Mit: Sean Connery, Gerd Fröbe, Honor Blackman, Shirley Eaton, Tania Mallet, Harold Sakata, Cec Linder, Bernard Lee, Lois Maxwell, Desmond Llewelyn u.a.
Kurzinhalt:
James Bond wird auf den Gangster Goldfinger angesetzt, da der MI-6 vermutet, dass dieser einen großen Angriff auf die Weltwirtschaft plant. Doch während der Observierung geht einiges schief, und Bond gerät in Gefangenschaft. Dort erfährt er schließlich die genauen Hintergründe von Goldfingers diabolischem Plan: Er will mit Hilfe von Giftgas die gesamte Bewachung von Fort Knox mit einem Schlag ausschalten, um danach das Gold-Depot mit einer Atombombe zu verstrahlen. Die von Goldfinger gehorteten Reserven werden danach rapide an Wert gewinnen. Dass dabei auch viele Unschuldige ums Leben kommen, stört ihn wenig… umso mehr aber unseren Geheimagenten im Dienste ihrer Majestät. Um Goldfinger doch noch zu stoppen, ist er auf die Hilfe von einer dessen engsten Mitarbeiterinnen angewiesen…
Review:
Mit dem dritten Teil der Reihe hat man die Formel endgültig perfektioniert, und präsentiert wohl den prototypischen Bond-Film, der den Nachfolgern nicht nur als Vorlage, sondern in vielerlei Hinsicht auch als Vorbild dienen sollte. Angefangen vom kleinen Action-Kurzfilm zu Beginn, dem Titelsong (mit Gesang!) inklusive optisch imposanter Titelsequenz, die Besprechung bei M inklusive dem Techtelmechtel mit Moneypenny, einem Auftritt von Q – der 007 aufgrund der Art und Weise, wie dieser mit seinen Gadgets umgeht, nicht unbedingt leiden kann – und der Vorstellung diverser Gadgets, ein "larger than life"-Bösewicht, bis hin zum spektakulären Finale, sowie einem kurzen Nachschlag, nachdem man eigentlich schon glaubt, die Bedrohung wäre vorbei. Vieles davon hat man zwar schon bei "James Bond jagt Dr. No" bzw. "Liebesgrüße aus Moskau" eingeführt, aber erst in "Goldfinger" sind alle Elemente, die über Jahre und Jahrzehnte hinweg fixe Bestandteile der Bond-Filme sein sollten, zum ersten Mal vertreten.
Und nicht einfach "nur" vertreten… vielmehr setzt man in "Goldfinger" die Latte für alle weiteren Filme überaus hoch an. Das beginnt schon bei der Prä-Credits-Sequenz. Bonds Verkleidung mit der Ente auf dem Kopf, der Einbruch ins Gebäude, der weiße Anzug unter dem schwarzen Taucheranzug, wie er lässig auf die Uhr blickt kurz bevor der Sprengstoff explodiert, sich in aller Ruhe eine Zigarette anzündet… bis hin zu seinem Tête-à-tête, wie er in den Augen der Frau den Angreifer erblickt, ihn in die Wanne schubst, den angeschlossenen Ventilator nachwirft, und dessen elektrisierenden Tod mit dem möglicherweise besten Wortspiel aller Bond-Filme quittiert ("Shocking…")… der der eigentlichen Handlung des Films vorangestellte "Kurzfilm" bietet bereits mehr Spannung, Coolness und denkwürdige Momente als so mancher Bond-Nachahmer innerhalb der gesamten Laufzeit. Unmittelbar darauf folgt der vermutlich beste Bond-Titelsong aller Zeiten: Shirley Bassey singt den Ohrwurm "Goldfinger" mit einer Inbrunst, dass man glauben könnte, ihr Leben würde davon abhängen. Begleitet wird dieser von einer wunderschön designten, imposanten Titelsequenz, in der man Ausschnitte aus dem Film (und vereinzelt auch aus den Vorgängern, wie z.B. der Hubschrauberangriff aus "Liebesgrüße aus Moskau") auf eine mit goldener Farbe bemalte Frau projiziert. Ein stilvoller, genialer Einstieg, der bereits anteasert, was uns in den darauffolgenden 100 Minuten erwartet. Nach einer beeindruckenden Hubschrauber-Kamerafahrt, die mit dem Zoom auf einen von einem Turm ins Wasser springenden Mann endet, sind wir in Miami angekommen – und zugleich beim ersten der vier kleineren Kritikpunkte, die ich gegenüber "Goldfinger" vorzubringen habe, und welche die Höchstwertung knapp verhindern. Denn leider wird allzu schnell allzu offensichtlich, dass die Szenen mit Connery und Fröbe nicht am Original-Schauplatz, sondern mittels Rückprojektion im Studio gedreht wurden.
Nun ist man dieses Mittel von den Bond-Filmen (und nicht nur dort) ja grundsätzlich schon gewohnt. In erster Linie natürlich bei den Autoverfolgungsjagden – wo es kurz darauf auch in "Goldfinger" eingesetzt wird (allerdings auf durchaus beeindruckende, spektakuläre Art und Weise, weshalb ich es ihm dort nach wie vor nicht vorwerfe) – oder auch der Gondel-Szene in Venedig am Ende von "Liebesgrüße aus Moskau". Dennoch erscheint es hier sehr willkürlich, unnötig und störend, da man diese Aufnahmen mit jenen Szenen vermischt, die vor Ort gedreht wurden. Von diesem kleinen Kritikpunkt abgesehen ist das erste Aufeinandertreffen von Bond und Goldfinger aber großartig – und führt zu dem zu einem der unvergesslichsten Bilder nicht nur der Bond-Reihe, sondern der Filmgeschichte im Allgemeinen: Shirley Eaton als im wahrsten Sinne des Wortes "schene Leich", nämlich als gold bemalte, von Goldfinger (oder seinem Handlanger Oddjob) ermordete Jill Masterson. Doch es ist mehr als eine visuell bestechende Szene und/oder ein denkwürdiges Bild. Denn ihr Tod zeigt nicht nur, dass mit Goldfinger nicht zu spaßen ist, er gibt Bond auch eine persönliche Motivation in der darauffolgenden Mission.
Nach seinem Besuch bei M erhaschen wir unseren ersten Blick auf Q's Labor. Die zahlreichen kleinen Gags im Hintergrund sind einfach nur köstlich, und tragen viel zum Reiz dieser Szenen bei. Das Highlight ist aber natürlich die Vorstellung eines der besten Gadgets der Bond-Reihe: Der mit Maschinengewehr, Schleudersitz und anderen Spielereien ausgestattete Aston Martin – der knapp 50 Jahre später immer noch das ungebrochen kultigste Einsatzfahrzeug von 007 ist. Ich mag auch den Vorfreude schürenden Charakter dieser Szenen bei Q. Man kann sich sicher sein – was auch immer für Sonderanfertigungen er Bond vorführt, wir werden sie im weiteren Verlauf der Handlung im Einsatz erleben. Wenn es also im vorliegenden Fall ein Auto mit Schleudersitz gibt, dann kannst du deinen Hintern drauf verwetten, dass dieser auch aktiviert wird. Dadurch baut man sofort eine Erwartungshaltung auf, die für Vorfreude sorgt, und schon allein das Interesse des Zuschauers zu wecken vermag – interessiert man sich doch nicht nur davon, wie, sondern vor allem auch unter welchen Umständen Bond diese Gadgets einsetzen wird. Im Falle von "Goldfinger" muss man auf die Antwort darauf nicht einmal sonderlich lange warten. Bevor es jedoch soweit ist, und sich 007 in die Schweiz begibt, kommt es zuerst zu einem der berühmtesten Golfspiele der Filmgeschichte. Die komplette Auseinandersetzung zwischen Bond und Goldfinger, ihre Dialoge etc. strotzen nur so vor kaum verhohlener Verachtung zueinander. Herrlich, wie Bond sich mit ihm, als kleine Revanche für den Tod von Jill, einen kleinen Spaß erlaubt, und ihn reinlegt. Die Reaktion von Oddjob, mit seinem Hut mit goldener Krempe, mit dem er den Kopf von einer Statue schlägt, beschert "Goldfinger" dann einen weiteren unvergesslichen Moment.
Nach ein paar hübschen Landschaftsaufnahmen von der Schweiz – wobei es mir vor allem jene Szene angetan hat, in der wir sehen, wie Bond Goldfinger beobachtet, ehe die Kamera daraufhin weiter zurückfährt und offenbart, dass auch er beobachtet wird – spioniert 007 die Fabrik von Auric Goldfinger aus. Auf seiner Flucht trifft er auf Tilly Masterson, die sich für den Mord an ihrer Schwester rächen will. Die nachfolgende Verfolgungsjagd im Aston Martin ist eine spannende Szene, in der man was die Rückprojektion betrifft alle Register zieht – zeigt man uns doch nicht nur, was hinter, sondern teilweise auch, was vor Bond passiert, während er durch die Straßen fährt. Unvergesslich ist dabei nicht nur die alte Frau mit Maschinengewehr, sondern vor allem auch der untypische Ausgang dieser Verfolgungsjagd: Tilly wird von Oddjob ermordet, und als Bond zu ihr eilt, wird er gefangen genommen. Zwar gelingt ihm kurzfristig erneut die Flucht, schließlich fährt er jedoch seinen Aston Martin gegen die Wand – und erwacht, auf einen Tisch gebunden und mit einem auf ihn gerichteten Laser, in einer weiteren unvergesslichen Szene, die zu den besten Momenten aller Bond-Filme gehört. "Do you expect me to talk?" "No, Mister Bond, I expect you to die!"
Auric Goldfinger ist ein großartiger Bösewicht. Überlebensgroß, mit großen Ambitionen, einem cleveren Plan, und Bond die meiste Zeit über einen Schritt voraus. Ich liebe alle Szenen zwischen den beiden, aber ganz besonders natürlich diesen Austausch in der Szene mit dem Laser. Mir gefällt, wie man hier vom damaligen Bösewicht-Klischee abweicht. Er hat kein Interesse daran, Bond zu befragen – er sieht in ihm einfach nur eine Plage, die es auszuschalten gibt. Gert Fröbe erwies sich – trotz seiner mangelnden Englischkenntnisse, was es erforderte, ihn zu synchronisieren – als Idealbesetzung. Er spielt Goldfinger mit genau der richtigen Mischung aus Intelligenz und Boshaftigkeit. Es ist eine beeindruckende Performance, an der es selbst den Darstellern von Bonds Erzfeind Blofeld in weiterer Folge schwer fiel, anzuknüpfen. Wo wir ihn schon erwähnen, können wir genauso gut auch gleich meinen zweiten Kritikpunkt an "Goldfinger" besprechen: Nachdem ich bei "Liebesgrüße aus Moskau" die Kontinuität und die Fortsetzung der Handlung rund um S.P.E.C.T.R.E. noch ausdrücklich gelobt hatte, drückte man vor "Goldfinger" in vielerlei Hinsicht auf den Reset-Knopf, und präsentiert ein völlig unabhängiges, eigenständiges Abenteuer. So gelungen dieses an und für sich auch sein mag, verliert die Handlung rund um Blofeld dadurch doch etwas an Momentum, was ich schon ein wenig schade finde. Doch zurück zu "Goldfinger": Nachdem Bond mit einem Bluff das schlimmste (und damit meine ich weniger seinen Tod als die Kastration) verhindern konnte, erhaschen wir – nach rund einer Stunde – unseren ersten Blick auf das Haupt-Bondgirl des Films. Hier muss ich leider unumwunden zugeben, nicht in die allgemeinen Lobeshymnen einstimmen zu können. Ich persönlich fand Pussy Galore nicht unbedingt sonderlich sexy, und vor allem auch die Entwicklung der Figur hat mich ein wenig enttäuscht. Es beginnt damit, dass sie Bonds Avancen ablehnt und meint, sie wäre gegen seinen Charme immun – nur um dann erst recht mit ihm im Heu zu landen und ihn bei seinem Plan zu unterstützen.
Davon abgesehen gefällt mir die Handlung auf Goldfingers Farm aber sehr gut – selbst wenn für sich genommen nicht unbedingt viel passieren mag. Dennoch hält "Goldfinger" den Unterhaltungswert konstant auf hohem Niveau, nicht zuletzt dank gelungenen Einzelszenen wie Bonds Flucht aus der Zelle, und er sich schließlich unter dem Modell von Fort Knox versteckt, als Goldfinger den versammelten Gangstern seinen Plan offenbart. Eine Szene, die auch von der Rückkehr von Ken Adams profitiert, der hier nachdem er bei "Liebesgrüße aus Moskau" ausgefallen ist (da er für Kubrick an "Dr. Seltsam" gearbeitet hat) den Sets wieder seinen imposanten, überlebensgroßen und futuristisch angehauchten Stil verleiht. Weitere Highlights sind die Autopresse – wodurch Goldfinger unbewusst einen weiteren Plan von Bond vereitelt – sowie das nächste Gespräch zwischen Goldfinger und 007, wo letzterer schließlich dessen Plan durchschaut. Eben diesen zähle ich zu den weiteren wesentlichen Stärken des Films – ist er doch ausgeklügelt, und geht über einen reinen, schlichten, einfallslosen Raub hinaus.
Nun kommt der große Showdown, als Goldfinger seinen Plan in die Tat umsetzt. Mir gefällt, wie verloren alles zu sein scheint. Die Staffel von Pussy Galore fliegt los, und versprüht offenbar das tödliche Gas über den Komplex. Hier sind wir dann auch schon beim dritten kleinen Kritikpunkt: Denn die Art und Weise, wie die Statisten hier umfallen, ist dann doch nicht ganz so dramatisch, wie es hätte sein können und wohl auch sollen, und wirkt doch ein wenig unfreiwillig komisch. Der Showdown an sich ist dann aber großartig. Nicht nur liefert man uns die bis dahin bei den Bond-Filmen größte Schießerei, der Endkampf zwischen Bond und Oddjob ist zudem toll choreographiert und sehr spannend umgesetzt. Mir gefällt, wie unterlegen 007 ist, und dass er im Endeffekt auf einen Trick angewiesen ist, um seinen Gegner zu besiegen. Generell wirkt Bond in "Goldfinger" nicht wie ein unbesiegbarer Superheld – ganz im Gegenteil. Dies zeigt sich auch kurz darauf wieder, wo es eben nicht er ist, der die Bombe entschärft, sondern vielmehr einer der Agenten – der, während Bond lange überlegt hat, welchen Draht er durchtrennen soll, einfach den Zünder ausschaltet. Womit wir auch schon beim letzten Kritikpunkt wären: Das Herunterzählen des Countdowns. Ich weiß nicht warum, aber man hat sich dazu entschieden, diese nicht in Sekunden, sondern deutlich schneller herunterlaufen zu lassen. Möglicherweise da man verhindern wollte, dass der Zuschauer mitzählt und erkennt, dass das Timing nicht stimmt. Wie auch immer, aufgrund der schnell runterzählenden Uhr ist allzu offensichtlich, dass hier etwas hinten und vorne nicht zusammenstimmt. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass man uns bei den Szenen innerhalb und außerhalb des Safes nicht Ereignisse zeigt, die hintereinander, sondern vielmehr gleichzeitig ablaufen, dauert der Countdown einfach viel zu lange.
Besonders deutlich wird das in einer Szene, wo wir nicht nach draußen schwenken, sondern bei Bond bleiben. Man kann das Ticken, welches das Herunterlaufen des Countdowns symbolisiert, die ganze Zeit über deutlich im Hintergrund hören. Rund 20 Mal – dennoch geht der Zähler zwischen den beiden Einblendungen nur 5 oder 6 Nummern runter. Etwas mehr Sorgfalt hätte man hier schon walten lassen können, um es nicht ganz so offensichtlich zu machen. Grandios dann aber natürlich jener Moment, wo der Countdown just bei 007 stehen bleibt. Kult! Da Goldfinger die Flucht gelungen ist, spendiert man uns nun noch einen letzten Showdown zwischen ihm (dem Mann mit dem goldenen Colt?) und Bond im Flugzeug. Mit dem Kampf gegen Oddjob kann dieser zwar nicht mithalten, und wie Goldfinger aus dem Flugzeug rausgezogen wird, überschreitet die Grenze der Glaubwürdigkeit, aber kultig ist es trotzdem. Nun lässt uns Regisseur Guy Hamilton noch einmal kurz zittern, ob Bond und Pussy überlebt haben – ehe er uns die beiden dann zeigt, wie sie sich am Boden räkeln, und es nicht eilig haben, gerettet zu werden. Ein kurzer Auszug von Shirley Basseys "Goldfinger" beendet dieses Bond-Abenteuer schließlich.
Da Terrence Young, der Regisseur der ersten beiden Bond-Filme, für "Goldfinger" nicht zur Verfügung stand, sprang Guy Hamilton ein, der in weiterer Folge noch drei weitere Bond-Filme inszenieren sollte. Er bleibt im Wesentlichen dem von Young in den Vorgängern etablierten Inszenierungsstil treu, und offenbart ein Gespür für einen gelungenen Szenenaufbau sowie denkwürdige Bilder und Szenen. Auch die von Film zu Film größer und beeindruckende Action meistert er mit Bravour. Die schauspielerischen Leistungen müssen ebenfalls positiv hervorgehoben werden. Gert Fröbe habe ich ja zuvor bereits hinlänglich gelobt, darüber hinaus ist vor allem noch Sean Connery lobend zu erwähnen. In "Goldfinger" verströmt er sogar noch etwas mehr Charme und Coolness als in den Vorgängern, und vor allem die augenzwinkernden Momente vermittelt er mit einem schelmischen Grinsen in seinen Augen perfekt. Das letzte Rädchen in der fast perfekten Goldfinger-Maschinerie ist dann der Soundtrack von John Barry. Auch er hat sich im Vergleich zu seinem ohnehin schon gelungenen Score zu "Liebesgrüße aus Moskau" noch einmal deutlich gesteigert. Die Art und Weise, wie er sein Goldfinger-Theme vielfältig interpretiert, je nach Situation, ist einfach nur phantastisch. Auch seine Interpretation/Abwandlung des Bond-Themas während der Einstiegssequenz weiß zu gefallen. Und für manche unvergessliche Szenen, wie z.B. das Verhör mit dem Laser, komponierte er ebenfalls denkwürdige Melodien, welche den jeweiligen Moment perfekt unterstreichen. So wie der Film an sich hat mit "Goldfinger" auch John Barry seine Erfolgsformel gefunden, mit der er über Jahre hinweg die Bond-Filme kongenial vertonen sollte – wobei er sich die Latte mit seiner Filmmusik zu "Goldfinger" bereits sehr hoch gelegt hat – wie es ja auch dem Film insgesamt für die weitere Reihe gelingt.
Fazit:
Aller guten Dinge sind drei. Beim dritten "Versuch" hatten die Filmemacher endlich all jene Elemente an ihrem Platz, die für eine lange Zeit die Bond-Filme bestimmen sollten. Das Ergebnis ist einer der besten, wenn nicht gar überhaupt der beste, Bond aller Zeiten. "Goldfinger" war in vielerlei Hinsicht der Prototyp und das Vorbild für die meisten anderen Filme der Reihe, und jener Maßstab, an dem sie sich fortan messen mussten. Zahlreiche ikonische Bilder, denkwürdige Szenen, unvergessliche Momente, ein grandioser überlebensgroßer Bösewicht, kongenial dargestellt von Gerd Fröbe, das phantastische Drehbuch, Goldfingers diabolisch-originelle Plan, eines der besten Gadgets der Reihe, sowie ein Sean Connery in Höchstform sorgen dafür, dass "Goldfinger" die Vorgänger vergleichsweise alt aussehen lässt, und von der ersten bis zur letzten Minuten auf bestechende Art und Weise zu unterhalten vermag. Lediglich kleinere Kritikpunkte verhindern, dass "Goldfinger" zu allerhöchsten Ehren gelangt. So überzeugte mich Pussy Galore als Bond-Girl nur bedingt, der Wechsel zu einer S.P.E.C.T.R.E.-unabhängigen Story kommt etwas plötzlich und negiert die zuvor aufgebaute Kontinuität (und das Momentum), die eine oder andere Rückprojektion in Nicht-Action-Szene sticht negativ heraus, und vor allem den Countdown am Ende hat man suboptimal umgesetzt, da man beim Versuch die Spannung ins Unermessliche zu steigern letztendlich übers Ziel hinausschoss. Davon abgesehen macht das 3. Bond-Abenteuer aber alles goldrichtig.
Die meisten finden den doch nur deswegen am besten, weil ab da der ganze Kram durchstartet, mit dem die meisten Bond verbinden und nicht, weil das so ein guter Film ist.
@Illuminat: Ich kann nicht für die meisten sprechen. Mir persönlich gefällt er einfach immer wieder enorm gut, ich halte ihn für einen der unterhaltsamsten und besten aller Bonds. Ob es der beste ist, verrate ich am Freitag .
Darf man fragen, was dir an ihm eher weniger zugesagt hat?
Ich finde Goldfinger ja auch nicht scheiße. Will nur ein bisschen gegen den Strom schwimmen, weil der überall als der beste angesehen wird, während mir anderen Bonds eher zugesagt haben.
Ja, versteh schon. Und es ist sicherlich was anderes, wenn man den heutzutage das erste Mal sieht. Ich bin quasi mit ihm aufgewachsen. Schließe nicht aus, dass da etwas Nostalgie mitschwingt. Andererseits gibt es auch viele Filme/Serien, die ich als Kind großartig fand, und ich die heute nur mehr schwer ertragen kann . Nostalgie allein ist es also sicherlich auch nicht, wenn er mich auch als Erwachsener immer noch phantastisch unterhält.
Dieser Film zählt für mich zum zweitbesten Bond-Film. Natürlich absoluter Kult. Hier ist eben alles dabei, was einen richtigen Bond-Film ausmacht. Für mich gibt es hier nur eine Sache, die mich stört und wodurch ich auch "nur" 9 Punkte geben würde. Wenn die Armee in Fort Knox auftaucht. Also irgendwie fand ich es ab da nicht mehr so interessant. Das liegt aber auch daran, dass ich immer eher die Showdowns mag, wenn Bond alleine gegen seinen Widersacher kämpft. Mit dieser Armee macht es dann doch sehr uninteressant. Später dann, wenn Bond gegen Oddjobb kämpft, wird es wieder besser.