Originaltitel: Travelers
Episodennummer: 5x15
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 29. März 1998
Erstausstrahlung D: 18. Januar 1999
Drehbuch: John Shiban & Frank Spotnitz
Regie: William A. Graham
Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner
Gastdarsteller:
Fredric Lane als young Arthur Dales,
Garret Dillahunt als Edward Skur,
Brian Leckner als Hayes Michel,
David Moreland als Roy Cohn,
Eileen Pedde als Mrs Skur,
Dean Aylesworth als young Bill Mulder,
David Fredericks als FBI Director,
Mitchell Kosterman als Sheriff,
Roger Haskett als Coroner,
Jane Perry als Dorothy Bahnsen,
J. Douglas Stewart als Landlord,
Cory Dagg als Bartender,
Darren McGavin als Arthur Dales,
Eric W. Gilder als old Edward Skur u.a.
Kurzinhalt:
Bei einer Hausdurchsuchung im Jahr 1990 wird eine mumifizierte Leiche gefunden, und der vermeintliche Täter Edward Skur erschossen. Sein letztes Wort ist "Mulder". Als Fox Mulder davon erfährt, sucht er einen Weggefährten von Skur auf, den früheren FBI-Agenten Arthur Dales. Dieser zeigt sich zuerst sehr ablehnend – erst als er seinen Namen erfährt, lässt er Mulder in die Wohnung. Daraufhin erzählt er ihm die Geschichte seiner Ermittlungen im Jahr 1952. Damals haben er und sein Partner Edward Skur verhaftet, weil er unter dem Verdacht stand, ein Kommunist zu sein. Kurz darauf erhängte sich dieser angeblich in der Arrestzelle. Als Mulder jedoch seine Frau besucht um sich bei ihr zu entschuldigen, meint er Skur zu erblicken. Sein Partner rät ihm, die Sache auf sich beruhen zu lassen, doch Dales ermittelt weiter – und kommt einer Verschwörung auf die Spur…
Review:
"Gute Patrioten" hat mich insgesamt zwar leider nicht wirklich überzeugt, es gibt jedoch ein paar gute Elemente. So gefällt mir der Gedanke, die Kommunistenhatz in den 50ern der USA in die große Regierungsverschwörung einzubinden. Als positiv empfand ich auch die Anspielung auf die Aktion "Paper Clip", die bereits zu Beginn der dritten Staffel thematisiert wurde. Ein netter, witziger Einfall war es auch, den Ursprung der X-Akten zu erklären. Diese sind also auf eine Idee einer Sekretärin zurückzuführen, die alle ungeklärten Fälle unter X abgelegt hat, da im entsprechenden Fach am meisten Platz war! Auch die Bedrohung, in der es in der Episode geht, war recht gut umgesetzt. Die Parasiten sahen ziemlich grauslich aus, und die entsprechenden Szenen waren daher ziemlich abstoßend und auch erschreckend. War definitiv mal etwas anderes. Als wesentliche Stärke empfand ich auch die schauspielerische Leistung von Fredric Lehne, der eine charismatische Performance zeigt. Und auch das Ende, als Mulders Vater Edward Skur ziehen lässt, fand ich klasse.
Leider war es das aber auch schon an gelungenen Aspekten. Insgesamt fand ich "Gute Patrioten" nämlich doch eher langweilig und überflüssig. Sie wirkt wie ein Lückenfüller. Mir fehlte einerseits der Bezug zur aktuellen Verschwörung, bzw. andererseits ein wirklich überzeugendes, interessantes mysteriöses Phänomen, das mein Interesse geweckt hätte. Generell hielt sich die Spannung insgesamt irgendwie in Grenzen, und gelang es der Episode nur sporadisch, mich so richtig zu packen. Hier zeigte sich in meinen Augen auch erst wieder, wie wichtig Mulder und Scully, und die ganz eigene Dynamik die zwischen den beiden herrscht, für das Gelingen der Serie sind. So gut ich Lehnes Performance auch fand, die Figur leidet darunter dass wir sie einfach nicht gut genug kennen, und wir sie auch kaum kennenlernen. Mulder und Scully sind sonst immer unser Anker; hier fehlte eben dies, bzw. war es mir mit Mulders Handlung in der "Gegenwart" zu wenig. Das mit den Anführungszeichen ist ein gutes Stichwort: Unklar ist mir nämlich auch, warum man sich für den Zugang einer Rückblende in der Rückblende entschieden hat. Damit meine ich: Warum muss die Rahmenhandlung unbedingt im Jahr 1990 spielen? Was hätte dagegen gesprochen, sie in der Gegenwart anzusiedeln? Im Gegenteil, meines Erachtens hätte sie so um einiges besser funktioniert, da man sich so die Frage stellt, warum Mulder nicht einfach mit seinem Vater spricht. Seine Erklärung, sie hätten nicht unbedingt das beste Verhältnis, wirkt diesbezüglich wie eine faule Ausrede. Last but not least: Dean Aylesworth als junger Bill Mulder hat mich leider nicht wirklich überzeugt. Ich fand seine schauspielerische Leistung sehr blass und unauffällig. Fredric Lehne zeigt ihm in ihren gemeinsamen Szenen, wie man's besser macht.
Fazit:
"Gute Patrioten" ist eine durch und durch durchschnittliche Episode. Einerseits nicht wirklich spannend, andererseits aber auch nicht wirklich langweilig. Mit ein paar guten, gelungenen Szenen, und solchen die eher überflüssig wirken, und nicht wirklich zu begeistern vermögen. Mit einer tollen schauspielerischen Leistung von Fredric Lehne, und einer eher gelangweilt wirkenden Performance von Dean Aylesworth. Mit einem zwar guten Ermittler im Zentrum des Geschehens, der jedoch Mulder und Scully nicht ersetzen kann. Mit einer zwar netten Geschichte, der jedoch der Bezug zur zentralen Verschwörung und/oder ein packendes Mysterium fehlt. Mit einem grundsätzlich nicht uninteressanten Blick in die Ursprünge der X-Akten; während die Platzierung der Rahmenhandlung ebenfalls ein paar Jahre in der Vergangenheit überflüssig erscheint. Mit einer grauslichen Bedrohung, die jedoch gänzlich ungeklärt bleibt, und zudem nur in wenigen Szenen in Erscheinung tritt. Ihr merkt es schon: für Episoden wie "Gute Patrioten" wurde der englische Ausdruck des "mixed bag" geschaffen. Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht, sondern halt irgendwo dazwischen.
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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