Originaltitel: Double or Nothingness
Episodennummer: 4x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 20.10.2003
Erstausstrahlung BRD: 13.11.2004
Drehbuch: John Whelpley
Regie: David Winning
Hauptdarsteller: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka
Valentine, Laura Bertram als Trance Gemini, Gordon Michael Woolvett als Seamus
Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant ("Rommie")
Gastdarsteller: Dean Choe als Alien Gangster #1, Colin Cunningham als Shig, Aaron Dudley als Antwon Sabo, Colin Foo als Kun-Sa, Andrew Jackson als Lipp-Sett, Christine Laliberté als Dylans Mutter, Don Lew als Alien Gangster #3, Derek Lowe als Chen, Gerard Plunkett als Bloodmist, Darren E. Scott als Alien Gangster #2, Daryl Shuttleworth als Wetter #1
Inhaltsbeschreibung:“Wenn sie sterben, stelle ihnen ein Rätsel. Und wenn sie lachen, lass die Naturgottheiten beenden, was wir begonnen haben.“
Segma Te: Direktor des Kulturarchivs, Universitäts-Bibliothek, n. C. 760
Die Crew der Andromeda beobachtet eine Kurieraufzeichnung der Zerstörung der „Lancer’s Hope“, eines Ehrengardeschiffes. Dieses wurde in der Nähe des Planeten Almagast von Nietzscheanern zerstört. Laut Rommie sind die nietzscheanischen Werften in Almagast die besten in drei Galaxien. Allerdings eroberten sie den Planeten und benutzen Sklavenarbeiter. Sie besitzen eine große Flotte und sind die besten im Bau von Waffen und Verteidigungssystemen. Selbst das Commonwealth ist davon angetan. Rommie erklärt, dass Sistaro-System hat fünf Planeten. Almagast ist der Sonnenstrahlung am nächsten, schirmt diese jedoch durch sein starkes Magnetfeld fast ab. Die dichte Atmosphäre mildert die Solarwinde. Arbeiten und Leben findet somit vorwiegend unterirdisch statt. Bis Tarazed braucht ein Kurier jedoch 45 Stunden, weshalb Dylan sofort handeln will. Beka geht in den Slipstream. Wegen der hohen Sonnenaktivität hat die Andromeda jedoch nur 35 % ihrer Sensoren. Andromeda kann dennoch keine Trümmer der „Lancer’s Hope“ oder überhaupt Anzeichen eines Kampfes finden. Lieutnant Kun-Sa, der Kurier, der Andromeda die Positionsdaten gab, kann sich dies nicht erklären, weil er den Kampf mit eigenen Augen gesehen hat. Das „Büro für Besucher und Tourismus“ meldet sich bei Dylan und die Crew wird durch Shig und Lipp-Sett, zwei komisch gekleidete Nietzscheaner, begrüßte. Diese leugnen den Kampf, allerdings wird die Kommunikation durch die Sonnenaktivität gestört. Daher will Dylan mit einer Abordnung von Slipfightern auf den Planeten. Kun-Sa begleitet ihn ebenfalls. Rommie gibt ihm die Daten des Eingangs zum Höhlensystem der beiden Nietzscheaner. In dem Moment taucht eine riesige Sonneneruption auf, die Sonnenwinde nehmen rapide zu und Dylan befiehlt Rommie, sich vor dem „Sonnenhurikan“ in Sicherheit zu begeben. Dylan und seine Fighter versuchen ebenfalls vor der Eruption zu fliehen. Er befiehlt manuellen Overright. Beka befiehlt der Crew sich vor der Strahlung zu schützen und in sichere Sektionen des Schiffes zu gehen. Andromeda geht auf EMP und schaltet ihre Systeme sekundenlang komplett ab. Trance spürt, dass Dylan in Schwierigkeiten ist. Sein blaues Fighterteam gerät in immense Schwierigkeiten und antwortet nicht mehr. Das rote Team bei ihm hat ebenso wie Dylan Probleme. Er droht auf den Planeten zu stürzen. Im Gegensatz zu Kun-Sa und einigen anderen kann er sein Kontrollsystem jedoch wieder stabilisieren.
Von den 8 Fightern konnten nur 4 sicher landen, ihre Slipfighter sind jedoch flugunfähig. Trance bedauert die weiteren Toten, als Rommie ein weiteres Problem feststellt: In ihr neues Verteidigungssystem wurde ein effektives, geruchloses Gas integriert, dass Beka und die anderen nun eingeatmet haben, da es in die Schiffsatmosphäre gelang. Rommie zieht sich schnell zurück und bringt das Schiff auf die sonnenabgewandte Seite des Planeten, um weiteren Eruptionen auszuweichen. Dylan hat inzwischen Probleme, Andromeda zu kontaktieren und wird von den Sicherheitsleuten von Shig und Lipp-Sett begrüßt. Die beiden durchgeknallten Nietzscheaner streiten beim Smalltalk erneut den kürzlichen Kampf ab.
Harper meldet sich und fragt Rommie, wann sie bei ihm die Wände verändert hat – er spürt die Auswirkungen des halluzinogenen Gases. Er erzählt er habe sieben Finger, woraufhin sie ihm eine Atemmaske empfiehlt. Eine neue Sonneneruption tritt auf und Andromeda entdeckt Laser, die auf sie gerichtet sind. Halluzinierend glaubt Beka jedoch, die Laser seien auf sie allein gerichtet und glaubt, sie sei von Feinden umgeben. Sie lässt Sperrfeuer auf den Planeten abgeben, während Rommie erneut ihre System herunterfahren muss. Trance soll auf Beka aufpassen. Die beiden Nietzscheaner sind inzwischen sauer über den Angriff, Dylan kann Beka jedoch nicht kontaktieren. Dylan will mit einem Slipfighter zurück auf sein Schiff und die Situation aufklären. Er erhält Shigs schnellen Slipfighter, da sie Meister im Bau sind und er so schneller als mit seinem eigenen ist. Dylan akzeptiert, wird aber im Luftraum von Almagast von vier weiteren Fightern angegriffen. Rommie hat kurzzeitig Kontakt zu ihm, kann ihm aber nicht helfen. Dylan kann die nietzscheanischen Fighter ausschalten, wird aber selbst getroffen. Dylan kann zudem keine Trümmer im System orten und auch die Angreifer sind verschwunden.
Lipp-Sett und Shig stehen inzwischen vor einer Tafel mit verschiedenen Aliens, die hohe Wettangebote abgeben auf Dylans Überleben. Sie setzen ihre eigenen reichen Asteroiden und wann und wo Dylan sterben wird. Sie vermuten die klassische Notlandungssituation. Dylan muss sich herausschießen, überlebt dies aber. Während Andromeda im Sonnensturm festsitzt und nicht antworten kann, wird Dylan nun von den beiden Nietzscheanern für den Tod an tausenden von Humanoiden durch den Angriff der Andromeda festgenommen. Dylan will Beweise, dass diese Toten wirklich existieren, da sie vermutlich alles nur vortäuschen. Dylan wird betäubt, was äußerst schmerzhaft ist. Danach zeigt man ihm den Angriff der Andromeda auf einem Bildschirm. Dylan kontert, dass eher ein High Guard-Schiff durch die Schiffe von Almagast zerstört wurde. Dylan will seine Crew kontaktieren, man zeigt ihm jedoch die Zerstörung der Andromeda, die in Folge des Sonnensturms wehrlos war. Die beiden verurteilen Dylan wegen Massenmordes zum Tod. Er soll in einem Pool von Enzymen verdaut werden. Dylan meint, dies sei alles Illusion und nicht real. Er will eine Chance zu kämpfen. Man zieht einen toten Körper aus dem Pool und die Nietzscheaner nehmen erneut Wetten an für das Spiel. Sie denken Dylan sei am Zerbrechen, da er um Bedenkzeit bittet. Sie bieten daraufhin Wetten an, ob er anfangen würde zu beten, was er unter Zwang auch tut. Allerdings nun er diesen Moment, um seine Position zu verändern, so dass die Enzyme seines toten Vorgängers seine Fesseln treffen und durchfressen. Er kämpft und fällt schließlich mit Lipp-Sett in den Pool. Daraufhin stellt sich heraus, dass dieser nur unecht war, die Täuschung verschwindet. Shig verplappert sich, dass die Andromeda noch existiert, woraufhin Dylan mit Lipp-Sett als Geisel fliehen will. Er flieht durch eine Tür aus der Hölle und landet in dem Moment in einem gerade aktivierten Raum von Shig, der einem japanischen Restaurant ähnelt. Die Leute ziehen jedoch ihre Waffen und nehmen ihn in Gewahrsam. Vorher schlägt Dylan noch Lipp-Sett K.O., da er ihn nicht mehr braucht. Der Anführer will wissen, wer Dylan ist und verhört ihn. Er antwortet ausweichend und muss ein paar Prügel einstecken. Dylan weiß, dass auch diese Fremden nicht real sind. Er hat die Nase voll, schlägt mit einem Stuhl um sich und kämpft gegen sie. Er gewinnt die Situation erneut, indem er zwei Waffen an sich reißt und alle Anwesenden erschießt – glaubend, dass alles nur ein Spiel und Illusion ist. Kurz darauf hört er jedoch eine ihm bekannte Stimme und seine Mutter taucht aus dem Dunkel auf. Er ist irritiert, kurz darauf ist sie jedoch verschwunden. Dylan meint, Kamikaze-Kämpfer sind viel beeindruckender.
Lipp-Sett hat indessen herausgefunden, dass Shig hoch gegen die Bank gewettet hat und sie bis jetzt sehr viel Geld verloren haben. Sie überlegen, wie sie das Geld wieder hineinbekommen, denn Dylan kann nicht ewig gewinnen. Dylan fragt sich, ob sie ebenso wie die Kollektoren die Vergangenheit bewahren wollen und daher mit ihnen zusammenarbeiten, als ein Licht auftaucht, dem er folgen soll. Er überlegt, ob die beiden sich verbündet haben und gemeinsam eine neue Waffe entwickeln, die er unschädlich machen soll. Da ihm nichts anderes übrig bleibt in diesem Spiel aus Illusion, setzt er sich selbst die Waffe an und erschießt sich, um aus dieser Realitätsschleife zu gelangen.
Dylan wacht auf dem Medizindeck der Andromeda wieder auf, wo Trance sich um ihn kümmert. Auch Rommie ist anwesend. Er erzählt von der Sonneneruption und dem Absturz. Er glaubt, sie erzeugten den Solarsturm durch direktes Bombardement auf die Sonne, um die Crew zu verwirren und so eine neue Waffe an der Crew auszutesten. Rommie und Trance erklären ihm jedoch, dass er nie weg war und vermutlich etwas von dem halluzinogenen Gas abbekam, bevor er in seinen Slipfighter stieg – das Hangardeck war nicht schnell genug offen und er hat alles nur geträumt. Rommie will ihn unter Quarantäne stellen, als Eindringlinge gemeldet werden. Rommie will ihm dennoch seine Kampflanze nur widerwillig geben. Sie befinden sich auf drei Decks. Als Dylan auftaucht, wird Harper dort gerade von dem Magog Bloodmist, seinem schlimmsten Alptraum, erneut verschleppt. Dylan kann ihn töten, aber Harper ist so schwer verletzt, dass er ebenfalls stirbt.
Auf dem Medizindeck gibt sich Beka die Schuld an Harpers Tod und scheint immer noch an den Halluzinationen zu leiden. Sie will Harper nicht gehen lassen und zieht ihre Waffe, als er weggebracht werden soll. Dylan erinnert sich an den Einstieg in Shigs Slipfighter und das kurze Flackern der Armaturkonsole, danach geriet er in den Kampf mit den Slipfightern. Er ist sich sicher, dass alles nur eine Illusion ist. Er fragt Rommie daher, ob sie immer noch im abgesicherten Notfallmodus läuft, was sie bejaht. Er erklärt, dass einige Dinger aus dem Ruder gelaufen sind und Rommie ihn in ihrem Quartier einschließen soll. Er meint, Beka darf bei Harper bleiben, wenn sie ihre Waffe abgibt, was sie auch tut. Dylan will sie überwältigen und wirft sie gegen eine Wand. Daraufhin löst sich diese in Luft auf und auch die Wand verschwindet. Dylan findet sich in einem Sessel bei Shig und Lipp-Sett wieder – auch dies war eine Illusion. Shig erklärt, er sei nun in der Endrunde und die Quote wurde neu auf 300:1 gegen Dylan festgelegt. Dylan meint jedoch, sie sind nicht die größten im Universum wie sie glauben, denn sie haben noch nie etwas riskiert. Daher setzen sie bereitwillig ihr Waffenarsenal und die Freiheit aller Sklaven gegen sein Leben, um wie Dylan bisher alles zu riskieren. Shig meint daraufhin, er kann gehen. Sein Slipfighter steht vor der Tür, denn in dieser Runde heißt es nicht er gegen sie, sondern er gegen sich selbst.
An Bord der Andromeda berichtet Dylan nun Rommie, was passiert ist. Er hat sie vermisst und nähert sich ihr an und will sie küssen – Befehl des Captain. In dem Moment taucht ein zweiter Dylan auf und meint, er sei nicht ihre Kragenweite. Die beiden kämpfen daraufhin und Rommie ist verwirrt. Sie weiß nicht, auf wenn sie schießen soll mit ihrer Kampflanze. Die beiden Dylans kämpfen erbittert. Schließlich liegt der eine am Boden. Rommie richtet ihre Waffe auf den stehenden Dylan, zögert und erschießt danach den anderen, der sich beim dritten Schuss auflöst – sie hat den richtigen gewählt. Der echte Dylan stottert nun herum wegen dem Kuss und meint, er wollte Rommie mit dem versuchten Kuss nur klarmachen, dass er der richtige Dylan ist. Sie erklärt ihm hingegen, dass sie ihn an Hand seiner erhöhten Herzfrequenz und seines Biorhythmus identifizieren konnte und lässt ihn dann stehen.
Harper ist erfreut, dass Andromeda wieder online ist und will, dass Dylan auf die Nietzscheaner schießt. Er erklärt, sie schulden dem Commonwealth jedoch 600 Slipfighter - mehr als das Commonwealth selbst besitzt. Andromeda fährt ihre Systeme komplett wieder hoch und verlässt mit den 600 Fightern das System – laut Trance ein denkwürdiger Tag für das Commonwealth. Sie weist daraufhin, dass die Befreiung der Sklaven mehr wiegt, da er damit ethische Maßstäbe setzte – und das in einer Wette. Dylan kontert, alles ist möglich, wenn man sich nur in der Realität orientiert.
Christine Baumgart
Review:
Eine verwirrende aber auch lustige Folge. Wie Dylan muss man sich fragen, was Realität ist und was nicht, steigt aber schnell dahinter. Nur an der Illusion der Andromeda scheitert man wie Dylan. Interessant ist zu sehen, was Shig und Lipp-Sett bzw. die Autoren sich einfallen ließen, um Dylan das Leben schwer zu machen. Die beiden Nietzscheaner könnten hingegen eher aus einem Zirkus stammen und sind daher eine komplett gegensätzliche Version zu den bisher bekannten Nietzscheanern. Andrew Robinson und Colin Cunningham spielen ihre beiden Rollen ausgezeichnet und wie man sieht, fühlen sich beide im SciFi-Universum regelrecht zu Hause. In der Folge wurde der Humor wieder nur portionsweise gesät, passt aber perfekt in die Handlung, die vor Spannung und Action nur so trotzt und auch die Handlung ist eine sehr einfallsreiche Idee. Das Ende ist natürlich wieder direkt nach Gene Roddenberry, denn selbst eine Wette erfüllt hier einen guten Zweck, da die Sklaven befreit wurden. Netter Nebeneffekt ist natürlich, dass Dylan die Flotte des Commonwealth, die nun ziemlich geschwächt ist, wieder enorm verstärken konnte.
Christine Baumgart
Bewertung:
Spannung: 4/5 |
Erotik: 1/5 |
Anspruch: 3/5 |
Humor: 2/5 |
Inhalt: 4/5
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