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Akte X Staffel 3
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Originaltitel: 2Shy
Episodennummer: 3x06
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 03. November 1995
Erstausstrahlung D: 06. März 1997
Drehbuch: Jeffrey Vlaming
Regie: David Nutter
Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner
Gastdarsteller: Timothy Carhart als Virgil Incanto, Catherine Paolone als Ellen Kaminski, James Handy als Detective Alan Cross, Kerry Sandomirsky als Joanne, Aloka McLean als Jesse, Suzy Joachim als Jennifer, Glynis Davies als Monica, Randi Lynne als Lauren, William MacDonald als Agent Kazanjian u.a.

Kurzinhalt: In Cleveland wird die Leiche einer Frau gefunden, die von einer seltsamen Substanz überzogen ist. Außerdem weist die Leiche kein Gramm Fett mehr auf. Da es nicht der erste Mord nach diesem Muster ist, und aufgrund des mysteriösen Zustands der Leiche, werden Mulder und Scully mit dem Fall beauftragt. Hinweise führen die beiden schon bald zu einem Internet-Chatroom für Singles. Sie vermuten, dass der Täter seine Opfer dort kennenlernt. Mulder hat darüber hinaus schon bald den Verdacht, dass er den Opfern das Fett quasi aussaugen könnte, wie ein Vampir. Er vermutet, dass sich darin Stoffe befinden, die sein Körper nicht (mehr) von selbst erzeugen kann, und die er zum Überleben braucht. Während die beiden FBI-Agenten versuchen, die Schlinge um den geheimnisvollen Mörder enger zu ziehen, hat sich dieser schon längst wieder ein neues Opfer ausgesucht…


Review: ImageZu "Fett" habe ich leider nicht wirklich viel zu sagen – und sogar noch weniger Gutes. In erster Linie sind es Kleinigkeiten, welche die Episode so halbwegs zu retten vermögen. So habe ich mich schiefgelacht, als ich den Namen der Prostituierten gehört habe (Holly McClane?!?! Wenn das Bruce Willis wüsste!). Timothy Carhart zeigt eine ziemlich gute schauspielerische Leistung, und verfügt zweifellos über eine bedrohliche Präsenz. Auch der nette (wenn auch nicht sonderlich originelle) "Schweigen der Lämmer"-artige Trick am Ende, als Scully den falschen und der Cop den richtigen Verdächtigen besucht, konnte mir gefallen. Und der Showdown war recht spannend umgesetzt. Das absolute Highlight der Episode war für mich ganz klar aber jene Szene, als das blinde kleine Mädchen auf der Suche nach ihrer Mutter den Killer besucht. Dieser kurze Moment war ungemein packend, und wirklich phänomenal.

So phänomenal, dass ich mich frage, was sie eigentlich in "Fett" zu suchen hat; denn der Rest der Folge scheint sich eine so grandiose Szene eigentlich gar nicht verdient zu haben. Abseits dieser wenigen positiven Aspekte kann die Folge nämlich leider nicht wirklich überzeugen, und ist insgesamt eher zum Vergessen. Das fängt schon bei der panikmachenden Message über (damals noch in den Kinderschuhen steckende) Online-Dating an (Achtung, hinter dem Bildschirm versteckt sich ein Serienmörder!), geht über die Darstellung der darin nach Liebe suchenden Frauen (alle nicht unbedingt mit Traum-Maßen, und noch dazu scheinbar ohne nennenswertes Selbstbewusstsein; Klischee ich hör dir trapsen), bis hin zum hilflosen Opfer am Ende (womit man die Wirkung der netten Szene zuvor, als Scully während der Autopsie die üblichen Rollenklischees zwischen Männern und Frauen kritisiert, völlig zerstört). Gut, ok, ganz am Ende schnappt sie sich dann doch noch die Waffe und darf sich an ihm rächen, womit sie sich in letzter Sekunde nochmal ansatzweise rehabilitiert. Insgesamt war mir das aber zu wenig, um die Darstellung der schwachen, hilflosen Frau von zuvor wieder auszugleichen. Generell hatte ich die Folge zu diesem Zeitpunkt schon lange abgeschrieben. Wie gesagt, es gab ein paar nette vereinzelte Momente zwischendurch, aber die meiste Zeit über regierte bei "Fett" leider wieder die Langeweile.

Fazit: Image"Fett" zählt leider zu den schlechteren Episoden der Serie, der es nur bei der Szene mit dem blinden Mädchen sowie beim Showdown am Ende gelingt, zumindest ansatzweise für Spannung zu sorgen. Der Rest war aber leider ziemlich zum Vergessen, angefangen bei der doch eher peinlich wirkenden warnenden Message zum Online-Dating, über die klischeehafte bis fragwürdige Darstellung von Incantos weiblichen Opfern, bis hin zur zu einem hilflosen Häufchen Elend zusammengekauerten Ellen am Ende. Zwar wird sie durch ihre letzte Tat ansatzweise wieder rehabilitiert, für mich fiel das aber unter die Kategorie "Zu wenig, zu spät". Vor allem aber ließ es "Fett" wieder einmal an Spannung vermissen, und war die längste Zeit leider ziemlich öde. Insgesamt also eine ziemlich schwache Folge mit wenigen nennenswerten Stärken und/oder guten Szenen.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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