Kim Manners Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully Gastdarsteller:
Clayton Rohner als Daryl Mootz,
David Manis als Holman Hardt,
Victoria Jackson als Sheila Fontaine,
Dirk Blocker als Mayor Gilmore,
Francesca Ingrassia als Cindy Culpepper,
Sharon Madden als Motel Manager,
Tom McFadden als Doctor,
Dan Gifford als Local News Anchor,
Brian D. Johnson als Chainsaw Man u.a.
Kurzinhalt:
Eine amerikanische Kleinstadt wird seit Wochen von einer Dürre geplagt; zahlreiche Farmer stehen vor dem Ruin. Der "Regenkönig" verspricht hier Abhilfe: Gegen Bezahlung lässt er es regnen. Der Bürgermeister glaubt, dass dieser aber nicht nur für den Regen, sondern auch für die Dürre verantwortlich ist – und somit die Leute quasi erpresst und sich an der Not der Menschen eine goldene Nase verdient. Er bittet Mulder darum, in dem Fall zu untersuchen. Als Scully erfährt wo sie Mulder hineingezogen hat ist sie alles andere als erfreut. Als sie jedoch beide einer Demonstration des Regenkönigs beiwohnen und plötzlich im strömenden Regen stehen, drängt sich der Verdacht auf, dass er tatsächlich über besondere Kräfte verfügt. Mulder ist zwar davon überzeugt, dass es jemanden gibt, der das Wetter kontrolliert – statt dem angeblichen Regenkönig hält jedoch vielmehr den Wettermoderator des lokalen Fernsehsenders für den Verantwortlichen…
Review:In den ersten paar Staffeln der Serie, die doch sehr düster angelegt waren, habe ich mich immer wieder über amüsante, auflockernde Episoden gefreut. Mittlerweile wird es mir aber mit den luftig-lockeren Episoden etwas zu viel. In Staffel 6 war bislang lediglich "Die Fahrt" recht düster und auch spannend, und auch "Der Anfang" war zugegebenermaßen noch eher ernst. Der Rest war aber überwiegend auf amüsant getrimmt. Irgendwie stimmt die Balance gerade nicht, und so hat mich "Der Regenmacher" schon ein bisschen auf dem falschen Fuß erwischt. Ich kann es mir nur so erklären, dass die früheren amüsanten Folgen ja von vielen Fans zu den Highlights gezählt wurden und generell sehr beliebt waren, und die Macher daraufhin beschlossen, stärker in diese Richtung zu gehen. Was sie dabei aber leider übersehen haben ist, dass diese Episoden deshalb so gut funktioniert waren, weil sie von ernsten, spannenden und düsteren Folgen umgeben waren.
So gesehen hatte es "Der Regenmacher" etwas schwer. Generell ist ja die ganze Serie durch den Drehortwechsel irgendwie heller geworden, auch optisch; und bisher scheint das sonnige Gemüt Kaliforniens durchaus auch auf die Serie durchzuschlagen. Und langsam aber sicher sehne ich mich halt einfach wieder nach etwas mehr Spannung. Ich bin mir sicher, in einer der früheren Staffeln hätte mir "Der Regenmacher" besser gefallen; als besonderes Highlight hätte ich die Episode selbst dort nicht empfunden. Nicht falsch verstehen: Sie ist nett, und durchaus unterhaltsam. Es gibt ein paar köstliche Szenen, wie z.B. wenn die Willkommensparade gerade Mal aus der Tochter des Bürgermeisters besteht, und sie sich ganz alleine einen Wolf tanzt. Die fliegende Kuh war auch grandios. Auch unter den Dialogen fanden sich viele Highlights, wie z.B. wenn Mulder meint, sie sollten sich schon mal nach einer Arche umsehen und die Tiere einsammeln, oder auch wie sich Scully und Sheila über Mulder unterhalten; mein Highlight war aber das köstlich-absurd-romantische "I've brought you a leg." Leider fand ich die zentrale Liebesgeschichte rund um Holman und Sheila eher weniger gelungen. Da prickelte und knisterte es irgendwie so überhaupt gar nicht auf dem Fernsehschirm. Auch warum Sheila am Ende auf einmal umdenkt wollte sich mir nicht erschließen. Solche Gefühle lassen sich ja nicht erzwingen oder daherreden. Der Nebensatz mit "the most romantic thing I've ever heard" war mir eindeutig zu wenig, um diesen Meinungsumschwung zu erklären. Insgesamt hat mich "Der Regenmacher" zwar ganz gut unterhalten, aber selbst innerhalb des reduzierten Kreises der amüsanten "Akte X"-Episoden würde ich sie nicht zu meinen absoluten Favoriten zählen.
Fazit:"Der Regenmacher" war nett – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Möglicherweise hätte mir die Episode besser gefallen, wenn ihr ein paar düstere Folgen vorangegangen wären; dann hätte ich es wohl als nette Abwechslung empfunden. In der sechsten Staffel schlug mir das Pendel bislang aber definitiv zu sehr in richtig luftig-lockerer Episoden aus. Mit dem Wechsel des Drehorts nach Los Angeles scheint irgendwie auch was die Atmosphäre und den Ton der Serie betrifft viel von jener Düsternis abhandengekommen zu sein, welche die Serie in ihren ersten fünf Staffeln so ausgezeichnet hat. Bislang gab es in dieser Season jedenfalls für meinen Geschmack doch etwas zu viel zum Lachen und zu wenig zum Fürchten. Auch von dieser etwas ungünstigen Platzierung abgesehen war "Der Regenmacher" nicht unbedingt ein Highlight. Zwar bot sie insgesamt gute Unterhaltung und verfügte über ein paar punktuelle Höhepunkte, aber insgesamt war mir das Ganze dann doch etwas zu seicht und gewöhnlich, als dass sie mich wirklich hätte begeistern können.