Originaltitel: The Field Where I Died Episodennummer: 4x05 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 03. November 1996 Erstausstrahlung D: 05. Oktober 1997 Drehbuch: Glen Morgan & James Wong Regie: Rob Bowman Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner Gastdarsteller: Kristen Cloke als Melissa Riedal-Ephesian, Michael Massee als Vernon Ephesian, Anthony Harrison als FBI Agent Riggins, Doug Abrahams als Harbaugh, Donna White als Therapist, Michael Dobson als BATF Agent u.a.
Kurzinhalt:
Das FBI erhält einen anonymen Tipp, dass ein Kult illegale Waffen hortet, und Kinder missbraucht. Man stürmt das Gelände und nimmt die Anwesenden, darunter den Anführer der Sekte, gefangen. Von den angeblichen illegalen Waffen fehlt jedoch jede Spur. Skinner warnt Mulder und Scully, dass sie die Anhänger des Kults binnen 24 Stunden wieder freilassen müssen, falls es nicht gelingt, Beweise für illegale Aktivitäten aufzutreiben. Fox Mulder beschäftigt aber noch etwas ganz anderes: Als er das Feld jener Ranch betrat, wo sich der Kult eingenistet hat, beschlich ihn ein seltsames Gefühl von Déjà Vu. Als sie eine der Anhängerinnen des Kults verhören – die über eine gespaltene Persönlichkeit verfügt, und sich als Quelle des Anrufs offenbart – behauptet diese, Mulder aus einem früheren Leben zu kennen. Mittels Regressionstherapie soll Fox Mulder in sein früheres Leben zurückgeführt werden, in der Hoffnung so den geheimen, versteckten Bunker mit den Waffen finden zu können, ehe die Frist verstreicht und man alle Verhafteten wieder freilassen muss…
Review:
Bei einer Serie die sich mit allen möglichen übernatürlichen und mystischen Elementen befasst, kommt es unweigerlich hin und wieder vor, dass sich die Macher eine Thematik herauspicken, mit der man selbst eher wenig anfangen kann. In meinem Fall fällt "Rückkehr der Seelen" genau in diese Kategorie. Ich bin nicht einmal davon überzeugt, dass es so etwas wie Seelen überhaupt gibt, geschweige denn, dass wir wiedergeboren werden. Warum ich kein Problem damit habe, an Aliens und Monster zu glauben, aber mir mit Reinkarnation derart schwer tue, ist schwer zu erklären – aber es ist nun mal so. Insofern hat "Rückkehr der Seelen" von vornherein schon mal überhaupt nicht meinen Geschmack getroffen. Höchst unpassend fand ich auch, dass man auf einmal eine bislang unbekannte Frau hinzudichtet, die angeblich Mulders Seelenverwandte sei. Komisch, ich dachte bislang immer, das wäre Scully…
Es hilft auch nicht, dass die Hypnose-Sessions viel zu ausgedehnt sind, weshalb die Episode stellenweise doch ziemlich in die Länge zog. Generell hätte ich es vorgezogen, man hätte ein paar Dollar investiert und uns das frühere Leben gezeigt, als uns dieses von Mulder nur erzählen zu lassen. So hatte das ganze leider teilweise mehr von einem Hörspiel als von Fernsehunterhaltung. Die Episode hat jedoch auch ihre guten Seiten. Michael Masse fand ich als Anführer des Kults z.B. recht gelungen. Auch der elegante, mysteriöse Einstieg mit dem im Feld stehenden Mulder, seinem Monolog und dem Bild in seiner Hand, war gut gemacht. Die größte Stärke der Episode ist aber ganz klar der tragische Ausgang des Geschehens. Wenn Mulder am Ende in die Scheune geht und alle Anhänger des Kults – darunter auch seine angebliche Seelenverwandte – nur mehr tot auffindet, da sie sich allesamt das Leben genommen haben, ist das schon ein Moment der unter die Haut geht (wenn er mich auch sehr an eine ähnliche Szene aus einer Episode von "Babylon 5" erinnert hat). Auch Mark Snow hat sich an dieser Stelle mit seiner Musik wieder einmal selbst übertroffen, wie mir überhaupt seine Komposition für diese Folge wieder einmal ganz besonders positiv aufgefallen ist. Mit der Abschlussszene schließt sich dann zudem perfekt der Kreis zum Beginn der Folge, und wir verstehen nun endlich auch die Bedeutung seines Monologs. Ein schöner, trauriger Abschluss – der jedoch über die teils sehr zähe Handlung zuvor sowie die mich absolut nicht ansprechende Reinkarnations-Story leider auch nur bedingt hinwegtrösten konnte.
Fazit:
"Rückkehr der Seelen" verströmt eine nette, melancholische Stimmung, und besticht mit einem ungewöhnlich zart-ruhigen Score von Mark Snow. Mit der eigentlichen Thematik der Episode, rund um Reinkarnation, konnte ich mich aber ebenso wenig anfreunden, wie mit der Idee, dass es sich bei dieser bislang fremden Frau – statt vielmehr Scully – und Mulders "Seelenverwandte" handelt. Zudem hätte ich es vorgezogen, dass man uns sein angebliches früheres Leben zeigt, anstatt dass wir nur den Erzählungen aus seiner Hypnose-Session zuhören können. Jedenfalls schlich durch diese sehr ausgedehnten Regressions-Therapien die Episode teilweise doch ziemlich zäh vor sich hin, weshalb sich bei mir zwischendurch doch auch immer wieder etwas Langeweile eingestellt hat. Das tragische, dramatische und eindringliche Ende, welches mir die Gänsehaut über den Rücken laufen ließ, rettet "Rückkehr der Seelen" dann jedoch trotz aller Schwächen und des teils ziemlich zähen Mittelteils doch noch denkbar knapp auf eine durchschnittliche Wertung.