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Eraser Drucken E-Mail
Eher mittelmäßiger Actionthriller mit Arnie Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 16 Februar 2013
 
Schwarzenegger

Eraser
(Eraser, USA 1996)
 
Eraser
Bewertung:
Studio/Verleih: Kopelson Entertainment/Warner Bros. Pictures
Regie: Chuck Russell
Produzenten: U.a. Anne Kopelson & Arnold Kopelson
Drehbuch: Tony Puryear & Walon Green
Filmmusik: Alan Silvestri
Kamera: Adam Greenberg
Schnitt: Michael Tronick
Genre: Action/Thriller
Kinostart Deutschland: 22. August 1996
Kinostart USA: 21. Juni 1996
Laufzeit: 115 Minuten
Altersfreigabe: Ab 16 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu Ray, DVD, Soundtrack
Mit: Arnold Schwarzenegger, Vanessa Williams, James Caan, James Coburn, Robert Pastorelli, James Cromwell u.a.


Kurzinhalt: John Kruger arbeitet für das Zeugenschutzprogramm. Sein neuester Fall ist Lee Cullen, die Beweise zu illegalen Waffenverkäufen eines großen Rüstungskonzerns gesammelt hat, und die bis zur Verhandlung untertauchen soll. Kaum hat er sie in Sicherheit gebracht, scheint es jemand auf die ehemaligen "Kunden" von ihm und seinem Partner Robert DeGuerin abgesehen zu haben. Offenbar gibt es innerhalb der Abteilung einen Verräter. Gemeinsam bricht man auf, um eine frühere von Robert beschützte Zeugin aus ihrem Versteck zu holen, ehe die Killer sie ausschalten können – doch die beiden kommen zu spät. Man vermutet, dass sie es als nächstes auf Lee Cullen abgesehen haben könnte – weshalb man beschließt, ihr unverzüglich einen Besuch abzustatten und sie aus ihrem Versteck zu holen. Doch dem Verräter gelingt es, den Verdacht auf John zu lenken. Dieser versucht daraufhin auf eigene Faust, Lee Cullen zu beschützen, den wahren Maulwurf zu entlarven, und die Hintermänner der Verschwörung aufzudecken…

Review: Arnold und die Monsterwummen.Trotz einiger guter Ansätze und Szenen war und bin ich von "Eraser" doch eher enttäuscht. Irgendwie wirkt der Film auf mich müde und lieblos, und konnte mich nur in wenigen Einzelszenen so richtig begeistern. Auch fehlt ihm überwiegend jener Sinn für Spaß, der die Schwarzenegger-Actionfilme sonst so auszeichnet. Stattdessen versucht "Eraser" krampfhaft, spannend zu sein – was jedoch nie so recht funktioniert, da die Handlung des Films ungemein vorhersehbar ist (vor allem die Identität des Verräters), und von Anfang an über den Ausgang der Geschichte kein Zweifel besteht. Generell will die Fusion eines packenden Thrillers mit den üblichen Arnie-"Äkschn"-Zutaten nicht so recht klappen. Dadurch wirkt "Eraser" teilweise etwas schizophren, und ist insgesamt nichts Halbes und nichts Ganzes, nicht Fisch und nicht Fleisch. Für einen Thriller war er jedenfalls nicht spannend, und für einen Actionkracher überwiegend nicht spektakulär und unterhaltsam genug.

Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel, und das gilt auch für meine Kritik an "Eraser". Das einzige echte Action-Highlight, wenn es auch völlig übertrieben war, waren zweifellos die Szenen in und außerhalb des Flugzeugs. Wie sich John Kruger verzweifelt an der Tür festhält, die Turbine zum Explodieren bringt, daraufhin dem Fallschirm hinterherhechtet, es schafft diesen zu öffnen, woraufhin das Flugzeug Kurs auf ihn nimmt um ihn zu rammen, und er seine Waffe zückt und aufs Cockpit schießt – das war wirklich phantastisch, spektakulär und beeindruckend. Zudem gibt es mit dem besten Gag des Films ("Where is this?" "Earth. Welcome!") den perfekten Abschluss dieser Szene. Zwar gibt es auch davor und danach noch vereinzelte Highlights – wie Arnie's köstlischer One-Liner "You're luggage", nachdem er gerade ein Krokodil getötet hat – aber an diesen Höhepunkt kam meines Erachtens nichts mehr heran. Jedenfalls liegen die Stärken von "Eraser" definitiv eher im Bereich von gelungenen Einzelszenen, als im Gesamtpaket. So ist z.B. auch der Einbruch bei der Waffenfirma durchaus spannend umgesetzt, und der Showdown begeistert natürlich vor allem dann, wenn Arnie endlich die experimentellen Strahlenkanonen in die Hände bekommt, und den Schurken damit mächtig einheizt. Zwischen diesen einzelnen Höhepunkten – die Chuck Russell zugegebenermaßen durchaus gelungen in Szene setzt – schleicht sich aber leider immer wieder Langeweile ein.

Weder Arnold noch Vanessa vermögen in ihren Rollen sonderlich zu glänzen.Die Schauspieler machen ihre Sache soweit nicht schlecht, wirklich begeistern konnte mich aber keiner von ihnen. Arnold Schwarzenegger hat zwar – zumindest seit "Herkules in New York", wo er darstellerisch einfach überfordert war – noch nie eine halbherzige Performance abgeliefert, und gibt auch hier wie immer sein bestes (etwas, dass ihn für mich u.a. so auszeichnet), aber das Drehbuch gibt ich m nicht genug Momente, um zu glänzen, und Regisseur Chuck Russell versteht es im Gegensatz zu z.B. James Cameron und/oder Ivan Reitman nicht, eine überdurchschnittliche Performance aus ihm herauszukitzeln. Vanessa Williams liefert ebenfalls "nur" eine solide Performance ab, und so viel Spaß James Caan mit seiner Rolle auch haben mag, sonderlich überzeugt hat selbst er mich nicht. Wobei ich in allen Fällen in erster Linie das Drehbuch dafür verantwortlich mache, dass es einfach nicht schafft, diese Figuren interessant zu machen.

Weitere Schwachpunkte sind die immer wieder eingestreuten, nur bedingt überzeugenden CGI-Effekte. Vor allem die CGI-Krokodile sehen doch eher billig und wenig realistisch aus. Einige mögen einwenden, dass diese Technologie damals noch verhältnismäßig in den Kinderschuhen steckte, allerdings hatte "Jurassic Park" bereits drei Jahre zuvor deutlich realistischere Kreaturen zu bieten. Insofern kann ich das leider als Ausrede nicht gelten lassen. Auch die eine oder andere logische Schwäche hat sich eingeschlichen. So fragt sich der halbwegs technologie-kundige, wie zum Teufel die Sicherheitsleute der Waffenfirma die Daten auf der CD löschen können, nachdem Lee diese eingelegt hat, um die Codierung zu knacken. Wenn wir mal davon ausgehen, dass es sich nicht um eine CD-RW handelt, sollte das Löschen von einmal auf eine CD geschriebenen Daten nämlich eigentlich nicht möglich sein. Das ist wieder mal so ein Fall, wo sich Hollywood darauf verlassen hat, die Kinozuschauer würden sich mit der Technologie eh nicht gut genug auskennen, als dass es ihnen auffallen würde. Und wie kam John Kruger eigentlich vom Dach der Firma in den unten geparkten Krankenwagen? Immerhin sucht ja die komplette Sicherheitsmannschaft des Unternehmens nach ihm. Dies sind nur zwei Beispiele, und mögen dem einen oder anderen kleinlich vorkommen. Für mich zeigen sie sehr offenkundig das Hauptproblem des Films: Denn wäre "Eraser" unterhaltsamer, als er das ist, wären mir diese Dinge wohl erst gar nicht aufgefallen. So hatte ich hingegen leider viel zu viel Zeit, darüber nachzudenken – da es der Film nur sporadisch verstand, mich so richtig zu packen.

Fazit: Die Flucht aus dem Flugzeug ist das einzige richtige Action-Highlight des Films.Mit "Eraser" versuchte Arnold Schwarzenegger 1996, an alte Erfolge anzuknüpfen – für mich war es hingegen sein erster Film, bei dem mir die vertraute Formel zum ersten Mal ansatzweise verbraucht vorkam. Alles an "Eraser" wirkt auf mich irgendwie müde und lieblos. Das Drehbuch ist viel zu vorhersehbar, die Action bis auf wenige Ausnahmen (allen voran die Szenen rund ums Flugzeug) doch eher unspektakulär, die CGI-Effekte leider wenig überzeugend, und insgesamt schleicht sich zwischen den vereinzelten Höhepunkten leider immer wieder Langeweile ein. Für einen Actionkracher ist "Eraser" einfach nicht spektakulär und unterhaltsam, und für einen Thriller nicht spannend genug. Was bleibt, ist ein höchst durchschnittlicher Film, dessen Stärke in erster Linie in jenen kurzen Momenten liegt, in denen es ihm kurzzeitig gelingt, phänomenal zu unterhalten. Schade nur, dass diese doch recht rar gesät sind. Kein Reinfall – aber "ok" ist für einen Arnie-Actionfilm halt einfach nicht gut genug.

Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Warner Bros. Pictures)


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Weiterführende Links:
Schwarzenegger SPECiAL






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