Mit: Pierce Brosnan, Sophie Marceau, Robert Carlyle, Denise Richards, Robbie Coltrane, Judi Dench, Desmond Llewelyn, Samantha Bond, John Cleese u.a.
Spoilerwarnung!
Inhalt, Review und Fazit beinhalten Spoiler zum Film. Ich empfehle daher allen, die ihn noch nicht gesehen haben, dies erst nachzuholen, ehe ihr weiterlest.
Kurzinhalt:
Bond kehrt erfolgreich von seiner letzten Mission aus der Schweiz zurück: Es ist ihm gelungen, mehrere Millionen Pfund, die Sir Robert King gehören, seines Zeichens Chef eines Ölkonzerns, wieder zu beschaffen. Doch das Geld ist eine Falle: Als sich King diesem nähert, kommt es direkt im Gebäude des MI6 zu einer Explosion, und er stirbt. Robert King war ein guter, langjähriger Freund von M. Sie hat ihm damals auch inoffiziell dabei geholfen, als seine Tochter Elektra vom Terroristen Renard entführt wurde, den man auch den Antichristen nennt. Bei einem Attentatsversuch wurde ihm eine Kugel in den Kopf geschossen, doch Renard hat dies überlebt – wenn auch nicht ohne Preis. Durch die Kugel, die sich langsam durch seinen Kopf weiterbewegt und ihn früher oder später töten wird, verliert er einen Sinn nach dem anderen. So kann er z.B. keine Schmerzen mehr empfinden – was ihn zu einem gefährlichen Gegner macht. Als Renard Elektra entführte, riet M ihrem Freund, das Lösegeld nicht zu zahlen – doch kurz darauf nach die Entführung doch noch ein glückliches Ende, als es Elektra gelang, Renard und seinen Schergen zu entkommen. Doch das aus der Schweiz geholte Geld entspricht umgerechnet auf den Cent genau jener Summe, welche die Entführer damals verlangt hatten. Eine Nachricht? Hat es Renard etwa nun auf Elektra abgesehen, und möchte er das beenden, was er damals begonnen hat? Elektra hat inzwischen die Firmengeschäfte übernommen, und reist nach Russland, um den Bau einer Pipeline zu überwachen. M bittet 007, ebenfalls nach Russland zu fliegen, um als Elektras Leibwächter zu agieren. Beiden ist nicht bewusst, dass sie manipuliert werden, und jemand anderer hinter dem Mord an Robert King steckt…
Review:
Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich als ich "Die Welt ist nicht genug" 1999 im Kino sah, von ihm doch eher enttäuscht war. In den darauffolgenden Jahren ist er aber mit jener erneuten Sichtung in meiner Gunst gestiegen. Dies verdankt er einigen phantastischen Elementen und Szenen, die ich zu den besten aller Bond-Filme zählen würde. Eine der wichtigsten Stärken ist dabei Bonds Hauptgegnerin im Film, Elektra King, dargestellt von der bezaubernden Sophie Marceau. Unglaublich aber wahr: Elektra war der erste weibliche Bösewicht in der damals 37-jährigen (offiziellen) Geschichte von 007. Es hat tatsächlich 19 Filme gedauert, bis endlich mal eine Frau nicht nur schmachtend neben Bond liegen oder als Handlangerin agieren, sondern wirklich die Fäden in der Hand halten und sich als würdige Gegenspielerin für den Doppelnull-Agenten erweisen durfte. Etwas, dem sich die Macher offensichtlich bewusst sind, und das sie für ihren Vorteil nutzen – spielen sie doch sehr geschickt mit der diesbezüglichen Erwartungshaltung des Zuschauers, und lassen uns für lange Zeit im Glauben, Marceau wäre das Fräulein in Nöten, dass es zu retten gilt.
Marceau zeigt eine phantastische Performance, und kostet die zwei Gesichter ihrer Figur sichtlich aus. Sie überzeugt als unschuldiges, leidgeplagtes Opfer, welches sich aus Furcht vor Renard in Bonds starke, schützende Arme begibt genauso wie als Femme Fatale, die ihre weiblichen Reize nutzt, um die Männer um ihren kleinen Finger zu wickeln und von ihnen immer genau das zu bekommen, was sie will. An ihrer Figur bzw. ihrer Darstellung gefällt mir vor allem auch gut, dass sie nicht plötzlich von einer Szene in die nächste quasi umschaltet, und auf einmal ganz anders agiert als zuvor. Sie ist im Wesentlichen immer noch die gleiche Figur – nur dass wir halt nun ihre finsteren Absichten erkennen. Generell ist diese Offenbarung kein Twist im klassischen Sinne, wo uns in einer Szene plötzlich ein Licht aufgeht. Vielmehr ist es eine langsame Entwicklung. Zuerst halten wir sie für das Opfer, dann glauben wir, dass sie von Renard manipuliert wurde – erst am Ende erkennen wir, dass es vielmehr umgekehrt und sie tatsächlich die große Drahtzieherin des Ganzen ist, und vielmehr Renard für ihre Zwecke ausnutzt. Auch die Motivation für ihre Taten gefällt mir ungemein gut. Ja, sie hatte es wohl schon immer auf das Firmenimperium abgesehen – aber erst die Tatsache, dass ihr Vater und auch M sie in Renards Gefangenschaft hätten verrotten lassen, hat sie zu dem gemacht was sie heute ist. Sie wird mindestens so sehr von Rachegelüsten wie von Gier getrieben. Und unter all dem steckt dann auch noch eine reiche, verwöhnte Göre, die es gewohnt ist, all das zu bekommen, was sie will, von wem sie es will. Dass sich just diese Charaktereigenschaft in weiterer Folge als ihr Untergang erweist, empfand ich ebenfalls als sehr gelungen.
Doch "Die Welt ist nicht genug" hat nicht nur einen hervorragenden Bösewicht, sondern auch einen der besten und denkwürdigsten Handlanger der Bond-Geschichte zu bieten. Schon allein der Gedanke eines Mannes, der eine Kugel in seinem Kopf hat, die ihn langsam umbringt, und ihn zudem langsam aber sicher all seiner Sinne raubt, ist genial. Der wahre Geniestreich der Macher ist aber, dass sie dies nicht einfach nur dazu nutzen, um einen schmerzunempfindlichen und dementsprechend schwer zu besiegenden Bong-Gegner machen, sondern ihn ansatzweise als tragische Figur darstellen. Die Schlüsselstelle ist zweifellos jene, als er mit Elektra im Bett liegt – und sie ihn mit ihren Worten verletzt (und zugleich klar macht, wer in ihrer Beziehung die bestimmende Kraft ist). In gewisser Weise tauschen Renard und Elektra im Verlauf des Films die Rollen. Hält man sie zu Beginn für das Opfer und ihn für den Täter, dreht sich das Rad mit der Zeit, und auch wenn sicherlich nicht unschuldig ist, wird er doch von Elektra dazu manipuliert, sein Leben zu geben, um ihren Plan verwirklich zu können. Jedenfalls ist Renard eine phantastische Figur, die von Robert Carlyle auch grandios dargestellt wird.
Von einer Ausnahme abgesehen – zu der kommen wir später – kann auch der Rest der Besetzung gefallen. Judi Dench bekommt noch einmal mehr zu tun als schon in den Vorgängern, und greift in weiterer Folge sogar aktiv ins Geschehen ein (wenn auch eher unfreiwillig). Es ist das erste Mal, dass M quasi Teil der Mission wird. Dench spielt vor allem die Enttäuschung über Elektras weiteren Weg absolut perfekt. Sehr gefreut habe ich mich auch über das Wiedersehen mit Robbie Coltrane, der nach "Goldeneye" hier wieder als Valentin Zukovsky zurückkehrt, und diesmal ebenfalls eine größere Rolle spendiert bekommt – und schließlich sogar den Heldentod sterben darf. An dieser Szene gefällt mir vor allem auch, wie viel Weitsicht er beweist. Natürlich muss der erste Gedanke gewesen sein, sich an jener Person zu rächen, die ihn erschossen hat – doch damit wäre weder Bond noch ihrer gemeinsamen Mission, ihren Plan aufzuhalten, geholfen gewesen. Stattdessen lockert er mit seinem Schuss eine der Handschellen, und 007 kann entkommen. Wo wir gerade von diesem sprechen: Auch Pierce Brosnan hat mir als James Bond wieder sehr gut gefallen. Nach dem doch eher lockeren "Der Morgen stirbt nie" darf er diesmal wieder etwas mehr Ernst und Härte zeigen – vor allem natürlich dann beim Finale gegen Elektra, wo er sie kaltblütig erschießt. Zweifellos eine der besten Szenen des Films. In einem weiteren denkwürdigen Moment erleben wir in der Q-Abteilung die Fackelübergabe: Desmond Llewelyn hat hier nun seinen letzten und insgesamt 17. Auftritt in einem Bond-Film. Sein Abschied, als er quasi mittels Fahrstuhl im Boden verschwindet, wurde sehr stilvoll und phantastisch umgesetzt. An seine Stelle tritt nun "R", wie Bond Q's Nachfolger scherzhaft nennt. Mit John Cleese wurde für diesen ein prominentes Gesicht gefunden. Fraglich erscheint nur, dass auch dieser zu diesem Zeitpunkt bereits im fortgeschrittenen Alter war – und dementsprechend abzusehen war, dass man schon bald nach einem neuerlichen Ersatz suchen würde müssen. Außerdem übertreibt man es bei seinem ersten Auftritt vielleicht doch etwas mit dem Humor. Immerhin sind wir hier bei einem Bond-Film, und nicht bei Monthy Python!
Doch zurück zu den Stärken. Hier muss ich unbedingt auch den Titelsong von Garbage ganz besonders lobend hervorheben. Für mich gehört er zweifellos zu den besten Bond-Liedern aller Zeiten. Ein phantastischer Text, mit toller Melodie, großartigem Arrangement, und Shirley Mansons markanter Stimme. Die Sequenz an sich ist zwar nicht ganz so berauschend – wobei mir insbesondere die farbigen Reflexionen etwas zu psychedelisch geraten sind – ist aber sicherlich besser als Kleinmans letzte zu "Der Morgen stirbt nie", und verfügt durchaus über einzelne gelungene Bilder. Auch David Arnolds Filmmusik ist wieder hervorragend. So ganz kommt er meines Erachtens zwar nicht an seine Komposition für "Der Morgen stirbt nie" heran, dennoch ist sein Score wieder absolut großartig. Egal ob packend-actionreich, oder eher ruhig-nachdenklich, er findet für jede Szene den richtigen Ton. Mit seinem zweiten Einsatz – was ihn damals zum ersten Filmkomponisten nach John Barry gemacht hat, der für mehr als einen 007-Film engagiert wurde – erweist er sich jedenfalls als zwar nicht ebenbürtiger, aber durchaus würdiger Ersatz für John Barry.
Was "Die Welt ist nicht genug" ebenfalls auszeichnet, ist die Fülle an denkwürdigen Momenten und Szenen. Gut, ok, "Fülle" war jetzt vielleicht etwas übertrieben ausgedrückt, aber gerade auch im direkten Vergleich zu "Der Morgen stirbt nie", der diesbezüglich so gut wie gar nichts zu bieten hatte, fällt der Nachfolger ungemein positiv auf. Es gibt so viele phantastische Szenen, und das Beste daran: Die meisten davon sind nicht mal Action-Momente (dazu kommen wir auch gleich nochmal), sondern einfach nur toll geschriebene und gespielte Dialogszenen zwischen zwei Figuren. Egal ob Bond und Elektra, Elektra und Renard, Renard und Bond, Bond und M, M und Elektra… die Szenen sind teilweise phantastisch, vor allem auch, da man sich diesmal eben wieder eines ernsteren Grundtons bedient, was das ganze glaubwürdiger und realistischer macht und dafür sorgt, dass man stärker in die Handlung involviert ist, als wenn man den Film zu locker anlegt und/oder ohne narrativen Rahmen von einer Actionszene zur nächsten hetzt. Ich denke, das ist auch einer der Hauptgründe, warum mir "Die Welt ist nicht genug" immer besser gefällt. Damals im Kino, mit "zarten" 19 Jahren konnte ich solche Szenen und Momente einfach noch nicht so schätzen, wie ich es heutzutage tue. Damals zog ich die vielleicht eher hirnlose Action, die Explosionen, das Spektakel vor – gerade auch bei einem Bond-Filme, wo diese Elemente natürlich ebenfalls zum essentiellen Standardrepertoire gehören. Aber heute finde ich den Reiz, zwei Schauspielern dabei zuzusehen wie sie sich in einer gut geschriebenen Szenen verbeißen, größer. Und eben davon hat "Die Welt ist nicht genug" einige zu bieten. Neben den Dialogen sticht generell die Handlung positiv hervor. Ich habe zwar den cleveren Aufbau des Twists eh auch schon bei Elektra selbst erwähnt, dennoch muss das Drehbuch hier auch noch einmal positiv hervorgehoben werden. Wirklich toll gemacht. Und während die Action zuvor nicht immer sonderlich packend war (dazu gleich), hat man sich bei "Die Welt ist nicht genug" mit dem Showdown im vertikalen U-Boot wirklich das Beste für den Schluss aufgehoben.
Kommen wir nun zu jenen Dingen, die weniger gut gelungen sind. Hier ist leider zuallererst das Casting von Denise Richards zu nennen – ist diese doch in ihrer Rolle als Wissenschaftlerin in etwa so glaubwürdig, wie das Danny DeVito als Bond wäre. Hier weckt "Die Welt ist nicht genug" unliebsame Erinnerungen an (beispielsweise) "Im Angesicht des Todes", mit Tanya Roberts als Geologin. Jedenfalls denke ich, eine andere Rolle wäre ihr deutlich gelegener gekommen, denn als Christmas wirkt sie sehr hölzern und nur selten authentisch. Bitte nicht falsch verstehen: Denise Richards ist eine absolute Augenweide. Optisch wird den Männern hier also, vor allem auch angesichts ihrer bauchfreien Shirts, so einiges geboten. Wann immer ich sie in dieser Rolle sehe komme ich nicht umhin zu denken, dass sie eine fabelhafte Lara Croft abgegeben und mir in der Rolle auch deutlich besser gefallen hätte als Angelina Jolie. Aber in der Rolle der Nuklearexpertin und/oder Atombombenentschärferin ist sie einfach fehlbesetzt. Sie ist hübsch anzuschauen, aber davon abgesehen wertet sie den Film leider nicht auf, sondern zieht ihn in ihren Szenen eher herunter, nimmt ihm an Glaubwürdigkeit.
Auch die extrem lange Einstiegssequenz fällt mir unangenehm auf. Diese dauert fast 15 Minuten – was nicht nur dafür sorgt, dass die Titelsequenz fast wie ein nachträglicher Einfall wirkt (als hätte man den Film geschnitten und dann bemerkt: "Oh Mist! Wir haben die Titelsequenz vergessen!"), sondern diese einen irgendwie auch aus dem Film reißt; ist man doch zu diesem Zeitpunkt schon längst in die Handlung eingetaucht. Generell ist die Actionszene rund um die Bootsverfolgung auf der Themse viel zu lang; zumal sich vieles, wie z.B. die verwunderten Reaktionen der Londoner, wenn er wieder mal durch die Stadt schlittert, oder auch jene Momente in denen er nass wird, zu oft wiederholen. Und zu allem Überfluss ist noch dazu absolut unverständlich, warum er sich mit dem Feuern der Torpedos so viel Zeit lässt. Generell ist die Action – mit Ausnahme des Showdowns, und auch dieser kann in erster Linie aufgrund des originellen Settings gefallen – nicht die größte Stärke von "Die Welt ist nicht genug". Michael Apted inszeniert diese zwar angenehm übersichtlich, lässt es aber etwas an Dynamik vermissen – was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass diese eben teilweise doch eine Spur zu lange dauern. Vor allem auch die Szene an den Docks konnte mich nicht wirklich überzeugen, und ist mit dem Sägen-Hubschrauber stellenweise auch etwas übertrieben. Generell ist Apteds Inszenierung kein Überdrüber-Highlight. Solide, aber keineswegs überragend. Der letzte Stein des Anstoßes sind dann die nicht immer gelungenen Gags und Kalauer. Manches, wie der Clinton-Joke zu Beginn, ist angenehm subtil und zweideutig, aber in weiterer Folge wurde es mir oftmals doch etwas zu plump. Gerade auch zu den ersteren Elementen wollten diese teilweise doch eher infantilen Kalauer nicht wirklich passen. Den Vogel schoss hier sicherlich das grauenhafte "I thought Christmas comes only once a year" am Ende ab. Einfach viel zu plump. Warum nicht stattdessen ein Bond, der zu ihr sagt "Merry Christmas.", und sie antwortet darauf "Indeed."? Das wäre um einiges subtiler gewesen, und hätte meiner bescheidenen Meinung nach den zweideutigen Charme der besten schlüpfrigen Bond-Gags bewahrt. Stattdessen gibt es leider Facepalm-Alarm, und damit ein eher unwürdiges Ende eines ansonsten sehr gelungenen Bond-Films.
Fazit:
"Die Welt ist nicht genug" ist sicherlich nicht perfekt. Die Action ist vergleichsweise unspektakulär; lediglich die Bootsfahrt über die Themse zu Beginn (die jedoch wiederum zu lange dauert) sowie der Showdown bleiben diesbezüglich in Erinnerung. Als Fehlentscheidung erweist sich auch das Casting von Denise Richards – zumindest in dieser Rolle, in der sie einfach nicht glaubwürdig wirkt. Ihr etwas verkrampft-hölzernes Schauspiel hilft auch nicht gerade. Und manche der Gags und Kalauer laden wieder einmal zum Fremdschämen ein. Der Rest des Films schwankt allerdings von solide bis hin zu hervorragend. Hier sticht vor allem die überraschende Wendung hervor, die sehr clever aufgebaut wird, und bei mir bei der Erstsichtung ihre Wirkung nicht verfehlt hat. Lange genug hat es ja gedauert, aber mit Elektra präsentiert man uns endlich den ersten weiblichen Bösewicht – und was für einen! Eine Femme Fatale, wie sie im Buche steht; und von der bezaubernden Sophie Marceau zudem grandios gespielt. Auch ihr Handlanger Renard bleibt angesichts seiner Kopfverletzung uns des großartigen Schauspiels von Robert Carlyle (positiv) in Erinnerung. Es gibt viele phantastische Dialogszenen, die von allen Beteiligten grandios gespielt werden – wobei vor allem auch Pierce Brosnan in der Hauptrolle davon profitiert, seinen Bond wieder ernster und härter anlegen zu dürfen. Der großartige Soundtrack von David Arnold sowie einer der besten Titelsongs der Bond-Geschichte runden das positive Gesamtbild ab. Es gibt (auch Bond-)Filme, die von Mal zu Mal an Reiz verlieren. Mit "Die Welt ist nicht genug" ist es genau umgekehrt: Der gefällt mir von Mal zu Mal besser. Ob er in meiner Gunst noch weiter steigen wird, oder der Zenit nun erreicht ist, kann nur die Zeit zeigen. Vorläufig sehe ich ihn jedenfalls als zwar nicht überragenden, aber sehr guten Eintrag in die Bond-Reihe, bei dem einige phantastische Elemente über so manche Schwäche hinwegtrösten.
Früher konnte ich bis auf den Anfang nichts mit dem anfangen. Mit der dritten Sichtung vor wenigen Wochen gefiel er mir dann doch ganz gut.
Die Elektra ging mir allerdings ziemlich auf den Sack und ich habe die ganze Zeit gehofft, dass die alte endlich den Löffel ab gibt.
Die Meinungen zu der Richards gehen ja auch stark auseinander. Die einen finden die hammergeil, die anderen masslos überbewertet. Zu deren Grinsen habe ich schon oft lesen müssen, wo gemeint würde, dass das so rüberkommt, als wolle die am liebsten fragen "Darf ich dir einen blasen?"
Also das finde ich jetzt echt interessant - gerade auch, da wir uns sonst von den Meinungen her doch etwas unterscheiden - dass es dir bei TWINE wie mir geht, und er dir mit jedem Mal besser gefällt. Für mich habe ich mir das so erklärt, dass jenes, was besser gelungen ist, einfach auch beim x-ten Ansehen noch überzeugen kann, und man über die Schwächen wohlwollender hinwegsieht.
Wo wir uns wieder unterscheiden: Ich fand Elektra klasse.
Und was Denise Richards und die Frage "hammergeil" und "überbewertet" betrifft: Ich bin mir nicht sicher, ob das eine das andere ausschließt (sofern man von schauspielerisch überbewertet spricht).
Guter Bond-Film. Gut, Elektra nervt mich auch und Denise Richards ist natürlich fehlbesetzt, aber dass M persönlich involviert ist, macht den Reiz des Films aus. Und ein großes Plus hat er außerdem: John Clesse. Schade, dass er nur 2 Filme dabei war. Ich finde, dass er eine optimale Besetzung für Q ist.