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Star Trek - DS9: Fragmente und Omen Drucken E-Mail
Mosaikhafte Geschichten von Bajor Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 28 Januar 2013
 
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Titel: "Star Trek - Die Welten von Deep Space Nine: Bajor - Fragmente und Omen"
Originaltitel: "Worlds of Star Trek - Deep Space Nine: Vol. 2 - Trill & Bajor"
Bewertung:
Autor: J. Noah Kym
Übersetzung: Christian Humberg
Umfang: 2230 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 2012 (D) bzw. 2005 (USA)
ISBN: 3-8642-5032-3
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Klappentext: Die Flitterwochen sind vorbei. Nach der Euphorie über die Vereinigung Bajors mit der Föderation beginnt die eigentliche Arbeit, um diese Verbindung funktionieren zu lassen. Aber selbst auf einer Welt, in der Politik und Religion ineinander verflochten sind, teilen gegensätzliche Vorstellungen der Rolle Bajors auf der interstellaren Bühne die Regierung des Planeten. Während Kira Nerys, frischgebackener Sternenflottencaptain, überlegt, was für eine Art von Sternenflottenoffizier sie sein will, macht der Erste Minister Asarem einen mutigen Schritt, um Bajors Stimme in der Föderation zu definieren. Währenddessen bereitet sich der zurückgekehrte Benjamin Sisko auf eine Zukunft vor, die bis jetzt nur er sehen kann.


Kurzinhalt: Kira Nerys und Ro Laren ermitteln in einem Terroranschlag, der unzähligen Unschuldigen auf Bajor das Leben gekostet hat. Währenddessen muss Premierministerin Asarem einen neuen Vertreter Bajors in die Föderation entsenden, als der ursprünglich dafür ausgewählte Kandidat überraschend stirbt. Benjamin Sisko findet nach seiner Rückkehr von den Propheten langsam ins (Familien-)Leben zurück, auch wenn ihn düstere Visionen über große Herausforderungen plagen, welche ihn und seine Familie erwarten. Und Jake Sisko begibt sich auf eine Reise quer durch Bajor, um sich selbst zu finden…


Spoiler-Warnung: Es gibt in "Fragmente und Omen" genau eine einzige wirklich wichtige, relevante Entwicklung - die ich in meinem Review vorwegnehme. Wenn ihr also erstmal nur einen Eindruck von meiner Meinung zum Roman gewinnen wollt, ohne euch diesen zu verderben, rate ich dazu, das Review zu überspringen und erst beim Fazit weiterzulesen!


Review: Der deutsche Titel "Fragmente und Omen" bringt es wirklich auf den Punkt – und deutet zugleich zwei der drei großen Kritikpunkte an, die ich ihm gegenüber vorzubringen habe. So wird – von einer wichtigen Entwicklung rund um Jake Sisko angedeutet – wie es bei dieser Romanreihe bisher ja überwiegend der Fall ist nur angedeutet und vorbereitet. Die wirklich wichtigen Ereignisse scheint man sich für die neunte Staffel aufzuheben. Dies kann man zwar einerseits als nett und zuvorkommend betrachten, da die Leser somit nicht gezwungen werden, zu dieser "Füller"-Reihe zu greifen, wenn sie nicht den Anschluss verlieren wollen. Zugleich stellt man sich aber doch irgendwie die Frage, warum man die Reihe dann eigentlich überhaupt lesen sollte. Somit kommt es im Endeffekt immer stark darauf an, wie gut der Roman unabhängig von der fortlaufenden Geschichte gelungen ist. Ist die Handlung packend und interessant? Die Geschichte gut geschrieben? Was das betrifft, begibt sich "Fragmente und Omen" zwar zugegebenermaßen nicht in ähnliche Untiefen wie "Paradigma", an den zwar nur leicht überdurchschnittlichen, aber doch ganz unterhaltsamen "Unvereinigt" kommt J. Noah Kym aber auch nicht ran. Und so stellte ich mir am Ende des Buches wieder einmal die Sinnfrage.

Zumal die Geschichte leider – womit wir beim Begriff "Fragmente" wären – ungemein zerfahren und sehr mosaikhaft wirkt, und diese Einzelteile meines Erachtens auch etwas seltsam angeordnet wurden. So erzählt eine der neben den vier in der Inhaltsangaben erwähnten Handlungsstränge eingeflochtenen Mini-Geschichten von der Entführung eines Bajoraners, dem man damit droht, seine Frau zu ermorden, wenn er den Forderungen der Entführer nicht nachgibt und ihnen sagt, was sie wissen wollen. Mitten in der "Szene" unterbricht die Handlung plötzlich, und wir schwenken zu den zahlreichen anderen Segmenten – in denen teilweise auch mehrere Tage vergehen. Wenn wir dann aber endlich mal wieder zur Entführung zurückkehren, steigen wir am selben Punkt der Geschichte ein, an dem wir ihn verlassen haben. Damit sind die einzelnen Geschichten leider auch was die Chronologie betrifft ziemlich zerfahren. Generell bleibt angesichts der Anzahl an Erzählungen, die man uns hier präsentiert, die einzelnen Handlungen teilweise enorm auf der Strecke. Diese sind einfach auf das notwendigste reduziert, es fehlt ihnen leider völlig an Tiefe. Zumal es die kurzen Kapitel auch kaum schaffen, dass man in die Geschichte eintauchen kann. Kaum hat man sich im Figurendschungel zurechtgefunden und weiß, wo man ist, macht man auch schon wieder einen Schwenk zum nächsten Schauplatz.

Die einzige Geschichte, der deutlich mehr Aufmerksamkeit (und Seiten) spendiert werden als dem Rest, ist leider just jene, mit der ich am wenigsten anfangen konnte – nämlich, wie Jake Sisko die Bekanntschaft einer jungen Bajoranerin macht, sich in sie verliebt, und sie auch binnen weniger Tage (oder Wochen; aufgrund der Sprünge war es teilweise schwierig, ein Zeitgefühl zu bekommen) heiratet. Noch dazu im Geheimen; als er zu seinem Vater zurückkehrt, kann er ihm nur mehr die frohe Kunde verbreiten. Also, ganz ehrlich… wenn ich das durchgemacht hätte, was Ben Sisko durchgemacht hat… die ganzen Staffeln voller Kriege, Konflikte, schweren Entscheidungen und Entbehrungen… dann der Sieg gegen die Pah-Geister, bei dem er jedoch in die Welt der Propheten gezogen wurde, ohne zu wissen ob, wie und wann es ihm gelingen würde zurückzukehren. Dann findet er tatsächlich seinen Weg zurück, und ist froh, wieder bei seiner Familie zu sein und für sie da sein zu können, keine wichtigen Momente im Leben seiner Frau und keiner Kinder zu verpassen – und dann kommt der Rotzbengel als verheirateter Mann von seinem kurzen Ausflug zurück. Also ich hätte dem Rotzlöffel ordentlich den Hintern versohlt. Aber neeeeiiiiin, wir sind ja hier nach wie vor beim "Friede Freude Eierkuchen"-lastigen "Star Trek" (selbst in seiner bislang düstersten Inkarnation, "Deep Space 9"), weshalb der gute Papi natürlich überhaupt kein Problem damit hat uns sich einfach nur für und mit seinem Sohn freut. Eh klar!

Generell war die ganze Romanze teilweise viel zu kitschig geschrieben, und wirkte wenig lebensnah – ja selbst wenn man es mit hollywoodisierten Love Stories vergleicht, wirkt es vergleichsweise unplausibel und überzogen; mehr wie Rosamunde Pilcher als sonst was. Ich will jedoch auch nicht verschweigen, dass "Fragmente und Omen" – wenn auch sehr sporadisch – seine Momente hatte, wie das Gespräch zwischen Quark und Elias Vaughn auf DS9. Und auch die Verfolgung jenes Schiffes, das für den Terroranschlag verantwortlich zu sein scheint, war durchaus nett gemacht, und vermochte zumindest für einen kurzen Augenblick ansatzweise so etwas wie Spannung aufkommen zu lassen. Und was die Handlung betrifft, war zwar das wenigste wirklich packend, interessant und/oder unterhaltsam, aber wenigstens auch kaum nervig (von der Liebesgeschichte abgesehen). Dafür fehlten mir im Vergleich zum insgesamt zweifellos schmerzhafteren "Paradigma" diesmal die interessanten Einblicke in eine fremde Kultur – Bajor ist ja nun nicht unbedingt ein Planet, der uns sonderlich unbekannt wäre. Womit wir auch am Ende des Reviews wieder bei der Sinnfrage angekommen wären…

Fazit: Es gibt sicherlich schlechtere Lückenfüller als "Fragmente und Omen", aber guten Gewissens empfehlen kann ich ihn leider nicht. Dafür hatte er mir einfach zu wenig (Gutes) zu bieten, und störte mich zu vieles an ihm. Die Geschichten waren – wie der Titel schon verrät – sehr fragmentarisch, oftmals viel zu kurz, und erschienen mir zudem nicht sehr gut angeordnet zu sein. Des Weiteren gibt es wieder einmal – bis auf eine Hochzeit – keine großen, bedeutsamen Ereignisse; jedenfalls nichts, dass sich nicht zu Beginn der 9. DS9-Staffel schnell rekapitulieren lässt. Stattdessen dominieren wieder Andeutungen und Vorzeichen das Geschehen (auch dies ist dem deutschen Titel sehr treffend zu entnehmen). Am schlimmsten fand ich jedoch just jene Geschichte, die am meisten Platz einnimmt, nämlich rund um Jake Siskos Reise. Vor allem den Ausgang fand ich einfach nur… aber lest selbst – oder eben nicht. Viel verpassen würdet ihr meines Erachtens jedenfalls nicht – andererseits könnt ihr es beim Griff ins Buchregal aber sicherlich auch um einiges schlimmer erwischen als mit "Fragmente und Omen".
Christian Siegel

Bewertung: 2/5 Punkten


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