Mit: Jesse Bradford, Amelia Warner, Carlos Leon, Iza Calzado, Kevin Durand, Louise Linton, Jamie Bloch u.a.
Kurzinhalt:
Bobby Reynolds wird nach mehreren Jahren Gefängnisaufenthalt vorzeitig auf Bewährung entlassen. Er versucht, seine Chance zu nutzen und sein Leben wieder aufzubauen. Nicht gerade einfach wird dies durch die Tatsache, dass seine Mutter während er im Knast gesessen hat, verstorben ist. Er zieht nun in deren verwaiste Wohnung ein und findet einen unterbezahlten Job als Mechaniker in einer Werkstatt. Außerdem nimmt er wieder Kontakt zu seiner Ex-Freundin Alyssa auf. Bald plagen den Ex-Häftling nachts jedoch Alpträume. Er hört seltsame Geräusche, Streitereien aus der Nachbar-Wohnung, verzweifelte Schreie, und dann ist da immer wieder dieses kleine Mädchen, das im Gang sitzt und auf einem Spielzeug-Klavier rumklimpert. Doch irgendwann verfolgen Bobby diese Geräusche und Schatten auch unter tags, er wird zunehmend nervöser und beginnt an sich und seinem Verstand zu zweifeln. Dreht er wirklich durch? Oder bildet er sich die Schreie doch nicht ein?
Review:
Mit "The Echo" bekommt man einen Suspense-Horrorfilm aus den USA aus dem Jahre 2008 aufgetischt. Interessante Storyline, nicht zwingend innovativ, aber der Film könnte gut sein. Ziemlich schnell überzeugt hat mich Jesse Bradford, der Hauptdarsteller des Films. Bobby Reynolds, ein Ex-Häftling, der seine Lehre aus der Haft gezogen hat, und nun irgendwie versucht, wieder Fuß zu fassen. Doch vieles hat sich verändert und als Ex-Knacki ist man in unserer Gesellschaft gebrandmarkt, und das bekommt er an allen Ecken und Enden zu spüren. Er versucht, jeglichem Ärger aus dem Weg zu gehen, will alles tun, um ein normales, friedliches Leben zu führen. Und all das bringt Jesse Bradford 1A rüber. Die Verzweiflung als man versucht, Bobby Straftaten anzuhängen, oder über jegliche Hilfe, die ihm verweigert wird. Und dann die Momente mit seiner Ex-Freundin, als sein Leben wenigstens für kurze Augenblicke wieder in einer geraden Bahn zu verlaufen scheint. Auch hier gekonnt geschauspielert, sowohl von Bradford, als auch von Amelia Warner.
Generell kann man sagen, dass hier das Casting echt gut gelungen ist. Auch die Horror-/Terror-Familie von nebenan ist bestens umgesetzt. Egal ob es der Prügel-Ehemann, oder die verzweifelte Ehefrau oder die kleine Tochter ist. Und gerade mit dieser Gewalt in der Ehe ist in diesem Film ein Thema angesprochen, das mit Sicherheit vielen zumindest vom Hörensagen bekannt ist, hoffentlich nicht aus eigener Erfahrung. Der Film geht hier aber durchaus weiter. Wie geht man damit um, wenn sowas direkt in der Nachbar-Wohnung offenbar vonstatten geht? Wenn die Cops einem keinen Glauben schenken, weil man Ex-Knacki ist? Aber zu tiefgründig kann der Film hier wiederum auch nicht werden, denn es ist nunmal ein Horror-Film, und kein Familiendrama. Jedoch finde ich es interessant, wie weit das Thema doch aufgegriffen wurde. Ein Punkt bei Grusel-Filmen ist meines Erachtens immer die musikalische Untermalung. Und da gibt es von mir bei diesem Film leider einiges an Punktabzug. Selten hat die Musik mal zu einem Spannungsaufbau beigetragen, oder es ist restlos an mir vorbeigegangen. Mehr Wert wurde natürlich auf die Spielzeug-Klavier-Klimperei des Mädchens gelegt. Dieses Element kam immer und immer wieder und wurde auch sehr gut eingesetzt. Aber ansonsten war der Rest eher Hintergrundgedudel.
Alles in allem ist "The Echo" tatsächlich ein interessanter Film mit guter Besetzung. Nur leider kann ich den Pressestimmen nicht zustimmen. Für einen Suspense-Horrorfilm habe ich mich für meinen Geschmack viel zu wenig gegruselt. Gut, Blut schockt vielleicht einige, mich nicht, möglicherweise liegt es mitunter daran. Aber auch sonst war der Film leider sehr vorhersehbar. Und dabei würde ich mich noch nicht mal als Kenner des Genres bezeichnen. Und diese Vorhersehbarkeit ruiniert doch sehr viel. Unerwartete Wendungen bleiben aus, ein paar Fragen bleiben sogar offen. Ich denke, da hätte man mehr aus dem Film rausholen können, insbesondere bei diesen guten Schauspielern.
Fazit:
Auf den ersten Blick ein durchaus interessant klingender Film. Bei näherer Betrachtung offenbart er aber leider nur mittelmäßige Unterhaltung. Der Film per se ist nicht schlecht, aber für einen Horrorstreifen nicht gerade schaurig oder gruselig. Schreck-Momente hatte ich keine, und wenn man ein wenig mit diesem Genre oder auch dem des Mystery und Übernatürlichen vertraut ist, ist eigentlich sehr schnell klar, was hier los ist. Insofern hatte ich auf irgendeine unerwartete Wendung gewartet, die das Ganze komplett über den Haufen wirft und wieder richtig interessant macht, aber stattdessen kam auf einmal der Abspann. Sehr schade.