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Originaltitel: Ice
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 05. November 1993
Erstausstrahlung D: 31. Oktober 1994
Drehbuch: Glen Morgan & James Wong
Regie: David Nutter
Hauptdarsteller: David Duchovny als Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Agent Dana Scully
Gastdarsteller: Xander Berkeley als Dr. Hodge, Felicity Huffman als Dr. DaSilva, Steve Hytner als Dr. Murphy, Jeff Kober als Bear, Ken Kirzinger als Richter, Sonny Surowiec als Campbell u.a.

Kurzinhalt: Auf einer Forschungsstation in Alaska kommt es zu einer Tragödie: Die letzte Aufzeichnung der dort stationierten Wissenschaftler zeigt, dass diese scheinbar paranoid und wahnsinnig geworden sind, und begonnen haben sich nacheinander gegenseitig und auch selbst umzubringen. Was ist auf der Station vorgefallen, und was hat diesen Wahnsinn ausgelöst? Um dies zu untersuchen, machen sich Mulder und Scully gemeinsam mit einem Forschungsteam zur Station auf. Schon bald stoßen sie auf einen Parasiten, den das Team offenbar aus dem tiefen Eis geborgen haben, und der außerirdischen Ursprungs sein könnte. Offenbar dringt dieser Parasit in den Körper des Wirten ein und kontrolliert diesen. Ob jemand infiziert ist, lässt sich in den ersten Stunden nach der Infektion nur durch dunkle Punkte auf dem Nacken und später durch einen Bluttest nachweisen. Davon abgesehen ist nicht zu erkennen, ob jemand noch er selbst ist, oder unter der Kontrolle dieser seltsamen Wesen steht – was dazu führt, dass sich auch unter dem neuen Team schon bald Angst und Paranoia breit machen, da jeder jedem misstraut…


Review: ImageLasst uns zu Beginn des Reviews gleich auf den großen Elefanten im Raum eingehen, und ein wahres Wort gelassen aussprechen: Ja, "Eis" ist ganz offensichtlich von John Carpenters "The Thing" inspiriert; manche mögen angesichts der Ähnlichkeiten vielleicht sogar vom einem Plagiat sprechen. Allerdings: Diese Tatsache allein macht die Folge eben noch lange nicht schlecht. Tatsächlich würde ich sie sogar als eine der besten und effektivsten der ersten Staffel einschätzen. Dennoch komme auch ich nicht umhin anzumerken und festzuhalten, dass man es mit den Parallelen teilweise doch etwas übertreibt. Das Grundkonzept des Aliens in Menschengestalt zu übernehmen, ist ja noch ok. Die Handlung dann ebenfalls in einer arktischen Forschungsstation anzusiedeln, war dann zwar schon hart an der Grenze, da sich spätestens hier die Ähnlichkeiten endgültig aufdrängen, kann ich aber auch noch nachvollziehen. Spätestens aber bei Elementen wie dem infizierten Hund, der Verbrennung der Leichen und dem Bluttest droht man es mit den Parallelen doch ein wenig zu übertreiben. Vom Piloten, der an Kurt Russells Figur aus "The Thing" erinnert, ganz zu schweigen.

Dass zumindest ich "Eis" diese teils eklatanten Parallelen nicht wirklich vorwerfen kann, dürfte einerseits daran liegen, dass ich – wie in meinem Review zum Film festgehalten – nicht der größte Fan des Carpenter-Klassikers bin. Tatsächlich empfand ich – und spätestens jetzt begebe ich mich wohl auf dünnstes blasphemisches Eis – diese Episode sogar als atmosphärisch dichter als die Vorlage! Eben das macht es mir leicht(er), diese doch allzu offenkundige Inspiration zu verzeihen. Jedenfalls empfand ich "Eis" als ungemein packend und spannend, mit einer ungeheuren dichten Atmosphäre des Misstrauens und der Paranoia, die sich durchaus auch auf mich als Zuschauer übertragen hat. Vor allem die Szenen, in denen sich alle darauf vorbereiten, die Nacht in der Forschungsstation zu verbringen, hat es mir angetan. Ihre jeweiligen Vorbereitungen sagen allein einfach schon so viel über ihre jeweilige Person aus. Zugegeben, solange es so aussieht als wäre die Infektion durch den Wurm nicht heilbar, schließt man als Zuschauer de facto aus, dass Mulder und/oder Scully betroffen sein könnte. Erst zum Ende hin nimmt man uns diesen Mantel der uns betreffend der Hauptfiguren in Sicherheit hüllt weg, was vor allem das Finale ungemein spannend macht. Ist Mulder infiziert, rettet man ihn damit, ihm den Wurm einzusetzen. Doch wenn nicht, infiziert man ihn erst recht – und hat danach keinen Wurm mehr, um ihn zu heilen. Jedenfalls erachte ich die ungemein dichte Inszenierung als die größte Stärke der Folge. Doch auch die durchaus ansehnlichen CGI-Effekte rund um die Würmer sowie die durch die Bank tollen schauspielerischen Leistungen – wobei vor allem Xander Berkeley und Felicity Huffman, die im weiteren Verlauf ihrer Karriere in deutlich größeren Serienrollen glänzen sollten, hervorstechen; während mich Jeff Kober irritierenderweise ständig an Steven Tyler erinnert hat.

ImageIch habe aber natürlich auch wieder ein bisschen was zu meckern. So erscheint es mir absolut unlogisch, dass man im weiteren Verlauf der Handlung weiterhin in erster Linie auf den optischen Test rund um die dunklen Flecken setzt, obwohl man zuvor bereits festgestellt hat, dass dieser nur in den ersten Stunden der Infektion effektiv ist, und diese danach verschwinden. So gesehen macht diese Testmethode gerade auch beim abschließenden "Ich zeig dir meins, du zeigst mir deins" zwischen Mulder und Scully absolut keinen Sinn. Schade fand ich auch, dass dadurch das wir sehen, wie Mulder die Leiche entdeckt, wir als Zuschauer nie in Versuchung kommen ihn ernstlich als Infizierten in Betracht zu ziehen – was wiederum den Kreis der Verdächtigen stark einschränkt. Ich hätte es jedenfalls vorgezogen, wenn man uns diese Szene nicht gezeigt hätte, und wir so wie die anderen Mulder mit der Leiche in den Armen ertappt hätten. Last but not least: Mulder wirkt in dieser Szene doch etwas untypisch hysterisch. Er ist sonst immer so ruhig und gelassen, dass sein Verhalten für mich in diesem Moment keinen Sinn ergeben wollte, und doch etwas aufgesetzt gewirkt hat.

Fazit: Es ist eine alte Weisheit, die von "Eis" wieder einmal eindrucksvoll bestätigt wird: Besser gut geklaut als schlecht erfunden. So offensichtlich es auch sein mag, dass John Carpenters SF-Thriller "The Thing" für diese Episode Pate stand, ist es ihnen nichtsdestotrotz gelungen, eine großartige Kopie abzuliefern, die ich – Blasphemie! – sogar eine Spur stärker einschätzen würde als das Original. Hauptgrund hierfür ist die ungemein dichte Atmosphäre und das Gefühl des Misstrauens und der Paranoia, dass die Episode mir vermitteln konnte. Auch die Frage, wer denn nun wirklich infiziert ist, sorgt für enorm viel Spannung. Kleinere Mankos – allen voran Mulders etwas übertrieben hysterisches Verhalten – verhindern zwar den ganz großen Wurf, dennoch ist "Eis" für mich ganz klar eines der Highlights der ersten Staffel!

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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