Mit: Arnold Schwarzenegger, Danny DeVito, Emma Thompson, Frank Langella, Pamela Reed, Aida Turturro u.a.
Kurzinhalt:
Dr. Alex Hesse und Dr. Larry Arbogast forschen an einem Mittel, dass das Risiko bei Schwangerschaften – insbesondere was Fehlgeburten betrifft – deutlich reduzieren soll. Als sie von der amerikanischen Arzneimittelzulassungsbehörde keine Freigabe für erste Tests an Menschen erhalten, streicht ihnen die Universität die Fördergelder, und legt das Forschungsprojekt auf Eis. Für Dr. Hesse ist die Angelegenheit damit beendet, und er bereitet sich darauf vor, zurück nach Europa zu gehen. Doch dann wendet sich Dr. Arbogast mit einem verrückten Vorschlag an ihn: Was wäre, wenn sich Alex als Versuchskaninchen für die Medizin zur Verfügung stellen würde? Man würde ihn künstlich befruchten und ihm danach das Mittel geben, welches die Schwangerschaft unterstützen soll. Anfangs hält Alex die Idee einfach nur für verrückt – doch schließlich kann Larry ihn überzeugen, es zu versuchen. Eigentlich wollte man auf diese Weise nur den ersten Teil der Schwangerschaft beobachten, und das Experiment danach abbrechen. Doch dann beginnt Alex zunehmend, Gefühle für "sein" ungeborenes Kind zu entwickeln, und möchte dieses unbedingt zur Welt bringen……
Review:
"Aller guten Dinge sind drei", dachten sich wohl Ivan Reitman und Arnold Schwarzenegger, und beschlossen, ihren beiden erfolgreichen Komödien "Zwillinge" und "Kindergarten-Cop" eine weitere hinzuzufügen. Erneut wählte man dafür ein Konzept, welches bewusst gegen Arnolds Action-Image des harten Kerls spielt, und ihn erneut in einer höchst ungewöhnlichen Situation zeigt. Und was könnte wohl "un-männlicher" sein, als ein Kind zu bekommen? Die Grundidee ist ähnlich absurd wie "Zwillinge" – ein Film, an den "Junior" natürlich auch dank Danny DeVito stark erinnert – leider aber hat an dem Film für mich, im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern, nichts so recht funktioniert. Das Grundkonzept war für meinen Geschmack dann doch etwas zu absurd, und trotz der vielversprechenden Ausgangssituation eines femininen Arnolds wollte sich der Humor bei mir nie so recht einstellen. Für eine Komödie gab es jedenfalls viel zu wenig, dass ich amüsant gefunden hätte. Das meiste, das mir "Junior" an Belustigung entlocken konnte, war das eine oder andere Schmunzeln. Das ist dann doch etwas zu wenig, um durchgängig gute Unterhaltung zu liefern.
Das Zusammenspiel der drei HauptdarstellerInnen weiß zwar zu gefallen, und auch die Regie war wieder sehr kompetent, aber die Gags haben bei mir einfach kaum gezündet. Vielleicht liegt es ja daran, dass ich noch keine Schwangerschaft (passiv, natürlich) miterlebt habe, und mich daher nicht wirklich in diese Situation hineinversetzen kann, bzw. den einen oder anderen Gag einfach nicht nachvollziehen konnte. Was auch immer der Grund war: Aufgrund des bei mir nicht zündenden Humors fand ich "Junior" recht öde, und stellenweise sogar richtiggehend nervig. Vor allem auch auf den Bösewicht hätte ich gut und gerne verzichten können. Das schlimmste war für mich aber Arnie in Frauenkleidern – das hat für mich einfach überhaupt nicht funktioniert. Männer in Frauenkleider zu stecken und das lustig zu finden... das hat seit der diesbezüglichen humoristischen Krönung "Manche mögens heiß" nur mehr in den seltensten Fällen funktioniert, und "Junior" ist meines Erachtens leider keine dieser rühmlichen Ausnahmen. Man dachte wohl, bei Schwarzenegger wäre es aufgrund seiner Größe und Statur besonders lustig – zumindest bei mir erreichte man hingegen genau den gegenteiligen Effekt. Auch die Romanze zwischen Arnold Schwarzenegger und Emma Thompson hat für mich – im Gegensatz zu jener aus "Kindergarten Cop" nicht wirklich funktioniert. Ich fühlte irgendwie keine Chemie zwischen den beiden (erneut: im Gegensatz zu "Kindergarten Cop", und den Szenen zwischen Arnie und Penelope Ann Miller) und konnte nicht erkennen, was die beiden genau füreinander empfinden, und warum. Insgesamt empfand ich "Junior" jedenfalls als überwiegend misslungen, und nach den durchaus amüsanten ersten beiden Kollaborationen von Schwarzenegger und Reitman doch sehr enttäuschend.
Gänzlich ohne Stärken ist "Junior" dennoch nicht. So zeichnet ihn, wie schon die ersten zwei Filme der beiden, eine große Portion an Herz aus. Aufgrund seiner Herzlichkeit und Wärme kann man ihm einfach nicht böse sein. Den Film durchzieht, auch wenn bei mir die meisten Gags nicht gezündet haben mögen, dennoch ein gewisser unbestreitbarer Charme. Die größte Stärke liegt für mich aber, neben den sehr guten schauspielerischen Leistungen, wobei neben Arnold Schwarzenegger (der erneut sein großes komödiantisches Talent unter Beweis stellt) und Danny DeVito vor allem auch Emma Thompson gefallen kann, in jenen wenigen Einzelszenen, die mich tatsächlich zum Schmunzeln bringen konnten. Das absolute Highlight war für mich jene Szene, als Alex Dr. Reddin beichtet, was er getan hat, und wessen Kind er in seinem Leib trägt. Dieser Moment war in der Tat sehr unterhaltsam, und konnte mich bestens unterhalten. Schade, dass dies dem Rest des Films leider nicht gelang.
Fazit:
Auch in ihrem dritten gemeinsamen Film versuchen Ivan Reitman und Arnold Schwarzenegger, aus dem Kontrast zu seiner maskulinen, ikonischen Action-Persona Lacher zu lukrieren. Im Gegensatz zu "Zwillinge" und "Kindergarten Cop" fand ich das Grundkonzept diesmal aber doch etwas zu absurd, und konnte mich leider nie so recht auf den Film einlassen. Generell hat der Humor für mich über weite Strecken leider nicht funktioniert; vor allem Arnold in Frauenkleidern war für mich ein humoristischer Rohrkrepierer. Demgegenüber stehen vereinzelte amüsante Momente, die wieder einmal gefälligen schauspielerischen Leistungen – allen voran des Hauptdarsteller-Trios – sowie die Warmherzigkeit, die der Film erneut versprüht. Insgesamt war mir dies jedoch zu wenig, um mich durchgehend gut zu unterhalten.