Originaltitel: 10:00 A.M. - 11:00 A.M. Episodennummer: 8x19 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 26.04.2010 Erstausstrahlung D: 10.05.2010 (Sky) Drehbuch: Manny Coto & Brannon Braga Regie: Michael Klick Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer, Mary Lynn Rajskub als Chloe O'Brian, Freddie Prinze Jr. als Cole Ortiz, Katee Sackhoff als Dana Walsh, John Boyd als Arlo Glass, Cherry Jones als Präsidentin Allison Taylor Gastdarsteller:
Bob Gunton als Ethan Kanin,
Nazneen Contractor als Kayla Hassan,
Necar Zadegan als Dalia Hassan,
Graham McTavish als Mikhail Novakovich,
Reed Diamond als Jason Pillard,
Gregory Itzin als Charles Logan,
D.B. Sweeney als Mark Bledsoe,
Michael Madsen als Jim Ricker
Kurzinhalt:
Mit Hilfe des gestohlenen Helikopters der CTU gelingt es Jack, zu fliehen. Er stattet daraufhin einem alten Kollegen namens Ricker einen Besuch ab und bittet ihn um seine Hilfe. Zudem setzt er sich mit Chloe in Verbindung, auf dessen Hilfe er nun angewiesen ist. Denn Charles Logan hat nach Jacks Flucht die Präsidentin dazu überredet, Dana Walsh an eine private Sicherheitsfirma zu übergeben, da sie in der CTU nicht länger sicher sei. Jack möchte nun von Chloe wissen, wohin man Dana Walsh bringt. Anfangs scheint sie auf seine Bitte einzugehen, doch dann kann sie es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, und lockt Jack vielmehr in einen Hinterhalt. Währenddessen ist Präsidentin Taylor mit dem Verlauf der Ereignisse zunehmend unglücklich. Charles Logan wiederum ist dazu bereit, alles was nötig ist zu unternehmen, um die Vertragsunterzeichnung sicher zu stellen – und gibt seine Einwilligung dazu, Dana Walsh töten zu lassen, sobald man ihre angeblichen Beweise sichergestellt hat…
Review:
Der Einstieg in die Episode, mit Jacks Flucht im Helikopter, war sehr spektakulär, und bot ein paar nette Einstellungen über New York. Schade fand ich diesbezüglich nur, dass man teilweise auf CGI zurückgegriffen hat, und deren Einsatz diesmal doch teilweise recht offenkundig war. Nach Jacks Flucht ging es dann spannend weiter. Kurzfristig drohte ich, den Respekt vor Chloe zu verlieren. Wobei, das ist so genau genommen nicht ganz richtig. Ihr Angebot, Jack zu helfen, erschien mir lediglich in dieser Situation für sie untypisch zu sein, und nicht zur Figur zu passen – was aber natürlich weniger mit der fiktiven Protagonistin als vielmehr mit den Drehbuchautoren zusammenhängt. Hier erkannte ich einfach viel zu deutlich die Puppenspieler im Hintergrund, welche die Fäden ziehen und sie in jene Richtung lenken, wo sie sie haben wollen – ganz egal, ob dies plausibel und nachvollziehbar wirkt, oder nicht. Allerdings hat man dann mit ihrem Umdenken dann ja eh doch noch die Kurve gekratzt.
Jedenfalls hat sich bis jetzt meine Hoffnung bewahrheitet, dass die Konstellation von Chloe als CTU-Chefin und Jack als abtrünniger Agent einiges an Potential für spannende, dramatische Momente bietet. Wie sie sich hier schließlich entscheidet, Jack eine Falle zu stellen, war schon sehr nett gemacht. Schade fand ich lediglich, dass die Macher wieder einmal meinen, Jack als den besten, klügsten etc. darzustellen, der natürlich nicht auf diese Finte hereinfällt. Hätte man ihn tatsächlich gefangen genommen, und wäre es ihm dann gelungen, Cole dazu zu überreden, ihm zu helfen, hätte ich dies deutlich vorgezogen. Interessant aber, dass Jack Hilfe will und braucht. "I can't do this on my own!" – solche Sprüche ist man von ihm nicht wirklich gewohnt. Positiv hervorzuheben sind weiters die neuerlichen "Iguazo"-Ansätze im Soundtrack, sowie der Gastauftritt von Michael Madsen, der "24" um ein weiteres bekanntes Gesicht bereichert. Neben der Handlung rund um Jack konnte aber auch der weitere Verlauf rund um die Präsidentin gefallen. Als Charles Logan eine private Sicherheitsfirma vorschlug, frage ich mich unweigerlich: "Blackwater?". Ich fand es sehr überraschend, dass Präsidentin Taylor selbst diesem Plan von Logan noch zugestimmt hat. Sie überschreitet eine moralische Grenze nach der anderen, und ich frage mich, wo das wohl noch hinführen wird. Jedenfalls hat sie nach ihren Entscheidungen, die er einfach nicht mittragen kann, mit Ethan Kanin nun wohl ihren treuesten und besten Berater verloren. Ich fand diesen Schritt von ihm absolut nachvollziehbar, und die entsprechende Szene sehr gut geschrieben und gespielt. Schade, dass Allison Taylor dieses Warnsignal nicht auch als solches erkannt hat, und dem eingeschlagenen Pfad treu bleibt. Bis zum bitteren Ende?!?! Mein einziger Kritikpunkt: Das "no matter the cost" aus ihrer Rede vor der UN mit den Foltervorbereitungen rund um Dana Walsh zusammenzuschneiden, war dann doch eine Spur zu aufdringlich und manipulativ. Zumal Folter in der Vergangenheit ohnehin bereits viel zu als notwendiges Übel dargestellt wurde, als die hier angedachte kritische Message funktionieren würde.
Fazit:
Der geistige Wettstreit zwischen Chloe und Jack war sehr spannend – schade fand ich nur, dass man Chloe hier nicht den Vorzug geben konnte, sondern Jack natürlich wieder alles besser wissen muss. Davon abgesehen bot aber auch die 19. Folge wieder glänzende Thriller-Unterhaltung, und konnte damit das Niveau der vorangegangenen Episoden annähernd halten.