Klappentext:
4000 Jahre vor der Schlacht um Yavin gelingt es dem abtrünnigen Jedi-Ritter Exar Kun, seinen Jedi- Meister zu besiegen und das mächtige Sith-Holocron in seinen Besitz zu bringen. Er zerstört es und befreit so die seit Jahrhunderten gefangenen Geister der Sith, die sich mit den um Exar Kun versammelten Jedi vereinen. Sein früherer Gegenspieler und neuer Verbündeter Ulic Quel- Droma hat sich ebenfalls für die Dunkle Seite entschieden. Gemeinsam wollen sie jetzt das Goldene Zeitalter der Sith wieder aufleben lassen…
Kurzinhalt:
Als Exar Kun nach Ossus fliegt, gelingt es ihm nicht nur, ein lange von Jedi-Meister Odan-Urr gehütetes Sith-Holocron in die Finger zu bekommen, sondern auch, ein paar Jedi-Ritter zu rekrutieren. Gemeinsam mit ihnen fliegt er nach Yavin IV, wo er sie mit Hilfe des Holocrons auf die dunkle Seite der Macht zieht. Daraufhin erteilt er ihnen den Auftrag, ihre alten Jedi-Meister zu vernichten. Währenddessen gelang es Ulic Qel-Droma, einen Angriff der Mandalorianer zurückzuschlagen. Als er deren Anführer im Zweikampf besiegt, schwören ihm die mandalorianischen Krieger die Treue. Mit dieser großen Armee hinter ihm greift er zuerst einige Schiffswerften der Republik an – um sich schließlich direkt in ihr Herz zu wagen, und Coruscant selbst anzugreifen. Doch Ulic wird von Aleema verraten, und von der Armee der Republik gefangen genommen. Als Exar Kun davon hört, reist er nach Coruscant, um seinen Schüler zu befreien. Danach planen die beiden, die Galaxis endgültig in die Finsternis zu stürzen. Die Jedi-Ritter und -Meister machen sich bereit, um die dunkle Seite der Macht in einer alles entscheidenden Schlacht doch noch zurückzudrängen…
Review:
"Der Sith-Krieg" war zwar zweifellos wieder ein sehr unterhaltsamer Comic mit einigen Höhepunkten, an "Die Lords der Sith" kam er meines Erachtens aber nicht ganz heran. Irgendwie fehlte es mir – von der Konfrontation zwischen Ulic und seinem Bruder Cay abgesehen – an den ganz großen dramatischen Momenten. Ehrlich, da hätte ich mir nach all diesem Aufbau noch etwas mehr erwartet. Auch die Art und Weise, wie Exar Kun letztendlich – vorläufig? – besiegt wurde, war doch etwas unspektakulär. Generell fehlte es mir diesmal ein wenig an den wirklich gelungenen Einfällen und originellen Ideen. Der Angriff auf Coruscant war doch eher mau, Verrat unter den Sith ist jetzt auch nichts neues, und generell hatte der komplette Band für mich irgendwie etwas antiklimaktisches an sich. Gerade auch so Konfrontationen wie Exar Kun und sein Meister in der Senatshalle auf Coruscant – da hätte ich mir einfach mehr erhofft. Das bemerkenswerteste an dieser Szene war noch das Doppelklingenlichtschwert von Exar Kun, welches wohl der Vorläufer zu Darth Mauls Waffe gewesen sein dürfte.
Etwas schade fand ich auch, dass Exar Kun die Jedi-Ritter nur bedingt wirklich zur dunklen Seite bekehrt, sondern dies eher auf die Magie des Sith-Holocrons zurückzuführen ist. Die Jedi mögen neugierig gewesen und Exan Kun nach Yavin IV gefolgt sein, aber im Gegensatz zu Ulic Qel-Droma und Exar Kun traf keiner von ihnen bewusst und freiwillig die Entscheidung, zur dunklen Seite zu wechseln – was dieser Wendung und ihrem nachfolgenden Verrat an ihren Meistern (auch dies weckte übrigens Erinnerungen an die Prequel-Trilogie, genauer gesagt "Order 66") an Wirkung nahm. Auch den Exodus rund um die Jedi-Bibliothek fand ich jetzt nicht sonderlich packend und/oder bewegend. Generell fehlte es mir diesmal einfach irgendwie an Spannung. Das alles klingt jetzt schon wieder viel negativer, als es eigentlich ist. Die Handlung ist sehr tempo- und abwechslungsreich, und wurde nie langweilig. Aber die ganz großen Höhepunkte haben mir halt, mit wenigen Ausnahmen, diesmal irgendwie gefehlt.
Was die optische Gestaltung betrifft, zeigt sich das durchwachsene Bild des Vorgängers. Der erste Teil scheint wieder von jenem Team umgesetzt worden zu sein, dass die ersten "Tales of the Jedi"-Comics gemacht hat. Dort waren mir die Zeichnungen – allen voran die Hintergründe – wieder einmal zu schlicht, und vermochten nur bedingt, die Dynamik des Geschehens zu vermitteln. Die weiteren Bände fand ich da schon wieder deutlich gelungener, mit abwechslungsreichen Panel-Aufteilungen, kräftigeren Farben, detaillierteren Hintergründen und auch etwas gelungeneren Charakter-Designs. Vor allem im letzten Teil gibt es einige Bilder, die im Gedächtnis bleiben, und deren künstlerische Gestaltung gefallen kann. Insgesamt muss ich aber gestehen, dass mir auch optisch beim vorangegangenen Comic mehr begeisternde Bilder aufgefallen sind, als diesmal. Eine weitere Steigerung, wie ich sie mir nach "Die Lords der Sith" erhofft hatte, stellt "Der Sith-Krieg" jedenfalls weder gestalterisch noch inhaltlich dar.
Fazit:
"Der Sith-Krieg" ist zwar insgesamt ein gelungener Comic – konnte meine (zu) hohe Erwartungshaltung nach "Die Lords der Sith" aber nicht ganz erfüllen. Vielleicht lag es daran, dass mir die Geschichte diesmal schon fast wieder zu voll war, und dadurch manches gehetzt erschien. Vor allem auch für Charakterentwicklung – für mich die größte Stärke des letzten Bandes – schien angesichts der Geschichte die man zu erzählen hatte kaum mehr Platz zu bleiben. Auch optisch zeigt sich eher wieder ein durchwachsenes Bild, da offenbar unterschiedliche künstlerische Teams für die einzelnen Ausgaben verpflichtet wurden. "Der Sith-Krieg" schildert zwar sehr wichtige Ereignisse aus der Vergangenheit der weit, weit entfernten Galaxis, und ist allein deshalb schon ein Pflichttermin für alle Fans, als Abschluss des Sith-Konflikts war mir dieser Comic aber dann doch etwas zu antiklimaktisch.
Ich habe die in diesem Band enthaltenen Comics noch in der deutschen Erstauflage des Feest Verlags gelesen. Damals, 1996, ahnte noch niemand etwas von "Order 66".
Das Interessante an dieser Comic Reihe ist, dass Kevin J. Anderson damit die Vorgeschichte zu seiner Jedi Akademie Trilogie liefert. In jenen Romanen, die seinerzeit (1994 - 1995) im VGS Verlag erschienen sind wird erzählt wie Luke Skywalker die neue Jedi-Akademie in genau jenem Tempel auf Yavin 4 gründet in dem Exar Kun letztendlich "besiegt" wurde.
In jener Zeit, als Star Wars gerade in unsere Galaxis zurückkehrte waren diese Comics auf jeden Fall grossartig. Ich weiss noch wie ich seinerzeit auf die einzelnen Bände gewartet und sie förmlich verschlungen habe.
Ich war als Kind/Jugendlicher nie der Comic-Fan. Also zumindest Superhelden, Star Wars udn so. Als ganz kleiner Junge habe ich natürlich die Disney-Hefte, Lustiges taschenbuch etc. gelesen. Und Garfield :D. Ein paar verstreute Superheldencomics finden sich zwar auch noch in meiner angestaubten Sammlung, aber sehr sporadisch. Mitte der 90er begann ich erst langsam, die Star Wars-Romane zu entdecken (angefangen mit der Zahn-Trilogie) und beschränkte mich auch in weiterer Folge erst mal auf die Bücher. Wie woanders erwähnt, war chronologisch gesehen das letzte der erste NJO-Band "Die Abtrünnigen" - aber auch davor hatte ich wenn ich mich richtig erinnere schon das eine oder andere ausgelassen. Freue mich schon entsprechend darauf, wenn ich mit diesen Reviews irgendwann in 3 Jahren mal *gg* im OT-Bereich ankomme, und die Lücken schließen und auch über die NJO hinaus weiterlesen kann.
Jedenfalls erinnere ich mich noch, dass ich die Romane damals verschlungen habe. Dass es Comics gab, wusste ich damals aber gar nicht