Originaltitel: 7:00 P.M. - 8:00 P.M. Episodennummer: 8x04 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 18.01.2010 Erstausstrahlung D: 15.03.2010 (Sky) Drehbuch: Chip Johannessen & Patrick Harbinson Regie: Milan Cheylov Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer, Mary Lynn Rajskub als Chloe O'Brian, Mykelti Williamson als Brian Hastings, Freddie Prinze Jr. als Cole Ortiz, Katee Sackhoff als Dana Walsh, John Boyd als Arlo Glass, Annie Wersching als Renee Walker, Cherry Jones als Präsidentin Allison Taylor, Chris Diamantopoulos als Rob Weiss, Anil Kapoor als Präsident Omar Hassan Gastdarsteller:
Nazneen Contractor als Kayla Hassan,
Necar Zadegan als Dalia Hassan,
Akbar Kurtha als Farhad Hassan,
T. J. Ramini als Tarin Faroush,
Jennifer Westfeldt als Meredith Michelle Reed,
Clayne Crawford als Kevin Wade,
David Anders als Josef Bazhaev,
Jürgen Prochnow als Sergei Bazhaev
Kurzinhalt:
Dank des heldenhaften Einsatzes von Agent Cole ist das Attentat gescheitert. Sowohl Cole als auch Präsident Hassan haben dieses überlebt. Als Cole einen der Mitverschwörer, nämlich Hassans eigenen Bruder, verfolgt, wird er vom Attentäter gestellt – doch Jack kommt gerade noch rechtzeitig, um ihn zu retten. Bei der Untersuchung der Leiche stellt man dann erhöhte radioaktive Werte fest – offenbar war der Russe kurz von seinem Tod mit nuklearem Material in Kontakt. Bei der Nachbesprechung erfährt Brian Hastings schließlich, dass Hassans Bruder, dem die Flucht gelungen ist, wohl versuchen wird, bei einem russischen Verbrechersyndikat waffenfähiges Plutonium zu kaufen. Einen neuen Agenten dort Undercover einzuschleusen, würde zu lange dauern. Jedoch gibt es noch eine ehemalige FBI-Agentin, die früher Kontakte zu russischen Drogenkartellen hatte: Renee Walker…
Review:
Über das Wiedersehen mit Renee Walker habe ich mich sehr gefreut. Dabei hat man auch endlich etwas mehr darüber erfahren, wie es nach Tag 7 weitergegangen ist. Renee hat also den Verdächtigen fast zu Tode gefoltert, wurde danach gefeuert, und erlitt in weiterer Folge einen Nervenzusammenbruch. Letzteres gefällt mir offen gestanden schon nicht mehr ganz so gut, bedient man damit doch das Klischee des schwachen Frauchens, das mit so etwas nicht umgehen kann. Vor allem, nachdem sie in der 7. Staffel sehr stark gewirkt hat, fand ich diesen Schwenk schon etwas enttäuschend. Kritisch fällt auch auf, dass Renee zu Beginn von Tag 7 einen eher harmlos-unerfahrenen Eindruck gemacht hat. Man nehme nur ihre Meinung zu Folter etc. Ich bin mir nicht sicher, wie sich dies mit einem mehrjährigen Undercover-Einsatz in einem sicherlich nicht zimperlichen russischen Verbrechersyndikat in Einklang bringen lässt. Generell war eine der Stärken von Tag 7 ihre Entwicklung, wie sie zunehmend lernen musste, dass man manchmal eben nicht alles nach Vorschrift machen kann. Dass sie diese Lektion zu diesem Zeitpunkt noch nötig hatte, erscheint aber doch etwas unplausibel.
Andererseits brauchte man halt einen Grund, Renee wieder mit ins Boot zu holen, und auch wenn man meines Erachtens merkt, dass dies nicht 100%ig logisch gelungen ist – bzw. man sich um solche Überlegungen wohl auch gar nicht gekümmert hat – kann ich insofern leichter darüber hinwegsehen, da ich mich über dieses Wieder eben wie gesagt sehr freue. Zumal sie und Jack perfekt zusammen zu passen scheinen – wer weiß, vielleicht wartet auf Jack zum Ende der Serie ja doch noch ein versöhnliches Happy End? Jedenfalls waren ihre gemeinsamen Szenen großartig, und gewohnt gut gespielt. Vor allem Renees Enttäuschung konnte man gut nachvollziehen – wie oft war Jack schon in der Situation, dass man ihm nicht geglaubt bzw. ihm etwas nicht zugetraut hat? Und nun legt er ihr selbst Steine in den Weg. Dafür dürfen die beiden am Ende schließlich gemeinsam auf einen Undercover-Einsatz gehen. Auch das ist bei "24" zwar nicht mehr unbedingt neu (siehe auch Tag 6), ist aber doch noch unverbrauchter als die ständigen Bedrohungen, weshalb ich dieser Wendung durchaus positiv gegenüberstehe – auch wenn es zugegebenermaßen etwas unglaubwürdig wirkt, da man meinen sollte, dass Jacks Gesicht nach all den Ereignissen aus den ersten sieben Staffeln mittlerweile innerhalb der Szene nur allzu bekannt ist. Das Beste an dieser Handlung – bzw. generell der Episode – waren dann die letzten Minuten, als Renee ihrem Kontakt doch tatsächlich die Hand absägt. Mein erster Gedanke war: "Ein weiblicher Jack!" und ich fühlte mich an sein "Bringen Sie mir eine Säge!" zu Beginn der 2. Staffel erinnert. Ja, doch, die beiden würden gut zueinander passen. Abschließend muss zu diesem Handlungsstrang noch gesagt werden, dass die Skyline von New York im Hintergrund bei Renees Ankunft mit dem Hubschrauber sehr imposant war. Bis jetzt erweist sich der Schauplatzwechsel für mich also definitiv als eine wesentliche Stärke dieser Staffel!
Neben dem Ende war auch schon der Einstieg sehr gut gelungen, und durchaus packend. Angesichts ihrer Nennung in der Stammbesetzung war ich zwar nicht unbedingt darüber überrascht, dass sowohl Cole als auch Hassan überlebt haben, ich habe mich dennoch darüber gefreut. Auch danach wurde es spannend, als Cole die Verfolgung von Hassans Bruder aufnimmt. Aber Cole ist halt kein Jack, und so tappt er dem Attentäter in die Falle, und muss sich dann schließlich von Jack retten lassen. Immerhin ist er standhaft geblieben – das gab schon mal einen Pluspunkt von mir. Der letzte positive Aspekt, und eine weitere Überraschung (zumindest wenn man sich so wie ich angewöhnt hat, es möglichst zu vermeiden, der Einblendung der Besetzung zu Beginn einer Episode Beachtung zu schenken) war dann der Auftritt von Jürgen Prochnow. Bleibt nur die Frage, wie lange sein Gastauftritt andauern wird. Ich hätte ja nichts dagegen, wenn man uns wieder einen großen, den Großteil der Staffel umspannenden Bösewicht, dargestellt von einem prominenten Schauspieler, offerieren würde. Angesichts der seit ein paar Staffeln dominierenden Mini-Arcs glaube ich aber leider nicht wirklich daran, und gehe daher vorläufig von einem eher kurzen Gastspiel aus.
Fazit:
Neben dem spannenden Einstieg gefiel mir an der 4. Folge vor allem das Wiedersehen mit Renee (wenn dieses auch nicht ganz ohne Schwachpunkte abgelaufen sein mag), sowie natürlich die harte Szene am Ende, in er sich Renee als weiblicher Jack entlarvt. Auch der Auftritt von Jürgen Prochnow hat mich gefreut, und die Skyline von New York wurde erneut in einigen Einstellungen sehr gut genutzt. Lediglich ein paar kleinere Schwächen verhindern eine höhere Wertung.