Klappentext:
Eintausend Jahre bevor Exar Kun und Ulic Qel-Droma ihre Kräfte vereinten, um sich einer Schlacht zu stellen, die als der Sith-Krieg in die Geschichte einging, waren die Grenzen der Galaxie noch unklar und weite Teile des Weltalls unerforscht. Hyperraumkundschafter durchstreiften das All, um neue Hyperraumwege zu finden und Handelsbeziehungen aufzubauen. Gav und Jori Daragon sind zwei dieser wagemutigen Kundschafter, die in den Machtkampf zwischen Ludo Kressh und Naga Sadow geraten, die beide die Herrschaft über das Sith-Imperium für sich beanspruchen.
Kurzinhalt:
5.000 Jahre vor der Schlacht von Yavin ist die Alte Republik gerade dabei, zu entstehen. Kaiserin Teta gelingt es, die beiden sieben großen Welten zu vereinen. Doch bei einer dieser Schlachten sterben die Eltern von Gav und Jori Daragon. Diese treten daraufhin in die Fußstapfen ihrer Eltern, und reisten durch den Hyperraum, in der Hoffnung, neue, profitable Routen zu entdecken, die es ihnen erlauben, ihre Schulden beim Hutten Aarrba zu begleichen. Als sich ihre letzte Route als zu gefährlich erweist, wagen sie einen letzten, waghalsigen Versuch, um ihr Glück doch noch zu wenden. Dieser letzte, riskante Sprung führt sie schließlich nach Korriban – einem Planeten des Sith-Imperiums. Diese betrauern dort gerade den Tod ihres Anführers Marka Ragnos. In der Ankunft der beiden Kundschafter aus der Alten Republik sehen die beiden Sith-Lords Naga Shadow und Ludo Kressh die perfekte Gelegenheit, um sich zum neuen Anführer der dunklen Jedi aufzuschwingen. Gav und Jori werden zum Spielball im internen Konflikt um die Macht über die Sith-Lords, dessen Ausgang auch die Alte Republik ins Verderben stürzen könnte…
Review:
Nach der Ankündigung einer neuen "Star Wars"-Trilogie verlangte es mir irgendwie danach, mich endlich einmal meiner umfangreichen "Expanded Universe"-Bibliothek zuzuwenden – kannte ich bislang doch nur die Fortsetzungsromane zur Original-Trilogie bis zum ersten "New Jedi Order"-Band, sowie ein paar Bücher und Comics, die während und rund um die Prequels entstanden sind. Bei meinem Durchlauf möchte ich dabei so chronologisch wie möglich vorgehen, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, mich zum ersten Mal mit der Geschichte des Hyperraum-Kriegs etc. auseinanderzusetzen, die bis jetzt für mich ein Buch mit sieben Siegeln war. Den Anfang machte der Comic-Sammelband "Das goldene Zeitalter der Sith" (in der englischen Original-Ausgabe), und mein Urteil dazu fällt überwiegend positiv aus. Am besten hat mir die alte Technologie gefallen. Zugegeben, teilweise ließ man sich dabei zwar schon fast wieder von Erd-Historie beeinflussen, und das teilweise auch dort, wo es nicht wirklich Sinn zu ergeben schien (Segel auf den Schiffen? Ja, ich weiß, Sonnensegel und so, aber trotzdem), aber vor allem der Blick auf das Coruscant von einst hat es mir angetan, wie auch der Besuch auf dem sagenumwobenen Planeten Korriban.
Die Story an sich ist zwar durchaus unterhaltsam, aber auch nichts Besonderes. Die Sith-Lords streiten sich untereinander darum, wer den Orden anführen darf, und ein Geschwister-Pärchen gerät zwischen die Fronten. Gerade auch das verwaiste Geschwister-Pärchen ist jetzt nicht sonderlich originell (ich sag nur Luke und Leia), und auch, dass die beiden fast Jedi geworden wären, und Gav nun Naga Shadows Schüler wird, na ja. Und etwas zu blauäugig sind mir die misstrauischen Sith-Lords auf Shadows Finte dann doch reingefallen. Die Zeichnungen an sich sind zwar gelungen, mit der Anordnung der Panele hatte ich aber als Comic-Gelegenheitsleser teilweise so meine Probleme. Habe oftmals den Überblick verloren, wo es jetzt weitergeht. Eine etwas klassischere Aufteilung hätte ich hier vorgezogen, denn so fiel es mir teilweise etwas schwer, der Handlung zu folgen. Insgesamt bot "Das goldene Zeitalter der Sith" solide Unterhaltung, und bot einen interessanten Einblick in die Vergangenheit des "Star Wars"-Universums, aber übermäßig begeistert war ich auch wieder nicht. Die Ausgangssituation für die Fortsetzung "Der Untergang der Sith" ist aber höchst vielversprechend!
Fazit:
"Das goldene Zeitalter der Sith" bot einen durchaus interessanten und faszinierenden Einblick in die Geschichte des "Star Wars"-Universums, inhaltlich konnte ich mich aber des Eindrucks stellenweise nicht erwehren, hier eher einen langen Prolog zu lesen; denn die wirklichen Höhepunkte scheinen erst bevorzustehen. Die Designs der Raumschiffe und Aliens fand ich aber überwiegend sehr gelungen, wie auch die Zeichnungen an sich. Teilweise hatte ich aber Probleme, die beiden konkurrierenden Sith-Lords auseinanderzuhalten, und eine etwas klassischere Anordnung der einzelnen Comic-Bilder hätte ich – als Gelegenheitsleser – vorgezogen, da ich so oftmals nicht wusste, wo es jetzt weitergeht, was den Lesefluss unnötig unterbrochen hat. Davon abgesehen war "Das goldene Zeitalter der Sith" aber durchaus unterhaltsam, und ist für "Star Wars"-Fans sicherlich einen Blick wert.