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"Terra Nova": Interview mit Jason O'Mara zum DVD-Start der 1. Staffel Drucken E-Mail
"Für mich war es wie ein klassischer Western." Kategorie: Interviews - Autor: TCFHE / Martin Wenzel - Datum: Sonntag, 21 Oktober 2012
 
In "Terra Nova" geht es um Menschen aus der Zukunft, die in die Vergangenheit reisen. Im Jahre 2149 steht die Menschheit kurz vor ihrem Untergang. Einige Auserwählte fliehen 85 Millionen Jahre zurück, um dort eine neue Zivilisation aufzubauen. Zu ihnen gehört auch die fünfköpfige Familie Shannon, die sich einen Neustart in eine bessere Zukunft erhofft. Doch auch sie müssen bald feststellen, dass ihr neues Zuhause nicht so paradiesisch ist wie es anfangs zu sein scheint. Abgesehen von gigantischen, fleischfressenden Dinosauriern werden sie auch von einer mysteriösen Verschwörung bedroht, die das gesamte Experiment gefährdet... "Terra Nova" ist in Deutschland seit dem 12. Oktober 2012 als DVD-Box erhältlich. Das 4-Disc-Set enthält alle 13 Episoden der Science Fiction-Serie. Dies nehmen wir zum Anlass, um euch ein Interview mit Jason O'Mara zu präsentieren, das uns von Twentieth Century Fox Home Entertainment (TCFHE) exklusiv zur Verfügung gestellt wurde. O'Mara hat in "Terra Nova" den Familienvater James Shannon gespielt und ist ansonsten für seine Rollen in Serien wie "The Agency", "Men in Trees" und "Life on Mars" bekannt.



Twentieth Century Fox (TCFHE): War es eine Herausforderung, James Shannon in "Terra Nova" als glaubhaften Helden mit Beschützerinstinkt darzustellen?

Jason O'Mara: Ich bin zwar im richtigen Leben selbst Vater, hatte aber zuvor nie die Gelegenheit, als Schauspieler in eine Vaterrolle zu schlüpfen. Alle Eltern wissen wahrscheinlich, wie stark der Beschützerinstinkt sein kann, den man für seine Familie verspürt. Viele würden wahrscheinlich sogar so weit gehen und sagen, dass sie für ihre Kinder sterben würden. Das ist einfach nur normal. Weißt du, da steckt nichts Besonderes dahinter. Einen Mann zu spielen, dessen Taten von genau diesem Instinkt motiviert sind, war für mich also eine Entscheidung, die ich mir nicht einfach gemacht habe. 

Jason O'Mara

TCFHE: Was treibt James Shannon an? Ist es nur das Bedürfnis, ein Held zu sein oder steckt mehr dahinter?

O'Mara: All seine Heldentaten vollbringt er aus einem klar definierten Grund, aus einem guten Grund. Dieses Gefühl für seine Familie gibt ihm viel Kraft, es ist sehr stark. Es gibt ihm eine emotionale Grundlage für alle seine Entscheidungen und es gibt ihm einen moralischen Kompass, ohne den er wahrscheinlich verloren wäre. Ich weiß nicht, wo James Shannon wäre, wenn er seine Frau und seine Kinder nicht hätte.

TCFHE: Welchen Einfluss hat das neue Lebensumfeld in Terra Nova auf James Shannon?

O'Mara: Er kommt aus einem ziemlich schwierigen Umfeld und hätte jederzeit auf die schiefe Bahn geraten können. Er ist impulsiv und kann dadurch sein eigener schlimmster Feind sein. Er ist einfach davon angetrieben, dass er seiner Familie dabei helfen will, sich in diesem neuen Zuhause schnell zurechtzufinden und zu überleben. Allein die Tatsache, dass sie alle der Teil eines Projekts sind, das die Zukunft der Menschheit retten kann, ist sehr kraftvoll. Ich denke, das ist eine wirklich starke Idee.  

TCFHE: Wie würdest du eine Serie wie "Terra Nova" beschreiben?

O'Mara: Sie ist nicht einfach zu beschreiben. Was mir geholfen hat, um in die Rolle reinzukommen, war die Vorstellung eines klassischen Western, so wie "Rauchende Colts". Aber es gibt genauso die Science Fiction-Elemente. Ich denke, mehr als alles andere ist es sowas wie "Familie Robinson". "Lost in Space" war ja bereits "Familie Robinson im Weltall". Und das ist nun "Familie Robinson in der Kreidezeit". Wenn man es so betrachtet, werden die Kernelemente der Serie schnell klar.  

TCFHE: Wie trägt die Familiengeschichte zur Dynamik von "Terra Nova" bei?

O'Mara: Es ist vor allem die Geschichte einer Familie in einer außergewöhnlichen Situation, und da sind all diese anderen Dinge, die noch passieren... Politisches, Philosophisches, Soziales und hinzu kommen die Herausforderungen, in der Wildnis zu überleben. Es sind extreme Erfahrungen, die wir durch die Augen aller Familienmitglieder miterleben können.

TCFHE: Wie entwickelt sich die 1. Staffel nach dem Pilotfilm?

O'Mara: Wir wollten die ganze Entstehungsgeschichte von Terra Nova weiterspinnen. Taylor hat einige dunkle Geheimnisse, die mit der Erschaffung von Terra Nova zu tun haben. Man erfährt mehr über die ersten Leute, die Terra Nova aufgebaut haben. Das alles wird enthüllt. Was sich in der geheimnisvollen Box befindet, wird enthüllt und auch die Bedeutung der Wandmalereien. Am Ende des Tages geht es aber immer wieder um die Familie. Das ist wichtig für all das, was in der Staffel passieren wird.

TCFHE: Woher nimmst du die Vorstellungskraft, dich immer wieder in eine CGI-Szene hineinzuversetzen, selbst nach der fünften Probeaufnahme? Ist es dir schon mal passiert, dass du dabei abgeschweift und in Gedanken z.B. deine aktuelle Einkaufsliste durchgegangen bist?

O'Mara: [lacht] Erstens hatten wir nicht bis zu fünf Probeaufnahmen. Zweitens, nein, wir hatten eine Reihe von Routinen entwickelt, die uns dabei helfen sollten, diese CGI-Szenen zum Leben zu erwecken. Es war nicht einfach. Die Dinosaurier sind ja eigentlich gar nicht da. Also haben wir dafür kreative Lösungen gefunden. Es gibt Möglichkeiten, eine Szene so zu spielen, dass du nur deine Vorstellungskraft verwendest, um zu begreifen, was gerade passiert. Oder der Regisseur sagt: "Okay, es krabbelt dir gerade etwas am Bein hoch," oder "Jetzt will dich das Ding gerade beißen, schüttel es ab, schnell!" Wir hatten auch einen Typen, der mit einen Pappdinosaurier auf einem Stock herumfuchtelt, um dich zusammenzucken zu lassen. Wir haben all diese unterschiedlichen Methoden entwickelt und die Szenen aus wechselnden Perspektiven gedreht. Aber hinter jeder Aufnahme, die wir gemacht haben, steckte jede Menge Druck, alles so realistisch wie möglich zu machen. Ich dachte dabei also nie an meine Einkaufsliste. [lacht] Ich versuchte immer, eine möglichst glaubhafte Reaktion zu diesen Dinosauriern zu zeigen, die eigentlich nicht da waren.   

Jason O'Mara (Mitte) als James Shannon in TERRA NOVA

TCFHE: Wie hat sich die Mythologie rund um Terra Nova innerhalb der 1. Staffel entwickelt?

O'Mara: Wir müssen herausfinden, wer der Spion sein könnte, was ihn motiviert und was hinter seinen Taten steckt. Außerdem geht es darum, was eigentlich mit der 11. Siedlergruppe los ist und was im Jahr 2149 passiert. Die Mythologie wird wirklich weit ausgebaut und vertieft. Wir haben versucht, alle Fragen zu beantworten, die wir aufgeworfen haben. Es wird zwar einen Cliffhanger am Ende der Staffel geben, der zu weiteren potentiellen Storylines führt, aber alles was vorher passiert ist, wird so gut wie möglich beantwortet. Das Finale ist also in sich abgeschlossen, auch wenn es von dort aus mit einer 2. Staffel hätte weitergehen können. Ich denke, damit haben wir eine befriedigende Lösung gefunden.


Textquelle: Generic Interview TCFHE
Bildquelle: Pressematerial (c) TCFHE
Übersetzung: Martin Wenzel, fictionBOX.de
Weiterführender Link: "Terra Nova"-Gewinnspiel





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