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Die Frau seiner Träume Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Haven
Episodennummer: 1x11
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 23.11.1987
Erstausstrahlung BRD: 12.01.1991
Drehbuch: Tracy Tormé
Regie: Richard Compton
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Denise Crosby als Lt. Tasha Yar, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher
Gastdarsteller: Majel Barrett als Lwaxana Troi, Rob Knepper als Wyatt Miller, Nan Martin als Victoria Miller, Robert Ellenstein als Steven Miller, Carel Struycken als Mr. Homn, Anna Katarina als Valeda, Raye Birk als Wrenn>, Danitza Kingsley als Ariana u.a.

Kurzinhalt: Deanna erhält eine wenig erfreuliche Nachricht: Vor Jahren schon wurde ihre Ehe mit einem ihr fremden Mann arrangiert, und nun scheint die Zeit für ihre Hochzeit gekommen zu sein. Ihr zukünftiger Gatte beamt sich zusammen mit seinen Eltern an Bord der Enterprise, wenig später folgt Deannas exzentrische Mutter Lwaxana. Deanna bemüht sich zwar, ihren Bräutigam besser kennen zu lernen, und findet ihn durchaus charmant und freundlich… doch die Aussicht, aufgrund ihrer Ehe die Enterprise verlassen zu müssen, lässt sie doch eher traurig auf die bevorstehende Vermählung blicken, und auch ihr Imzadi William Riker ist klarerweise über diese Entwicklungen alles andere als erfreut. Lwaxanas ständige Streitereien mit Deannas zukünftiger Schwiegermutter machen die Sache auch nicht gerade leichter. Die Aufmerksamkeit der Besatzung wird jedoch von der anstehenden Hochzeit abgelenkt, als ein Schiff mit den Opfern einer Seuche den paradiesischen Planeten Haven ansteuert. Würden sich diese auf den Planeten beamen, könnten sie die komplette Zivilisation von Haven infizieren. Die Crew der Enterprise muss sie unbedingt davon abhalten – was schließlich zu einer schicksalhaften Begegnung führt, die große Auswirkungen auf Deannas Zukunft haben könnte…

Denkwürdige Zitate: "You may carry my luggage."
(Lwaxana Troi zu Captain Picard, im einzigen wirklich guten Moment der Folge.)

"Could you please continue the petty bickering? I find it most intriguing."
(Da bist du leider der Einzige, mein lieber Data.)

Review: Episodenbild (c) CBS Ich bin inkonsequent. Als ich über "Die Frau seiner Träume" damals bei der Erstausstrahlung im Fernsehen gestolpert bin, dachte ich: Diesen Schmarrn tu ich mir nie wieder an. Als dann jedoch die DVDs erschienen sind, und ich mit einem kompletten TNG-Durchlauf begann, beschloss ich natürlich, der Episode doch noch eine Chance zu geben. Immerhin waren mittlerweile mehr als 10 Jahre vergangen, und ich erinnerte mich noch daran, in den sensiblen Jahren der Vorpubertät das eine oder andere Mal vorschnell über Filme und Serien geurteilt zu haben – vor allem, wenn ihnen auch nur ansatzweise der Verdacht der Rührseligkeit anhaftete (ein gutes Beispiel dafür aus der "Star Trek"-Historie ist der 5. Film "Am Rande des Universums"). Als ich die Episode daraufhin erneut hinter mir hatte, bereute ich die damit einhergehenden verschwendeten Minuten meines Lebens, und schwor mir feierlich: Niemals wieder.

Was jetzt kommt, könnt ihr euch wohl schon denken: Natürlich konnte ich auch nun, da die Blu Rays erschienen sind, nicht standhaft bleiben, und brach mit meinem guten Vorsatz. Dabei ist "Die Frau seiner Träume" nicht einmal ein Fall von "So schlecht, dass es schon wieder gut ist", so dass ich es mir selbst wenigstens als "guilty pleasure" durchgehen lassen könnte. Vielmehr ist die Episode einfach nur grauenhaft, und das praktisch von der ersten bis zur letzten Minute. Nachdem ich nun also erneut 45 Minuten meines Lebens an diese Folge verschwendet habe – und das im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte; irgendwo in mir muss wohl ein Masochist schlummern – hält sich meine Bereitschaft, ihr durch das Verfassen des Reviews weitere wertvolle Lebensminuten nachzuschmeißen, in argen Grenzen. Verzeiht mir daher bitte, wenn dieses Review etwas kürzer wird, als gewohnt. Das aus der damit einhergehenden Vernachlässigung meiner Pflichten als Review-Autor resultierende schlechte Gewissen hält sich insofern in Grenzen, als dass es eigentlich nicht nötig sein sollte, euch noch großartig vor dieser berüchtigten Folge zu warnen. Selbst bei jenen, die sich so glücklich schätzen können, die Episode noch nicht zu kennen, sollte bereits die Inhaltsangabe die Alarmstufe auf Rot heben. "Star Trek" und Romantik, diese Mischung hat in den seltensten Fällen funktioniert – und auch da fast ausschließlich nur dann, wenn es sich dabei nicht um einen "love interest" der Woche, sondern um eine längere Entwicklung handelte. Selten jedoch ist eine romantisch angehauchte Episode so misslungen wie in diesem Fall, was sie vor allem der enorm kitschigen Inszenierung, Marina Sirtis "Schauspiel", der inhaltsleeren Handlung, sowie dem unglaublichen Ende verdankt, in dem Wyatt Miller im wahrsten Sinne des Wortes die Frau seiner Träume trifft.

Episodenbild (c) CBS Auch die gemeinsamen Szenen von Will Riker und Deanna Troi sind alles andere als gelungen. Bisher hatte ich eigentlich nicht das Gefühl, dass Will ein Interesse daran hat, ihre Beziehung wieder aufleben zu lassen – was seine plötzliche Eifersucht wenig nachvollziehbar macht. Vor allem aber stört natürlich, dass Riker trotz der Ereignisse in dieser Episode auch über den weiteren Verlauf der Serie keinen Versuch mehr unternimmt, Deanna wieder für sich zu gewinnen. Spätestens unter diesem Gesichtspunkt ergibt sein othellisches Gebaren in "Die Frau seiner Träume" keinen Sinn. Das einzige, was die Episode erträglich macht… nein, streicht das, die Episode ist unerträglich. Das einzig gute an "Die Frau seiner Träume" ist die köstliche Performance von Majel Barrett als Lwaxana Troi. Als solche sorgt sie mit dem Gepäcks-Gag (siehe Zitat zur Folge) auch für den einzigen guten Moment der Folge. Was jedoch bei weitem nicht genug ist, um auch nur ansatzweise für den Rest zu entschädigen.

Fazit: Bis auf 1-2 gute Gags, ein originelles Schiffsdesign, sowie einen guten Soundtrack hat "Die Frau seiner Träume" rein gar nichts zu bieten –und selbst diese positiven Aspekte reichen diesmal nicht mehr aus, um die Episode noch aus dem Katastrophengebiet zu retten. Dafür ist das, was nicht gelungen ist, viel zu dominant, und ist die Episode an sich viel zu frustrierend, langweilig und nervtötend. Das Potential wäre mit dem Seuchenschiff ja da gewesen, doch diese Handlung tritt gegenüber der troischen Hochzeit völlig in den Hintergrund, hat keine Gelegenheit, sich zu entfalten – und kulminiert schließlich gemeinsam mit der Geschichte rund um Deanna in einem der kitschigsten, unglaubwürdigsten und schlechtesten Enden der "Star Trek"-Geschichte. Weitere Schwachpunkte sind die mäßige schauspielerische "Leistung" von Marina Sirtis, der nun plötzlich eifersüchtige Riker, sowie der bis auf wenige Momente nicht zünden wollende Humor. Insgesamt macht das einen absoluten Tiefpunkt, nicht nur von "The Next Generation", sondern von "Star Trek" generell.

Wertung: 0.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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