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Originaltitel: Shadows
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 22. Oktober 1993
Erstausstrahlung D: 17. Oktober 1994
Drehbuch: Glen Morgan & James Wong
Regie: Michael Katleman
Hauptdarsteller: David Duchovny als Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Agent Dana Scully
Gastdarsteller: Barry Primus als Robert Dorland, Lisa Waltz als Lauren Kyte, Lorena Gale als Ellen Bledsoe, Veena Sood als Ms. Saunders, Deryl Hayes als Webster, Kelli Fox als Pathologist, Tom Pickett als Cop, Tom Heaton als Groundskeeper, Janie Woods-Morris als Ms. Lange, Nora McLellan als Jane Morris, Anna Ferguson als Ms. Winn u.a.

Kurzinhalt: Mulder und Scully werden auf den mysteriösen Tod zweier Männer aufmerksam. Diese sind auf dem Überwachungsvideo eines Bankomaten zu sehen, als sie eine Frau überfallen. Kurz darauf wurden sie in einer dunklen Seitengasse tot aufgefunden. Offenbar wurde ihnen die Luftröhre zugedrückt – von innen! Auch findet man Hinweise auf eine elektrische Entladung. Mulder hat schon bald das Opfer der beiden in Verdacht, die sie schließlich als Lauren Kyte identifizieren können. Er glaubt, dass sie über telekinetische Kräfte verfügt, mit denen sie die Männer umgebracht hat. Die beiden Agenten legen sich auf die Lauer und treffen sich auch mit Lauren, um sie zum Tod der Männer zu befragen. Langsam aber sicher beginnt Mulder zu ahnen, dass er sich mit seinem ersten Verdacht geirrt haben könnte…


Review: ImageBei einer Serie, die sich mit übernatürlichen Phänomenen befasst, war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis man sich auch Geistern zuwenden würde. Die Art und Weise, wie man das tat, hat mich aber durchaus überrascht. Denn die längste Zeit lässt man "Schatten" (im Übrigen ein angenehm vager Episodentitel, der noch nicht vorwegnimmt, worum es in der Folge geht) eher wie eine Variante von "Carrie – Des Satans jüngste Tochter" statt von "Ghost – Nachricht von Sam" aussehen; vermutet Mulder doch ursprünglich, dass (möglicherweise auch unterbewusste) telekinetische Fähigkeiten für den Tod der beiden Männer verantwortlich sind. Stattdessen stellt sich heraus, dass Lauren unter dem Schutz ihres ermordeten Mannes steht, der so lange herumspukt, bis sein Mörder gefasst ist. Statt böser Geister präsentiert "Schatten" demnach eine gequälte Seele, die einfach keine Ruhe finden kann.

Auch abseits dieses interessanten und auch teilweise überraschenden Zugangs finden sich einige Stärken. So gefiel mir unter anderem, dass man diesen sehr mystischen Teil der Handlung mit einem äußerst realen Hintergrund vermischt, nämlich den üblen Machenschaften der Firma. Auch der Humor ist mir wieder einmal positiv aufgefallen – vor allem zu Beginn bei bzw. nach dem Besuch der Leichen verwöhnt uns Mulder mit einigen schnippischen Kommentaren ("I would never lie. I willfully participated in a campaign of misinformation."), aber auch im weiteren Verlauf gibt es noch einige Highlights ("Hey, Scully, do you believe in the afterlife?" " I'd settle for a life in this one."). Zudem darf Mulder hier auch wieder seine Cleverness beweisen, hat er doch mit Hilfe seiner Brille völlig unbemerkt die Fingerabdrücke der Toten genommen. Sehr atmosphärisch ist jene Szene ausgefallen, als Lauren in der Nacht Stimmen aus der Badewanne hört, und dort schließlich das Blut fließen sieht. Diese Szene musste sich kaum vor ähnlichen Szenen aus Horrorfilmen verstecken. Sehr gut auch, wie Scully sich schnell auf ihr Gegenüber einstellt und so tut als würde ihr sie das mit Howards Geist glauben, um sie so zur Mitarbeit zu bewegen – wenn ich auch so wie Mulder keine Sekunde darauf hereingefallen bin. Und auch der Abschluss der Folge war sehr überzeugend, mit der letzten Konfrontation im Büro von ihrem Boss. Das unmittelbare, abgedroschene Ende (ist Howard's Geist etwa immer noch bei ihr?) hätte man sich allerdings sparen sollen – zumal man dadurch zum zweiten Mal hintereinander ein typisches "Es ist noch nicht vorbei"-Ende präsentiert.

ImageWomit wir schon bei den weniger gelungenen Aspekten der Folge wären. Wir haben erst die 6. Folge und schon jetzt beginnt es seeeehr konstruiert zu werden, dass Scully just immer wenn es übernatürlich wird nicht dabei ist. Wie lange sie gebraucht hat um aus dem verdammten Auto zu steigen, nur um den dortigen Spuk zu verpassen, war schon seltsam. Doch selbst angesichts der Tatsache dass sie die wesentlichen übernatürlichen Ereignisse in "Schatten" verpasst hat, ist es schwer nachzuvollziehen, dass Scully beinhart an einer wissenschaftlichen Erklärung festhält. Wie erklärt sie sich denn z.B. die zusammengedrückten Luftröhren? Oder auch das Photo, auf dem Howard neben Lauren zu sehen ist? All diese Dinge, bei denen es Scully wohl sehr schwer hätte, eine naturwissenschaftliche Erklärung zu finden, werden im weiteren Verlauf der Handlung fallen gelassen wie die sprichwörtliche heiße Kartoffel. Hier macht man es sich schon etwas zu einfach, denn wie Scully diese Dinge erklären will, hätte mich wirklich interessiert.

Der mit Abstand schlechteste Moment der Folge war aber eindeutig der Überfall in Haus. Dieser war extrem billig inszeniert und weckte unliebsame Erinnerungen an trashige Horror B-Movies. Auch die Musik war in dieser Szene wenig gelungen – einer der seltenen Aussetzer von Mark Snow, der sonst so atmosphärisch und stilsicher komponierte. Hier hat der Regisseur meines Erachtens jedenfalls völlig versagt, und diese Schlüsselszene absolut versemmelt. Und das, obwohl mir die Szene zuvor als Lauren durch das Haus schleicht ja noch so positiv aufgefallen ist. Was immer da auch schief gegangen sein mag, es führte zu einer der schlechtesten Szenen der ersten Staffel, meiner bescheidenen Meinung nach. Generell merkt man, dass die Serie zu diesem frühen Zeitpunkt noch ihren Rhythmus, ihren Stil und ihre Identität sucht. Dadurch wirken manche der Episoden der ersten Staffel doch teilweise etwas unausgegoren und auch längst nicht so sicher und "selbstbewusst". Manchen Episoden gelingt es dank einer tollen Grundidee, eines phantastischen Drehbuchs und/oder einer hochwertigen Inszenierung besser darüber hinwegzutäuschen als anderen. Trotz vereinzelter Höhepunkte würde ich "Schatten" eher unter jene Episoden eingliedern, die etwas unter diesen Anfangsschwierigkeiten leiden. Das letzte nennenswerte Problem der Folge ist dann, dass trotz des gelungenen roten Herings das im Zentrum stehende Mysterium irgendwie nicht interessant genug war, um mich so richtig zu packen. Zwar wurde die Episode nie wirklich langweilig – aber die ganz große Spannung hat (von vereinzelten Höhepunkten abgesehen) doch überwiegend gefehlt.

Fazit: Die originelle und durchaus überraschende Herangehensweise an diese Geisterstory konnte mir durchaus gefallen. Auch gab es zwischendurch einige atmosphärisch dichte Szenen. Zugleich gab es aber leider auch einiges, das weniger überzeugen konnte – vor allem den Überfall im Haus empfand ich als inszenatorischen Reinfall, und über die komplette Folge gesehen fehlte es doch etwas an Spannung. Zumal mich das im Zentrum stehende Mysterium, trotz des wirkungsvollen roten Herings, nicht so recht zu packen vermochte. Insgesamt also trotz vereinzelter Stärken und Höhepunkte doch eine etwas unterdurchschnittliche Episode.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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