Originaltitel: Teliko Episodennummer: 4x03 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 18. Oktober 1996 Erstausstrahlung D: 21. September 1997 Drehbuch: Howard Gordon Regie: Jim Charleston Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner Gastdarsteller: Laurie Holden als Marita Covarrubias, Brendan Beiser als Agent Pendrell, Dexter Bell als Alfred Kittel, Maria Bitamba als Assistent, Bill Mackenzie als Bus Driver, Bob Morrisey als Dr. Simon Bruin, Don Stewart als Business Man, Oscar Goncalves als Nurse, Michael O´Shea als Lieutenant Madson, Sean Campbell als Lt. Madsen u.a.
Kurzinhalt:
Auf einem Flugzeug wird ein Afroamerikaner tot aufgefunden, dem jegliche Pigmentierung fehlt. Als es in Philadelphia ein paar Wochen später zu ähnlichen Vorfällen kommt, untersuchen Mulder und Scully den Fall. Dabei werden sie auf die afrikanische Legende des Teliko aufmerksam; Geister, die angeblich in der Nacht ihr Unwesen treiben. Scully vermutet hingegen wieder eine rationalere Erklärung für die Ereignisse. Kann es sein, dass es ein Wesen gibt, das die Hautpigmentierung der Opfer quasi aussaugt, und diese benötigt, um selbst überleben zu können? Als ein weiterer Mann afroamerikanischer Herkunft spurlos verschwindet, versuchen Mulder und Scully, den Teliko aufzuspüren und seinem Treiben ein Ende zu setzen…
Review:
"Teliko" ist um nichts besser als "Blutschande" – aber wenigstens gibt’s über die Episode wieder etwas mehr zu sagen. Ziel der Macher war es scheinbar, sich mit Xenophobie und Rassismus auseinanderzusetzen – in meinen Augen sind sie damit aber phänomenal gescheitert, ist "Teliko" doch meines Erachtens voller rassistischer Untertöne, gerade auch was afrikanische Völker betrifft. Auch das ganze rund um die Depigmentierung hat mich nicht wirklich überzeugt, und hat für mich einen negativen Beigeschmack. Zumal das Make up meines Erachtens nicht wirklich überzeugend war. Störend ist auch zu bemerken, dass sich rund um den durch Kanäle und Luftschächte kriechenden und/oder sich in engsten Räumen versteckenden Teliko doch einige Parallelen zu den ungleich besseren Episoden rund um Eugene Tooms aufdrängen. Und zu allem Überfluss ist auch "Teliko" wieder einmal alles andere als spannend, sondern schleicht eher gemächlich und unatmosphärisch vor sich hin.
Was letzteres betrifft, gibt es jedoch (wie schon bei der Episode zuvor) auch Ausnahmen. Hier ist vor allem der gelungene und ansatzweise packende Showdown in den Luftschächten zu nennen. Vor allem jene Szene, als Mulder getroffen wird und sich nicht mehr bewegen kann, und Scully zu ihm aufschließt, wurde sehr gut umgesetzt. In Anbetracht der Ähnlichkeiten zu Tooms fällt zudem positiv auf, dass es diesmal Scully ist, die ihn ausschaltet. Das kann jetzt entweder ein lustiger, cooler Zufall sein, oder eine absichtliche Anspielung – meinte Mulder doch damals in "Ein neues Nest" "You'll get the next mutant". Viel überzeugender als alles rund um die weiße Haut fand ich das rund um die Empfindlichkeit gegenüber Tageslicht. Ich finde, dieser Idee hätte man mehr Aufmerksamkeit schenken sollen und dürfen; selbst wenn man dies üblicherweise mit Vampiren verbindet, ist es doch eine real existierende Krankheit, und ein Monster das auf dieser aufbaut hätte ich gelungener, interessanter und origineller gefunden als diesen mit Blasrohr bewaffneten afrikanischen Albino. Der letzte positive Aspekt ist dann der Einstieg auf dem Flugzeug. Der Gedanke, dass ein Monster auf einem solchen sein Unwesen treibt, ist aufgrund des sehr eingeschränkten Raums und der damit einhergehenden Klaustrophobie ein ebenso faszinierender wie erschreckender; insofern ist es schade, dass man sich nicht länger auf dem Flugzeug aufgehalten hat, und dies nur als Teaser diente. Allerdings wird es nicht lange dauern, ehe man sich diesem inszenatorischen Kniff ein weiteres Mal bedient – in einer insgesamt deutlich gelungeneren Episode, als es "Teliko" war.
Fazit:
"Teliko" ist die zweite wenig überzeugende Episode in Folge. Erneut fehlte es mir an Spannung und an interessanten mysteriösen Elementen. Zudem fand ich die Thematik rund um einen Albino-Afroamerikaner unklug gewählt und denke, dass sich die Macher damit letztendlich trotz aller guter Absichten keinen Gefallen getan haben, sind (unbeabsichtigte) rassistische Untertöne bei solch einer Geschichte doch fast nicht zu vermeiden. Und auch das Make-Up hat mich nicht wirklich überzeugt. Lediglich vereinzelte gelungene Szenen, wie der nette Showdown, verhindern einen Totalabsturz.