Mit: Danielle Panabaker, Matt Bush, Katrina Bowden, Jean-Luc Bilodeau, David Koechner, Meagan Tandy, Paul Scheer, Ving Rhames, Christopher Lloyd, David Hasselhoff u.a.
Kurzinhalt:
Chet betreibt gemeinsam mit seiner Stieftochter Maddy einen Wasserpark, den er – sehr zu ihrem Missfallen – demnächst als "Big Wet" mit solch sündig-widerwärtigen Einfällen wie einem Erwachsenen-Pool, großbusigen Bademeisterinnen, einer Unterwasserkamera beim Ein- und Ausstieg etc. wiedereröffnen will. Doch als eine von Maddys Freunden bei einem Badeunfall stirbt, befürchtet sie, dass es den prähistorischen Piranhas, die vor wenigen Monaten im nahegelegenen Lake Victoria gewütet haben, gelungen sein könnte, in ihre Gewässer zu gelangen – und, dank der Wasser-Zuleitung, somit auch direkt in den Wasserpark gelangen könnten. Ihr Stiefvater will davon natürlich nichts wissen – und es kommt, wie es kommen musste: Das Grauen erhält Einzug in den Wasserpark! Ach ja, und neben David Hasselhoff gelingt es doch tatsächlich auch noch den kleinen gefräßigen Biestern, in die Pools zu gelangen – die daraufhin in "Big Wet" ein Blutbad anrichten…
Review:
Ich hatte viel zu viel Spaß mit diesem Film. Viel mehr, als ich das nach den verhaltenen bis vernichtenden Kritiken erwartet hätte. Bevor ihr daraus jetzt aber eine Empfehlung für den Film ablest, sei gleich dazugesagt: Im Gegensatz zu den meisten von euch, die wohl mangels Kinoveröffentlichung keine Gelegenheit hatten, ihn im Kino zu sehen, hatte ich das Vergnügen, ihn beim /slash Filmfestival begutachten zu können. Jedenfalls lag die Tatsache, dass er gut unterhalten konnte, sicherlich mehr am fantastischen, gut gelaunten Publikum des /slash Filmfestivals als am Film selbst. Mehr als jeder andere Film des Festivals hat mir "Piranha 3DD" gezeigt, was ich am /slash so liebe. Das beginnt schon beim großartigen Humor, den die Festivaldirektion bei der Auswahl jener Musik, die während dem Einlass gespielt wurde, bewiesen hat. Den Anfang machte das "Baywatch"-Theme, das mir schon ein unfreiwilliges Lachen entlockte. Einfach nur herrlich. Diesem folgten dann schließlich die unvergesslichen musikalischen Evergreens "Hooked on a feeling" (leider jedoch ohne das kultig-trashige Video), "Limbo Dance", "I've been looking for freedom" und "Crazy for you". Besser kann man das Publikum gar nicht auf das bevorstehende Trash-Fest einstimmen!
Und eben dieses Publikum sorgte dann dafür, dass der Film zu einer Mordsgaudi wurde. Da wurde jeder Cameo-Auftritt beklatscht und bejubelt, und beim ersten Auftritt von David Hasselhoff waren dann überhaupt alle aus dem Häuschen. Und genau das ist dann auch der Hauptgrund, warum ich mit "Piranha 3DD" so viel Spaß hatte. Denn der Film an sich… nicht so gelungen, und kein Vergleich zum ersten Teil. Wobei ich schon sagen muss, sooooo schlecht war er jetzt dann auch wieder nicht. Er ist zwar zu keinem Zeitpunkt gruselig, die Figuren sind schrecklich überzeichnete Stereotypen, zu denen man keine Verbindung aufbaut, und auch an den Splatter-Mayhem des ersten kommt man nicht heran. Aber… es gibt vereinzelte Highlights und Höhepunkte, die ich zu den witzigsten und unvergesslichsten Momenten des heurigen Kinojahres zählen muss. Allen voran natürlich jener Dialog, der in die Filmgeschichte eingehen wird, und für mich auf einer Stufe mit dem kultigen "Blaues Licht"-Dialog aus "Rambo III" steht: (Achtung, Spoiler!) "Josh cut off his penis because something came out of my vagina! (Spoiler Ende) Und, ganz ehrlich… man kann über David Hasselhoff sagen und von ihm halten was man will. Aber, erstens: Vom Dialogzitat oben abgesehen gehörten ihm ganz klar die besten Momente des Films. Und zweitens: Wie er sich hier völlig uneitel über sich selbst lustig macht, verdient Anerkennung. Ohne ihn wäre "Piranha 2" nicht einmal halb so unterhaltsam gewesen. Wichtig ist jedenfalls, sich wenn man die Scheibe einlegt keine würdige Fortsetzung zu "Piranha" – der trotz aller trashigen und/oder parodistischen Elemente und des teils völlig überzogenen Splatters auch als ernsthafter Horrorfilm stellenweise sehr gut funktioniert hat – zu erwarten. Denn "Piranha 2" ein einziges Trash-Fest, und den C-Movies vom SyFy-Channel á la "Sharktopus" näher als dem Vorgänger. Mit der richtigen Erwartungshaltung – und den richtigen Leidensgenossen – kann man jedenfalls meines Erachtens mit "Piranha 2" durchaus seinen Spaß haben.
Fazit:
"Piranha 2" ist schamlos-billiger Trash, der tief unter der Grenze des guten Geschmacks hindurchtaucht – und doch (oder gerade deshalb) hatte ich einen Mordsspaß mit ihm! Natürlich, wenn man ihn als Horrorfilm betrachtet und bewertet, ist "Piranha 2" eine einzige Katastrophe, und als Fortsetzung von "Piranha" eine herbe Enttäuschung. Allerdings: Sieht man ihn eher als Komödie und/oder Parodie, offenbart er sich als trashig-unterhaltsames Fest des schlechten Geschmacks – und damit als "guilty pleasure" wie es im Buche steht. An den sehr gelungenen ersten Teil, der parodistische Elemente, trashige Szenen, klassische Horror-Momente und übertriebenen Splatter zu einer originellen und höchst gefälligen Mischung vereinte, kommt diese Fortsetzung natürlich selbst unter diesem Geschichtspunkt nicht heran. Aber: Einzelne inspirierte Szenen, so mancher grandioser Gag, sowie vor allem auch der grenzgeniale Gastauftritt von David Hasselhoff sorgten bei mir für gute Unterhaltung. Kein Film, den man allein genießen kann, aber mit einer Gruppe von Freunden – und einer ausreichenden Menge Alkohol – der perfekte Kandidat für einen trashig-abgefahren-amüsanten DVD-Abend.