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Ein Feuerwehrmann auf Rachefeldzug… Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 17 Februar 2013
 
Schwarzenegger

Collateral Damage
(Collateral Damage, USA 2002)
 
Collateral Damage
Bewertung:
Studio/Verleih: Warner Bros. Pictures/Universum Film
Regie: Andrew Davis
Produzenten: U.a. David Foster & Steven Reuther
Drehbuch: David Griffiths & Peter Griffiths
Filmmusik: Graeme Revell
Kamera: Adam Greenberg
Schnitt: Dov Hoenig & Dennis Virkler
Genre: Action/Thriller
Kinostart Deutschland: 21. Februar 2002
Kinostart USA: 08. Februar 2002
Laufzeit: 108 Minuten
Altersfreigabe: Ab 16 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu Ray, DVD, Soundtrack
Mit: Arnold Schwarzenegger, Francesca Neri, Elias Koteas, Cliff Curtis, John Leguizamo, John Turturro u.a.


Kurzinhalt: Der Feuerwehrmann Gordy Brewer muss hilflos mit ansehen, wie seine Frau und sein Sohn bei einem Anschlag kolumbianischer Terroristen ums Leben kommen. Da die Regierungsbehörden kaum Fortschritte machen, wenn es darum geht die Terroristen dingfest zu machen, beschließt Brewer, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen. Er reist auf eigene Faust nach Kolumbien, um an jenem Terroristen-Führer, der sich selbst "Der Wolf" nennt, bittere Rache zu nehmen…

Review: In 'Collateral Damage' feuert Arnie kein einziges Mal eine Waffe ab."Collateral Damage" war jener Film, dem der 11. September 2001 wohl am meisten geschadet hat. Ursprünglich für Anfang Oktober des Jahres angesetzt, zog Warner Bros. den Kinostart kurzfristig zurück, und verlegte ihn auf Anfang 2002 – wobei auch das wohl noch zu früh war für einen Film, der ein unterhaltsamer Actionthriller rund um Terrorismus sein will. Auch davon abgesehen traf man einige künstlerische Entscheidungen, die damals für so manche kritische Stimmen gesorgt haben. Und auch ich erinnere mich noch daran, dass ich vor etwas mehr als 10 Jahren von "Collateral Damage" nicht unbedingt begeistert war. Allerdings muss ich – nun, da ich ihn mir im Zuge dieses Specials erneut angesehen habe – zugeben, dass viel von meiner damaligen Enttäuschung wohl mehr mit meiner Erwartungshaltung an ihn zu tun hatte, als mit dem Film selbst. Jedenfalls finde ich, dass "Collateral Damage" deutlich besser gealtert ist als so manch anderer Schwarzenegger-Film, der mir herausgelöst aus der damaligen Zeit – und den damaligen Trends – nun eigentlich recht gut gefallen hat.

Wichtig ist, sich nicht einen typischen lockeren, übertriebenen Action-Kracher in Arnie-Tradition zu erwarten. "Collateral Damage" ist kein zweites "Phantom Kommando", sondern besitzt einen deutlich ernsteren Ton. So kommt Arnie im ganzen Film kein einziger One-Liner über die Lippen. Sehr untypisch auch, dass er kein einziges Mal von einer Schusswaffe Gebrauch macht. Was ich damals eher erzwungen und teilweise – vor allem bei den McGyver-Einlagen – auch als ansatzweise unfreiwillig komisch empfunden habe, fand ich heute eigentlich angenehm abwechslungsreich. Es war definitiv etwas anderes, einmal zu sehen, wie Arnold seine Gegner nur mit seinen Händen bzw. mit Fallen, selbstgebastelten Bomben etc. ausschaltet, und sich statt auf Kugeln vielmehr auf seinen Grips verlegt. Generell war die Action insgesamt wohl deutlich sporadischer, als sich das die meisten – meine Wenigkeit eingeschlossen – erwartet hatten. Da ich den Rest des Films durchaus spannend und gut umgesetzt fand, hat es mich aber – nun mit angepasster Erwartungshaltung – nicht gestört. Zudem muss man "Collateral Damage" zu Gute halten: Wenn es dann doch mal kracht, dann auch so richtig. Regisseur Andrew Davis mag jetzt nicht der größte Name sein (wobei er durchaus den einen oder anderen Klassiker, wie z.B. "Auf der Flucht" mit Harrison Ford, inszeniert hat), versteht es aber sehr gut, die Action einerseits packend und spektakulär, und andererseits aber auch übersichtlich in Szene zu setzen. Zudem beschert er uns zusammen mit seinem Kameramann Adam Greenberg einige schöne Landschaftsaufnahmen. Die schauspielerischen Leistungen sind ebenfalls überwiegend gelungen – auch von Arnold – wobei vor allem Francesca Neri hervorsticht, während Bösewicht Claudio etwas blass bleibt (aber auch da haben wir bei Schwarzenegger-Filmen schon schlimmeres gesehen).

Sind sich die beiden etwa ähnlicher, als Brewer sich eingestehen will?Ich hätte mir nie gedacht, dass ich das mal bei einem Actionthriller zu Protokoll geben würde, aber… als eine seiner größten Stärken werte ich auch das Drehbuch. Nicht nur versteht man es, Gordy Brewer eine nachvollziehbare Motivation auf den Weg zu geben, man setzt sich im Verlauf des Films auch immer wieder durchaus kritisch mit seinem Rachefeldzug auseinander. Haben er und der Wolf nicht vielleicht deutlich mehr gemeinsam, als er sich das eingestehen will? Beide haben ihre Familie verloren, sind daraufhin von Hass erfüllt und vom Wunsch nach Rache besessen. "Collateral Damage" versteht es geschickt, Dualitäten herauszuarbeiten und diese für sich zu nutzen, wie z.B. bei jener Szene, als Selena und ihr Sohn durch jene Bombe zu sterben drohen, die Gordy platziert hat – was wiederum den Tod seiner Familie beim Terroranschlag wiederspiegelt. Gut gefällt mir auch die Kritik, die an den Geheimdiensten laut wird – wie z.B. wenn Peter Brandt den Feuerwehrmann dazu nutzt, um für ihn das Lager von Claudio aufzuspüren, damit dieser dort ein Blutbad anrichten kann. Und dann ist da natürlich auch noch der Twist.

Letzteres ist noch so ein Punkt, wo sich meine Meinung in den letzten 10 Jahren deutlich geändert hat. Anfang des Jahrtausends konnte ich diesen inszenatorischen Kniff ja überhaupt nicht mehr ab, nachdem nach dem Erfolg von "The Sixth Sense" plötzlich jeder gemeint hat, unbedingt eine überraschende Wendung unterbringen zu müssen. Dementsprechend übersättigt war ich von diesem Stilmittel, weshalb ich es zu diesem Zeitpunkt doch schon eher leid war, und mir damals dachte "Kommt jetzt nicht einmal mehr ein Schwarzenegger-Film ohne einen dämlichen Twist aus?". Mit dem notwendigen Abstand muss ich aber sagen, dass diese Wendung sehr gut umsetzt ist, und würde sogar sagen, dass sie den Film aufwertet. Ja, die Art und Weise wie Arnie dahinterkommt, mit der Handbewegung, ist nicht optimal – das hätte man anders umsetzen können. Zudem muss man sich fragen, warum er die Agenten nicht gleich warnt und sie über seinen Verdacht informiert. Aber alles in allem machte man damit gleich zwei Figuren interessanter, und lieferte zudem eine gute Erklärung für Dinge, die man zuvor noch als Logiklöcher interpretieren hätte könnten. Makellos ist "Collateral Damage" aber natürlich dennoch nicht. Nach dem – im wahrsten Sinne des Wortes – explosiven Einstieg, der dafür sorgt, dass wir Brewers Motivation verstehen können, verliert der Film im Mittelteil deutlich an Fahrt, und dreht erst dann wieder so richtig auf, wenn Brewer in Claudios Lager ankommt. Und beim Finale fand ich es schade, dass man es nicht bei der großen Explosion belassen konnte – dass sich der Held dem Bösewicht auf diese Art und Weise entledigt, wäre einfach mal etwas anderes gewesen – sondern wir stattdessen erst recht einen typischen Endkampf spendiert bekamen. Mir wäre es lieber gewesen, das hätte man sich gespart – zumal es etwas von ausgleichender Gerechtigkeit gehabt hätte, wenn sie genauso gestorben wären, wie Brewers Familie. Davon abgesehen bot "Collateral Damage" aber solide Actionthriller-Unterhaltung.

Fazit: 'Collateral Damage' gefällt mir heute um einiges besser als damals."Collateral Damage" hat mir bei meiner erneuten Sichtung besser gefallen, als ich ihn in Erinnerung hatte. Er ist zwar nichts Besonderes, bietet aber solide Actionthriller-Unterhaltung mit einem gewohnt charismatischen Arnold Schwarzenegger, einem gelungenen Drehbuch und einer vor allem in den Actionszenen überzeugenden Regie. Vieles, was mich damals bei der Erstsichtung gestört hat – wie die McGyver-Einlagen, oder auch der Twist am Ende – empfand ich diesmal als große Stärken, die "Collateral Damage" aus der Schwarzenegger-Filmographie positiv hervorstechen lassen. Zwar verhindern der mäßige mittlere Abschnitt des Films sowie der klischeehafte Endkampf, dass ich ihn zu den Highlights aus Arnolds Karriere zählen kann, dennoch halte ich "Collateral Damage" mittlerweile für deutlich besser als seinen Ruf, und glaube, dass ihm die letzten 10 Jahre insgesamt gut getan haben und er besser gealtert ist, als so manch anderer Arnie-Klassiker.

Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universum Film)


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Weiterführende Links:
Schwarzenegger SPECiAL






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