Originaltitel: Humbug Episodennummer: 2x20 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 31. März 1995 Erstausstrahlung D: 18. Januar 1996 Drehbuch: Darin Morgan Regie: Kim Manners Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully Gastdarsteller: Vincent Schiavelli als Lanny, Jim Rose als Dr. Blockhead, Wayne Grace als Sheriff James Hamilton, Michael Anderson als Mr. Nutt, The Enigma als The Conundrum, Alex Diakun als Curator, John Payne als Jerald Glazebrook, Gordon Tipple als Hepcat Helm, Alvin Law als Reverend u.a.
Kurzinhalt:
Als ein Mann – seines Zeichens Artist in einem Zirkus – in seinem Swimmingpool unter mysteriösen Umständen stirbt, ruft dies Mulder und Scully auf den Plan. Sie wohnen dem doch eher ungewöhnlichen Begräbnis bei, und mischen sich unter die Artisten, um mehr über den Verstorbenen zu erfahren. Nach der Autopsie und weiteren Angriffen ist Mulder davon überzeugt, dass sie einer sagenumwobenen Figur, nämlich der Fidschi-Meerjungfrau, auf der Spur sind. Doch auch dass einer seiner Kollegen für die Tat verantwortlich ist, wird nicht ausgeschlossen. Mulder und Scully tauchen immer tiefer in den Strudel des Abstrusen und Absonderlichen ein – ehe sie schließlich eine überraschende Entdeckung machen…
Review:Die bisherigen Akte X-Episoden waren, vom einen oder anderen auflockernden Witz zwischen durch abgesehen, ja doch eher ernste Angelegenheiten. In "Der Zirkus" wird der Humorquotient aber zum ersten Mal deutlich erhöht; die Folge soll in erster Linie Spaß machen und gut unterhalten – was ihr auch ganz gut gelingt. Zudem stellt die Episode dadurch eine angenehme Abwechslung dar, was den Ton der Serie betrifft. Es gibt zahlreiche witzige Szenen, die mir in Erinnerung geblieben sind – wie z.B., als Scully ihren Busen und danach Lanny seinen "Zwillingsbruder" bedeckt. Auch der eine oder andere witzige Dialog fand sich wieder; an einer Stelle meinte ich sogar, einen doch eher schlüpfrigen Witz vernommen zu haben – kann aber auch sein, dass mir mein schmutziger Geist da einen Streich gespielt hat. Was zweifellos ebenfalls zum Unterhaltungswert der Episode beiträgt, ist die Fülle an kuriosen Figuren. Dabei gehen die Macher sehr respektvoll um, und machen niemals sie selbst zum Zentrum eines Witzes, und setzen sich teilweise auch in durchaus ersten Tönen mit der Art und Weise auseinander, wie die Gesellschaft mit solchen Personen umgeht.
Was mir ebenfalls gefallen hat, war der originelle, überraschende Einstieg. Wir sehen, wie zwei im Swimmingpool spielende Kinder scheinbar aus dem nahegelegenen Wald beobachtet werden, und vermuten, dass es sich dabei um einen Mörder handeln könnte – stattdessen ist es nur ihr Vater. Und kaum atmen wir auf, wird dieser schließlich im Swimmingpool getötet. Was für eine nette Finte! Hier wurde auf clevere Art und Weise mit der Erwartungshaltung der Zuschauer gespielt. Was mir ebenfalls in Erinnerung geblieben ist, ist die vermutlich an Robert Ripley angelehnte Figur des Kuriositätensammlers. Letztendlich weiß auch die Auflösung am Ende, zu gefallen und zu überzeugen – und offenbart zudem einen tragischen Hintergrund, den man nach der überwiegend amüsanten Folge zuvor so wohl nicht erwartet hätte. Der Ausklang ist dann dafür wieder umso leichtfüßiger, mit dem "wohlgenährten" Conundrum und einem Seitenhieb in Richtung Mulder. Dass die Episode dennoch kein Highlight geworden ist, liegt daran, dass es meines Erachtens nicht gänzlich gelungen ist, die sich durch den leichteren Ton ergebende mangelnde Spannung durch mehr Humor auszugleichen. "Der Zirkus" ist zwar lustiger und unbeschwerter als alle bisherigen Episoden, hat aber nichtsdestotrotz nach wie vor einen ernsten Hintergrund, und ist auch kein Gagfest, bei dem ein Witz den nächsten jagt. Offenbar hatte man Bedenken, die Serie zu sehr ins Lächerliche zu ziehen, und wollte daher erst mal vorfühlen, ob solche Episoden funktionieren, und wie sie beim Publikum ankommen. Dadurch ist "Der Zirkus" zwar heiterer, aber eben nicht amüsant genug, um die reduzierte Spannung gänzlich zu kompensieren.
Fazit:
"Der Zirkus" ist eine gute, unterhaltsame und vergleichsweise leichtherzige Episode, die deutlich mehr auf Humor setzt, als man das bislang innerhalb der Serie gewohnt war. Spannung und ein Mysterium sind zwar auch vorhanden, rücken aber gegenüber den heiteren Elementen etwas in den Hintergrund (vom Ausgang der Folge abgesehen). "Der Zirkus" bezieht dabei viel von seinem Humor aus den kuriosen Figuren, die man uns hier präsentiert – und die dennoch sehr respektvoll behandelt werden. Wir lachen nicht über sie, sondern mit ihnen. Jedoch: Nicht jeder Gag zündet, es gibt den einen oder anderen Leerlauf, und die höhere Dosis an Humor kann die damit einhergehende reduzierte Spannung nicht gänzlich ausgleichen. Davon abgesehen ist "Der Zirkus" aber eine gelungene Folge, und bot vor allem auch mal eine nette Abwechslung zum sonst doch eher düster-schwermütigen Ton der Serie.
Die bisherigen Akte X-Episoden waren, vom einen oder anderen auflockernden Witz zwischen durch abgesehen, ja doch eher ernste Angelegenheiten. In "Der Zirkus" wird der Humorquotient aber zum ersten Mal deutlich erhöht; die Folge soll in erster Linie Spaß machen und gut unterhalten – was ihr auch ganz gut gelingt. Zudem stellt die Episode dadurch eine angenehme Abwechslung dar, was den Ton der Serie betrifft. Es gibt zahlreiche witzige Szenen, die mir in Erinnerung geblieben sind – wie z.B., als Scully ihren Busen und danach Lanny seinen "Zwillingsbruder" bedeckt. Auch der eine oder andere witzige Dialog fand sich wieder; an einer Stelle meinte ich sogar, einen doch eher schlüpfrigen Witz vernommen zu haben – kann aber auch sein, dass mir mein schmutziger Geist da einen Streich gespielt hat. Was zweifellos ebenfalls zum Unterhaltungswert der Episode beiträgt, ist die Fülle an kuriosen Figuren. Dabei gehen die Macher sehr respektvoll um, und machen niemals sie selbst zum Zentrum eines Witzes, und setzen sich teilweise auch in durchaus ersten Tönen mit der Art und Weise auseinander, wie die Gesellschaft mit solchen Personen umgeht.
