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Star Trek - Doppelhelix: Quarantäne Drucken E-Mail
Thomas Riker trifft erstmals auf den Maquis Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 10 September 2012
 
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Titel: "Star Trek - The Next Generation: Doppelhelix - Quarantäne"
Originaltitel: "Star Trek - The Next Generation: Double Helix - Quarantine"
Bewertung:
Autor: John Gregory Betancourt
Übersetzung: Stephanie Pannen
Umfang: 300 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 2012 (Deutschland) bzw. 2000 (USA)
ISBN: 978-3-86425-014-9
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Sammelband (E), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Klappentext: Tom Riker, ein identisches Duplikat des Ersten Offiziers der Enterprise, dient nun als medizinischer Kurier der Sternenflotte, als er auf eine Gruppe von Maquis-Überläufern trifft, angeführt von einem ehemaligen Sternenflottenoffizier namens Chakotay. Ein Planet in der Entmilitarisierten Zone, der nun von den Cardassianern kontrolliert wird, wurde von der gleichen tödlichen Seuche erfasst, die den Alpha-Quadranten seit Jahren heimsucht, und nur Riker kann die Medikamente liefern, die die Maquis so verzweifelt benötigen. Aber die Cardassianer würden eher alles Leben auf dem Planeten auslöschen, als zu riskieren, dass sich die Seuche ausbreitet!

Kurzinhalt: Nachdem er medizinische Versorgungsgüter mit einem Shuttle geliefert hat, wird Thomas Riker vom Maquis gefangen genommen. Chakotay und seine Crew machen ihn auf die Notlage des Planeten Helena aufmerksam, der in der entmilitarisierten Zone liegt, und auf dem eine ansteckende, tödliche Seuche ausgebrochen ist. Sie bitten ihn um seine Hilfe, und Riker kehrt auf sein Schiff zurück und kann den Captain davon überzeugen, dem Maquis bzw. der Bevölkerung von Helena diese zu gewähren. Mit einer kleinen Gruppe von Ärzten sowie medizinischen Hilfsgütern kehrt er nach Helena zurück, und schließt sich Chakotay, B'Elanna Torres und Tuvok an. Gemeinsam versucht man, so viele Heleniten wie möglich zu heilen und zu retten, und begibt sich zudem auf die Suche nach den Ursprung der Seuche, um ein Heilmittel für sie entwickeln zu können. Doch der Planet steht nach wie vor unter der Kontrolle der Cardassianer, was ihre Mission erheblich erschwert…

Review: John Vornholt zählt nicht unbedingt zu meinen Lieblings-"Star Trek"-Autoren (siehe meine Reviews zu "Der Test", "A Time to Be Born" und "A Time to Die"), da mir seine Romane oftmals etwas zu oberflächlich und zu sehr auf Action getrimmt sind; zumindest, soweit ich sie bisher kenne (was, neben den drei zuvor genannten auch noch seine beiden Einträge in die "Dominion-Krieg"-Reihe sowie die "Kristallwelt"-Duologie mit einschließt). So gesehen ist es durchaus als Lob zu verstehen, wenn ich sage, dass es sich bei "Quarantäne" nicht um einen "typischen Vornholt" handelt. Zwar gibt es zwischendurch immer wieder kleinere actionreiche Passagen, doch bei seinem Eintrag in die "Doppelhelix"-Reihe stehen definitiv die Figuren im Vordergrund. Eine ähnliche Charaktertiefe wie andere Autoren erreicht er zwar selbst hier nicht, dennoch empfand ich die Einblicke als sehr interessant, und als die größte Stärke des Romans – vor allem auch dank der klugen Auswahl der Protagonisten.

So lernen wir mit Thomas Riker eine Figur besser kennen, die selbst im literarischen Bereich bisher doch eher ein unbeschriebenes Blatt war. "Quarantäne" hilft nun dabei, diese Lücke zu füllen, und schildert uns auf verständliche Art und Weise, wie es dazu kam, dass sich Tom Riker dem Maquis angeschlossen hat. Das Ende leitet mir dann zwar schon fast etwas zu direkt in die "Deep Space 9"-Episode "Defiant" über, dennoch baut Vornholt hier höchst geschickt auf den bisherigen Kanon auf, und beantwortet einige offene Fragen. Davon abgesehen war es in erster Linie sehr interessant, Chakotay und seine Crew zu erleben, ehe es sie gemeinsam mit der U.S.S. Voyager in den Delta-Quadranten verschlägt. Die Handlung entwickelt sich – wie für Vornholt typisch – sehr flüssig, und ist auch mit einigen mehr oder weniger unerwarteten Wendungen gespickt. Und trotz aller Konzentration auf die Figuren gibt es natürlich auch den einen oder anderen spannenden, actionreichen Moment. Und vor allem die dramaturgischen Höhepunkte setzt Vornholt sehr gut um.

Leider ergibt "Quarantäne" dabei nicht immer ein stimmiges, koheräntes Ganzes. Vor allem das Vorwärtsmomentum vernachlässigt Vornholt zwischen durch immer ein wenig, weshalb gelegentlich der Drang weiterzulesen ein wenig absackt. Auch die Kapiteleinteilung und die Abstimmung der einzelnen Handlungsstränge untereinander sind nicht immer optimal. Und vor allem auch das Ende erschien mir dann doch etwas zu überhastet; hier hätte ich mir ein paar Seiten mehr für einen runderen Abschluss gewünscht. Loben muss ich ihn dafür einerseits für ein paar nette Ideen, wie z.B. rund um die Bewohner Helenas, die sich für Genetik und die Vereinigung unterschiedlichster Rassen – und deren Resultate – interessieren, und andererseits für die interessante Beschreibung dieser fremden Welt. Auch die Art und Weise, wie der Roman dann schließlich ausgeht, gefiel mir grundsätzlich sehr gut – wenn ich auch nichts gegen ein etwas düsteres Ende gehabt hätte. Insgesamt also ein durchaus gelungener Roman, der sich auf Augenhöhe mit den ersten beiden Teilen der Reihe befindet.

Fazit: Ich gebe unumwunden zu, nicht der größte Fan von John Vornholt zu sein. Mit "Quarantäne" hat er mich zwar nicht unbedingt bekehrt, liefert jedoch einen insgesamt gelungenen Eintrag in die Reihe ab, den ich definitiv zu seinen besseren "Star Trek"-Romanen zähle. Besonders gut gefiel mir, dass er sich diesmal statt auf Action auf die Figuren konzentriert hat, und uns einige Einblicke in die handelnden Personen gewährte (wenn auch immer noch vergleichsweise oberflächlich). Sein wahrer Geniestreich war es aber, Thomas Riker zum Hauptprotagonisten zu machen, und damit seinen Werdegang zwischen "Riker : 2 = ?" und "Defiant" näher zu beleuchten. Darüber hinaus fand ich auch das Wiedersehen mit Chakotay & Co. – vor ihrer Reise in den Delta-Quadranten – höchst interessant. Inhaltlich und narrativ hätte es zwar noch etwas Luft nach oben gegeben, aber vor allem die dramaturgischen Höhepunkte hat Vornholt hier wirklich sehr gut umgesetzt. Nach dem doch eher enttäuschenden "Roten Sektor" knüpft man mit "Quarantäne" also wieder an die ersten beiden, durchaus gelungenen Romane der "Doppelhelix"-Reihe an.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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