Klappentext:
Der Gentleman-Agent tritt gegen Sir Hugo Drax am Kartentisch an. Er soll dem Millionär und Kopf des Moonraker-Projektes eine Lektion erteilen, die er nicht so schnell vergessen wird, und einen Skandal verhindern, der das neueste Abwehrsystem Großbritanniens betrifft. Aber hinter dem mysteriösen Drax steckt mehr als ein einfacher Falschspieler. Und als sich Bond genauer mit der Moonraker-Basis befasst, entdeckt er, dass sowohl das Projekt an sich wie auch dessen Leiter etwas anderes sind, als sie zu sein vorgeben…
Kurzinhalt:
James Bond wird von seinem Boss M in einer prekären Angelegenheit um Hilfe ersucht. M vermutet, dass der Großindustrielle Hugo Drax, der für das britische Verteidigungsministerium tätig ist und in Kürze die Atomrakete Moonraker mit revolutionärer Reichweite vorstellen wird, beim Kartenspielen in einem angesehenen Club betrügt. Bond erklärt sich dazu bereit, M beim nächsten Besuch zu begleiten, und Drax genau auf die Finger zu schauen. Schon bald erkennt er, dass und wie er betrügt, und man beschließt, ihm eine diskrete Lektion zu erteilen. Tags darauf erfährt der MI6, dass es in Drax' Firma zu einem Mord kam – offenbar aus Eifersucht. Dennoch erscheint der Zeitpunkt der Tat, so kurz vor dem Start der Rakete, verdächtig. Scotland Yard hat bereits eine Agentin bei ihm eingeschleust. James Bond soll diese unterstützen, und herausfinden, ob das Projekt sabotiert wird…
Review:
Auch "Moonraker" bietet insgesamt wieder sehr gute Agententhriller-Unterhaltung. Besonders gelungen fand ich dabei den Einstieg, der beschreibt, die Bond Drax' Kartenbetrug auf die Schliche kommt, und in weiterer Folge ihr Duell am Spieltisch schildert. Obwohl es in Wahrheit um nicht viel geht, fand ich die entsprechende Stelle ungemein spannend; wohl vor allem aufgrund der interessanten Dynamik zwischen den beiden. Zumal wir auch wieder einige Einblicke in Bonds Persönlichkeit erhalten. Der Mittelteil konnte mich hingegen weniger überzeugen. Irgendwie wird nach dem packenden Einstieg eine dramaturgische und teilweise auch narrative Vollbremsung hingelegt, und – von Drax abgesehen – mit einer völlig neuen Geschichte begonnen. Dementsprechend nimmt sich Ian Fleming auch ausreichend Zeit, um die Begebenheiten vorzustellen, das Mysterium aufzubauen, und die Figuren in Stellung zu bringen. Dabei ähnelt "Moonraker" teilweise schon fast mehr einem durchschnittlichen Krimi als einem packenden Agenten-Roman.
Der Mittelteil leider meines Erachtens vor allem auch darunter, dass sowohl die Identität des Bösewichts als auch dessen genauer Plan viel zu vorhersehbar war. Man muss nun wahrlich nicht den Film kennen – der mit dem Roman ohnehin so gut wie nichts mehr zu tun hat – um darauf zu kommen. Vor allem die Art und Weise, wie sich Bond von Drax einlullen lässt – vor allem, da er ihn ja vom Kartenspiel aus dem Casino bereits kennt, und dort schon richtig eingeschätzt und charakterisiert hat – lässt ihn nicht gerade im besten und/oder hellsten Licht erscheinen. Jedenfalls war viel zu früh klar, dass er hinter alldem steckt, und auch, was genau er vor hat, was dem Mittelteil doch etwas an Spannung und Unterhaltungswert geraubt hat. Gut gefällt mir dafür wieder, dass noch vor Bond seine weibliche Kollegin Gala Brand ihren Boss durchschauen und seinen Plan erkennen darf. Das letzte Drittel ist dann generell wieder sehr spannend, und bietet einige packende und denkwürdige Momente, bei denen man sich unweigerlich wünscht, die Drehbuchautoren hätten sich etwas stärker am Roman orientiert. Und auch das Ende fand ich einfach nur phantastisch, und zeigt eine Seite von Bond, die man so aus den Filmen nicht unbedingt gewohnt ist.
Fazit:
"Moonraker" hält im Wesentlichen das Niveau des Vorgängers. Am besten konnte mir dabei der Einstieg rund um Drax' Kartenbetrug gefallen. Auch das Finale war dann durchaus packend; lediglich der Mittelteil fällt etwas ab und leidet vor allem darunter, dass das im Zentrum stehende Komplott sowie die dahinterstehenden Pläne viel zu leicht zu durchschauen sind, und James Bond hier teilweise doch etwas leichtgläubig, naiv und einfältig wirkt, da er die Anzeichen nicht schon viel früher erkennt. Spätestens nach dem Mordanschlag und Drax' Reaktion auf ihr Überleben hätte, so sollte man meinen, doch eigentlich alles klar sein müssen. Von diesem Manko abgesehen bot aber auch "Moonraker" wieder sehr gute Agententhriller-Unterhaltung.
Christian Siegel
Bewertung:
3.5/5 Punkten
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