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James Bond 007 - Im Geheimdienst Ihrer Majestät Drucken E-Mail
James Bond nimmt Blofelds Fährte auf Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 19 April 2014
 
50 Jahre Bond… James Bond

Titel: "Im Geheimdienst Ihrer Majestät"
Originaltitel: "On Her Majesty's Secret Service"
Bewertung:
Autor: Ian Fleming
Übersetzung: Stephanie Pannen & Anika Klüver
Umfang: 371 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 2013 (D, Neuauflage) bzw. 1963 (E)
ISBN: 3-8642-5090-3
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nach einem Jahr seit dem "Feuerball"-Zwischenfall ohne eine neue Spur zu SPECTRE und Blofeld ist der MI-6 davon überzeugt, dass die Organisation zerschlagen wurde und Blofeld untergetaucht ist, und lässt die Ermittlungen im Fall – sehr zum Missfallen von James Bond – einstellen. Als er während eines Urlaubs die aufregende, aber leidgeplagte Tracy trifft, lernt er über sie auch ihren Vater, den Leiter einer großen Verbrecherorganisation in Frankreich, kennen. Dieser hätte gern, dass Bond seine Tochter heiratet um ihr Halt zu geben – ein Angebot, dass dieser dankend ablehnt. Allerdings erklärt er sich dazu bereit, sich zu einem Abendessen mit ihr zu treffen. Dafür erhält Bond neue Informationen, was Blofeld betrifft: Offenbar soll sich dieser in der Schweiz aufhalten. Kurz darauf schlägt zudem ein Amt Alarm, dass sich darum kümmert, die Abstammung von Personen zu überprüfen, die einen Titel für sich beanspruchen. Blofeld hat es nun offenbar auf den Titel eines Grafen abgesehen. Bond sieht darin die perfekte Gelegenheit, sich in seine Organisation einzuschleichen. Er nimmt die Identität von Sir Hillary Bray an, der angeblich im Auftrag der Behörde geschickt wurde, um den Titelanspruch von Blofeld persönlich zu überprüfen. Sein Weg führt ihn dabei zu einem abgelegenen Resort auf einem Gipfel in den Schweizer Alpen. Dort angekommen versucht er, Blofelds neuesten diabolischen Plan zu vereiteln…

Review: Von allen Bond-Filmen folgt "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" wohl am stärksten der Vorlage, weshalb ich nicht umhin kam, den Roman mit der Verfilmung zu vergleichen. Dabei fällt auf, dass einige Schwächen die mich dort gestört haben hier nicht vorhanden und damit den Drehbuchautoren anzulasten sind. So lässt sich James Bond in seiner falschen Identität von den Mädels nicht "Hilly" nennen. Der Grund warum er sich in Ruby's Bett schleicht wird besser erklärt (und es bleibt auch nur bei diesem einen Besuch, anstatt unmittelbar darauf mit den gleichen verlogenen Worten die nächste abzuschleppen), und er ist zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht so unsterblich in Tracy verliebt, wie uns das der Film weiß machen wollte. Sehr wichtig auch: Im Gegensatz zur Filmreihe, wo sich Bond und Blofeld bereits aus "Man lebt nur zweimal" – der blöderweise "im Geheimdienst Ihrer Majestät" vorangestellt wurde – schon kannten, ist es hier angesichts der Tatsache, dass Blofeld Bond nie gesehen hat und sich ersterer umfassender plastischer Chirurgie unterworfen hat, dass sich die beiden nicht erkennen – weshalb ich das Knistern der Spannung um einiges besser nachvollziehen konnte. Last but not least fällt beim Roman natürlich auch der Kritikpunkt des neuen Schauspielers – und sorry, ich bin nach wie vor der Ansicht, dass George Lazenby Sean Connery nicht das Wasser reichen konnte – weg.

Da von der Story her "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" zu den stärksten und besten Bond-Filmen gehört, was sich im Roman natürlich noch viel stärker bemerkbar macht, heißt das insgesamt, dass mir die Romanvorlage sehr gut gefallen hat, und ich sie zu den besten Bond-Abenteuern zählen würde. Bereits der Einstieg vermag es, obwohl genau genommen noch nicht viel passiert, aufgrund Flemings Schreibstil sowie den geschilderten Gedanken von 007, gut zu unterhalten. Auch die Einblicke in das Titel-Amt fand ich durchaus interessant. Wirklich spannend wird es dann, nachdem James Bond auf Piz Gloria ankommt, und sich unter die Leute dort mischt. Vor allem die Begegnungen mit Ernst Stavro Blofeld sind sehr packend, aber auch in den Momenten in denen er sich – unter dem wachsenden Auge von Blofelds Assistentin Irma Bunt – unter die Patientinnen mischt, zeichnen sich durch eine angenehme Grundspannung auf. Zudem kommt es – z.B. bei der Begegnung mit 002 – immer wieder zu dramatischen Höhepunkten. Auch die Flucht ist sehr packend geschildert. Und dann ist da natürlich noch das Ende, das einen – wie schon im Film – schockiert und betroffen zurücklässt. Ganz perfekt ist allerdings auch dieser Bond-Roman nicht. Die Schwächen sind dabei zu einem Großteil der Zeit geschuldet, in der er geschrieben wurde. So stößt sich der Leser heutzutage am archaischen Frauenbild und an Nebensätzen wie z.B., dass Homosexualität unter den abnormen Verhaltensweisen angeführt wird, gegen die sich Hypnose als wirkungsvoll erwiesen hat. Und zumindest einen Punkt gibt es, in dem der Roman dem Film unterlegen ist: Denn auf dem Papier konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, was Tracy zu einer würdigen Partnerin für Bond macht. Das hat man im Film – nicht zuletzt dank der Besetzung durch Diana "Emma Peel" Rigg – besser hinbekommen.

Fazit: "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" knüpft – nach dem enttäuschenden "Der Spion, der mich liebte" – qualitativ wieder an "Feuerball" an, und präsentiert ein weiteres spannendes, abwechslungsreiches, interessantes und sehr unterhaltsames Agentenabenteuer mit dem beliebten Doppelnull-Agenten. Im Vergleich zum Film fiel mir dabei positiv auf, dass einige Schwächen die ich dort ausmachen konnte hier mit Abwesenheit glänzen, weshalb ich den Roman doch um einiges besser finde als die Verfilmung. Als größte Stärken erweisen sich dabei die abwechslungsreiche Handlung, zahlreiche packende Kapitel sowie natürlich das hochdramatische, berührende Finale. Einzig aufgrund einiger etwas archaisch anmutender Wertvorstellungen, die der damaligen Zeit geschuldet sind, sowie die Tatsache, dass Tracy – im Gegensatz zum Film – mir nicht wirklich den Eindruck einer würdigen Partnerin für Bond vermittelt hat, verhindern, dass sich "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" zum bisher besten Bond-Roman hochschwingt.

Christian Siegel

Bewertung: 4/5 Punkten





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