Mit: Sylvester Stallone, Sung Kang, Sarah Shahi, Jason Momoa, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Christian Slater u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem ein Auftragsmord eine Zeugin hinterlassen hat, wird James Bonomos Partner umgebracht und ihm selbst soll es alsbald ebenso ergehen. Er trifft auf einen jungen Polizisten, dessen Partner ebenfalls das Zeitliche gesegnet hat. Zusammen versuchen sie, denen, die sie tot sehen wollen, zuvor zu kommen…
Review:
Die Verfilmung des dreiteiligen Comicthrillers "Du plomb dans la tête" von Matz (Alexis Nolent) erzählt die kurze und extrem blutige Geschichte von Auftragskiller James 'Jimmy' Bonomo (Sylvester Stallone, "The Expendables") und Polizist Taylor Kwon (Sung Kang, "Fast & Furious" seit Tokyo Drift), die nach dem Ableben ihrer jeweiligen Partner aufeinandertreffen und nur wiederwillig beginnen, zusammen nach den Mördern und Hintermännern zu suchen. Stallones Charakter ist einer seiner Typischen und als solcher extrem wortkarg. Wenn er redet, dann lässt er einen markigen Spruch nach dem anderen vom Stapel und erschießt, wer ihm in die Quere kommt. Manchmal gleichzeitig. Wer eine kurze Liste einiger seiner Sprüche nachlesen will, wird auf der IMDb-Seite des Films fündig. Es kommt dadurch zwar ein gewisser Camp-Faktor ins Spiel, aber Kwon - den man durchaus als den Versuch Bonomos ausgelagertes Gewissen darzustellen bezeichnen kann - wird zum Dauernervfaktor, der ständig gerettet werden muss und sich außerdem noch in Bonomos Tochter Lisa (Sarah Shahi, "Life", "Chicago Fire") verknallt.
Auf der gegenüberliegenden Seite stehen Boss Morel (Adewale Akinnuoye-Agbaje, Mr. Eko bei "Lost"), sein Anwalt Marcus (Christian Slater, "Guns & Girls") und deren Hired Gun Keegan (Jason Momoa, "Game of Thrones"). Der Reihe nach knöpfen sich die beiden die drei Bösewichter und ihre Handlanger vor und alles läuft auf einen lächerlichen Showdown hinaus. Ich weiß nicht ob es Stallone ist oder sein Charakter im Drehbuch so angelegt ist - er wirkt weite Strecken einfach nur gelangweilt. Eine Langeweile die sein einschläferndes Voice-Over noch verstärkt. Einfache, geradlinige Geschichten müssen ja nicht langweilig sein, diese hier gehört leider nicht dazu. Aber immerhin ist das Geballere nach 92 Minuten zu Ende und man hat sein Gehirn leergefegt. Wenn das hier als erste größere Rolle von Christian Slater in einem Kinofilm – acht Jahre nach "Alone in the Dark" – in die Geschichte eingeht, empfehle ich Fans doch lieber noch einmal "Guns & Girls". Dort hat er nicht nur mehr zu tun, seine Figur ist auch nicht so schlecht geschrieben, wie hier.
Die Chemie zwischen beiden Hauptfiguren stimmt vielleicht auf einer niedrigen Ebene, hauptsächlich jedoch versucht Kwon auf Bonomos vor Sarkasmus tropfende Einzeiler zu reagieren, was meist hölzern und ungelenk wirkt. Als würd Sung Kang von. Einem. Teleprompter. Ablesen. Das Timing ist immer einen Tick daneben. Der Film wird sicher sein Publikum finden, aber er lohnt sich in meinen Augen nicht wirklich für die große Leinwand. Musik hatte der Film. So mit Tönen. Eine langweilige Standarduntermalung, von der nichts erwähnenswert im Gedächtnis geblieben ist. Erinnerungswürdig ist jedoch das Intro, das eindeutig auf die Comic-Herkunft des Stoffes eingeht und die manchmal – für die Größe des Films – seltsam interessant wirkende Kameraarbeit. Regisseur Walter Hill ("Nur 48 Stunden") versucht mit Stallone einen 80er-Jahre-Film modern zu erzählen, scheitert aber an einem grandios schlechten Script und der, von Coolness in Gelangweiltheit abdriftenden, Schauspielkunst seiner Darsteller.
Fazit:
"Shootout" mag für einen Filmabend oder den 'lazy Sunday afternoon' reichen, aber ein Weg ins Lichtspielhaus lohnt sich dafür eigentlich nicht. Wer diesen gefühlten Rückschritt von Stallone dennoch sehen will, mache sich auf blutige Abrechnung gefasst. Die 4 Punkte gibt’s für Ronon, äh Conan, äh Khal Drogo, äh Jason Momoa, der überhaupt nicht type-gecastet wurde. Jimmys Sprüche, die halt doch ab und an zünden. Und Sarah Shahi, die gerade in der Serie "Chicago Fire" als Rettungssanitäterin unterwegs ist und in der Krimiserie "Life", die Partnerin von Damian Lewis (Homeland) spielte.