Originaltitel: Dreamland (1) Episodennummer: 6x04 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 29. November 1998 Erstausstrahlung D: 11. Oktober 1999 Drehbuch: Vince Gilligan, John Shiban & Frank Spotnitz Regie: Kim Manners Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Walter Skinner/Nazi Officer Gastdarsteller:
Michael McKean als Morris Fletcher,
Nora Dunn als Joanne Fletcher,
Dara Hollingworth als Christine Fletcher,
Tyler Binkley als Terry Fletcher,
Scott Allan Campbell als Jeff Smoodge,
Laura Leigh Hughes als Kersh's Assistant,
Eddie Jackson als Co-Pilot/Rock Man,
John Mahon als General Edward Wegman,
Freeman Michaels als Guard,
James Pickens, Jr. als Assistant Director Alvin Kersh,
Michael Buchman Silver als Howard Grodin,
Greg Smith als Soldier,
Christopher Stapleton als Captain Robert McDonough,
Julia Vera als Lana Chee,
Ted White als Attendant,
James Yaker als Cashier u.a.
Kurzinhalt:
Mulder und Scully befinden sich auf dem Weg zur Area 51, wo sich ein Informant mit ihnen treffen will, mit Beweisen für die Experimente mit außerirdischen Technologien, die dort angeblich stattfinden. Auf dem Weg dorthin werden die beiden allerdings von einer Militärpatrouille aufgehalten. Als kurz darauf ein unbekanntes Flugobjekt über ihren Köpfen hinwegfliegt, kommt es zu einem höchst seltsamen Ereignis: Fox Mulder und der "Man in Black" Morris Fletcher tauschen die Körper! Mulders Geist befindet sich auf einmal im Körper von Fletcher, und umgekehrt. Während Morris diesen Wechsel zu begrüßen scheint, sich nichts anmerken lässt und sein Leben als Fox Mulder in vollen Zügen genießt, versucht Mulder, sich so gut als möglich nichts anmerken zu lassen, und vor allem auch nach einem Weg zu suchen, um diesen Prozess wieder umzukehren…
Review:Jöööööö… eine Körpertauschfolge. Mein Lieblingsthema! Nicht. Falls ihr es bislang noch nicht mitbekommen haben solltet: Ich kann solche Geschichten nicht leiden. Irgendwie kann ich mit der Idee absolut nichts anfangen, und finde dementsprechend auch die jeweiligen Filme größtenteils schwach. Es gab noch keine einzige Version dieses Konzepts, die mir gefallen und mich gut unterhalten hätte (was übrigens auch den von vielen gefeierten "Big" mit einschließt; zwar ging es da nicht um einen Körpertausch per se, sondern ums Älterwerden über Nacht, dennoch fand ich ja ein Junge im Körper eines Erwachsenen wieder, deshalb passt er meines Erachtens grundsätzlich durchaus in die Definition dieses Sub-Genres). So gesehen ist "Dreamland – Teil 1" also konsequent an meinem Geschmack vorbeigeflogen. Jedenfalls hat der überwiegende Teil des Humors – wie z.B. Mulder im Körper von Morris bei dessen Familie, oder auch der für Mulder sehr untypisch agierende Morris, der gar Scully einen Klaps auf den Hintern gibt – für mich nicht funktioniert.
Generell fand ich, dass sich die Episode irgendwie nicht entscheiden kann, ob sie nun ernst oder lustig sein soll. Ich habe absolut kein Problem mit Folgen, die in erster Linie amüsant sein wollen, und zähle so manche dieser "Comedy-Episoden" zu den besten Höhepunkten der Serie. Aber "Dreamland – Teil 1" war in einem Moment lustig, und im nächsten dramatisch; wie z.B. mit dem Tankstellenwart, der im Boden feststeckt und von einem der Men in Black erschossen wird. Unabhängig davon dass ich die meisten angedacht-lustigen Szenen eben nicht witzig fand, haben mich diese tonalen Inkonsistenzen schon ziemlich gestört. Wenn man sich für eine Richtung – lustig oder ernst – entschieden hätte, hätte mir "Dreamland – Teil 1" vielleicht zumindest eine Spur besser gefallen. Auch, dass Scully wieder einmal die Skeptikerin heraushängen lassen muss, und es Mulder –in Morris Körper – partout nicht gelingt, sie von seiner Identität zu überzeugen, fand ich etwas konstruiert. Ja, natürlich, es passt grundsätzlich ja zu ihrer Natur dass sie ihm nicht gleich glaubt, aber dass sie es für eine lange Zeit so überhaupt nicht in Betracht ziehen wollte – zumal ihr Mulders seltsames Verhalten ja bereits davor und ganz von selbst aufgefallen ist! – überzeugte mich nicht wirklich. Und beim Treffen am Ende hätte Mulder ihr ja wenigstens kurz mal die Eidechse zeigen können. Immerhin, eine gelungene Szene gibt es dann doch. Der Tanz, den Mulder vor dem Spiegel aufführt, fand ich recht witzig. Hier sind auch beide Schauspieler für ihre (fast) synchronen Bewegungen zu leben – war sicherlich nicht leicht, das so exakt hinzubekommen! Darüber hinaus hat mir vor allem die Einstellung rund um den Rückspiegel gefallen: Wir sehen Morris im Spiegel (wo uns ja immer ihr echtes Aussehen gezeigt wird), und als er die Tür zumacht unmittelbar darauf, wie er im Auto sitzt. Hier hat man wohl mit CGI nachgeholfen, dennoch fand ich es toll gemacht. Davon abgesehen hatte mir "Dreamland – Teil 1" aber leider wenig bis gar nichts zu bieten.
Fazit:Ich bin absolut kein Freund von Körpertausch-Geschichten, und "Dreamland – Teil 1" tat leider nichts, um mich diesbezüglich umzustimmen. Der Humor hat bei mir weitestgehend nicht funktioniert, und vor allem auch, dass man sich scheinbar nicht für einen Ton entscheiden konnte (amüsant oder ernst), hat mich gestört. Die hier dargebrachte Mischung hat für mich einfach nie wirklich funktioniert. Auch die begriffsstutzige Scully stieß mir sauer auf, wie auch, dass es Mulder am Ende ehe man ihn schnappt nicht einmal schafft, ihr kurz noch die im Felsen eingeschlossenen Eidechse zu zeigen. Das machte insgesamt doch einen ziemlich konstruierten Eindruck auf mich. Immerhin, es gab die eine oder andere nette Einstellung (Stichwort Rückspiegel), die Idee dass Mulder sich im Herzen der Verschwörung befindet weiß durchaus zu gefallen, und mit dem Tanz vor dem Spiegel gab es immerhin eine Szene, die ihre gewünschte Wirkung bei mir entfalten konnte. Auch wurde die Episode wenigstens nie wirklich langweilig oder gar nervig. Trotzdem: Meinen Geschmack hat "Dreamland – Teil 1" leider überwiegend nicht getroffen.
