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Halloween 3 - Die Nacht der Entscheidung Drucken E-Mail
Fortsetzung der Reihe ohne Michael Myers Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 30 Oktober 2012
 
Halloween SPECiAL 2012

Halloween 3 - Die Nacht der Entscheidung
(Halloween III: Season of the Witch, USA 1982)
 
Halloween 3
Bewertung:
Studio/Verleih: Dino De Laurentiis/Universal Pictures
Regie: Tommy Lee Wallace
Produzenten: U.a. John Carpenter & Debra Hill
Drehbuch: Tommy Lee Wallace
Filmmusik: John Carpenter & Alan Howarth
Kamera: Dean Cundey
Schnitt: Millie Moore
Genre: Horror
Videoveröffentlichung D: November 1986
Kinostart USA: 22. Oktober 1982
Laufzeit: 98 Minuten
Altersfreigabe: Ab 16 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: DVD
Mit: Tom Atkins, Stacey Nelkin, Dan O'Herlihy, Michael Currie, Ralph Strait, Jadeen Barbor u.a.


Kurzinhalt: Dr. Challis wird zu einem Notfall in die Klinik gerufen. Er kann den scheinbar verwirrten Patienten, der krampfhaft eine Halloween-Maske festhält und ständig davon spricht, dass jemand sie alle umbringen würden, retten – doch kurz darauf wird er von einem unbekannten Mann ermordet, der sich danach in seinem Auto selbst anzündet. Die Ereignisse lassen ihm keine Ruhe, und so macht er sich gemeinsam mit der Tochter des Verstorbenen, Ellie, dazu auf, die Hintergründe des Mordes aufzudecken. Ihre Spur führt sie ins verschlafene Städtchen Santa Mira, genauer gesagt zum Spielzeughersteller Silver Shamrock, welche die Masken herstellen, die vom Ermordeten umklammert wurde. Ihre Nachforschungen bringen die beiden nicht schon bald in größte Gefahr – sondern zudem auf die Spur einer Verschwörung, welche alle Kinder in Amerika bedroht…

Review: Die Grundidee war nett - der Rest leider eine Katastrophe.So ziemlich das Einzige, was ich "Halloween III" positiv anrechnen kann, ist genau das, was die meisten Horror-Fans ihm vorwerfen: Nämlich die Intention der Filmemacher, sich von Michael Myers zu distanzieren und aus der Reihe ab Teil 3 eine Horror-Anthologie zu machen, die jährlich eine neue Schauergeschichte erzählt, die sich rund um Halloween dreht. Dafür ein ganz großes "Kudos"! Von der Grundidee finde ich das phantastisch, und absolut lobenswert. Es ist sicherlich einfallsreicher und origineller, als in den späteren Fortsetzungen immer wieder Michael Myers aus dem Reich der vermeintlich Toten zurückkehren zu lassen. Auch das Grundkonzept hinter "Season of the Witch", mit den Halloween-Masken, der aufdringlichen, an Kinder gerichteten Werbung sowie dem finsteren Plan von Conal Cochran, weiß zu gefallen. Es ist ein erschreckender Gedanke, und es schwingt doch einiges an Kritik was Spielzeugfirmen, Werbung, Marketing etc. betrifft, mit. Und auch dafür, dass man sich nicht davor gescheut hat, ein Kind ums Eck zu bringen (selbst bei Horrorfilmen, gerade auch zur damaligen Zeit, zumeist ein Tabu), müssen die verantwortlichen gelobt werden.

Leider reicht das alles nicht, um über den katastrophalen Rest des Films hinwegzutrösten. Das beginnt schon bei Cochran's "Agenten", die sich in weiterer Folge als Androiden herausstellen. Sorry, aber… ne. Die magische Kraft von Stonehenge, und dass sich diese durch ein Signal aufrufen lässt, und daraufhin irgendwelche seltsamen Kreaturen herauskrabbeln… ist nun wirklich schon schwer genug zu schlucken, aber im Sinne von "die Regeln des Films akzeptieren" will ich es mal unter Magie abspeichern und akzeptieren. Aber die Androiden wurden ja quasi mit dem technologischen Stand Anfang der 80er gebaut, quasi wie große Spielzeuge. Da ist jener Level an "suspension of disbelief", den ich zu akzeptieren bereit bin, endgültig überschritten. Zudem ergibt sich bei ihnen das Problem, dass sie nicht wirklich als Bedrohung funktionieren. Generell lässt es "Halloween III" sehr an Spannung vermissen – so sehr Regisseur Tommy Lee Wallace auch versuchen mag, diese durch billige und zudem allesamt extrem vorhersehbare Schockeffekte zu erzeugen. Mit der Zeit fand ich die immer gleichen Szenen, in denen die Kamera zurückfährt und einen der Andoiden offenbart, begleitet mit einem Synthesizer-"Tusch", einfach nur mehr lächerlich. Hier offenbart sich der Regisseur leider als enorm einfallslos. Auch davon abgesehen ist seine Inszenierung, bis auf wenige stimmig-gelungene Bilder und Einstellungen, kein Highlight – wenn die Regie auch zugegebenermaßen nicht das größte Problem des Films ist. Auch der Soundtrack erweist sich als suboptimal. Mit der Zeit wird das ewig gleiche Synthesizer-Gedudel doch etwas langweilig, und vor allem der Werbespot, der viel zu oft eingespielt wird, zehrte mit der Zeit enorm an meinen Nerven. Und: So sehr mir die Grundidee auch gefallen haben mag, mit Cochrans Motivation dahinter konnte ich schon deutlich weniger anfangen - von der logischen Schwäche seines Plans, dass es in den USA unterschiedliche Zeitzonen gibt, ganz zu schweigen.

Daniel und seine Tochter… äh ich meine, Geliebte.Ein weiteres ganz großes Problem ist die Entwicklung der beiden Hauptfiguren, Dr. Challis und Ellie Grimbridge. Anfangs hatte ich mich noch über diese Paarung gefreut, da ich dachte, angesichts ihres offensichtlichen Altersunterschiedes würde es bei einer platonischen Beziehung bleiben, was ich im Horrorgenre als angenehme Abwechslung empfunden hätte. Stattdessen steigt die gute Ellie nur wenige Tage nach dem Tod ihres Vaters mit einem Mann in die Kiste, der gut und gerne ihr Vater sein könnte. Mal abgesehen davon, dass ich es als sehr unglaubwürdig und konstruiert empfand, fand ich es auch sehr unangebracht, und empfand die Sexszenen dementsprechend auch eher als gruselig. Was dem Film dann schließlich den Rest gibt, ist die völlig entbehrliche und absolut unlogische Wendung am Ende. Mal abgesehen davon, dass sich dieser letzte Feind mindestens 1x zu oft erhebt um zu versuchen, unseren Helden zu töten – wodurch "Halloween III" zum wiederholten Mal ins unfreiwillig komische abglitt – fragt man sich doch unweigerlich, wieso man ihn denn überhaupt soweit hat kommen lassen, wenn… aber das will ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Fazit: Die Grundidee hinter "Halloween III", sich von Michael Myers zu lösen und stattdessen andere Horrorgeschichten zu erzählen, fand ich ja grundsätzlich nicht uninteressant. Auch die Art der Bedrohung und damit mitschwingende Kritik an Wirtschaft und Marketing fand ich gelungen. Davon abgesehen ist "Season of the Witch" aber eine völlige filmische Katastrophe. Er ist weder spannend noch beängstigend, sondern langweilt vielmehr mit den ewig gleichen, billigen Schockeffekten. Zudem präsentiert man einige abstruse Elemente, die meinen Willen zum "suspension of disbelief" bei weitem überstiegen. Und die Romanze zwischen Daniel und Ellie fand ich nicht nur unglaubwürdig, sondern auch ziemlich unpassend und unangebracht. Weitere Kritikpunkte wie der Twist gegen Ende komplettieren den negativen Gesamteindruck. Am Ende brüllt Daniel mehrmals ins Telefon: "Stop this!" – und ich konnte mir dem Gedanken nicht verkneifen, dass er mir mit diesen Worten aus der Seele spricht…

Wertung:2 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Pictures)


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