Mit: Kate Ashfield, Nicky Bell, Tasha Connor, Alan Brent, Claire Catterson, Jacob Clarke, Hannah Clifford, Martin Compston u.a.
Kurzinhalt:
England, Yorkshire, 1974. Eine britische Familie zieht in ein Haus ein. In dieser Zeit war das Land öfters von Stromausfällen geplagt, so dass sich zunächst keine Unruhe bei der Familie breit macht, als öfters mal das Licht urplötzlich im ganzen Haus ausgeht. Doch die 13-jährige Tochter Sally bemerkt andere Dinge, die ihr Unbehagen bereiten. Gegenstände sind verschoben, Berührungen obwohl niemand in der Nähe ist, Türen knallen zu, eiskalte Luft, dass man kondensierenden Atem sieht. Ihre Eltern glauben ihr zunächst nicht, doch das ändert sich bald, als Sallys Vater Lennard im Keller von etwas Unsichtbarem angegriffen wird. Doch dann passieren auch angenehmere, wenn auch ebenso unerklärliche Dinge. Sally findet eine Rose auf ihrem Bett, ein junges Mädchen erscheint in ihrem Spiegel. Dann widerum wird Sally angegriffen, aber ab und an erscheint es, als hätte sie einen Schutzengel. Alles deutet darauf hin, dass in diesem Haus ein böser Geist sein Unwesen treibt, der es auf Sally abgesehen hat, aber gleichzeitig gibt es noch einen guten Geist, der versucht, Sally vor dem anderen Geist zu beschützen…
Review:
Als ich den Trailer zu diesem Film gesehen habe, war ich nicht wirklich von dem Film angetan. Zu meiner (positiven) Überraschung ist der Film gute Grusel-Unterhaltung. Man merkt zwar, dass der UK-Film nicht gerade ein Hollywood-Budget hat, aber dafür setzt er auf simple Tricks wie plötlich bewegte Gegenstände von einer Szene auf die nächste, oder auch Stimmen aus dem Nirgendwo. Und es ist genug um das richtige Grusel-Feeling aufkommen zu lassen. Jedes Mal, wenn man Sally in einer Szene allein sieht, wartet man schon darauf, was nun als nächstes passieren mag. Wie so oft bei UK-Produktionen sieht man natürlich einige bekannte Gesichter, so z.B. Kate Ashfield, Sallys Mutter Jenny. Aber auch Steven Waddington, der Sallys Vater spielt ist für Brit-Fans kein Unbekannter. Mir persönlich hat Tasha Connor, die 13-jährige Sally, besonders gut gefallen. Sie bringt genau die richtige Mischung aus neugieriger, angehender Teenager, aber auch noch ängstlichem Kind mit sich. Mit ihr steht und fällt der ganze Film, und sie macht ihre Sache wirklich gut.
Die musikalische Untermalung beschränkt sich oft auf Klaviertöne, und gerade dieses angehende Minimalistische hat gute Wirkung. Dabei sieht man mal wieder, dass man nicht immer ein ganzes Orchester braucht, um einem Film passende Musik zu verleihen. Genauso gut eingesetzt ist die Kameraführung und Schnitt. Auch hier zeigt sich, weniger ist manchmal mehr, z.B. die bewusst nur spärlich eingesetzte, einer der Geh-Bewegung angepassten Handkamera. Worauf auch wirklich Wert gelegt wurde, war der 70er-Jahre-Charme. Angefangen bei den Klamotten über die Haare, und nicht zuletzt das Aussehen der Wohnungen, sei es die Tapeten oder die Oma-Sofas. Hier wird man ohne Probleme 40 Jahre in die Vergangenheit transportiert. Abschließend noch ein Wort zu der DVD: ich kenne viele, die Probleme mit dem britischen Akzent haben und in diesem Film ist er ziemlich stark. Hier wären englische Untertitel sicherlich für den ein oder anderen Gold wert gewesen, leider finden sich aber nur deutsche Untertitel auf der DVD. An Extras findet sich jetzt mit dem Originaltrailer und einer Trailershow nicht unbandig viel auf der Scheibe, einzig wirklich interessant sind die Behind-the-Scenes-Infos. Leider ist das Material zur Szene im Kloster ohne jeglichen Kommentar, das hätte man sicherlich interessanter gestalten können, wie z.B. bei dem Material zum Pfarrhaus. Hier bekommt man wenigstens ein paar Kommentare diverser Schauspieler und sieht auch, dass man selbst beim Dreh eines Horrorfilms einigen Spaß am Set haben kann.
Fazit:
Alles in allem ein sehr unterhaltsamer Grusel-Film. Wer Blut und Mord und Totschlag erwartet, dem sei hier gleich der Wind aus den Segeln genommen. Schrecken bekommt man in diesem Film so einige verpasst, und auch ich habe mich dabei ertappt, dass ich manchmal lieber zwischendrin woanders hingeschaut hab, als zum Fernseher, weil ich genau wusste, jetzt kommt wieder ein Schock-Moment. Leider war das Ende recht vorhersehbar, was fast ein bisschen schade ist, aber da der Film auf einer wahren Geschichte beruht, bleibt hier natürlich nicht viel Spielraum.